wohnlich zu 8 Stück aneinandergereiht an einem Stock durch
die Stadt. Als solche einst am König vorübergingen, wandte er
sich, durch ihr Rufen aufmerksam gemacht, nach ihnen um,
sah ihnen nach und sagte dann zu seiner Begleitung: „Nicht
anders ist es mit dem ewigen Leben! Diese Händler verdienen
eine bedeutende Summe, wenn sie ihre 8 Gefäße unzerbrochen
und unbeschädigt zu einem bestimmten Ziele bringen. Zerbricht
ihnen aber unterwegs auch nur eines davon, so fallen alle an-
dern zu Boden und sie haben alles verloren. So ist auch uns eine
achtfache Bürde bis an unser Lebensende zu tragen und zu
hüten auferlegt: unsere 5 Sinne und die 3 Kräfte unserer Seele.
Wissen wir bis zu unserer letzten Stunde sie recht und gut zu
gebrauchen, so ist uns ein unendlicher Lohn verheißen, das
ewige Leben. Nutzen wir sie verkehrt und schlecht, erwartet
unser eine ewige Strafe.“
Man sprach einst über das freiwillige Opfer wertvoller Dinge.
Da hörte ich, wie der König in heiligem Ernste versicherte, er
wolle lieber alle seine weltberühmten Edelsteine und Perlen ver-
lieren als seine Bücher.
Das Beste wäre nach seiner Ansicht, wenn unsere Seele stets
die Mitte hielte zwischen Liebe und Furcht. Wolle die Liebe die
Seele mit sich reißen, so ziehe sie dann wieder die Furcht nach
der andern Seite hin zurück.
Als er einst hörte, Gärtner verstünden es, die von Natur bit-
tern Granatäpfel durch fleißige und kunstvolle Zucht süß zu
machen, sagte er: „Und wir wollen unsere Untertanen und
Landsleute, die von Natur schlecht und ungesittet sind, durch
fleißige Übung gut und wohlgesittet machen.“ — Anderen mag
es vielleicht unglaublich erscheinen, was ich hier meinen No-
tizen beifügen will, ich selbst aber habe es genug und übergenug
erfahren, daß nämlich Alfonso mit den Knaben an Unschuld
und Reinheit, mit den Jünglingen an Kraft und Energie, mit
den Männern an Klugheit und Besonnenheit, mit den Greisen
an Ernst und Würde, mit den Schlauen an Scharfsinn und Spitz-
findigkeit, mit den Ehrlichen an Treuherzigkeit und Einfach-
heit, mit allen Menschen an Geist, Gelehrsamkeit, Tüchtigkeit,
Gewandtheit und Weisheit sich messen kann.
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die Stadt. Als solche einst am König vorübergingen, wandte er
sich, durch ihr Rufen aufmerksam gemacht, nach ihnen um,
sah ihnen nach und sagte dann zu seiner Begleitung: „Nicht
anders ist es mit dem ewigen Leben! Diese Händler verdienen
eine bedeutende Summe, wenn sie ihre 8 Gefäße unzerbrochen
und unbeschädigt zu einem bestimmten Ziele bringen. Zerbricht
ihnen aber unterwegs auch nur eines davon, so fallen alle an-
dern zu Boden und sie haben alles verloren. So ist auch uns eine
achtfache Bürde bis an unser Lebensende zu tragen und zu
hüten auferlegt: unsere 5 Sinne und die 3 Kräfte unserer Seele.
Wissen wir bis zu unserer letzten Stunde sie recht und gut zu
gebrauchen, so ist uns ein unendlicher Lohn verheißen, das
ewige Leben. Nutzen wir sie verkehrt und schlecht, erwartet
unser eine ewige Strafe.“
Man sprach einst über das freiwillige Opfer wertvoller Dinge.
Da hörte ich, wie der König in heiligem Ernste versicherte, er
wolle lieber alle seine weltberühmten Edelsteine und Perlen ver-
lieren als seine Bücher.
Das Beste wäre nach seiner Ansicht, wenn unsere Seele stets
die Mitte hielte zwischen Liebe und Furcht. Wolle die Liebe die
Seele mit sich reißen, so ziehe sie dann wieder die Furcht nach
der andern Seite hin zurück.
Als er einst hörte, Gärtner verstünden es, die von Natur bit-
tern Granatäpfel durch fleißige und kunstvolle Zucht süß zu
machen, sagte er: „Und wir wollen unsere Untertanen und
Landsleute, die von Natur schlecht und ungesittet sind, durch
fleißige Übung gut und wohlgesittet machen.“ — Anderen mag
es vielleicht unglaublich erscheinen, was ich hier meinen No-
tizen beifügen will, ich selbst aber habe es genug und übergenug
erfahren, daß nämlich Alfonso mit den Knaben an Unschuld
und Reinheit, mit den Jünglingen an Kraft und Energie, mit
den Männern an Klugheit und Besonnenheit, mit den Greisen
an Ernst und Würde, mit den Schlauen an Scharfsinn und Spitz-
findigkeit, mit den Ehrlichen an Treuherzigkeit und Einfach-
heit, mit allen Menschen an Geist, Gelehrsamkeit, Tüchtigkeit,
Gewandtheit und Weisheit sich messen kann.
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