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Ruhig, heilig schließt den ganzen Raum die große
Halbrund-Nische des Chors; unten in der Nische sind die
Fenster mit farbigen Marmorplatten zugetüfelt, darüber
im Nischengewölbe strahlt ein riesiges Mosaik: Christus
mit der Geberde des Segnens, zur Rechten König San
Miniato von Florenz, zur Linken Marin.
Wie Morgenrothwölkchen glühen die Marmortafeln
in den Fenstern der Chornische, hochseierlich in glänzenden
Farben auf Goldgrund grüßt das Bild des Erlösers.
Hier sind noch die Grundlinien des Christenthums. Es
ist so still im Dome; längst nicht mehr zum Gottesdienst
benützt, ist sein Boden bedeckt mit marmornen Grabplatten,
srische Blumen und Kränze liegen daraus, den Todten
geopfert. Die fchlafen fort und schweigen, aber dort in
der Nische predigt laut und Allen verständlich das groß-
artig einfache Bild Christi das lebendige Wort, das nicht
vergehen wird, ob Himmel und Erde vergehen.
Wer eine wahre Bergpredigt hören will, der steige
hinaus in das Schiff von San Miniato al monte.

III.
Wieder in den -Loboli-Gärten.
Selig scheint die Maiensvnne,
Schöne Brunnen murmeln, rauschen,
Und im kühlsten Lorbeerschatten
Kauern wir mit süßem Lauschen.
Wir sind hier im Paradiese,
Ewig blühen hier die Rosen,
 
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