DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.54614#0043
31
Vie Thonkübel des Giovanni da Gologna
an den nordischen Wanderer.
In uns, o Wandrer, stehest du so ganz
Des Erdgebornen Erdgeborenstes,
Nicht ohne Wehmuth leis erinnernd an
Toskana's heil'ge Urbevölkerung,
Die ja soviel der wundervollsten Vasen
Den nimmermüden deutschen Forschern schenkte:
Auch wir sind noch wenn auch ein schwacher Nachhall
Von jener süßen räthselhasteu Thonzeit,
Sieh, wie wir uns so schön im Wasser spiegeln,
Mit feucht verklärten Umrißlinien,
So kehre nun getrost in deine Heimat,
Und melde dort, du habest uns gesehu.
Der nordische Wanderer
an die südlichen erdgeborenen Kübel.
So lebt denn wohl, ihr lieblichen Gefässe,
Mit euren milderhabnen Ornamenten,
Wie oft besucht ich' euch, trotz Sturm und Nässe,
Und fütterte die Schwanen und die Enten,
Im Antlitz jene unbesteckte Blässe,
Als ärmster aller fahrenden Studenten,
Lebt wohl, mein harrt unendliche Beschwerde,
Bis ich im Tod mit euch vereinigt werde.
Vie Thonkübel des Giovanni da Gologna
an den nordischen Wanderer.
In uns, o Wandrer, stehest du so ganz
Des Erdgebornen Erdgeborenstes,
Nicht ohne Wehmuth leis erinnernd an
Toskana's heil'ge Urbevölkerung,
Die ja soviel der wundervollsten Vasen
Den nimmermüden deutschen Forschern schenkte:
Auch wir sind noch wenn auch ein schwacher Nachhall
Von jener süßen räthselhasteu Thonzeit,
Sieh, wie wir uns so schön im Wasser spiegeln,
Mit feucht verklärten Umrißlinien,
So kehre nun getrost in deine Heimat,
Und melde dort, du habest uns gesehu.
Der nordische Wanderer
an die südlichen erdgeborenen Kübel.
So lebt denn wohl, ihr lieblichen Gefässe,
Mit euren milderhabnen Ornamenten,
Wie oft besucht ich' euch, trotz Sturm und Nässe,
Und fütterte die Schwanen und die Enten,
Im Antlitz jene unbesteckte Blässe,
Als ärmster aller fahrenden Studenten,
Lebt wohl, mein harrt unendliche Beschwerde,
Bis ich im Tod mit euch vereinigt werde.