LEOPOLD GRAF VON KALCKKEfTH, ALTE AM HAUSE
BEI DER MUTTER
VON
JOHANNES SCHLAF
Zwitschern die Schwalben in den roten Abendfrieden,
Und sie sitzt vor ihren Hyacinthen,
In ihrer stillen Stube,
Die Brille auf der Nase,
Und liest die Zeitung,
Meine alte Mama . . .
Kriegsnöte, Unfälle zu Wasser und Land,
Der Roman, Zeitungsenten und die Lokalberichte,
Entdeckungen und Erfindungen,
Verlobungen und Heiraten,
Geburtsanzeigen und Todesfälle.
Und ich sitze in meinem Winkel,
Ihr alter grofser Sohn,
Betrachte ihr graues Haar,
Und lese in all den Runzeln und Falten,
Auf der Stirn, die Wangen herab, um den Mund,
Und lese in ihren freundlichen Augen,
Betrachte ihr gutes, altes Gesicht,
Und sie und ich: wir erzählen uns hundert alte Geschichten
<t 133 a
BEI DER MUTTER
VON
JOHANNES SCHLAF
Zwitschern die Schwalben in den roten Abendfrieden,
Und sie sitzt vor ihren Hyacinthen,
In ihrer stillen Stube,
Die Brille auf der Nase,
Und liest die Zeitung,
Meine alte Mama . . .
Kriegsnöte, Unfälle zu Wasser und Land,
Der Roman, Zeitungsenten und die Lokalberichte,
Entdeckungen und Erfindungen,
Verlobungen und Heiraten,
Geburtsanzeigen und Todesfälle.
Und ich sitze in meinem Winkel,
Ihr alter grofser Sohn,
Betrachte ihr graues Haar,
Und lese in all den Runzeln und Falten,
Auf der Stirn, die Wangen herab, um den Mund,
Und lese in ihren freundlichen Augen,
Betrachte ihr gutes, altes Gesicht,
Und sie und ich: wir erzählen uns hundert alte Geschichten
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