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II.
DIE HAMBURGISCHEN MEISTER
Unter den hamburgischen Meistern, die in den Seiten*
lichträumen des Erdgeschosses ausgestellt sind, ver*
stehen wir jene, die, einerlei ob in Hamburg geboren
oder nicht, dauernd oder wenigstens so langein Hamburg
tätig waren, daß ihre Wirksamkeit für die Geschichte
hamburgischer Kultur wesentlich geworden ist.
In manchen Städten des Rheinlands, des mittleren und
südlichen Deutschlands haben sich im Mittelalter lokale
Kunstschulen gebildet, die über ein Jahrhundert lang
rühmlich fortblühten. In Hamburg ist es nicht soweit
gekommen. Wohl aber wurde es zweimal der Sitz einer
malerischen Tätigkeit, die für Norddeutschland und
weit darüber hinaus bedeutsam war. Die erste dieser
Erhebungen fiel in die Zeit um 1400, die zweite in den
Beginn des neunzehnten Jahrhunderts.
Was beidemal von hervorragenden Meistern begonnen
und angesponnen wurde, fand unter den einheimischen
jüngeren Kräften keine ebenbürtige Fortsetzung; viel*
mehr war es so, daß von auswärts immer wieder neue
Wellen der Anregung eindrangen, die das hoffnungs*
voll Begonnene ablösten und überdeckten. Die Quellen
solcher Anregungen waren verschieden, so daß Ham*
bürg, das ohnehin an der nordöstlichen Grenzmark der
deutschen Altstämme liegt, zeitweise das wechselnde
Bild eines vielmehr kolonialen als autochthonen Kunst*
Betriebes gewährt.
Eine ungewöhnlich günstige Fügung äußerer Umstände

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