Die von Rafael für Franz f. gemalten Bilder. 31
Dei genauerer Untersuchung derselben erscheint es mehr als
zweifelhaft, dass sie von jenem gefertigt sind. Ganz unzu-
verlässig ist auch die Angabe bei Bartsch, dass der Kupfer-
sllch nach dem Bild der Austreibung von Adam und Eva
ai,s dem Paradiese von Michel Angclo nach einer Zeich-
nung Rafael's von Marc Anton gestochen sei; vielmehr ist
anzunehmen, dass von Letzterm selbst eben sowohl die
Zeichnung wie der Stich ist gemacht worden. Wie vor-
trefflich übrigens Marc Anton nach Michel Angelo gezeich-
net hat, ergibt sich auch aus seinem Kupferstich der soge-
nannten Kletterer aus dem Carton der Badeuden, welcher,
mit der Jahreszahl 1510 bezeichnet, zu den schönsten in der
Zeichnung gehört, die wir von ihm besitzen.
VIII.
Über die von Rafael für Franx I. gemalten
Bilder.
Es ist eine allgemein verbreitete und auch von uns be-
p ele Sage, uass Rafael an den König von Frankreich,
lanz I., aus Erkenntlichkeit für den ihm bezahlten hohen
"reis für das Gemälde des Sanct Michael, die grosse h. Fa-
i«ili(. gemalt habe. AVorauf der König, bei deren Ansicht
°chlich entzückt, die anerkennenden Worte ausgesprochen
ane: „Die in der Kunst grossen Männer, die mit den
Sr°ssen Königen die Unsterblichkeil theilen, können mit die-
Sen wohl verhandeln", und dass er dem Künstler das Dop-
Pe'le der Summe, die er für den Sanct Michael bezahlt
(24,000 Livies Ts.), habe übersenden lassen und weiter die
Einladung beifügend, er möge in seine Dienste nach Frank-
Dei genauerer Untersuchung derselben erscheint es mehr als
zweifelhaft, dass sie von jenem gefertigt sind. Ganz unzu-
verlässig ist auch die Angabe bei Bartsch, dass der Kupfer-
sllch nach dem Bild der Austreibung von Adam und Eva
ai,s dem Paradiese von Michel Angclo nach einer Zeich-
nung Rafael's von Marc Anton gestochen sei; vielmehr ist
anzunehmen, dass von Letzterm selbst eben sowohl die
Zeichnung wie der Stich ist gemacht worden. Wie vor-
trefflich übrigens Marc Anton nach Michel Angelo gezeich-
net hat, ergibt sich auch aus seinem Kupferstich der soge-
nannten Kletterer aus dem Carton der Badeuden, welcher,
mit der Jahreszahl 1510 bezeichnet, zu den schönsten in der
Zeichnung gehört, die wir von ihm besitzen.
VIII.
Über die von Rafael für Franx I. gemalten
Bilder.
Es ist eine allgemein verbreitete und auch von uns be-
p ele Sage, uass Rafael an den König von Frankreich,
lanz I., aus Erkenntlichkeit für den ihm bezahlten hohen
"reis für das Gemälde des Sanct Michael, die grosse h. Fa-
i«ili(. gemalt habe. AVorauf der König, bei deren Ansicht
°chlich entzückt, die anerkennenden Worte ausgesprochen
ane: „Die in der Kunst grossen Männer, die mit den
Sr°ssen Königen die Unsterblichkeil theilen, können mit die-
Sen wohl verhandeln", und dass er dem Künstler das Dop-
Pe'le der Summe, die er für den Sanct Michael bezahlt
(24,000 Livies Ts.), habe übersenden lassen und weiter die
Einladung beifügend, er möge in seine Dienste nach Frank-