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Opitz, Martin; Zincgref, Julius Wilhelm [Editor]
Teutsche Poemata vnd Aristarchus Wieder die verachtung Teutscher Sprach — Straßburg, 1624 [VD17 23:293466L]

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https://doi.org/10.11588/diglit.13813#0257
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Vnd Manchem rharen muß-.DaistkeinZanck noch Neys/^
Kem Argwohn /kein betrug/vnd kein verdeckter Eyh/
So ruhen sie mit lust; biß es beginr zueagen/
Vnd auff den Hügeln sich der Morgenröche Wagen
Vonfernen sehen lest/dann dehnen sie sich aus/
Vnd sind zugleiche beyd' aufs einen sprung heraus'.
O soüe doch auch ich/nachsolcher weiten Reise/
Vnd so vielvngemach/bey euch sein gleicher weift
Ihr Thäler/ jhr Gebirg/jhr Brunnen/vnh dir GnanH'
Deß Bobers/da man mich zum ersten auff dcrHaud
Herumb getragen hat/da die begraben lieget
So mich zurWelrgebrachr/vnddaich erstlich kriege^
Dasschlechre was ich weiß. Ich halttnichts auss Geld/
AuffEhre dievergeht/vnd Gauckcley der Welt.
Memwundsch ist einig der/mitrhue da wohnen können
Wo meine Freunde sein/die gleichsam alle sinnen
Durch starckeZauberey mir haben eingechan/
So daß rch ihrer nichtvergessen wil noch kam
Hier wolr* ich was mirnochjst vbrig von dem Leben/
Wie wenig es auch ist/mir vnd den meinen geben;
HierwE rch ein kleinFcld stlbssbawcn mitder Handt/
DemVolcke zwar nichtviel/doch selber mirbekandn
Ich würde zuvoraus die lange zeit vertreiben/
Wie auch bisher geschehn/mik lesen vnd selbst schmbem-
VerachrM sicherlich daswas das blawe Felde
Deß Meeres weit vnd breitinseinen Armen Helt/
Weil alles eitel ist: Die Krafftcn ausgenommen
Die von den sinnen nurvnd dem Gemme kommen/
Das aller eitelkeit/die der gemeine Mann
Für grosse suchen helt/getrost entsagen kau.
Ich lerne täglich was aus meinem Leben nehm-en/
So nicht darein gehört/vnd die begierde zahmen/
Vndfragte nichts darnach/ ob der so in die Hand
Deß Feindes liefern tbm verrattrlich sein Land/
Vnd müdem Eyde spielt/mustchsen prächtig führe/
Vnd/wann er lüge schon/bcy seinem Adel schwüre.
Kein Herrder solte mich sehn bey dem Wagen gchm
Vnd mit der Hoffepurschvor ftmer Taffel stehn.
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