»rr. oo
„Psa l zrr Dsre" privrioerg — Montag, den IS. März 1988
GM- »
Stadt und Ltmsedung Voikursuensg i-sr
Gedüchtnisseier für die im W eltkrieg gefallenen Selten
Prof. Jelke doziert über „Heldisches Christentum".
Heidelberg, den 13. März 1933.
Wie alljährlich so veranstaltete auch am
gestrigen Totensonntag der „Volksbund Deut-
scher Kriegsgräberfürsorge" eine gutbesuchte
Feier zum Gedächtnis der Toten im Welt-
kriege. Im Gegensatz zu früheren Jahren war
schon lange vor Beginn kaum noch ein Sitz-
platz aufzutreiben und immer noch strömten
neue Scharen herbei. Unter den Zuhörern
sah man auch Oberbürgermeister Dr. Nein-
haus und Bürgermeister Wieland, sowie viele
prominente Persönlichkeiten der Stadt und
des früheren Militärs. Auch der Stahlhelm
und erfreulicherweise auch die Jugend waren
stark vertreten. Die Stadthalle zeigte der
Feier entsprech. Schmuck, zum erstenmal im
von «Trauerfchmuck umwundenen Tannengrün
die schwarz-weiß-roten Farben. Eine mächtige
ebensolche Flagge leuchtete über dem mit Lor-
beerbäumen geschmückten Podium, auf dem
der Sängergau Platz genommen hatte. Die
Bach'sche Fantasie in g-moll gespielt durch
Wilhelm Neck, leitete die stimmungsvolle
Feier ein. Mit wunderbar beseeltem, zu Her-
zen gehendem Vortrag rezitierte dann Rein-
hold Lütjohann vom Stadttheater den
Vorspruch: „Der Dank der Toten" von Rudolf
Herzog, der in der treffenden Mahnung gip-
felte: „Reicht Euch die Bruderhand, das sei
der Dank, ihn spendet Euren Toten". Nach
dem Männerchor „Forschen nach Gott", den
der Sängergau Heidelberg unter Leitung von
Musikdirektor Carl Weidt vollendet zum
Gehör brachte, hielt der Vorsitzende der hie-
sigen Ortsgruppe, Regierungsrat von Beck
eine Ansprache. Der Redner sprach zunächst
der Stadtverwaltung für die kostenlose Ueber-
lassung und Ausschmückung der Stadthalle sei-
nen Dank aus, ebenso allen Mitwirkenden,
der Heidelberger Gärtnerinnung für den ge-
stifteten Kranz, sowie der Presse und den
Lichtspieltheatern für die eifrige Propagan-
da. Er erinnerte dann an das ungeheure Hel-
dentum unserer Gefallenen, das uns zu un-
auslöschlichem Dank verpflichtet, der sich be-
sonders äußern müsse in der Hilfsbereitschaft
gegen die Hinterbliebenen und Kriegsbeschä-
digten, aber auch in echtem Frontgeist, in
treuester Pflichterfüllung. — Den eindrucks-
vollen Worten folgte der ergreifende Man-
nerchor: „Dem Andenken der gefallenen Ka-
meraden", komponiert von L. Weidt, den der
Sängergau wirkungsvoll und erhebend vor-
trug.
In der folgenden Gedächtnisrede führte
Universitätsprofessor Dr. D. Jelke einlei-
tend aus, daß es immer noch nur einzelne
seien, die die Notwendigkeit der Kriegsgrä-
berfürsorge erkannt hätten und sich in den
Dienst dieser Sache voll und ganz stellten, was
er damit entschuldigt, daß innerstes und hei-
ligstes Empfinden eben nicht jedem Menschen
in gleichem Maße gegeben sei. Als eigent-
liches Motto seiner Weiherede wählte er den
Ausspruch: „Vergeßt nicht den Helden in
Euch", eine Forderung, die er immer wieder
aufstellt und auch auf die christliche Lehre aus-
gedehnt sehen möchte. „Christus müsse mehr
als siegender Held denn als Dulder vor die
Augen der Jugend geführt werden, wenn sie
sich'wieder an der Lehre des Christentums be-
geistern soll. Das Heldische in der Religion
müsse hervorgehoben werden an Stelle der
dauernden Friedensermahnungen" (!), —
alles mehr oder minder versteckte Hiebe gegen
die Grundlehren des Katholizismus, die der
bewußt katholische Zuhörer im Hinblick auf
den Sinn der Veranstaltung doppelt peinlich
empfinden mußte. Die weiteren Ausführun-
gen waren natürlich ein hohes Loblied auf die
Männer der neuen Zeit, die den heldischen
Gedanken trotz aller Widerwärtigkeiten aus
dem Weltkriege bewahrt hätten. Uebergehend
auf den Sinn des Volkstrauertages sieht der
Redner darin, als höchstes Ziel die Erfassung
des Heroischen als die Betätigung der höchsten
Würde. Doch warnt er vor Uebertreibung
dieser Aufgabe. Er verlangt deshalb voll-
ständige Loslösung von jeglichem Eigensinn
und aller Eigenbrödelei, soll die Idee nicht
umschlagen in Selbstbespiegelung und Ver-
leugnung des eigenen Wesens. Mit einem
gewaltigen Appell an die Anwesenden in der
Gefolgschaft des greisen Heldenführers am
Aufbau des deutschen Vaterlandes mitzuhel-
fen, schloß der Redner seine Ausführungen.
Tiefer als jedes Wort rief das Lied vom
„guten Kameraden" die Erinnerung an un-
sere gefallenen Helden wach, das der Sänger-
gau eindrucksvoll folgen ließ. Das feierliche
Präludium in e-moll von Vach und das ge-
meinsam gesunqene Deutschlandlied beendig-
ten die eindrucksvolle Feier. **
Air LreKr ist La!
Die Lerche, der Lioblingsvogel des deutschen
Bauern, ist angekommen. Mit dein Föhnwind
ist sie nordwärts geflogen und zum deutschen
Äcker zurückgekehrt. Zu den Bodenvögeln gehö-
rend, duckt sie ihr erdbraunes Gefieder zwischen
Furche und Scholle. Ein im Acker sitzende Lerche
Wird kaum beobachtet werden können.
Ganz anders aber wirkt die Lerche, wenn sie,
in Schraubenlinien hoch in die Luft aufsteigend,
ihr trillerndes Lied zum Himmel schickt. Dst
„betende" Lerche ist ein zu Herzen gehender,
Geist und Gemüt erhebender Anblick.
Nach alten Bauernregeln kommt schönes Wet-
ter, wenn die Lerchen hoch aussteigen.
OalmWchW
Nun leuchten die Palmkätzchen in den Früh-
lingstag. Es ist, als schauten die Zweige mit
großen, reinen Augen um sich. Dieser Flaum
der Palmkätzchen hat es uns allen angetan.
Wo wir sie sehen, freuen wir uns über sie,
es fällt uns schwer, dem Wunsche zu wider-
stehen, und die Palmkätzchen ungeschoren ste-
hen zu lassen — denn so wie sie da draußen
im lenzlichen Gefilde schimmern, sind sie die
echtesten Kinder des Frühlings. Wo Palm-
kätzchen herauslugen, da ist Sonne, da ist
Freude, da ist lichte Natur.
Man muß aus dem Häusergedränge der
Städte, in dem man wochenlang dahinwer-
kelte und lebte, einmal an einem Frühlings-
tag plötzlich auf den Plan der freien, er-
wachenden Frllhlingserde getreten sein, man
muß wie einer Offenbarung dem jubelnden
Gesang der in blauen Lüften schwebenden
Lerche gelauscht haben, um ganz zu fühlen,
wie schön es wieder da draußen geworden ist,
wie von allen Pfaden her Frühlingsfreude
entgegenkommt. Palmkätzchen sind Boten des
Frühlings, wohin sie gucken, ist alles sein
Eigentum.
Und da sie auch zu den ersten Kündern
des neuen Lebens gehören, das jetzt anhebt,
bringen wir sie gerne in unsere Behausungen.
Wo so manches Grab eines Armen ohne Blu-
men zu dieser Jahreszeit sein muß, die lie-
bende Hand legt ihm Palmkätzchen hin.
Schonet die Palmkätzchen, die unser Auge
erfreuen, auch diese Mahnung sollte nicht
ungehört verhallen.
KM dem Kinde!
Nach wenigen Wochen Spielzeit hat die
5. Wohlfahrtslotterie „Frohe Kindheit" schon
an allen Orten wieder guten Boden gewon-
nen. Im Stratzenbild fallen die leuchtenden
Farben der Gewinnpläne ins Auge, die aus
den Schaufenstern heraus zur Abnahme der
Lose auffordern. In Lokalen und Versamm-
lungsräumen begrüßt das Kind von diesen
Plakaten herab die Leute und will sie auf
die guten Gewinnaussichten und die schönen
Gewinne Hinweisen, die darauf verzeichnet
sind. In zahllosen Familien haben die ge-
fälligen Lose Eingang gefunden; aber ganz
besonders in den Herzen aller Kinderfreunde
hat die „Frohe Kindheit" wieder den Willen
und das Wirken für ihr großes Kinderhilss-
werk in der Erzdiözese wach werden lassen.
Versäume deshalb niemand, sich ebenfalls in
deren Reihe einzugliedern. Nur 25 Pfg. für
ein Los und Du hast das erreicht, hast zu-
dem Anteil an der Eewinnausspielung. Laß
deshalb die Helfer nicht unbeachtet, die in
diesen Tagen, wo mancher Groschen leichter
als sonst ausgegeben wird, die Lose auf
Straßen und Plätzen anbieten.
Versuchs Dein Glück, indem Du gleichzeitig
ein gutes Werk tust. Sei trotz schwerer Zeit
ein Helfer und eine Stütze
zur frohen Kindheit!
Drr MMkMMm -Muß! dir
KMMAM WlAl
Heute, Montag, den 13. März 1933, um 17
Ähr, wird der Reichskommissar für Baden, Herr
Reichstagsabgeordneter Robert Wagner, den ge-
samten staatlichen Sicherheitsdienst in Heidelberg
begrüßen. Hierzu wird die Polizei geschlossen
mit klingendem Spiel durch die Rohrbacher
Straße — Hauptstraße nach dem Universitäts-
platz marschieren, wo der feierliche Akt unter
Mitwirkung der SA und SS stattfindet. Ge-
schlossener Rückmarsch der Polizei erfolgt durch
die Leopo'ldstraße und Rohrbacher Straße.
MrgrnWr örs ZladtthMters
für NemkirAn
*) Am Sonntag vormittag wurde im Stadt-
theater zugunsten der Neunkirchener Katastro-
phenopfer eine überaus würdige Trauerfeier ab-
gehalten. Man hatte von jeder äußerlichen Ver-
zierung abgesehen und wirkte nur unmittelbar
durch Wort und Ton.
Herr Overhofs dirigierte zur Einleitung
eine eigene Komposition: „Gebet" — Adagio für
Orchester, das seine starke Begebung besonders
für klangliche Wirkungen erwies. Die Instru-
mentation erzielte eine hingebende Weichheit,
die für die Stimmung 'der Feier die Richtung
gab. Dann sprach Herr Lütjohann ernste
Gedichte, schlicht und mit guter Technik. Die
„Vier ernsten Gesänge", Text nach Worten aus
der heiligen Schrift, von Brahms, trug Herr
Heidelberg, den 11. März 1933.
Wenn wir uns auf das Leiden und Sterben
der Kriegsjahre zurückbesinnen, dann wissen
wir, daß wir dort eine wahrhafte Gemein-
schaft gebildet haben. Das damalige Dienen
und Hoffen und Bereitsein für eine heilige
Sache war still, ernst, phrasenlos.
Der katholische Volksteil und mit ihm die an-
deren, die heute ausgestoßen sind, obwohl sie
dieWunden des Krieges an ihren lebendigen
Leibern tragen, haben das stolze Bewußtsein,
dem Vaterland ihre ganze Liebe, ihr Herz-
blut verschenkt zu haben.
Deswegen bleiben wir auch jetzt aufrecht,
trotzt m wir wissen und erfahren (man lese
dazu unsere Nachrichten, lt. denen wir als die-
jenigen gelten, die bei den Diebstählen der
Roten „Schmiere" gestanden haben, man hetzt
gegen uns als die „schwarze Internationale",
man hält es für angebracht, unser Verhalten
indirekt als das Benehmen des Etappen-
schweins zu bezeichnen, man peitscht unsere
Führer buchstäblich' aus dem Schutz ihrer
eigenen Wohnung auf etc.), daß man uns
als nichtnational und als der Vernichtung
wert hinstellt. Das hörten und erfuhren wir
zum diesjährigen Volkstrauertag.
Wir betteln nicht um Gunst. Wir haben
nach unserer Art den Volkstrauertag began-
gen als echten Trauertag gerade im Ange-
sicht der neuesten Erlebnisse. Wir werden auch
künftig unsere eigene nationale Gesinnung
W. Etterer vor. Der junge Künstler verfügt
über ungewöhnliche Gaben der Natur. Sem Baß
ist in allen Lagen ausgeglichen und tragend, der
metallische Ton strömt mühelos. Dazu kommt
musikalische Sicherheit und lebendiges Mitemp-
finden. Tiep Ergriffenheit bezeugte den künst-
lerischen Eindruck, besonders nach dem prachtvoll
vorgetragenen „O Tod, wie wohl tust du".
Der Trauermarsch aus der „Eroka", gespielt
von unserem trefflichen Stadt. Orchester,
beschloß die Feier für die Opfer einer Kata-
strophe, dm für wenige Stunden das ganze Volk
in gemeinsamer Trauer vereint hat.
Der Besuch war leider sehr schwach. Die
vorzüglichen Leistungen wie der gute Zweck hät-
ten regere Teilnahme verdient.
Die Fürsorge der Stadt Heidelberg
Am 28. Februar 1933 standen in lau-
fender offener Fürsorge des Wohlfahrt-
und Jugendamts Heidelberg:
Vom Arbeitsamt anerkannte
Wohlfahrtserwerbslose
(Das Arbeitsamt zählte am
gleichen Stichtag)
sonstige Arbeitsfähige
in Armenfürsorge
in Kriegsfürsorge
dazu Zusatzrentner
Sozialrentner
Kleinrentner und
Kleinrentner-Gleichgestellte
Jugendliche
Alu- und Kru-
Zusatzunterstützungsempfänger
4330 (4321)
4319 (4337)
879 ( 877)
613 ( 592)
143( 128)
472 ( 749)
775 ( 759)
805 ( 781)
183 ( 172)
373 ( 284)
zusammen: 8573 (8643)
Die geschlossene Fürsorge (in Anstal-
ten und fremden Familien Untergebrachte)
zählte am 28. 2. 1933 1731 (1681) Personen.
Zählt man die Familienangehörigen der in
offener Fürsorge unterstützten Parteien obi-
gen Zahlen hinzu, so würden am Stichtag
von der Stadt insgesamt 21696 (21940)
Personen unterstützt. Es kommen daher 264
(267) Unterstützte auf je 1000 Einwohner.
Im Freiwilligen Arbeitsdienst
der Stadt standen
am 28. 2. 1933 210 (357)
in Fürsoraearbeit 452 (494)
in Notstandsarbeit 21 ( 62)
und in Pflichtarbeit 56 ( 48)
Wochenfürsorgefälle waren am Stichtag 29
(30) anhängig. Im Februar 1933 wurden 43
(80) Personen einmalig unterstützt und 1172
(2304) Durchwanderer vervflegt.
sDie einaeklammerten Zahlen geben den
Stand vom 31. 12. 1932 an).
Dir NMM Mminpreist in
SMMKlMd
Am 6. März stellten sich die Zapfstellenpreise
unter Berücksichtigung der neuerdings eingetre-
tenen Ermäßigung in den Ausnahmestädten wie
folgt: Frankfurt, Ludwigshafen, Mannheim:
Benzin 37, Gemisch 41, Benzol 47 Pfg. je Li-
ter; in den einzelnen Zonen wie folgt:
Benz Gem. Benz.
Pfg. per Liter
m Pfalz, nördl. Ba-
de n , südliches Hessen 38 42 48
W Gürtelzone FranNfurt/M. 37 41 47
IV Württemberg und südl.
Baden 38 42 48
IVs. Stuttgarter Gebiet 37 41 47
Der MWbericht meldet:
Festnahme von Marsardcndieben. In Neuen-
heim konnten von >der Polizei zwei Mansarden-
diebe seftgenommen werden. Bei der Durch-
suchung ihrer Wohnungen wurde eine größere
zu leben wissen. Sie ist eine andere als die
offizielle. Unsere religiösen Erundquelle«
haben nationales Empfinden schon seit jeder
in der Innerlichkeit gottgewollten Dienstes
kultiviert. Es wird anderen Ausdruck for-
men, als derjenige ist, der von der Macht-
theorie abgeleitet wird.
Wir haben uns in der Kirche zum Volke-
trauertag versammelt; wir haben uns dort,
wie es in der ergreifenden Predigt eines ein-
stigen Frontsoldaten und jetzigen Geistlichen
gesagt wurde, in dankender Ehrfurcht vor den
Gefallenen zum achtungsvollen Schwei-
gen, zum Gebet für die Toten und das
bedrängte Vaterland, zur Gesinnung und
zum Bekenntnis des Friedens ver-
pflichtet.
Wer den gefallenen Mitkämpfer an seiner
Seite im Dreck und Schlamm der Front zur
letzten Ruhe bestattet hat, der wird frei sein
vom Rausch der UeberhMichkeit, der wird kei-
nen deutschen Volksgenossen aus -der Gemein-
schaft ausstoßen, der wird nicht jugendliche Un-
erfahrenkeit zum Werkzeug gegen Mitbürger
gebrauchen, die pflichtbewußt in der Zeit der
großen Not ihr Leben für das Batevimch ein-
gesetzt haben.
Dies alles sagten und empfanden «tr beim
Wehen der Trauerfahnen am Volkstrauertag,
und wir werden dieses Recht der Gesinnung nie
verlieren!
MlentMu
Firma E. E. Koenig, Heidelberg, Berghsimer-
straße 58. Ausschraubbarer Dintenleiter Mr Füll-
federhalter. Gebrauchsmuster. °
Hermann Kühner, Bammental b. Heidelberg. ,
Oeffner für Einmachgläser. Gebrauchsmuster
Patentbüro Johannes Koch, Berlin NO. 18.
Große Frankfurter Straße 58. Ausk. beveitwilkW.
Menge von Diebesgut gefunden. Beide Täter -
wurden in das Bszirksgefängnis eingeliefert.
Beaufsichtigt die Kinder! In Wieblingen lief
ein vier Jahre altes Kistd in einen Personen« -
kraftwagen und wuvde von diesem zu Boden ge-
worfen. Es erlitt eine Kopfverletzung und leiA«
Hautabschürfungen.
Leichenländung. Die Leiche einer seit Ai. 1.
1933 vermißten Hausangestellten wurde am K.
3. 1933 am Kraftwerk Helmreich in Wieblingen:
gelandet.
X Brahms-Zyklus im Hotel Schriebet. Mr
verweisen auf den ersten Abend des Brahms- :
Zyklus, der heute 8 llhr im Hotel Schriebet
stattfindet. ,
X In offener Fürsorge standen am 8. März °
1933 beim -hiesigen WoWahrts- und Jugendamt .
5226 (Vorwoche 5209) Wohlfahrtserwerbtof«
(arbeitsfähige Personen).
X Uraufführung eines Requiems. Am VMS-
trauertag hat imEisenberg (Pfvch) im Raü» .
men einer Weihestustde >für die Gefallenen «m -
Requiem für Bariton, Mä-nnerchor und Orchs- -
ster Les hier lebenden Komponisten Hermamr i
Moos mit Dichtung des Landauer SchrifdlO» >
ters Paul Gint -hu m die Uvauffüihrurm evl-M. ,
M 0 0 s ist ein geborener Speyrer, Paul Ginthsm ,
stammt aus Handschuhsheim. l
X Die Verpflegungssätze im Lmiüesbad Ba- -!
den-Baden und im Landessolbad BÄ Dibn-
heim. Die Sätze für Verpflegung und Was- -
tung im Landesbad im Baden-Baden MÄ> W-
Landessolbad in Bad Dür-rheim sind nsns^W ;
herabgesetzt worden. Damit -Hk weitesten KyA -
sen die Möglichkeit geboten, in bissen HetAü»'
dern Erholung und Gesundheit z« Undsn.
X Schulsvierstunde in Bads«. Der Kov»-
missar für das badische Ministerium des Kul-
ms und Unterrichts hat amgeordnet, dotz am
Dienstag, -den 14. März, in jeder Schule «d«
gemeinsame Feier a^chcMn H, m
von den Direktoren und Schulleitern M Be-'
deutung der nationalen Erhebung M -wstMge«-
ist. Der Unterricht fällt an -diesem Tage E.
X Staatsprüfung für de« mittlere« techni-
schen Dienst im Tiesbauwese«. 19 Kandidaten
haben die im Februar abgahältsne StaaM^K.,
fung für -den mitTeren tschrHchM ÜP-
Tiefbauwesen bestanden und hierdurch nach We
Verordnung vom 21. April 1938 dre BschM-,
bezsichmung „staatlich ^geprüfter BmtingemE"
erlangt.
X Heidelberger Adreßbuch 1988. Fm hvfi-
nungsvollen Blau des neuen Gewandes liegt dH?
Heidelberger Adreßbuch 1B3 a«!f. Eine MerM
von Arbeit und Fleiß steckt im de« mehr cM 8K4
Seiten, die man eigentlich nur cM Fa-chmgW
richtig einjschätzen kann. Wer auch der La«
muß diesem nüchternen Buch feine Bewunds-'
rung zollen. Denn tausend MD mehr wissens-
werte Dinge sind darin von kurtdiger Hand M-
sammen-gsstellt; wer das Adreßbuch kennt, dir
kennt auch die Stadt! Im AeuKr-sn und im In-
neren. Außer dem Straßen- und PersoneKM-
zeichnis läßt das Adreßbuch de« FreM-demfi^-sr
sprechen — vom den SeheMN-üMgiks'ttsy d«
.Stadt, vom unseren einzigartigen NatmrfchKich-si«
Mänuer-Binzenzkonferenz Heidelberg.
Die heutige -Sitzung fällt aus.
„Psa l zrr Dsre" privrioerg — Montag, den IS. März 1988
GM- »
Stadt und Ltmsedung Voikursuensg i-sr
Gedüchtnisseier für die im W eltkrieg gefallenen Selten
Prof. Jelke doziert über „Heldisches Christentum".
Heidelberg, den 13. März 1933.
Wie alljährlich so veranstaltete auch am
gestrigen Totensonntag der „Volksbund Deut-
scher Kriegsgräberfürsorge" eine gutbesuchte
Feier zum Gedächtnis der Toten im Welt-
kriege. Im Gegensatz zu früheren Jahren war
schon lange vor Beginn kaum noch ein Sitz-
platz aufzutreiben und immer noch strömten
neue Scharen herbei. Unter den Zuhörern
sah man auch Oberbürgermeister Dr. Nein-
haus und Bürgermeister Wieland, sowie viele
prominente Persönlichkeiten der Stadt und
des früheren Militärs. Auch der Stahlhelm
und erfreulicherweise auch die Jugend waren
stark vertreten. Die Stadthalle zeigte der
Feier entsprech. Schmuck, zum erstenmal im
von «Trauerfchmuck umwundenen Tannengrün
die schwarz-weiß-roten Farben. Eine mächtige
ebensolche Flagge leuchtete über dem mit Lor-
beerbäumen geschmückten Podium, auf dem
der Sängergau Platz genommen hatte. Die
Bach'sche Fantasie in g-moll gespielt durch
Wilhelm Neck, leitete die stimmungsvolle
Feier ein. Mit wunderbar beseeltem, zu Her-
zen gehendem Vortrag rezitierte dann Rein-
hold Lütjohann vom Stadttheater den
Vorspruch: „Der Dank der Toten" von Rudolf
Herzog, der in der treffenden Mahnung gip-
felte: „Reicht Euch die Bruderhand, das sei
der Dank, ihn spendet Euren Toten". Nach
dem Männerchor „Forschen nach Gott", den
der Sängergau Heidelberg unter Leitung von
Musikdirektor Carl Weidt vollendet zum
Gehör brachte, hielt der Vorsitzende der hie-
sigen Ortsgruppe, Regierungsrat von Beck
eine Ansprache. Der Redner sprach zunächst
der Stadtverwaltung für die kostenlose Ueber-
lassung und Ausschmückung der Stadthalle sei-
nen Dank aus, ebenso allen Mitwirkenden,
der Heidelberger Gärtnerinnung für den ge-
stifteten Kranz, sowie der Presse und den
Lichtspieltheatern für die eifrige Propagan-
da. Er erinnerte dann an das ungeheure Hel-
dentum unserer Gefallenen, das uns zu un-
auslöschlichem Dank verpflichtet, der sich be-
sonders äußern müsse in der Hilfsbereitschaft
gegen die Hinterbliebenen und Kriegsbeschä-
digten, aber auch in echtem Frontgeist, in
treuester Pflichterfüllung. — Den eindrucks-
vollen Worten folgte der ergreifende Man-
nerchor: „Dem Andenken der gefallenen Ka-
meraden", komponiert von L. Weidt, den der
Sängergau wirkungsvoll und erhebend vor-
trug.
In der folgenden Gedächtnisrede führte
Universitätsprofessor Dr. D. Jelke einlei-
tend aus, daß es immer noch nur einzelne
seien, die die Notwendigkeit der Kriegsgrä-
berfürsorge erkannt hätten und sich in den
Dienst dieser Sache voll und ganz stellten, was
er damit entschuldigt, daß innerstes und hei-
ligstes Empfinden eben nicht jedem Menschen
in gleichem Maße gegeben sei. Als eigent-
liches Motto seiner Weiherede wählte er den
Ausspruch: „Vergeßt nicht den Helden in
Euch", eine Forderung, die er immer wieder
aufstellt und auch auf die christliche Lehre aus-
gedehnt sehen möchte. „Christus müsse mehr
als siegender Held denn als Dulder vor die
Augen der Jugend geführt werden, wenn sie
sich'wieder an der Lehre des Christentums be-
geistern soll. Das Heldische in der Religion
müsse hervorgehoben werden an Stelle der
dauernden Friedensermahnungen" (!), —
alles mehr oder minder versteckte Hiebe gegen
die Grundlehren des Katholizismus, die der
bewußt katholische Zuhörer im Hinblick auf
den Sinn der Veranstaltung doppelt peinlich
empfinden mußte. Die weiteren Ausführun-
gen waren natürlich ein hohes Loblied auf die
Männer der neuen Zeit, die den heldischen
Gedanken trotz aller Widerwärtigkeiten aus
dem Weltkriege bewahrt hätten. Uebergehend
auf den Sinn des Volkstrauertages sieht der
Redner darin, als höchstes Ziel die Erfassung
des Heroischen als die Betätigung der höchsten
Würde. Doch warnt er vor Uebertreibung
dieser Aufgabe. Er verlangt deshalb voll-
ständige Loslösung von jeglichem Eigensinn
und aller Eigenbrödelei, soll die Idee nicht
umschlagen in Selbstbespiegelung und Ver-
leugnung des eigenen Wesens. Mit einem
gewaltigen Appell an die Anwesenden in der
Gefolgschaft des greisen Heldenführers am
Aufbau des deutschen Vaterlandes mitzuhel-
fen, schloß der Redner seine Ausführungen.
Tiefer als jedes Wort rief das Lied vom
„guten Kameraden" die Erinnerung an un-
sere gefallenen Helden wach, das der Sänger-
gau eindrucksvoll folgen ließ. Das feierliche
Präludium in e-moll von Vach und das ge-
meinsam gesunqene Deutschlandlied beendig-
ten die eindrucksvolle Feier. **
Air LreKr ist La!
Die Lerche, der Lioblingsvogel des deutschen
Bauern, ist angekommen. Mit dein Föhnwind
ist sie nordwärts geflogen und zum deutschen
Äcker zurückgekehrt. Zu den Bodenvögeln gehö-
rend, duckt sie ihr erdbraunes Gefieder zwischen
Furche und Scholle. Ein im Acker sitzende Lerche
Wird kaum beobachtet werden können.
Ganz anders aber wirkt die Lerche, wenn sie,
in Schraubenlinien hoch in die Luft aufsteigend,
ihr trillerndes Lied zum Himmel schickt. Dst
„betende" Lerche ist ein zu Herzen gehender,
Geist und Gemüt erhebender Anblick.
Nach alten Bauernregeln kommt schönes Wet-
ter, wenn die Lerchen hoch aussteigen.
OalmWchW
Nun leuchten die Palmkätzchen in den Früh-
lingstag. Es ist, als schauten die Zweige mit
großen, reinen Augen um sich. Dieser Flaum
der Palmkätzchen hat es uns allen angetan.
Wo wir sie sehen, freuen wir uns über sie,
es fällt uns schwer, dem Wunsche zu wider-
stehen, und die Palmkätzchen ungeschoren ste-
hen zu lassen — denn so wie sie da draußen
im lenzlichen Gefilde schimmern, sind sie die
echtesten Kinder des Frühlings. Wo Palm-
kätzchen herauslugen, da ist Sonne, da ist
Freude, da ist lichte Natur.
Man muß aus dem Häusergedränge der
Städte, in dem man wochenlang dahinwer-
kelte und lebte, einmal an einem Frühlings-
tag plötzlich auf den Plan der freien, er-
wachenden Frllhlingserde getreten sein, man
muß wie einer Offenbarung dem jubelnden
Gesang der in blauen Lüften schwebenden
Lerche gelauscht haben, um ganz zu fühlen,
wie schön es wieder da draußen geworden ist,
wie von allen Pfaden her Frühlingsfreude
entgegenkommt. Palmkätzchen sind Boten des
Frühlings, wohin sie gucken, ist alles sein
Eigentum.
Und da sie auch zu den ersten Kündern
des neuen Lebens gehören, das jetzt anhebt,
bringen wir sie gerne in unsere Behausungen.
Wo so manches Grab eines Armen ohne Blu-
men zu dieser Jahreszeit sein muß, die lie-
bende Hand legt ihm Palmkätzchen hin.
Schonet die Palmkätzchen, die unser Auge
erfreuen, auch diese Mahnung sollte nicht
ungehört verhallen.
KM dem Kinde!
Nach wenigen Wochen Spielzeit hat die
5. Wohlfahrtslotterie „Frohe Kindheit" schon
an allen Orten wieder guten Boden gewon-
nen. Im Stratzenbild fallen die leuchtenden
Farben der Gewinnpläne ins Auge, die aus
den Schaufenstern heraus zur Abnahme der
Lose auffordern. In Lokalen und Versamm-
lungsräumen begrüßt das Kind von diesen
Plakaten herab die Leute und will sie auf
die guten Gewinnaussichten und die schönen
Gewinne Hinweisen, die darauf verzeichnet
sind. In zahllosen Familien haben die ge-
fälligen Lose Eingang gefunden; aber ganz
besonders in den Herzen aller Kinderfreunde
hat die „Frohe Kindheit" wieder den Willen
und das Wirken für ihr großes Kinderhilss-
werk in der Erzdiözese wach werden lassen.
Versäume deshalb niemand, sich ebenfalls in
deren Reihe einzugliedern. Nur 25 Pfg. für
ein Los und Du hast das erreicht, hast zu-
dem Anteil an der Eewinnausspielung. Laß
deshalb die Helfer nicht unbeachtet, die in
diesen Tagen, wo mancher Groschen leichter
als sonst ausgegeben wird, die Lose auf
Straßen und Plätzen anbieten.
Versuchs Dein Glück, indem Du gleichzeitig
ein gutes Werk tust. Sei trotz schwerer Zeit
ein Helfer und eine Stütze
zur frohen Kindheit!
Drr MMkMMm -Muß! dir
KMMAM WlAl
Heute, Montag, den 13. März 1933, um 17
Ähr, wird der Reichskommissar für Baden, Herr
Reichstagsabgeordneter Robert Wagner, den ge-
samten staatlichen Sicherheitsdienst in Heidelberg
begrüßen. Hierzu wird die Polizei geschlossen
mit klingendem Spiel durch die Rohrbacher
Straße — Hauptstraße nach dem Universitäts-
platz marschieren, wo der feierliche Akt unter
Mitwirkung der SA und SS stattfindet. Ge-
schlossener Rückmarsch der Polizei erfolgt durch
die Leopo'ldstraße und Rohrbacher Straße.
MrgrnWr örs ZladtthMters
für NemkirAn
*) Am Sonntag vormittag wurde im Stadt-
theater zugunsten der Neunkirchener Katastro-
phenopfer eine überaus würdige Trauerfeier ab-
gehalten. Man hatte von jeder äußerlichen Ver-
zierung abgesehen und wirkte nur unmittelbar
durch Wort und Ton.
Herr Overhofs dirigierte zur Einleitung
eine eigene Komposition: „Gebet" — Adagio für
Orchester, das seine starke Begebung besonders
für klangliche Wirkungen erwies. Die Instru-
mentation erzielte eine hingebende Weichheit,
die für die Stimmung 'der Feier die Richtung
gab. Dann sprach Herr Lütjohann ernste
Gedichte, schlicht und mit guter Technik. Die
„Vier ernsten Gesänge", Text nach Worten aus
der heiligen Schrift, von Brahms, trug Herr
Heidelberg, den 11. März 1933.
Wenn wir uns auf das Leiden und Sterben
der Kriegsjahre zurückbesinnen, dann wissen
wir, daß wir dort eine wahrhafte Gemein-
schaft gebildet haben. Das damalige Dienen
und Hoffen und Bereitsein für eine heilige
Sache war still, ernst, phrasenlos.
Der katholische Volksteil und mit ihm die an-
deren, die heute ausgestoßen sind, obwohl sie
dieWunden des Krieges an ihren lebendigen
Leibern tragen, haben das stolze Bewußtsein,
dem Vaterland ihre ganze Liebe, ihr Herz-
blut verschenkt zu haben.
Deswegen bleiben wir auch jetzt aufrecht,
trotzt m wir wissen und erfahren (man lese
dazu unsere Nachrichten, lt. denen wir als die-
jenigen gelten, die bei den Diebstählen der
Roten „Schmiere" gestanden haben, man hetzt
gegen uns als die „schwarze Internationale",
man hält es für angebracht, unser Verhalten
indirekt als das Benehmen des Etappen-
schweins zu bezeichnen, man peitscht unsere
Führer buchstäblich' aus dem Schutz ihrer
eigenen Wohnung auf etc.), daß man uns
als nichtnational und als der Vernichtung
wert hinstellt. Das hörten und erfuhren wir
zum diesjährigen Volkstrauertag.
Wir betteln nicht um Gunst. Wir haben
nach unserer Art den Volkstrauertag began-
gen als echten Trauertag gerade im Ange-
sicht der neuesten Erlebnisse. Wir werden auch
künftig unsere eigene nationale Gesinnung
W. Etterer vor. Der junge Künstler verfügt
über ungewöhnliche Gaben der Natur. Sem Baß
ist in allen Lagen ausgeglichen und tragend, der
metallische Ton strömt mühelos. Dazu kommt
musikalische Sicherheit und lebendiges Mitemp-
finden. Tiep Ergriffenheit bezeugte den künst-
lerischen Eindruck, besonders nach dem prachtvoll
vorgetragenen „O Tod, wie wohl tust du".
Der Trauermarsch aus der „Eroka", gespielt
von unserem trefflichen Stadt. Orchester,
beschloß die Feier für die Opfer einer Kata-
strophe, dm für wenige Stunden das ganze Volk
in gemeinsamer Trauer vereint hat.
Der Besuch war leider sehr schwach. Die
vorzüglichen Leistungen wie der gute Zweck hät-
ten regere Teilnahme verdient.
Die Fürsorge der Stadt Heidelberg
Am 28. Februar 1933 standen in lau-
fender offener Fürsorge des Wohlfahrt-
und Jugendamts Heidelberg:
Vom Arbeitsamt anerkannte
Wohlfahrtserwerbslose
(Das Arbeitsamt zählte am
gleichen Stichtag)
sonstige Arbeitsfähige
in Armenfürsorge
in Kriegsfürsorge
dazu Zusatzrentner
Sozialrentner
Kleinrentner und
Kleinrentner-Gleichgestellte
Jugendliche
Alu- und Kru-
Zusatzunterstützungsempfänger
4330 (4321)
4319 (4337)
879 ( 877)
613 ( 592)
143( 128)
472 ( 749)
775 ( 759)
805 ( 781)
183 ( 172)
373 ( 284)
zusammen: 8573 (8643)
Die geschlossene Fürsorge (in Anstal-
ten und fremden Familien Untergebrachte)
zählte am 28. 2. 1933 1731 (1681) Personen.
Zählt man die Familienangehörigen der in
offener Fürsorge unterstützten Parteien obi-
gen Zahlen hinzu, so würden am Stichtag
von der Stadt insgesamt 21696 (21940)
Personen unterstützt. Es kommen daher 264
(267) Unterstützte auf je 1000 Einwohner.
Im Freiwilligen Arbeitsdienst
der Stadt standen
am 28. 2. 1933 210 (357)
in Fürsoraearbeit 452 (494)
in Notstandsarbeit 21 ( 62)
und in Pflichtarbeit 56 ( 48)
Wochenfürsorgefälle waren am Stichtag 29
(30) anhängig. Im Februar 1933 wurden 43
(80) Personen einmalig unterstützt und 1172
(2304) Durchwanderer vervflegt.
sDie einaeklammerten Zahlen geben den
Stand vom 31. 12. 1932 an).
Dir NMM Mminpreist in
SMMKlMd
Am 6. März stellten sich die Zapfstellenpreise
unter Berücksichtigung der neuerdings eingetre-
tenen Ermäßigung in den Ausnahmestädten wie
folgt: Frankfurt, Ludwigshafen, Mannheim:
Benzin 37, Gemisch 41, Benzol 47 Pfg. je Li-
ter; in den einzelnen Zonen wie folgt:
Benz Gem. Benz.
Pfg. per Liter
m Pfalz, nördl. Ba-
de n , südliches Hessen 38 42 48
W Gürtelzone FranNfurt/M. 37 41 47
IV Württemberg und südl.
Baden 38 42 48
IVs. Stuttgarter Gebiet 37 41 47
Der MWbericht meldet:
Festnahme von Marsardcndieben. In Neuen-
heim konnten von >der Polizei zwei Mansarden-
diebe seftgenommen werden. Bei der Durch-
suchung ihrer Wohnungen wurde eine größere
zu leben wissen. Sie ist eine andere als die
offizielle. Unsere religiösen Erundquelle«
haben nationales Empfinden schon seit jeder
in der Innerlichkeit gottgewollten Dienstes
kultiviert. Es wird anderen Ausdruck for-
men, als derjenige ist, der von der Macht-
theorie abgeleitet wird.
Wir haben uns in der Kirche zum Volke-
trauertag versammelt; wir haben uns dort,
wie es in der ergreifenden Predigt eines ein-
stigen Frontsoldaten und jetzigen Geistlichen
gesagt wurde, in dankender Ehrfurcht vor den
Gefallenen zum achtungsvollen Schwei-
gen, zum Gebet für die Toten und das
bedrängte Vaterland, zur Gesinnung und
zum Bekenntnis des Friedens ver-
pflichtet.
Wer den gefallenen Mitkämpfer an seiner
Seite im Dreck und Schlamm der Front zur
letzten Ruhe bestattet hat, der wird frei sein
vom Rausch der UeberhMichkeit, der wird kei-
nen deutschen Volksgenossen aus -der Gemein-
schaft ausstoßen, der wird nicht jugendliche Un-
erfahrenkeit zum Werkzeug gegen Mitbürger
gebrauchen, die pflichtbewußt in der Zeit der
großen Not ihr Leben für das Batevimch ein-
gesetzt haben.
Dies alles sagten und empfanden «tr beim
Wehen der Trauerfahnen am Volkstrauertag,
und wir werden dieses Recht der Gesinnung nie
verlieren!
MlentMu
Firma E. E. Koenig, Heidelberg, Berghsimer-
straße 58. Ausschraubbarer Dintenleiter Mr Füll-
federhalter. Gebrauchsmuster. °
Hermann Kühner, Bammental b. Heidelberg. ,
Oeffner für Einmachgläser. Gebrauchsmuster
Patentbüro Johannes Koch, Berlin NO. 18.
Große Frankfurter Straße 58. Ausk. beveitwilkW.
Menge von Diebesgut gefunden. Beide Täter -
wurden in das Bszirksgefängnis eingeliefert.
Beaufsichtigt die Kinder! In Wieblingen lief
ein vier Jahre altes Kistd in einen Personen« -
kraftwagen und wuvde von diesem zu Boden ge-
worfen. Es erlitt eine Kopfverletzung und leiA«
Hautabschürfungen.
Leichenländung. Die Leiche einer seit Ai. 1.
1933 vermißten Hausangestellten wurde am K.
3. 1933 am Kraftwerk Helmreich in Wieblingen:
gelandet.
X Brahms-Zyklus im Hotel Schriebet. Mr
verweisen auf den ersten Abend des Brahms- :
Zyklus, der heute 8 llhr im Hotel Schriebet
stattfindet. ,
X In offener Fürsorge standen am 8. März °
1933 beim -hiesigen WoWahrts- und Jugendamt .
5226 (Vorwoche 5209) Wohlfahrtserwerbtof«
(arbeitsfähige Personen).
X Uraufführung eines Requiems. Am VMS-
trauertag hat imEisenberg (Pfvch) im Raü» .
men einer Weihestustde >für die Gefallenen «m -
Requiem für Bariton, Mä-nnerchor und Orchs- -
ster Les hier lebenden Komponisten Hermamr i
Moos mit Dichtung des Landauer SchrifdlO» >
ters Paul Gint -hu m die Uvauffüihrurm evl-M. ,
M 0 0 s ist ein geborener Speyrer, Paul Ginthsm ,
stammt aus Handschuhsheim. l
X Die Verpflegungssätze im Lmiüesbad Ba- -!
den-Baden und im Landessolbad BÄ Dibn-
heim. Die Sätze für Verpflegung und Was- -
tung im Landesbad im Baden-Baden MÄ> W-
Landessolbad in Bad Dür-rheim sind nsns^W ;
herabgesetzt worden. Damit -Hk weitesten KyA -
sen die Möglichkeit geboten, in bissen HetAü»'
dern Erholung und Gesundheit z« Undsn.
X Schulsvierstunde in Bads«. Der Kov»-
missar für das badische Ministerium des Kul-
ms und Unterrichts hat amgeordnet, dotz am
Dienstag, -den 14. März, in jeder Schule «d«
gemeinsame Feier a^chcMn H, m
von den Direktoren und Schulleitern M Be-'
deutung der nationalen Erhebung M -wstMge«-
ist. Der Unterricht fällt an -diesem Tage E.
X Staatsprüfung für de« mittlere« techni-
schen Dienst im Tiesbauwese«. 19 Kandidaten
haben die im Februar abgahältsne StaaM^K.,
fung für -den mitTeren tschrHchM ÜP-
Tiefbauwesen bestanden und hierdurch nach We
Verordnung vom 21. April 1938 dre BschM-,
bezsichmung „staatlich ^geprüfter BmtingemE"
erlangt.
X Heidelberger Adreßbuch 1988. Fm hvfi-
nungsvollen Blau des neuen Gewandes liegt dH?
Heidelberger Adreßbuch 1B3 a«!f. Eine MerM
von Arbeit und Fleiß steckt im de« mehr cM 8K4
Seiten, die man eigentlich nur cM Fa-chmgW
richtig einjschätzen kann. Wer auch der La«
muß diesem nüchternen Buch feine Bewunds-'
rung zollen. Denn tausend MD mehr wissens-
werte Dinge sind darin von kurtdiger Hand M-
sammen-gsstellt; wer das Adreßbuch kennt, dir
kennt auch die Stadt! Im AeuKr-sn und im In-
neren. Außer dem Straßen- und PersoneKM-
zeichnis läßt das Adreßbuch de« FreM-demfi^-sr
sprechen — vom den SeheMN-üMgiks'ttsy d«
.Stadt, vom unseren einzigartigen NatmrfchKich-si«
Mänuer-Binzenzkonferenz Heidelberg.
Die heutige -Sitzung fällt aus.