Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Winter, Franz
Altertümer von Pergamon (Band VII, Text 1): Die Skulpturen mit Ausnahme der Altarreliefs — Berlin, 1908

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.924#0212
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
i6o

tiesten Anl'atzssächc mit einem Metallstist besestigt. Der Fuß liegt
in einem Halbschuh von derlelben Fotm, wie ihn die Statue des
Sandalenbinders (Kunstgesch. in Bildern I Taf. 66, i) zeigt. Er liegt
hinten geschloss'en an, mit einem über dem Fußknöchel geössneten
langen Schlitz, an dem der Spannriemen durchgezogen ist. Die
hintere, in anderen Fallen auch hochstehend und anliegend gebildete
Spitze (wosür Krüger, Athen. Mitteilungen des Insi. 1901 S. 129
Anm.4 einige Bcispiele ausgesührt hat) ist nach außen umgebogen,
wie z. B. an dem auch Ibnst ähnlichen Schuh des Zeus aus dem
Barberinischen Kandelaber (Heibig, Führer n. 216. 217). Ein rauher
Ansatz hinten oberhalb der Sohle ist nicht genauer zu erklären. Gute
Arbeit, vermutlich der Königszeit.


145. Balis einer Statue.
Pergamon, Burg (nördlich am Markte). Weißer Marmor. Lange 0,88 m, Tiese 0,41 m, Dicke 0,06 m.
Beim Altar gesunden.
In zwei Stücken erhalten, von denen das kleinere mit dem rechten Fuße hinten und an
der Seite unvollständig ist. Die Seitenflächen der Plinthe sind gespitzt, zum Einladen in eine Balis.
Aus der Standssäche lind die Füße einer mensehlichen Figur und neben dem linken Fuße
die seinprofilierte Balis einer
viereckigen Stütze erhalten.
Beide Füße (landen mit gan-
zer Sohle auf dem Boden aus,
vom rechten, der dem etwas
zur Seite geletzten Spielbein
angehört, ist etwas mehr als
die vordere Hälste, vom lin-
ken nur die Spitze, aber die
ganze Standlpur erhalten.
Das Profil der Balis geht vorn,
außen und hinten, wo die
Balis in eins mit der Rückseite der Standplatte verläust, herum. Die innere Schmalseite der
Basis ist abgeschnitten und, wie auch die Oberssäche der Standplatte Zwilchen ihr und dem
Fuße, nur roh ausgesührt; unten nach dem Fuße zu l'pringt an ihr ein Stück vor, das, wie es
scheint, nur nachlässig liehen geladen ist und nicht etwa als oben abgebrochener Rest, etwa
als Endigung eines Gewandes, zu der Figur gehört. Die Füße lind mit Schuhen bekleidet,
die niedrige Sohlen haben und wie von dünnem Zeug sich weich ansehmiegen, so daß sie die
Zehentrennung hervortreten lassen. Zu den Schuhen wird ein Gewand schwerlich gesehlt haben;
es hing aber, da keine Spuren von ihm vorhanden sind, nicht lang herab, die Statue wird daher
männlich gewesen sein.
In dem Wenigen, was erhalten ist, läßt sich doch mit Bellimmtheit eine gute Arbeit der
Königszeit erkennen.
 
Annotationen