Osborn, Max: Die Amelang'sche Buch- und Kunsthandlung zu Berlin: (begründet 1806); Festschrift anläßlich der vor 25 Jahren erfolgten Niederlassung der Firma in Charlottenburg; zugleich ein Beitrag zur Entwicklungsgeschichte des Berliner Westens (Wittenberg: Herrosé und Ziemsen, 1927)

so lange Zeit hindurch einnahm, festigte und Schritt für Schritt
ausbaute, beweist, mit welch klugem Verständnis solche Aufgaben
hier erfüllt wurden.
Es geht aber aus jenen Weihnachtslisten auch hervor, daß bei
Amelang nicht nur die Neuigkeiten und „Schlager" jedes Jahres
starken Absatz fanden, sondern daß daneben auch ein beträchtlicher
Stamm solider älterer Werke sich hielt, deren Verkauf stabil blieb.
Ein gutes Zeichen für die ernsten Interessen des Leserkreises der
Charlottenburger Gegend. Auch die wachseude Zahl der jedes
Jahr in die Listen aufgenommenen Werke ist beachtenswert: sie
ist nicht darauf zurückzuführen, daß man später genauere Statistik
führte als vorher, sondern darauf, daß die Bücherkäufe des Publi-
kums sich im Lauf der Zeit in überraschender und bedeutsamer
Weise vermehrten.
Als der Weltkrieg ausbrach, eilten beide Inhaber am dritten
Mobilmachungstag zu ihren Regimentern und mit diesen sofort
an die Front. Schon in den Kämpfen um Warschau wurde Georg
Eggers verwundet und fand nach seiner Genesung während des
ganzen Krieges militärische Verwendung, die es ihm nur selten
erlaubte, im Geschäft nach dem Rechten zu sehen. Auch Henry
Benecke war es vergönnt, nach ü^jähriger, nur durch Urlaub
unterbrochener Teilnahme an den Schlachten des Ostens und
Westens in den Weihnachtstagen 1918 unverwundet heimzu-
kehren. Die Firma war also während des ganzen Krieges ohne
Oberleitung. Sie wurde zunächst durch die Prokuristen Mah-

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