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Rückblick.
stimmte Grundlinien festzuhalten, bestimmte Reihenfolgen ein für
allemal gelten zu lasten. Das System der fünf Elemente, das der
fünf Sinne beginnt sich herauszuarbeiten. Weiter nimmt die Auf-
merksamkeit auf die Faktoren des Seelenlebens zu; so bereiten sich
die Bemühungen der Upanifhaden, des Buddhismus vor, durch
richtige Behandlung des feelischen Mechanismus den Weg zu einem
höchsten Ziel zu finden. Zu gleicher Zeit bahnt sich in den Bräh-
manas an, wenn auch langsam, oder kündigt sich wenigstens als
näherkommend an, der Erwerb und die Verfeinerung, man möchte
sagen die Entmaterialisierung, gewisser allgemeiner Kategorien, die
den Überblick über den Umfang des Daseins klären, die Einsicht in
seinen Gehalt vertiefen. Von der uralten und selbstverständlichen
Unterscheidung des Körperlichen, im Tode Zurückbleibenden, und des
Körperlosen — oder der feineren Körperlichkeit —, des im Tode
Entweichenden schreitet man vorwärts in der Richtung auf die
Gegenüberstellung von Materiellem und Geistigem. Der Gegensatz
von Unsterblich und Sterblich bereitet, zwar noch von fern, den von
Sein und Werden vor. Ansätze, freilich schwächliche, zum Arbeiten
mit den Kategorien von Stoff und Form zeigen sich. Auf ethischem
Gebiet hat es den Anschein, als wolle aus verschiedenen primitiveren
Formen der Gegenüberstellung positiver und negativer Werte sich
die von Gut und Böse entwickeln. Die Erkenntnisse über das Ver-
halten der Wesenheiten, über die unter ihnen sich zutragenden Er-
eignisse nehmen hier und da ein objektiveres, getreuer die Wirklich-
keit nachbildendes Aussehen an. Neben phantastischen und kapri-
ziösen Zaubervorgängen wird doch auch bisweilen — mit zunehmen-
der Ausdehnung in den Upanishaden — ein Geschehen beobachtet,
in dem sich so etwas wie natürlicher Verlauf der Dinge zeigt: man
kann sagen eine Weiterentwicklung der alten Utavorstellung in der
Richtung auf ein jetzt freilich noch durchaus primitives Arbeiten mit
der Kategorie der Kausalität. Die Bildsamkeit der Sprache fängt
an Ausdrücke herzugeben geeignet für abstraktes Argumentieren.
Vielleicht am erfolgreichsten schreitet die Analyse der Tatbestände,
das Aufdecken von Gesetzmäßigkeiten bei jenem der indischen Bega-
bung so besonders günstig gelegenen Objekt vor: der Sprache. Daß
deren Betrachtung dereinst den Glanzpunkt indischer Wissenschaft
bilden wird, lassen die Brähmanas — freilich nach der Natur der
Sache nur in vereinzelten Spuren — vorausahnen, wie sie weitaus
bestimmter dahin deuten, daß sich hier Naturerkennen doch nur
Rückblick.
stimmte Grundlinien festzuhalten, bestimmte Reihenfolgen ein für
allemal gelten zu lasten. Das System der fünf Elemente, das der
fünf Sinne beginnt sich herauszuarbeiten. Weiter nimmt die Auf-
merksamkeit auf die Faktoren des Seelenlebens zu; so bereiten sich
die Bemühungen der Upanifhaden, des Buddhismus vor, durch
richtige Behandlung des feelischen Mechanismus den Weg zu einem
höchsten Ziel zu finden. Zu gleicher Zeit bahnt sich in den Bräh-
manas an, wenn auch langsam, oder kündigt sich wenigstens als
näherkommend an, der Erwerb und die Verfeinerung, man möchte
sagen die Entmaterialisierung, gewisser allgemeiner Kategorien, die
den Überblick über den Umfang des Daseins klären, die Einsicht in
seinen Gehalt vertiefen. Von der uralten und selbstverständlichen
Unterscheidung des Körperlichen, im Tode Zurückbleibenden, und des
Körperlosen — oder der feineren Körperlichkeit —, des im Tode
Entweichenden schreitet man vorwärts in der Richtung auf die
Gegenüberstellung von Materiellem und Geistigem. Der Gegensatz
von Unsterblich und Sterblich bereitet, zwar noch von fern, den von
Sein und Werden vor. Ansätze, freilich schwächliche, zum Arbeiten
mit den Kategorien von Stoff und Form zeigen sich. Auf ethischem
Gebiet hat es den Anschein, als wolle aus verschiedenen primitiveren
Formen der Gegenüberstellung positiver und negativer Werte sich
die von Gut und Böse entwickeln. Die Erkenntnisse über das Ver-
halten der Wesenheiten, über die unter ihnen sich zutragenden Er-
eignisse nehmen hier und da ein objektiveres, getreuer die Wirklich-
keit nachbildendes Aussehen an. Neben phantastischen und kapri-
ziösen Zaubervorgängen wird doch auch bisweilen — mit zunehmen-
der Ausdehnung in den Upanishaden — ein Geschehen beobachtet,
in dem sich so etwas wie natürlicher Verlauf der Dinge zeigt: man
kann sagen eine Weiterentwicklung der alten Utavorstellung in der
Richtung auf ein jetzt freilich noch durchaus primitives Arbeiten mit
der Kategorie der Kausalität. Die Bildsamkeit der Sprache fängt
an Ausdrücke herzugeben geeignet für abstraktes Argumentieren.
Vielleicht am erfolgreichsten schreitet die Analyse der Tatbestände,
das Aufdecken von Gesetzmäßigkeiten bei jenem der indischen Bega-
bung so besonders günstig gelegenen Objekt vor: der Sprache. Daß
deren Betrachtung dereinst den Glanzpunkt indischer Wissenschaft
bilden wird, lassen die Brähmanas — freilich nach der Natur der
Sache nur in vereinzelten Spuren — vorausahnen, wie sie weitaus
bestimmter dahin deuten, daß sich hier Naturerkennen doch nur