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Otto, Gertrud; Watzinger, Carl; Weise, Georg
Die Ulmer Plastik der Spätgotik — Tübinger Forschungen zur Archäologie und Kunstgeschichte, Band 7: Reutlingen, 1927

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https://doi.org/10.11588/diglit.31325#0257
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Gegensatz steht zu der Ruhe und Synnnetrie der Komposition, welch
letztere auch mit ihrer ausgesprochenen Betonung der Horizontale von der
hochgestellten Anordnung Syrlinscher Gruppen abweicht.

Ganz in die Nähe dieser Beweinung ist eine hl. Magdalena (Abb. 287) zu
riicken, die sich als Rest einer Kreuzabnahme erhalten hat und in die Stutt-

Abb. 289. Osterberg

Pfarrkirche. Pietä.

garter Altertümersammlung gelangt ist. Sie stand in H a y i n g e 11 (O.A.
Münsingen) und stammt wahrscheinlich aus dem Kloster Zwiefalten 1.
Mit der äußersten Figur rechts in Christertshofen geht sie eng zusammen.
Neben der Ähnlichkeit in der Kopfbildung sind besonders die Überein-
stinnnungen in der Körperauffassung zu erwähnen, die festen, gedrungenen
Formen, die breiten, weichgepolsterten Hände, das Durchdrücken der Kniee
und Schenkel unter der reichgefalteten Gewandung. Details, wie die Muste-
rung des Mieders mit der Zickzackborte kommen auch bei Syrlin vor. Die
Maria des Alpirsbacher Hochaltars trägt dieselbe Verzierung am Kleid.

1 vgl. Baum, Deutsche Bildwerke S. 200.

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