gedankenlos nie neues Leben, denn in Ewigkeit
unfrei zu sein, wird ihm mit der Geburt schon
gegeben.“ —
Keuchend stiel? der Träumende die arme
Seele mit gleicher Kraft von sich, mit der er
sie vorher angezogen hatte, und erwachte vor
der beängstigenden Stimme seines Traumes. —
Die arme Seele aber war längst wieder
anderen Einflüssen erlegen und ward hinausge-
zogen in ihr ewig ruheloses, abhängiges Dasein.
LEBEN
Von Hermann Sendelbach
Im ägyptischen Museum rührt’ ich heute
Einer Königstochter an das seidenweiche
Haar,
Die vor tausend Jahren im Palastgebäude
Schön und lächelnd und geliebt von einem
Prinzen war.
Und nun rauscht Musik um mich in einem
Garten,
Lärm und Jubel. Menschen, die sich suchen,
fliehn.
Mädchen lehnen am Geländer, und die zarten
Lippen schwellen lächelnd nach dem Mund
de3 Liebsten hin.
Alles ist so ganz erfüllt von seinem Heute,
Als ob nie auf dieser Erde andres wird und
war.
Sorglos nimmt ein jedes, was die Stunde
streute.
Aber was wird sein in wieder dreimaltausend
Jahr? —
Im ägyptischen Museum rührt' ich heute
Einer Königstochter an das seidenweiche
Haar.
unfrei zu sein, wird ihm mit der Geburt schon
gegeben.“ —
Keuchend stiel? der Träumende die arme
Seele mit gleicher Kraft von sich, mit der er
sie vorher angezogen hatte, und erwachte vor
der beängstigenden Stimme seines Traumes. —
Die arme Seele aber war längst wieder
anderen Einflüssen erlegen und ward hinausge-
zogen in ihr ewig ruheloses, abhängiges Dasein.
LEBEN
Von Hermann Sendelbach
Im ägyptischen Museum rührt’ ich heute
Einer Königstochter an das seidenweiche
Haar,
Die vor tausend Jahren im Palastgebäude
Schön und lächelnd und geliebt von einem
Prinzen war.
Und nun rauscht Musik um mich in einem
Garten,
Lärm und Jubel. Menschen, die sich suchen,
fliehn.
Mädchen lehnen am Geländer, und die zarten
Lippen schwellen lächelnd nach dem Mund
de3 Liebsten hin.
Alles ist so ganz erfüllt von seinem Heute,
Als ob nie auf dieser Erde andres wird und
war.
Sorglos nimmt ein jedes, was die Stunde
streute.
Aber was wird sein in wieder dreimaltausend
Jahr? —
Im ägyptischen Museum rührt' ich heute
Einer Königstochter an das seidenweiche
Haar.