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Hartmann; Paul, Hermann [Hrsg.]; Leitzmann, Albert [Bearb.]
Der arme Heinrich — Halle (Saale), 1941

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https://doi.org/10.11588/diglit.43153#0014
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stische Weltanschauung Fiebach Beitr. 44, 279. Ein
Wörterbuch und reimverzeichnis veröffentlichte Riemer
(Göttingen 1912), reimwörterbücher und reimwortver-
zeichnisse zum büchlein, Erec, Gregorius, Armen Hein-
rich und den liedern Hartmanns Jandebeur (München
1926).]
Eine ausgabe in erneuerten sprachformen hat
Büsching geliefert (Zürich 1810 [dazu die scharfe
kritik von Jakob Grimm Klein. Schriften 6, 64]) x),
eine wirkliche Übersetzung Simrock (Berlin 1830.
2 Heilbronn 1875), von Wolzogen (Reclam [1880]),
Hausmann (Gotha 1886), Ebner (Halle 1887), Bötticher
(ebenda 1891), Hagedorn (Leipzig 1898), Vesper
(München 1906). [Eine italienische Übersetzung haben
wir von Baragiola (Strassburg 1881), eine englische
von Rossetti (London 1897). Das fortleben des Stoffes
in der neueren dichtung behandelt eine Studie von
Tardel (Berlin 1905; dazu die wichtige rezension von
Minor Euph. 16, 195). Besonders hervorzuheben sind
unter den neueren bearbeitungen die kürzende Cha-
missos (in seinem Deutschen musenalmanach für 1839,
den brüdern Grimm gewidmet; Werke 1, 265 Hempel),
Longfellows The golden legend (1851; vgl. darüber
1) [In dieser bearbeitung hat Goethe das gedieht am
9. februar 1811 kennen gelernt (Tageb. 4, 184) und am
3. märz desselben jahres im abendzirkel der Johanna Scho-
penhauer durch Riemer vorlesen lassen (ebenda 4, 189;
Jahrb. der samml. Kippenberg 3, 30). In den annalen von
1811 sagt er darüber (Werke 36, 72): „Ebenso brachte mir
Büschings Armer Heinrich, ein an und für sich betrachtet
höchst schätzenswertes gedieht, physisch - ästhetischen
schmerz. Den ekel gegen einen aussätzigen herren, für den
sich das wackerste mädchen aufopfert, wird man schwer-
lich los, wie denn durchaus ein jahrhundert, wo die wider-
wärtigste krankheit in einem fort motive zu leidenschaft-
lichen liebes- und rittertaten reichen muss, uns mit abscheu
erfüllt. Die dort einem heroismus zum gründe liegende
schreckliche krankheit wirkt wenigstens auf mich so ge-
waltsam, dass ich mich vom blossen berühren eines solchen
buchs schon angesteckt glaube.“ Wie Nadler (Literaturg.
der deutschen Stämme2 1, 124) dies urteil Goethes „selt-
sam“ finden kann, verstehe ich nicht.]
 
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