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Otto, Gertrud; Watzinger, Carl; Weise, Georg
Die Ulmer Plastik der Spätgotik — Tübinger Forschungen zur Archäologie und Kunstgeschichte, Band 7: Reutlingen, 1927

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https://doi.org/10.11588/diglit.31325#0113
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stehen. In der breiten, hohen Stirn, den vollen Wangen, den groß geöff-
neten Augen und der gerade abschließenden langen Nase können die Ziige
Mariä (Abb. 117) an die bibyca des Uhner Chorgestühls gemahnen. Der
Kngel (Abb. 116) klingt an rnanche Figuren des Dorsals, etwa an den

Abb. 115. Berlin

Kaiser Friedrich-Museum. Sitzende Madonna.

David oder die Abigail, an. Die stärkere Markierung aller Kinzelheiten in
der Gesichtsbildung ist für ihn wie fiir die Reliefs an der Riickenwand
des Uliner Gestühls bezeichnend.

Noch in einer anderen Beziehung verdienen die zuletzt genannten Schöp-
fungen, die Berliner Sitzmadonna und die Horber Verkündigung, Beachtung.
Im Umkreis derartiger Werke diirfte eine der Anregungsquellen für das
Schaffen des jungen Riemenschneider zu suchen sein 1. Kine gewisse Ab-
hängigkeit des fränkischen Meisters von der schwäbischen Kunst ist schon

1 vgl. Elisabetli Simon, IJine Ausstelluug oberrlieinisclier Kunst im Kaiser Friedrich-Museum, Belvedere7

(1925) S. 124.

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