HEISSE NACHT
W'äM
TMt
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. . und ab und zu kam ein verirrter Falter
Und flatterte mit schwerem Flügelschlag
Um unser Licht, bis auf den blanken Halter
Verbrannt er niederfiel. — Im Garten lag
./ J
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4
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I / /
V
y
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Die schwüle Sommernacht, kaum dann und wann
Im Schlaf sich regend, wenn vom See erfrischt
Ein leiser Windhauch durch die Blätter rann,
Wollüstig weich, mit Blumenduft vermischt.
Die gelbe Seide hatt'st du ausgezogen,
Im Schofse lag das knisternde Gewand
Und deines jungen Busens stürmisch Wogen
Bedeckte nur die ringgeschmückte Hand,
Stumm hielt die andere ich aufs Herz geprefst
Und las in deiner Blicke dunklen Gluten. —
Ob sich das Rätsel wohl ergründen läfst,
Wie Seel und Seele ineinanderfluten ?
Ov
X!
Ist dies nun Liebe, die das Tiefste kennt,
Wenn Sinne ihre heifse Sprache reden?
Wie,|joder sind's die Sinne, was uns trennt
Und flackern sie um Alle und für Jeden?
\
Giebt es nicht dennoch letztgeheimen Laut
Im Blut, im Druck der Hand, im Augenleuchten,
Darin nur einem unsre Seele taut,
Die wir sonst eisumstarrt und unser däuchten?
Vielleicht gar ist's uns Schicksal, so zu irren
Um schöne Flammen, wie der Falter irrt,
Der unablässig um die Leuchte schwirren
Und fürchten mufs, dafs er ihr Opfer wird!
,C 138 D
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. . und ab und zu kam ein verirrter Falter
Und flatterte mit schwerem Flügelschlag
Um unser Licht, bis auf den blanken Halter
Verbrannt er niederfiel. — Im Garten lag
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Die schwüle Sommernacht, kaum dann und wann
Im Schlaf sich regend, wenn vom See erfrischt
Ein leiser Windhauch durch die Blätter rann,
Wollüstig weich, mit Blumenduft vermischt.
Die gelbe Seide hatt'st du ausgezogen,
Im Schofse lag das knisternde Gewand
Und deines jungen Busens stürmisch Wogen
Bedeckte nur die ringgeschmückte Hand,
Stumm hielt die andere ich aufs Herz geprefst
Und las in deiner Blicke dunklen Gluten. —
Ob sich das Rätsel wohl ergründen läfst,
Wie Seel und Seele ineinanderfluten ?
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Ist dies nun Liebe, die das Tiefste kennt,
Wenn Sinne ihre heifse Sprache reden?
Wie,|joder sind's die Sinne, was uns trennt
Und flackern sie um Alle und für Jeden?
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Giebt es nicht dennoch letztgeheimen Laut
Im Blut, im Druck der Hand, im Augenleuchten,
Darin nur einem unsre Seele taut,
Die wir sonst eisumstarrt und unser däuchten?
Vielleicht gar ist's uns Schicksal, so zu irren
Um schöne Flammen, wie der Falter irrt,
Der unablässig um die Leuchte schwirren
Und fürchten mufs, dafs er ihr Opfer wird!
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