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Pfälzer Bote für Stadt und Land (68) — 1933 (Januar bis März)

DOI Kapitel:
Nr. 50- 76 (1. - 31. März)
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««re H „PfSlzer Bote" Heidelberg — Dienstag, den 7. März 1988 Rr-

Was ist-asAollwerkgegen dendoWewisms?

-nsver-

Während die politischen Tagesereignisse
sich überstürzen und mit dem ungeheuren
Lärm propagandistischer Bemühungen ihre
Wichtigkeit aufzubauschen suchen, bleiben doch
alle wirklich großen Fragen in ihrer schick-
salhaften Bedeutung nach wie vor bestehen.
Immer noch ist es der Bolschewismus, der
für Deutschland und die ganze zivilisierte
Menschheit die Hauptgefahr darstellt. Weil
dem so ist, wird sich der Erfolg oder der
Mißerfolg jeder kommenden Regierung an
dieser Frage entscheiden. Das fühlen auch
jene Kreise, die zurzeit an der Arbeit sind,
um den deutschen Katholizismus aus dem
öffentlichen Leben zurückzudrängen. Ihr
Hauptvorwurf gipfelt immer wieder in der
Behauptung, der Katholizismus hätte durch
seine Vertretung in der Politik den Marxis-
mus begünstigt und insbesondere dem Kom-
munismus zu wenig Widerstand entgegen-
gesetzt. Für sich selber aber nimmt man in
Anspruch, man werde endlich die bösen Mar-
xisten aufs Haupt schlagen und schon in ab-
sehbarer Zeit jede Spur davon in Deutsch-
land vernichtet haben. Demgegenüber be-
haupten wir, daß das einzige Bollwerk gegen
den Bolschewismus die katholische Kirche und
die katholischen Ideen sind. Wir behaupten
ferner, daß eine Ausschaltung des katholi-
schen Einflusses im öffentlichen Leben un-
weigerlich zur Verstärkung der bolschewisti-
schen Positionen führen muß.
Wenn wir auf die Vergangenheit sehen,
so war es vor allem der Katholizismus, der
dem russischen Bolschewismus den unerbitt-
lichen Krieg angesagt hat, wie denn um-
gekehrt Moskau es oft genug ausgesprochen
hat, daß sein eigentlichster Gegner in Rom
sitze. Während, wie Arthur Mahraun es

Adagio für Orchester (Gebet), eine Rezitation
von Reinhold Lütjohann und eine Wieder-
gabe der vier ernsten Gesänge von Johannes
Brahms, sowie den Trauermarsch aus der
Eroica von Beethoven auf. Preise der Plätze
0,30, 0,50, 1— RM.

Die Wlizel meldet
Verkehrskontrolle. Nach Eintritt der Dun-
kelheit fuhren 4 Kraftwagen mit unbeleuchte-
ten Hinteren Kennzeichen. An 2 Kraftfahr-
zeugen waren die Bremsen ohne Wirkung.
An 4 Lastkraftwagen fehlte der Rückblickspie-
gel. Zwei Güterferntrgnsporte fuhren ohne
die vorgeschriebene Ladeliste mitzuführen.
Kraftfahrzeugführer ohne Ausweispapiere.
Festgestellt wurden 2 Kraftfahrzeuge, die
nicht ordnungsgemäß zugelassen waren. Vier
Kraftfahrzeugführer fuhren ohne Führer-
schein.
Fahrradverkehr. Verwarnt wurden 5 Rad-
fahrer, die nach eingetretener Dunkelheit
ohne Licht gefahren sind. Zwei Radfahrer
führten Gegenstände bei sich, wodurch sie in
ihrer Bewegungsfreiheit behindert waren.
Beachtet die Verkehrsregeln'. 2 Kraftfahr-
zeuge haben die haltende Straßenbahn über-
holt und hierbei Fahrgäste gefährdet. 2 an-
dere Kraftfahrzeuge überholten die Straßen-
bahn auf der falschen Straßenseite.
Verschiedene Anzeigen. Zur Anzeige ge-
langten 6 Personen wegen groben Unfugs
und Ruhestörung, je 1 Person wegen Dieb-
stahls und Körperverletzung, ferner 1 Person
wegen Vergehens gegen das Lebensmittelge-
setz, weil Butter feilgehalten wurde, die mit
30—50 Prozent Margarine durchsetzt war.
Fahrraddiebstahl. Entwendet wurde ein
Fahrrad Fabrikmarke Tadoma.
Kaminbrand. In der Rohrbacherstraße
entstand ein Kaminbrand. Die Berufsfeuer-
wehr war alarmiert. Der entstandene Scha-
den ist unerheblich.

mehrfach in breitester Öffentlichkeit darge-
legt hat, unsere Rechtsblätter bei der Schil-
derung russischer Verhältnisse Schönfärberei
trieben, weil man sich diesen oder jenen
militärischen Vorteil davon versprach, hat
die katholische Presse die Idee selber in den
Vordergrund gestellt und jedes Paktieren
mit einer im Prinzip atheistischen Regierung
verurteilt. Gewiß war dabei der besonderen
deutschen Lage Rechnung zu tragen, aber das
hat im Katholizismus niemals zu irgend
einer vom Geiste her begründeten Sympa-
thie geführt. Während manche Industrielle
mit Rußland Geschäfte machten, ist in der
katholischen Presse mit allem Nachdruck aus
die Gefahr solcher Unternehmungen hinge-
wiesen worden. Zurzeit breitet sich die Skep-
sis den Russenwechseln gegenüber immer mehr
aus, und fortgesetzt treten Wirtschaftsführer
hervor, die sich auch vom rein Wirtschaft-
lichen her gegen eine solche Unterstützung
des Bolschewismus wenden. Für uns war
nicht das Wirtschaftliche entscheidend, sondern
die Idee, die absolut gottfeindliche Haltung
der Sowjets. Also gerade jene Kreise, die sich
heute so antibolschewistisch gebärden, waren
in der Vergangenheit seine ausgesprochenen
Förderer. Die Arbeit des Nationalsozialis-
mus ist erst jüngeren Datums, ist sicherlich
von vielen ernst gemeint, wird aber tat-
sächlich wegen ihrer besonderen Eigenart von
kommunistischen Führern oft genüg als die vergöttert Wirtschaft und Technik, wo unr
beste Vorarbeit für das kommende Moskau
in Deutschland betrachtet. Der Sozialismus
ist sicherlich seit 1818 schon mit aller Schärfe
gegen den Bolschewismus aufgetreten, wie
jedermann weiß. Seine Schwäche lag mehr
in gewissen marxistischen Grundlagen, die
beiden Gegnern gemeinsam sind. Tatsächlich
aber ist dieser Kampf ähnlich wie zwischen
den Bolschewisten und Memchewisten in
Rußland mit aller Schärfe geführt worden.
Gehen wir nun von den Parteien zum
Ganzen über, so war katholische Staatsfllh-
rung immer darauf bedacht, den Boden des
Rechtes zu verteidigen. So lange das näm-
lich geschieht, ist jeder Revolution die Mög-
lichkeit grundsätzlich genommen. Erst wer den
Boden des Rechtes verläßt, wird schwach
gegen Illegalität, woher sie immer stamme.
Katholisches Denken hat auch bei wirtschaft-
lichen Betrachtungen nie die Weltweite ver-
loren und klar eingesehen, daß eine Konsoli-
dierung der deutschen Wirtschaft nur in der
Zusammenarbeit mit anderen Völkern mög-
lich sei. Da auf dem Gebiet der Wirtschaft
ein gut Teil des bolschewistischen Kampfes
entschieden wird, so war der Weg Brünings
nach Lhequers auch in diesen Zusammen-
hängen von größter Bedeutung. Katholische
Staatsführung ging ferner darauf aus, die
Hauptwurzeln zu beseitigen, aus denen alle
soziale Unruhe immer wieder emporwuchert.
Dieses Denken richtete sich nach der Enzyk-
lika „Quadragesimo anno", in der die Ent-
proletarisierung der Massen gefordert wird
Den Bolschewismus bekämpfen und nicht zu-
gleich um eine neue bessere Gesellschafts-
ordnung ringen, wird immer eine Utopie
bleiben. Eine katholische Staatsführung
mußte auch um die kulturellen Grundlagen
deutscher Kultur, die durch den Bolschewis-
mus zersetzt werden. Darum unser Kampf
für die Erhaltung der katholischen Schule.
Darum unser Bemühen, auf allen Gebieten
katholisches Eeistesgut dem Eesamtvolke zu-
zuführen. Wie oft haben wir darüber klagen
müssen, daß gerade jene, die sich heute, als
wäre das ein ihnen neuerdings verliehenes
Patent, fast hysterisch antimarxistisch gebär-
den, uns in diesem unseren Kampf für die
Erhaltung der Christlichen Kultur im Stiche
gelassen. Was im besonderen die Zentrums-
partei zur Ueberwindung des Bolschewismus
getan hat, lese man nach in der jüngsten
Nummer des „Mitteilungsblattes der deut-
schen Zentrumspartei" (Berlin NW 23, Vriik-
krnalles 24/1). Wer also den deutschen Ka-
tholizismus anklggt, er habe den Kampf
gegen den Bolschewismus vernachlässigt, der
möge sich erst mit all diesen Tatsachen aus-
einandersetzen. Wer fernerhin darauf hin-
ausgeht, den Einfluß des deutschen Katho-
lizismus im öffentlichen Leben zurückzudrän-
gen, der möge sich klar darüber sein, daß er
damit den Hauptfeind des Bolschewismus in
Deutschland und in der ganzen Welt kalt-
stellt. Diese Zurückdrängung im Namen des
Kampfes geaen den Marxismus versuchen,
muß jedem Denkenden absurd erscheinen.
Die sicher nicht irgend einer Linksneigung
verdächtige Korrespondenz des „Deutschen
Bundes zum Schutze der abendländischen
Kultur" bemerkt in einem ihrer letzten Ar-
tikel, daß sie sich immer im Kampf gegen
den Bolschewismus der Grenzen „behörd-
licher Maßnahmen" bewußt gewesen sei, und
sie spricht sogar von dem „Willen zu kultu-
reller Neuarbeit". Das ist auch immer unsere
Ansicht gewesen, wie sie in der „Katholischen
Korrespondenz", die jahrelang in erster
Front gegen das Vordringen des Bolschewis-
mus gearbeitet hat, wie sie ferner im Volks-
verein für das katholische Deutschland, bei
unsern Arbeitervereinen und überhaupt in
sämtlichen katholischen Verbänden und im
Zentralkomitee der deutschen Katholiken

selber vertreten worden ist. Wir haben aus
den Erfahrungen gelernt. Mußte Bismara
schon einsehen, daß gerade die Unterdrückung
der damaligen Sozialisten ihren ungeheuren
Aufstieg zur Folge hatte, so können wir uns
einer ähnlichen Erkenntnis für unsere Tage
nicht verschließen. Seitdem nach dem Sturze
Brünings jene Notverordnung erlassen wor-
den war, gegen deren soziale Härten stwu
Unternehmer protestiert haben, ist der Kom-
munismus bei uns unaufhaltsam im Wach-
sen. Schaltet man nun noch jene Mensche"
von der Staatsführung aus, die schon ihrer
katholischen Herkunft wegen sich für die be-
rechtigten sozialen Forderungen des leiden-
den Volkes einsetzen, wird nicht die rote Flur
eben dadurch noch furchtbar zunehmen? Was
war denn unser Eintreten für die herrliche
soziale Enzyklika des Papstes anders als die
feste Ueberzeugung, hier werde jene Fahns
gegen den Bolschewismus getragen, an dtt
ganz allein der Sieg für die Zukunft gehest^
sein kann. Auch jetzt vergessen wir in all
unseren besonderen Sorgen nicht diese große
Frage, die über die Zukunft der Menschheit
entscheidet.
Der Bolschewismus zerstört die Persönlich'
keit, die der Katholizismus in der Gottper-
sönlichkeit selber begründet sieht. Der Bol-
schewismus sagt: Kollektiv, wo wir die
meinschaft verlangen. Der Bolschewismus
wissen, daß nur die Rückkehr zü den ewigen
Idealen der Religion auch Wirtschaft und
Technik erlösen können. Alle die großen
Schreiben der letzten Päpste, für die wir UNS
in Deutschland mit solcher Wärme eingesetzt
haben, sind Satz für Satz Antithesen jener
Moskauer Programme, die heute alle Völker
der Erde beunruhigen. Nicht einmal im Or-
ganisatorischen gibt es eine Macht, die auch
nur annähernd den bolschewistischen Komin-
tern verglichen werden könnte, außer der
katholischen Kirche. Alles in allem: Wo im-
mer eine katholische Gemeinde anbetend vor
ihren Altären kniet, da gibt es keinen Bol-
scheswismus. Umgekehrt aber ist es immer
die erste Arbeit kommunistischer Revolutio-
nen gewesen, diese Altäre zu zerstören und
diese Gemeinde zu verfolgen. Wir überlassen
es unsern Lesern, darüber zu urteilen, wie es
um einen Kampf gegen den Bolschewismus
bestellt sein muß, dessen angelegentlichste Ar-
beit darin zu bestehen scheint, das festeste
Bollwerk im öffentlichen Leben gegen alle
Zersetzung, den Katholizismus, zurückzudrän-
gen und die treuesten überzeugtesten Gottes-
streiter aus der Front zurllckzunehmen, in
der sie mit ihrem Blut und mit ihrem Leben
in allen Teilen der Welt so unvergleichlich
gestritten haben.
Friedrich Muckermann 8. I.
Erwin Eckert in Schutzhaft genommen
Mannheim, 6. März. Wie die „Volkdstimme*
erfährt, wurde der ehemalige Pfarrer Eckert am
>2. März in Düsseldorf in feiner Wohnung in
Schutzhaft genommen. Damit find die verschie-
denen Gerüchte die wissen wollten, der Kommu-
nist Eckert fei von politischen Gegnern erschossen
oder schwer verwundet worden, -als unrichtig er-
wiesen.

wesen vieler aber durste das Fest i-m folgenden
Jahre nicht wiederholt werden. Die Bezirkssör-
sterei Wiesenbach hatte wegen der Feuersgefahr
und der inzwischen vorgenommenen Verpflan-
zung die Genehmigung 'versagt.
Erstmal. 1867 taucht der Plan aus, beim
Steinernen Tisch ein Wnldhü'terhäuschen zu er-
bauen. Anfangs bestand bei der Bezirksfürste-
rei hierfür keine große Neigung. Inzwischen
war die Bezirksförsterei von Wiesenbach nach
Neckargemünd verlegt worden und für das
Häuschen noch weniger Interesse vorhanden.
Doch war der Oberstistungsrat dafür und ge-
nehmigte anfangs 1869 150 Gulden. Die
gleiche Summe übernahm auch die Domänen-
direktion. Um die Summe von 228 Gulden
wurde die Herstellung des Häuschens PH. Traut-
mann-Neidenstein übertragen.
Dse Fertigstellung gab Anlaß zu einem Fest,
das diesmal der Wirt'Specht-Wälid'wimmersbach
abhalten durfte. Schon 20 Jahre später waren
größere Reparaturen nötig. Im Verlaus der
" s die
Domäne aus das Miteigentum. Eine letzte Re-
novierung im Herbste 1931 nahm auf die histo-
rische Form des Baues Rücksicht und verursachte
dadurch ziemlich hohe Kosten. Seit fast einem
Jahrzehnt ist das kleine Waldhaus zum Land-
heim der Neudentschen geworden. Doch auch
andere Freunde des Odenwaldes nchmen den
Ort gerne zum WanderziÄ.

Jahre 1849 zur Zeit der Revolution mit fre-
velnder Hand alles Vorhandene in Trümmer
zerschlagen und zerstört wurde. Vielfach wird
die Wiederherstellung dieses Tisches mit Zubehör
als eines alten Denkmals und angenehmer
> Ruhestätte gewünscht."
Nachdem der Gvoßh. KaH. OberRrchenrat die
Genehmigung zur Ernennung erteilt hatte,
wurde die Ausführung der Arbeit dem Stein-
hauer Adam Wißwesser vom Neckarhäu-
sechos übertragen und hierfür 39 Gulden gut-
geheißen.
Am 8. Oktober fand die Ausstellung statt. Der
Vsüfsrtiger machte der Schassnei den Vor-
schlag, den Nsch weiter vor aüf die Kreuzwege
zu stellen. Der Schäffner über entschied, daß der
.Waldhüter Kohl dafür Sorge tragen müßte,
daß der Tisch aus den alten Platz gestellt würde.
Elf Jahre stand der Tisch. Da kamen die
alten Eichen und Buchen zum Hieb und es be-
stand die Gefahr, daß beim Fällen der Stämme
der Tisch Schaden leiden würde, weshalb die
Versetzung an den heutigen Standort angeregt dazu nötigen Verhandlungen"verzichtete
und auchchusgesührt wurde.
Am 14. Mai 1883 — vor 70 Jähren also —
feierte man beim Steinernen TW ein Maifest,
wozu aus allen Orten der Umgebung die Gäste
erschienen — sogar der hochmögende Schaffner
vom Kloster Lobenfsld war in höchsteigener Per-
son erschienen, wofür sich der Festwirt, Adam
Wißwesser, besonders bedankte. Sehr zum Leid-

gey, 45 mit Neuphilologen und 16 mit Mathe-
matikern besetzt.
X Arbeitsmarkt. In Unterstützung' befin-
den sich in der Arbeitslosenversicherung
3050 männliche und 679 weibliche, zusammen
3729, in der Krisenfllrsorge 3844 männliche
und 1155 weibliche, zusammen 4999, insge-
samt also 6894 männliche und 1834 weibliche,
zus. 8728; gegen den Halbmonatsbericht zu-
vor besteht ein Zugang von 264. Ausgesteuert
wurden im Bezirk 155. Arbeitsuchende waren
18 063 männliche und 4960 weibliche gemel-
det, wovon 16 812 männliche ung 4902 weib-
liche arbeitslos sind. Mit Notstandsarbeiten
wurden 582, mit Kurzarbeit 1791, und in 55
Maßnahmen des freiwilligen Arbeitsdienstes
1625 Personen beschäftigt. Die Stadt Hei-
delberg ist an diesen Zahlen beteiligt mit 1570
männlichen und 518 weiblichen, zusammen
2088 Unterstützten, wovon 776 auf die Alu
und 1312 auf die Kru entfallen. Gegen den
vorigen Stand ist ein Zugang von 82 vor-
Händen. Ausgesteuert sind 62. In der Stadt
Heidelberg sind 8086 männliche und 252"'
weibliche Arbeitsuchende gemeldet, wovon
7439 männliche und 2468 weibliche arbeitslos
sind.
X Vortragsabend der „Gedok". Frau Wilma
Mönckeberg (LeAor für Vortvagskunst an
der Universität Hamburg) wird am 10. ds. Mts.,
abends 9.15 Uhr, im Hotel Sch rieder einen Vor-
trag halten. Das Thema lautet: „VMer erzäh-
len". Frau Mönckeberg geht ein großer Ruf
voraus. Wie die Berliner Presse berichtet, ver-
steht sie durch ihre Rezitation die Mentalität
Lines Landes sein Geistiges und Seelisches, sein
Besonderes und Alltägliches, das wahrhaft
Bolkhaste, lebendig zu machen.
X Fristverlängerung bis 15. März 1933
zur Abgabe der Einkommen-, Körperischaft-
und Umsatzsteuer-Erklärung. Haben Sie alle
Punkte beachtet, die Ihnen Vorteile bringen?
Wissen Sie überhaupt was Sie alles als Wer-
bungskosten äbsetzen dürfen? Der Rudolf Lo-
rentz Verlag, Charlottenbura 9, hat über die
Einkommensteuer zwei Sonderhefte der Wirt-
schaftlichen Kurzbriefe herausgedracht. Umfang
144 Seiten, Preis RM. 2.60. Die Wirtschaft-
lichen Kurzbriefe berichten auch über alle son-
stigen Steuern, über wichtige Rechts- und Ver-
sicherungsfragen. Probehefte stehen Ihnen
bei Bezugnahme auf diese Zeitung kostenlos
zur Verfügung beim Rudolf Lorentz Verlag,
Charlottenburg 9. — 69 —
X Zusammenarbeit des Rundfunks mit den
Bühnen. Im verflossenen Jahr haben die deut-
schen Rundfunkgesellschaften 140 Uckbertragungen
aus deutschen Theatern ^vanstaltet und zwar
sind 50 Buhnen an diesen Uebertragungen be-
teiligt. Den größten Anteil hat das National-
theater in München, aus hem 23 Opern und eine
Operette übernommen wurden.
X In offener Fürsorge standen am 1. März
1933 beim Wohlfahrts- und Jugendamt Heidel-
berg 5209 (Vorwoche 5240) Wohlfahrtserwevbs-
lose (akbeitsfähige Personen).
X Stadttheater Heidelberg. Heute abend
(Abonn. 7^. 22) „Der 13. Iun i" (Die letz-
ten drei Lebensstunden Ludwig II.). Mittwoch
abend 7.45 Uhr auß. Abon. für Fr. Volks-
bühne Abt. 7^ „DerfliegendeHollän-
d e r", große Oper von Richard Wagner. Für
diese Vorstellung sind Karten für alle Plätze
an der Theaterkasse zu haben. — „Der
Kaufmann von Venedig" wird am
Donnerstag abend (Abon. L 24) in vollstän-
dig neuer Einstudierung zum ersten Male nach
mehrjähriger Pause wieder in den Spwlplan
des Stadttheaters ausgenommen. Die Auf-
führung dieses wundervollen Shakesspeares
Lustspiels wird dadurch ganz besonders in-
teressant, daß Intendant Erwin Hahn die
Rolle des Shyllocks spielen wird. Die neuen
Bühnenbilder sind von Alfred Warmbrunn.
— Morgenfeier für die Opfer der Neunkir-
chener Katastrophe. Am Sonntag, 12. 3.
(Volkstrauertag) vorm. 11.30 Uhr, findet dis
Morgenfeier für die Opfer der Neunkirchener
Explosionskatastrophe, veranstaltet von der
Intendanz des Stadttheaters und des städt.
Orchesters statt. Das Programm weist ein

MlsnalnachMtM
Aus dem Bereich des Ministeriums des Kul
tus und Unterrichts:
Ernannt: Nach erfolgtem Einverständnis
mit dem Erzbischöflichen Ordinariat Rech-
nungsrät Anton Weber beim Katholischen
Oberstiftungsrak zum -Oberrechnungsrat; der
außerplanmäßige Verwaltungsobersekretär Gu-
stav Leuthe am GenewUandeSarchiv in
Karlsruhe zum planmäßigen Verwaltungs-
obersekrstär.
Auf Ansuchen seinen Amtspflichten enthoben:
Der ordenNche Professor für Kultuvtechnick
und Elemente des Jngenieuvivesens Gustav
Bachmann an der Technischen Hochschule
Karlsruhe.
Auf Ansuchen in den einstmeiligen Ruhestand
versetzt: Rektor Ludwig Zapf in Weil a. Rh-,
und Hauptlehrer Wilhelm Zähringer in
Hegne.
Zuruhegesetzt auf Ansuchen bis zur Wieder-
herstellung der Gesundheit: Foptbildungsschul-
hauptlehrer Rudol Kesselring in Mann-
heim.
Kraft Gesetzes tritt in den dauernden Ruhe-
stand: Anstaltsoberapotheker Dr. Franz Weiß,
am Akad. Krankenhaus in Heidelberg.
Gestorben: Studienrat Dr. Eleonore
Dreher an der Handelsschule in Villingeis
Jeder Abonnent und dessen Ehegatte sind bei der
Nürnberger Lebensversicherungs-Bank in Nürnberg
gegen die Folgen körperlicher Anfälle mit RW.
500.— für den Fall des Todes versichert. Jeder Un-
fall ist unverzüglich nach Eintritt der Nürnberger
Lebensversicherungs-Bank amuzeige«, auch muß sich
der Verletzte unverzüglich, spätestens am zweiten
Tage nach dem Unfall in ärztliche Behandlung be-
geben. Todesfälle müssen sofort, spätestens aber
innerhalb 48 Stunden nach dem Eintritt der Bank
schriftlich zur Anmeldung gebracht werden. Ueber
die Voraussetzungen der Versicherung (Rechte und
Pflichten der Abonnenten im Verstcherungsfalle)
geben die Versicherungsbedingungen Aufschluß, die
vom Verlag oder von der Nürnberger Lebensver-
sicherungs-Bcmck zu beziehe« sind.
 
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