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Max Perl <Berlin> [Editor]
Autographen und Stammbücher: (Sammlung Joseph Ganz - Zürich), u. a. ; Versteigerung Dienstag, den 14. März 1911 (Katalog Nr. 17) — Berlin, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.21489#0022
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WAGNER — WIENIAWSKI.

185 Wagner (Rieh.). L. a. s. Zürich, 1. März 1852. 1 S. 4° (21 Zeilen).

An den Geiger Karl Eschmann in Winterthur; er bittet ihn angelegentlichst, bei der nächsten Auf-
führung seiner „sehr schwierigen“ Tannhäuserouverture im Conzert der Züricher Musikgesellschaft als
zweite Violine mitzuwirken. Ebenso soll er seinen Vater veranlassen, bei der gleichen Aufführung das
Horn oder die Tenorposaune zu übernehmen.

186 — L. a. s. Zürich, 14 Mai 1853. 1 volle Seite 8° (22 Zeilen).

Bitte an den Geiger Eschmann, in seinem bevorstehenden Orchesterkonzert die Bratschenpartie zu
übernehmen. Er soll darin ja nicht etwa eine Zurücksetzung erkennen. „Ein Blick in die Stimme wird
Sie belehren, ob mir die Bratsche für gering gilt!“ Beide Briefe sind unediert.

187 — L. a. s. Zürich, 28. April 1853, 1 S. Gr.-4° (27 Zeilen). Auf dem zweiten Blatte die
eigenhändige Adresse: Herrn Seifriz d. aelt., Mitglied der fürstlich Hechingischen
Kapelle, zur Zeit in Löwenberg in Schlesien.

Wagner ersucht Seifriz, sich doch als Violinist bei seinen in Zürich stattfindenden musikalischen
Aufführungen zu betheiligen, und ihm womöglich einige andere Orchestermitglieder zu verschalfen.
„Meine Aufführungen finden am 18. 20. u. 22. Mai statt. Die Proben beginnen am 15. Mai
Abends, da müssten alle hier sein.“

Max Seifriz, ein vortrefflicher Violinist, geb. 1827, an den auch die folgenden Briefe gerichtet
sind, war Mitglied, und seit 1854 Kapellmeister der fürstlich Hechingischen Kapelle, bis zu deren Auf-
lösung im Jahre 1869. Seitdem lebte er in Stuttgart als Hofmusikdirektor und staib 1885.

188 — L. a. s. Penzing b. Wien, 21. Oct. 1863. 2 Seiten Gr.-8° (46 Zeilen).

An Kapellmeister Seifriz in Löwenberg. „Sie wissen gewiss, dass ich Ende vorigen
Winters, durch Herrn Heinrich Porges als Beauftragten, von Seiner Hoheit dem
Fürsten von Ho henzoilern-Hec hingen eingeladen wurde in Löwenberg ein Conzert
zu geben.“ Wegen übergrosser Ermüdung musste er damals die Einladung ablehnen, ist aber jetzt
erbötig, derselben Folge zu leisten. Er bittet Seifriz, das nöthige beim Fürsten zu veranlassen, einen
Termin für das Conzert zu bestimmen etc.

189 — L. a. s. Penzing, 31. Okt. 1863. 1 S. Gr -8°.

An Kapellmeister Seifriz, der ihm die Einladung des Fürsten von Hohenzollern, ein Konzert bei
ihm zu dirigieren, übermittelt hat. Er sieht baldigen näheren Nachrichten entgegen, und giebt die Adressen
an, wo ihn dieselben erreichen werden.

190 — L. a. s. Prag, 5. Nov. 1863. 23/4 Seiten. Gr.-8°. (66 Zeilen.)

An Kapellmeister Seifriz in Löwenberg. Er theilt ihm mit, dass er die Einladung des Fürsten von
Hohenzollern, ein Conzert bei ihm zu dirigieren, annimmt, und bittet ihn, seinen unterthänigsten Dank
dem Fürsten zu erkennen zu geben. Es handelt sich noch darum, einen Termin festzusetzen. Ob er mit-
wirkende Sänger zu seiner Verfügung haben wird, ist noch ungewiss. „Int Ganzen beruht die
Stärke meines Fragment-Programmes auf Orchesterstucken und zur Noth kommen wir
mit solchen allein aus.“

191 — L. a. s. Zürich, 22. Nov. 1863. l'/2 Seiten gr 8°. (44 Zeilen.)

An Kapellmeister Seifriz in Löwenberg, den Dirigenten der Konzerte des kunstliebenden Fürsten
von Hohenzollern-Hechingen. Wagner hat die Einladung des Fürsten, ein Konzert mit eignen Kompo-
sitionen bei ihm zu dirigieren, angenommen, und bespricht mit Seifriz, welche Stücke zur Aufführung ge-
langen sollen, „... doch glaube ich, werden zu den gewünschten älteren Orchester-
stücken (Lohengrin, Tannhäuser und Faust) das großeVorspiel zu den Meistersingern,
so wie das Stück aus Tristan (Vorspiel und Schlußsatz) die geeignetsten sein . . .“

192 — L. a. s. Luzern, 3. Nov. 1871. 3 Seiten gr. 8U, eng geschrieben (78 Zeilen).

Hochinteressantes Schreiben an den Freiherrn von Loen in Weimar, der sich in freundschaftlicher
Weise erboten hatte, den geschäftlichen Teil der in Bayreuth beabsichtigten Gründung des Wagner-Theaters
zu leiten und zu fördern. Wagner selbst ist noch sehr im Unklaren, in welcher Weise und namentlich
mit weichen Mitteln das Projekt auszuführen sein wird. Die Bemühungen einzelner energischer Freunde
seiner Kunst haben bis jetzt nur einen sehr schwächlichen Erfolg gehab', besseres erhofft er von der Zen-
tralisation sämtlicher Wagner-Vereine, die zu gemeinschafdicher Besprechung einzuberufen wären, vielleicht
bei Gelegenheit der Grundsteinlegung des Theaterbaues. Den einflußreichsten Mann in Bayreuih, Bankier
Feustel, hat er zu tätigster Teilnahme gewonnen. Er schließt mit den Worten: „Doch, Sie hoffen? So
hoffe ich denn auch!“

193 Wallner (Franz), der bekannte Schauspieldirektor u Schriftsteller, Begründer des nach
ihm benannten Wallnertheaters in Berlin (1810—1876). L. a. s. Posen, 6. Nov. 1843.
4 Seiten 8°.

Sehr hübscher humorvoller Theaterbrief an Eduard Maria Oettinger in Leipzig.

194 Werner (Anton von), Historienmaler, Direktor der kgl. akadem. Hochschule der bildenden

Künste (geb. 1843). 1. L. a. s. 1889. 2 Seiten 8°. (Es handelt sich um das Arrangement

„eines vergnügten Knaus-Abends“)- — 2. Albumblatt a. s. Berlin, 1874. 1 S. kl. 8°.
(Sehr hübsch ) — 3. L. s. Berlin, 1892. 1 S. Fol. (Einladung zu einer vertraulichen
Besprechung über das Programm der künftigen Kunstausstellungen.) — 4. Eine
signierte Handzeichnung in Sepia und Kreide (A. v. Werner 1867). Kostümdetails.

195 Wieniawski (Henri), ausgezeichneter Violinvirtuose u. Komponist (1835—1880). Eigen-
händiges kleines Musikstück mit Namen, ein auf beiden Seiten beschriebener Streifen.
Quer-4°.

AUKTIONS-KATALOG VON MAX PERL, BERLIN SW., LEIPZIGER STR. 89.
 
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