Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Königliche Museen <Berlin> [Editor]
Führer durch die Ruinen von Pergamon — Berlin, 1899

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.921#0029
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
20

liehe Bühne war ein Holzgerüst, dessen Masten in ; die
noch heute vorhandenen Löcher im Fufsboden eingesetzt
wurden; nahm man das Gerüst fort, so wurden die Löcher
durch Deckel geschlossen, und die Terrasse lag wieder in
ihrer ganzen Ausdehnung frei. Sie mifst vom Südende, wo
jetzt, aus spätrömischer 2eit stammend, die Ruine eines
Thorbaus den Eingang bildet, bis zum Nordende, wo man
die Freitreppe zu dem eben erwähnten Tempel (34) hinansteigt,
216 m. Der gewaltige Bau dieser Terrasse (33) rührt, samt
Theater und Tempel der ersten Anlage nach, aus der Königs-
zeit her; er ruht auf einem System mächtiger Quaderstützmauem.
In diesem lagen in zwei Stockwerken über einander nach aufsen
geöffnete Räumlichkeiten, deren untere auf der Südhälfte von
einer dort noch weiter vorgeschobenen Terrasse aus zu-
gänglich waren, während über dem oberen Stockwerke im
Niveau der Terrassen ob er fläche der ganzen Länge nach
sich eine nach innen geöffnete Säulenhalle hinzog, in
welcher man sich Verkaufsläden und ähnliches untergebracht
denken darf.

Ein jetzt gänzlich zerstörter Treppenzugang verband
unmittelbar hinter dem erwähnten späten Eingangsthore im
Süden die Terrasse durch eine oben neben den Dionysos-
tempel ausmündende Gasse mit dem Markte. Auf diesen
beiden Ortlichkeiten, Markt und Theater, pulsierte gewifs,
zumal an Fest- und Markttagen, das regste Leben der aiten
Kunigstadt.

Wir suchen jetzt den am Nordende der Terrasse ge-
legenen ionischen Tempel (34) auf. Vor ihm ist der
längliche Unterbau eines Altars erhalten. Auf 25 Stufen
steigt man zum Tempel selbst empor, betritt den Marmor-
fufsboden der einst von sechs Säulen getragenen Vorhalle,
dann neben dem einen noch aufrechtstehenden, reich ver-
zierten Thürpfosten her das Innere des Heiligtums. An
dessen Rückseite in mitten springt der Platz für das Götter-
bild in die Augen.

Am Tempel sind, an den Resten noch deutlich sichtbar,
 
Annotationen