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Osborn, Max
Die Amelang'sche Buch- und Kunsthandlung zu Berlin: (begründet 1806); Festschrift anläßlich der vor 25 Jahren erfolgten Niederlassung der Firma in Charlottenburg; zugleich ein Beitrag zur Entwicklungsgeschichte des Berliner Westens — Wittenberg: Herrosé und Ziemsen, 1927

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https://doi.org/10.11588/diglit.73530#0051
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raun und Richert weitergeführt, bis der erstere gleichfalls zum
Kriegsdienst einberufen wurde. Es erwarben sich nunmehr ein
großes Verdienst um die ordnungsmäßige Weiterführung des Ge-
schäftes die Herren Brücker und A. Wuthe, die in felbstloser
Weise als alte Freunde des Hauses in die Bresche sprangen.
Bei dieser Gelegenheit seien auch die Mitarbeiter und Prokuristen
genannt, die heute in erster Reihe bei Amelang tätig sind: Hans
von Bergen, der dem Sortiment versteht, der eben erwähnte
Friß Richert, der die Leihbücherei leitet, und Georg Müller,
dem Hauptkasse und Buchhalterei unterstehen.
In ununterbrochener Linie hat sich der Erfolg der Amelang'schen
Buchhandlung in der Kantstraße aufwärts bewegt. Die Sorgen
der ersten Kriegswochen erwiesen sich hier, wie im deutschen Buch-
handel überhaupt, glücklicherweise als Schreckbilder, die bald
versanken. Der Scheinaufschwung der dann einseßenden Geld-
entwertungs-Periode, der niederdrückende Rückschlag der ersten
Deflationszeit — sie wurden überwunden. Auf ihren soliden Fun-
damenten sicher ruhend, gesund und lebenskräftig in ihrem Aufbau
und ihrer ganzen Struktur, von erfahrener Kennerschaft geleitet,
Hat die Buchhandlung den Weg in die neue Entwicklung des deut-
schen Wirtschafts- und Geisteslebens gefunden.
Schon im Jahre 1907 hatte die Firma das Haus in der Kant-
straße, in dem sie bisher Mieterin war, gekauft, so daß sie nun bei
dem ständigen Platzmangel freier disponieren konnte. Immer mehr
Räume wurden hinzugenommen. 1908 wurde nach oben durch-

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