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Bohn, Richard
Altertümer von Pergamon (Band IV, Text): Die Theater-Terrasse — Berlin, 1896

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https://doi.org/10.11588/diglit.919#0029
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Hallen.

Unmittelbar an den vorher beschriebenen Treppenaufgang zum »Nischenbau« und orthalle,
zwar so, dass die Treppenwange zugleich die Schlussmauer bildet, ichliesst sich in süd-
licher Richtung eine Halle an, deren Rückenmauer sich an den Felshang lehnt, die mit-
hin die Ostseite der Terrasse auf eine Länge von rund 75,25 m einfasst.
Ihre Tiese lässt sich wegen mehrfacher Umbauten nicht mehr überall genau sest-
stellen; sie beträgt jetzt am südlichen Ende 5,24 m. Von der ursprünglichen Rückwand
der Halle ist nur ein kurzes Stück am Nordende erhalten, aber die sortgesetzte senkrechte
Bearbeitung des dahinter ziemlich schroff ansteigenden Felsens lässt deutlich den einstigen
weiteren Lauf der Mauer erkennen. Was wir bei der Aufdeckung fanden, waren Reste
eines späten Umbaues. Die kurze nördliche Querwand ist nach innen zu durch eine
0,88 starke, aus Lesesteinen mit reichlichem Mörtel hergestellte Mauer verstärkt worden;
in gleicher Art ist auch die Rückwand auf 40 m Länge neu ausgeführt worden und an
ihrem Ende eine Quermauer von 0,85 Dicke. Vereinzelte Thonrohre, welche durch die
Mauer führen, dienten wohl zur Abführung der hinter ihr sich sammelnden Feuchtigkeit.
Parallel zur Hinterwand und 4 m von ihr entfernt laufen in gleicher Weise hergestellte
Fundamente von 1,05 Breite. Die christliche Kirche, welche diese Hallenanlage jetzt
durchschneidet, besprechen wir später (S. 71).
Weiter nach Süden gehend stossen wir dann wieder auf Reste der älteren Anlage.
Zwar ist die Rückwand zerstört, jedoch in der vorderen Flucht stehen noch einzelne
Fundamentpfeiler, deren mittlere Entfernung voneinander 2,10 m beträgt; die Bedeutung
dieses Masses wird aus dem Nachfolgenden klar. Diese Reste verschwinden allerdings,
wenn man nach Süden vorrückt, bald wieder unter einem späteren Umbau, dessen Wände
aus kleinen zwar annähernd würfelsörmigen, aber verschieden grossen Steinen in Mörtel
hergestellt sind und zwei Gemächer bilden. Jedes derselben öfsnet sich nach der Terrasse
hin durch eine Thür.
Dann aber treten auf etwa 11,50 m Länge die Reste der älteren Anlage zu Tage
(Taf. XV). Die 0,61 breite Schwelle ist grossenteils erhalten und trägt auf ihrer Ober-
 
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