Pan <Berlin> (5.1899-1900 (Heft III und IV))

GRUSS
AN AUTOGRAPHENSAMMLER

Jeden Morgen (auch wohl, dafs es zweimal sich traf)

Fordert ein Gönner ein Autograph.

Ich schreib auch gleich ohne langes Besinnen,

Denn der Gönner meiste sind Gönnerinnen.

So komm ich im Jahr auf mehrere Hundert —

Von jedem Einzelnen ward ich bewundert,

Einige von ganz fanatischem Wesen

Haben „Sämtliches" gelesen —

Das giebt, rechn' ich zehn Jahr zurück,

Dreitausendsechshundert und fünfzig Stück . . .

Dreitausendsechshundert und fünfzig Bände

Von jedem Roman — — wenns doch so stände!

AUCH EIN STOFFWECHSEL

Im Legendenland, am Ritterbronnen,

Mit Percy und Douglas hab ich begonnen;

Dann hab ich in seiner Schwadronen Mitten

Unter Seydlitz die grofsen Attacken geritten;

Und dann bei Sedan die Fahne geschwenkt

Und vor zwei Kaisern sie wieder gesenkt.

In der Jugend ist man eben dreister,

Mag nicht die Zunft der Handwerksmeister . ..

Jetzt ist mir der Alltag ans Herz gewachsen

Und ich halt es mit Rosenplüt und Hans Sachsen.

C 198 D