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ist keineswegs als abgeschlossen zu betrachten; er wird
vielmehr mit der Veredelung der Galerie — denn auf
diese kommt es an, weniger auf die Vergrößerung —
Hand in Hand gehen. Der Bestand der Galerie wird
somit innerhalb gewisser Grenzen beweglich bleiben,
beweglich wie alles Lebendige. Dabei soll man sich auch
nicht bei dem Gedanken beruhigen, daß Charakter
und Bestimmung eines Kunstmuseums durch das Her*
kommen hinlänglich befestigt seien. Vielmehr soll man
sich immer wieder von Zeit zu Zeit die Fragen gründ*
sätzlicher Prüfung vorlegen, wozu und für wen solch
ein Museum da sei. Die Antwort darauf kann verschieden
ausfallen. Wir fassen uns kurz und sagen: Es ist für den
Besten da. Wenn damit auch nicht alles gesagt ist, so
wird immerhin dadurch eine Richtung bezeichnet, und
es wird manches Äußerliche, Unwesentliche und Miß#
verständliche beiseite geschoben, z. B. die Auffassung des
Museums als Repräsentation oder als kunstgeschicht#
liehe Lehrsammlung. Solche Eigenschaften erwirbt ein
gutes Museum nebenbei auch. Gefährlich kann es nur
werden, wenn man in ihnen seine höchsten Ziele erblickt.
»Der Beste«, dem wir dienen wollen, ist der Lebendige,
Feinfühlige und Tüchtige, der uns in jedem Berufe und
Stande begegnen mag. Er ist der Träger unserer Zukunft
— ein Ideal und dennoch Wirklichkeit.
Selbstverständlich beschränken wir uns bei unserer Be*
trachtung auf eine Auswahl.

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