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Osborn, Max
Die Amelang'sche Buch- und Kunsthandlung zu Berlin: (begründet 1806); Festschrift anläßlich der vor 25 Jahren erfolgten Niederlassung der Firma in Charlottenburg; zugleich ein Beitrag zur Entwicklungsgeschichte des Berliner Westens — Wittenberg: Herrosé und Ziemsen, 1927

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https://doi.org/10.11588/diglit.73530#0012
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dafür vor Augen, welchen Anteil ein geschäftliches Unternehmen
dieser Art an der geistigen Entwicklung einer Stadt oder eines
Stadtviertels nehmen, wie seine Tätigkeit das Bild eines kultur-
geschichtlichen Abschnitts in getreuem Spiegel auffangen und zu-
rückwerfen kann. Nur heißt es, in solchem Spiegel auch zu lesen.
Man muß aus den Aufzeichnungen, Mitteilungen und Veröffent-
lichungen, die im Lauf der Jahre einander folgten, die Hinweise
aufspüren, aus deuen sich das Mosaik des interessanten Zeitdoku-
ments zusammensetzt.
Der Name der Amelang'schen Buchhandlung hat in der Berliner
Geschichte einen ehrenvollen Klang. Es ist bezeichnend für die Ver-
hältnisse des deutschen Buchhandels in früherer Zeit, daß sich hier,
wie allenthalben, Verlags- und Sortimentsgeschäft ursprünglich
eng verbunden zeigten. Carl Friedrich Amelang, der Be-
gründer des Hauses, der am 24. März 1782 geboren war, um-
faßte ganz selbstverständlich beide Seiten der buchhändlerischen
Wirksamkeit. Er hatte, von Hause aus Buchdrucker, im Jahre
1806 in Berlin zuerst einen Verlag ins Leben gerufen — in jener
Zeit, da in den Wirren der napoleonischen Kriege die Zukunst
Preußens und seiner Hauptstadt von dunklen Schatten umlagert
war, kein geringes Wagnis. Als Sohn des Geheimen Kriegsrats
Carl Ludwig Amelang hatte er die Tochter des Berliner Groß-
kaufmanns und Landschaftsbesitzers Schultze geheiratet, und man
darf annehmen, daß er durch diese Ehe in so jungen Jahren in die
Lage versetzt wurde, sich selbständig zu machen.

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