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https://doi.org/10.11588/diglit.2157#0178
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ein feiner Sinn wenig erfreut durch die wahrhaft lümmel-
hafte Weise, wie Adonis im Schooss der Venus liegt. Aller-
liebst ist dagegen ein Amor, der den Jagdhund anhält.
Auch unter den 27 Bildern Tintoretto's treffen wir
keines ersten Ranges. Stattliche Portraite sind die eines
schwarz gekleideten Mannes mit goldner Kette und ausge-
zeichnet feiner Behandlung (645), und des venetianischen Ge-
nerals Sebastiano Beniero, mit ehrwürdig weissem Haar und
Bart. Von Velasquez, lür den König Philipp IV. in Italien
gekauft, finden wir hier die 19 Fuss breite Skizze zu dem
colossalen 30 Fuss hohen, 74 Fuss breiten Gemälde, welches
Tintoretto für den Rathssaal im Dogenpalast in Venedig aus-
geführt. Es stellt die Gemeinschaft der Heiligen im Himmel
dar und macht wegen der Unzahl von kleinen Figuren, die
in zwei grossen Massen von Licht und Schatten gehalten, die
Wirkung eines Wolkenzuges.
Von den altern Venetianern haben wir hier nur noch
die 27 Bilder der Jacopo, Francesco und Leandro
Bassano zu erwähnen. Mehrere derselben sind gute Werke
in ihrer Art und von reicher Färbung, aber wer möchte
diese Bilder näher beschreiben, bei denen, wenn auch
historische Gegenstände darstellend, doch nur Thiere die
Hauptrolle spielen.
Auffallend ist es, dass das Museum gar kein Bild von
Canaletto oder in dessen Manier besitzt; dagegen befindet
sich hier eine gute Marine von Salvator Rosa, den
Golf von Salerno und die Stadt darstellend; sie hat den
schönen, dem Meister in seinen besten Seestücken eige-
nen, leuchtenden Silberton. Von den italienischen Land-
schaften zeichnet sich die von Gaspar Poussin aus,
wo der heilige Hieronymus in einer felsigen Gegend be-
tet und die grossartig in der Art des Titian behandelt
ist. Auch von Annibale Caracci treffen wir hier
eine ausgezeichnete Gebirgslandschaft mit Gebäulichkeiten in
der Ferne. Unter den übrigen sieben Gemälden dieses Mei-
sters, wie überhaupt unter den andern der Caracci und ihrer
ein feiner Sinn wenig erfreut durch die wahrhaft lümmel-
hafte Weise, wie Adonis im Schooss der Venus liegt. Aller-
liebst ist dagegen ein Amor, der den Jagdhund anhält.
Auch unter den 27 Bildern Tintoretto's treffen wir
keines ersten Ranges. Stattliche Portraite sind die eines
schwarz gekleideten Mannes mit goldner Kette und ausge-
zeichnet feiner Behandlung (645), und des venetianischen Ge-
nerals Sebastiano Beniero, mit ehrwürdig weissem Haar und
Bart. Von Velasquez, lür den König Philipp IV. in Italien
gekauft, finden wir hier die 19 Fuss breite Skizze zu dem
colossalen 30 Fuss hohen, 74 Fuss breiten Gemälde, welches
Tintoretto für den Rathssaal im Dogenpalast in Venedig aus-
geführt. Es stellt die Gemeinschaft der Heiligen im Himmel
dar und macht wegen der Unzahl von kleinen Figuren, die
in zwei grossen Massen von Licht und Schatten gehalten, die
Wirkung eines Wolkenzuges.
Von den altern Venetianern haben wir hier nur noch
die 27 Bilder der Jacopo, Francesco und Leandro
Bassano zu erwähnen. Mehrere derselben sind gute Werke
in ihrer Art und von reicher Färbung, aber wer möchte
diese Bilder näher beschreiben, bei denen, wenn auch
historische Gegenstände darstellend, doch nur Thiere die
Hauptrolle spielen.
Auffallend ist es, dass das Museum gar kein Bild von
Canaletto oder in dessen Manier besitzt; dagegen befindet
sich hier eine gute Marine von Salvator Rosa, den
Golf von Salerno und die Stadt darstellend; sie hat den
schönen, dem Meister in seinen besten Seestücken eige-
nen, leuchtenden Silberton. Von den italienischen Land-
schaften zeichnet sich die von Gaspar Poussin aus,
wo der heilige Hieronymus in einer felsigen Gegend be-
tet und die grossartig in der Art des Titian behandelt
ist. Auch von Annibale Caracci treffen wir hier
eine ausgezeichnete Gebirgslandschaft mit Gebäulichkeiten in
der Ferne. Unter den übrigen sieben Gemälden dieses Mei-
sters, wie überhaupt unter den andern der Caracci und ihrer