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Otto, Gertrud; Watzinger, Carl; Weise, Georg
Die Ulmer Plastik der Spätgotik — Tübinger Forschungen zur Archäologie und Kunstgeschichte, Band 7: Reutlingen, 1927

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https://doi.org/10.11588/diglit.31325#0218
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oder ob er nur durch die von jenem hinterlassene Werkstatt beeinilußt
wurde. Kinen festen Vorrat von formalen Eigentümlichkeiten und
äußeren Gestaltungsprinzipien verdankt er diesen Beziehungen. Daß auch
in den Köpfen mancher der Balustradefiguren des Wiener Grabmals viel

Abb. 240. Wien

Stephansdom. Kopt des Petrus vom Friedrichsgrabmal.

Verwandtes mit Syrlinschen Gestalten ist, mag der Hinweis auf den
Kopf des Apostels Petrus (Abb. 240) andeuten 1.

Möglicherweise hat sich Syrlin außer in Wien auch in Konstanz um-
gesehen und ist auch dorthin den Spuren des Nikolaus von Beiden ge-
folgt. Dem Syrlinschen Frühstil stehen im Konstanzer Miinster die Reliefs
nahe, die die Seitensiächen des aus der Bischofskapelle des Klosters Hegne
stammenden, freilich nur in bescheidenen Resten erhaltenen Gestiihls
zieren. Der hl. Pelagius (Abb. 241) vor allem ist im Kopftypus und den
Gewandmotiven manchen Syrlinfiguren auffallend ähnlich. Zum Vergleich

1 Zu vergleichen wäre etwa der Apostel Petrus in Bingen (Ahh. 121), der in der hreiten Form des Schädels
und der Furchung der Züge, wie in Haar- und Barttracht physiognoinische Ähnlichkeit mit dem Wiener
Petrus erreicht.

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