Selle 4
„Pftiiz»r « a»e" Heidelberg — Freitag, dM 17. Mär, 1V88
Nr. 84
gen wird, richtet sich nach den Bedürfnissen der
Gesamtheit und nicht der Ausnahmen. In-
folgedessen werden sie nicht so gefördert, wie
es auf dm höheren Schulen geschieht und
wenn sie später übertreten, müssen sie mit
übermäßiger Anstrengung nachholen, was sie
bei früherem Eintrit in die höhere Schule
dank ihrer Begabung mühelos gelernt hätten.
Bleibt noch die Frage des Schulgeldes
übrig! Es besteht gegenwärtig keine Mög-
lichkeit, die höhere Schule gleich der Volks-
schule schulgeldfrei zu Machen, was sowohl
vom Standpunkt der Schule als auch VeS
Volksganzen als ideale Lösuttg erstrebenswert
wäre. Das Schulgeld wurde vor 3 Iahten auf
RM. 200.— erhöht. Trotzdem Nun' im vori-
gen Jahrs überall der Preisabbau uNd Rück-
gang der Verdienste befohlen wurde, konnten
sich nur wenige Städte zu einer Herabsetzung
des Schulgeldes entschließen (teilweise auf
RM. 120.—). Hier sollten alle Kräfte der
Elternschaft und Lehrerschaft zusammenarbei-
ten, um den Vorkriegsverhältnissen (RM. 84)
näherzukommen, sonst besteht für die höhere
Schule die Gefahr, eine Standesschule zu wer-
den, oder gar einzugehen. Während den Be-
sitzenden diese Erhöhung wenig fühlbar ist,
und die begabten Kinder aus minderbemittel-
ten Kreisen nach wie vor weitgehende Schul-
geldbefreiung erhalten, ist heute für dm Mit-
telstand im weitesten Sinne, der vor dem
Krieg selbstverständlich seine begabten Kinder
zur höheren Schule schickte, am wenigsten ge-
sorgt. Die höhere Schule muß aber einen ge-
meinsamen BildUttgsweg darstellöN, in dein
Handwerker, Geschäftsmann, Facharbeiter,
Beamter und Akademiker nebeneinander hin-
durchgegaNgeN sind.
Auf diese Weise entsteht eine verhältnis-
mäßig breite Masse im Volke, die gelernt hat,
Gaa, Mlstatterstraße 11 tn körperlicher und
'geistiger Rüstigkeit ihren 85. Geburtstag feiern.
Der Jubilarin, die schon feit Jahren 'treue Le-
serin unserer Zeitung ist, unsere herzlichsten
Glückwünsche.
X Die Zahl der Wohlfahrtserwerbslosen.
Am 13. März 1933 standen beim Wohlfahrts-
und Jugendamt Heidelberg 5267 (Vorwoche
(5226) Wohlfahrtserwerbslose (arbeitsfähige
Personen) in offener Fürsorge.
X Die nächste „Abendmusik junger Musiker"
findet am kommenden Sonntag, ausnahms-
weise schon nachmittags 5.30 Uhr, im Luther-
Haus statt. Dieses Konzert ist dem Schaffen
Max Regers gewidmet, rum Gedächtnis
seines 60. Geburtstags (19. März 1873). Das
Programm dieser Gedenkfeier bringt nun zwei
der monumentalsten Orgelphantasien des
Meisters: „Wie schön leucht' uns der Mor-
stern" op. 40, Nr. 1, und „Hallelujah! Gott
zu loben, bleibe meine Seelenfreud", op. 52,
Nr. 3. Außerdem gelangen die große Cha-
conne E-moll für Violine allein, das Largo
aus der „Suite im alten Stil" und einige
geistlich« Lieder aus op. 105 und 137 zum
Vortrag. Ausführende sind: Karl Linder,
Schüler von Karl Straube und Hermann
Poppen (Orgel), Hilde Staab (Alt), Hans
Bend er (Violine). Der Eintritt ist frei.
X Neuer Direktor Kes Hauptversorgungs-
amtes. Als Nachfolger des in den Ruhestand
getretenen Direktors Deneke wurde der Di-
rektor 'beim Hauptverforgungsamt Ostpreußen
in Königsberg, Karl Feldmann, tn glei-
cher Eigenschaft zum 1. April an das Haupt-
vevfovgüngsamt Sütnvestdeutschland inKarls-
ruh« versetzt.
X Verbot der englischen Zeitschriften „Week-
end Review" und „The New Statesman and
Nation". Der Reichsminister des Innern hat
di« Verbreitung der englischen Zeitschriften
„Week-end Review" und „The Naiv States-
man and Nation" im Jnlande bis zum 9. Sep-
tember 1933 einschließlich verboten. Die Po-st-
und Zollbehörden Erden von hier aus ver-
stÄNdigt.
X Tödlicher Schlag einer Kuh. Der 89jäh-
rige Heinrich Grieser von Handschuhsheim
erlitt im Stall von einer Kuh so unglücklich
einen Schlag an den Kopf, daß er schwer ver-
letzt ins Krankenhaus gebracht werden mußte,
wo er kurz darauf starb.
X Verkehrsunfall. Gestern nachmittag
wollte eine Frau in der Ziegelhäuserland-
stratze die Straße überqueren; sie wurde dabei
von einem vorüberfahrenden Auto gestreift
und zur Seite geschleudert, wobei sie erne Ge-
hirnerschütterung erlitt, so daß sie in die Kli-
nik gebracht werden mußte.
X Reichsbahninspektor Ernst f. Im Alter
von 84 Jahren verstarb hier Nerchsbahnin-
spektor Georg Ernst. Als Vertreter der Deut-
schen Volkspartei, deren Vorstandsmitglied
und Kassierer er seit einer Reihe von Jahren
gewesen ist, gehörte er auch dem hiesigen Bür-
gerausschuß eine Zeit lang an.
X Stadtthcater. In der heute Abend stadt-
findenden Erstaufführung der dreiaktigen Ope-
rette „Das Musikamenmädel" sing Ly Brühl
die Titelpartie, den Kapellmeister Josef HayoN
spielt Richard Erdmann. In den anderen tra-
genden Pavtien Aenne Hoch-huth, Nuscha KrMn-
haar, Maria Sachse, Klarissa Mnnhof Und die
Herren Heinz Evelt, Ulrich Friedrich, Wolf-
gang Preiß, Max Maitich. Spielleitung Rich.
Erdmann, Musik. Leitung: Ernst I. Topitz. —
Die neunte Werbevorstellung am Samstag,
'den 18. März bringt die letzte Aufführung von
Heinrich v. Klsist's fünfaktigem Schauspiel
„Prinz Friedrich von Homburg". Jeder Be-
sucher erhält eine zweite Karte gratis,
Schülerkarten halben Gültigkeit.
Mit den Akademikern. So ist im Rahmen der
ganzen Jugenderziehung die höhere Schule
Oben: Die DienWagge der Reichsbchördsn zur See mit dem Reichsadler und den FaMn
Schwarz-weiß-rot. — Unten: Die schwavz-^weih-rote Fahne des Reichswehrministers mit dem
Eisernen Kreuz.
vorhanden Und damit ein höheres Maß von
Selbstverantwortung. Der Staat käNN oahet
von einem größeren Teil seiner Bürger ver-
langen, daß sie verstehen, wenn er seine Maß-
nahmen auf lange Sicht beschließt. Hier ruhen
auch die Kräfte, die eine proletarisch gerichtete
Revolution zerschellen lassen. Daher war die
erste Arbeit der russischen Revolutionäre dis
Vernichtung der Intelligenz.
Wohl hat Unsere Volksschule ähnliche staats-
bürgerliche Ziele, aber der Durchschnitt der
Schületdegabung verbietet den Standpunkt zu
hoch zu nehmen, sonst besteht die Gefahr, daß
der Unterricht über die Köpfe weggeht, UNd
HalbvetstaNdens ist noch schlimmer.
In der Verarmung, in der wir sind, ist das
einzige Gut, das heute die Eltern ihren Kin-
dern noch mitgeben können, die weitgehendste
Ausbildung des Körpers und des Geistes, also
auch eine gute Schulbildung. Wie aber in
der Natur überall die Gaben ver-
schieden verteilt sind, so brauchen wir neben
einer guten Volksschule auch eine lebens-
fähigere höhere Schule, damit die Auslese un-
serer Kinder in Gemeinschaft eine kräftigere
Schulung durchmachen kann. Nicht alle Schü-
ler der höheren Schulen sollen dann weiter
zur Hochschule. Im Gegenteil soll der größere
Teil wieder der Wirtschaft und dem prak-
tischen Leben zugeführt werden, Und durch die
gemeinsame Schulbank in Fühlung bleiben
6. Einführung einer wirksamen Warenhaus-
und Filialsteuer.
7. Wesentlich erhöhte steuerliche Belastung
derjenigen Betriebe, die mehrere Umsatzphasen
in einer Hand vereinigen und dadurch gegenüber
dem nnt'.'lständistheu Einzelhandel ungerecht-
fertigte steuerliche Vorteile genießen.
8. Lückenloses Zugabeverbot.
9. Durchgreifende Aenderungen des Gesetzes
gegen den unlauteren Wettbewerb.
10. Verbot des Beamtenhandels jeder Art in
und außerhalb der Diensträume.
11. Bedarfsdeckung der Behörden, Fürsorge-
ämter und sonstiger kommunaler Anstalten und
Einrichtungen nur in den ortsansässigen mittel-
ständischen EinzelhandelsunterweisUiigen unter
Ausschluß von Warenhäusern, Großfilialbetrie-
ben und Konsumvereinen.
12. Verkaufsverbot des Bahnhofshandels und
aller anderen Verkaufsbuden außerhalb der für
den Einzelhandel gültigen Verkaufszeiten
13. Maßnahmen gegen das lloberhandnehmen
des Hausierhandels und des Wandcrlagerunwe-
sens,
14. Verleihung des öffentlichen Rechts an den
L eb-e: i sm it tüle i nz elh ci nd e-l.
Vom Vilm
Lspitol
*) Nach dem bewährten Lustspiel voll Jlgen-
stein „Kammermusik" hat Karl Froelich einen
äußerst lustigen Tonfilm gedreht, „Liebe auf den
ersten Ton". Das Milieu einer kleinen Residenz
ist immer reizvoll Und immer erheiternd ist auch
das Operettenmilitär und der dienernde Hof-
staat, Eine Duodez-Herzogin hat den Tenor-
fimmel. Sie entdeckt einen Tenor und verliebt
sich in ihn, ernennt ihn zum Kammermusiker,
möchte mit ihm nach Amerika durchbtennen —
aber dieser Tenor hat heimlich Frau und Kind,
Hiermit sind die Voraussetzungen für lustige
Verwicklungen gegeben. Dieser Sänger ist Karl
Jöken, der trefflichste Tenor bet Staatsoper,
und Lee Parry leiht seiner Gattin die reizende
Erscheinung und die wundervolle Stimme. Die
begleitende' Musik ist gut instrumentiert und
wird nirgends vordringlich. Selbstverständlich
gibt es darin drei sogenannte Schlager.
Ab Freitag neue Ufa-Tonwoche und neue
Bühnenschau. Im Beiprogramm ist erheiternd
die Vorführung eines Filmes von 190.3. Das ist
nun schon die sog. „gute Me Zeit"
MtMaMvrvgrainm des GnMandels
Entschließung
Die im Unterbadischen Verband des Einzel-
handels e. V. Heidelberg zusammengeschlossenen
in schwerstem Kampf um die Erhaltung ihrer
Betriebe stehenden mittelständischen Einzelh-an-
delsunternchmungen erwarten von den natio-
nalen Regierunmn in Reich und Ländern ein
durchgreifendes Mittelstandsprogramm, das den
im tz 164 der Reichsverfassung gegebenen Zu-
sagen endlich gerecht wird.
Jnsbesonder werden dazu folgende gesetzlichen
Maßnahmen dringend notwendig:
1. Reform der Gewerbefreiheit.
2. Konzessionierung d>>r Warenhäuser, Ein-
heitspreisgeschäfte, Filialbetricbe und anderer
Großbetriebsformen.
3. Erweiterung der Ausdehnungssperre auf
Warenhäuser, GroßfiRalbetvi-cbe, Konsumvereine
und ähnliche Großbetriebsformen.
4. Entzug der Wirtschaftskonzession für Wa-
renhäuser, Verkaufs- und Selterswasserbuden so-
wie Verbot der Lsbensmittelabteilungen für
Warenhäuser, Einheitspreisgeschäfte und ähn-
lich geartete Unternehmungen.
5. Vereinfachung des Steuerrechts unter Be-
rücksichtigung der wirtschaftlichen Leistungsfähig-
keit der Betriebe.
Marktbericht vom 17. Mörz.
Kartoffeln 3—4, Weißkraut, Rotkraut 10 bis
15, Wirsing 12—18, Rosenkohl 20—25, Grün-
kohl 10—12, Blumenkohl 30—30, Spinat 25
bis 30, Kernbohnen l5—20, Kopfsalat 20 bis
30, Äepfel 20—45, Birnen 20—45, Kochäpfel
15—30, KochbirNen k5—35, Endiviensalat 10
bis 30, Feldsalat 15—25, Gurken 45—80, Ret-
tig 5—10, Radieschen 12—15, Tomaten 50 bis
70, Schwarzwurzeln 3d—35, gelbe, rote Rübe*
8—10, Bodenkohlräbi 6—8/ Kohlrabi, Stück
15, Sellerie 5—25, Meerrettig 20 -50, Land-
butter 100—110, Landeier 9 -11 Kastanien 20
bis 2S, Nüsse 30—40.
Baden
MialdrnwkratlstW MgM-netrr
erschießt einen Wlizeiwachtmeister
und verletzt einen anderen schwer.
Freiburg, 17. März. Bei dem sozialdemo-
kratischen Landtagsabgeordneten Nußbaum
sollte heute früh 5 Uhr eine Durchsuchung
durch die Polizei stattfinden. Nutzbaum ging
gegen die Beamten tätlich vor, zog seine Pi-
stole und schoß den Hauptumchtmeister Schcls-
Horn nieder und verletzte den Kriminalsekre-
tär Weber durch einen Bauchschuß schwer. Der
Täter wurde verhaftet. Weber wurde sofort
in die chirurgische Klinik verbracht, wo eine
Operation vorgenommen wurde.
Streichung der Zuschlüsse für „rote" und
„schwarze" Sportverbände.
Mannheim, 16. Marz. Die Kommissare der
Stadt Mannheim haben die Sreichung der städti-
schen Zuschüsse für die Arbeiter- und freien
Sportvereine sowie die Deutsche Jugendkrrvft
ungeordnet.
Das städtische Nachrichtenamt gibt eine Er-
klärung der Kommissare bekannt, in der es u. a.
heißt: „Im deutschen Turn- und Sportwesen ist
die politische Zersetzung des deutschen Volkes
durch eine bedauerliche Politisierung «ingeris-
sen. Die Arbeiter- und freien Sportvereine die.
nen nicht mehr allein der Leibeskultur, sondern
sind die Rvkrutendepots für die marxistischen
Parteien für die Klassenkampffrvnt Und der
Eisernen Front. Die unter dem Deckmantel der
Deutschen Jugend kraft gegründeten
sogenannten katholischen Sportvereine sind in
Wirklichkeit das Jugen-dreservoir der Zentrums-
partei. Es kann nicht die Aufgabe einer Stadt-
verwaltung sein, durch Bezuschussung dieser
Verbände die bedauerliche Zergliederung im
-deutschen Volke zn vergrößern. Die Kommissare
haben daher beschlossen, die Zuschüsse der Stadt
nur den Vereinen zukommen zu lassen, die Ge-
währ dafür bieten, daß im Geiste deutscher
Sport- und deutscher Volksgemeinschaft Leibes-
kultur getrieben wird."
Der Personalreferent im Ministerium deS
Innern beurlaubt.
Karlsruhe, 16. Marz. Wie die Pressestelle
beim Staatsministerium mitteilt, wurde Mi-
nisterialrat Schwarz, der Personalreferent im
Ministerium des Innern, bis auf weiteres be-
urlaubt. Mit der einstweiligen Leitung seiner
Geschäfte ist Oberregierungsrat Dr Straub be-
auftragt worden.
'--- .»-MM.
Sas SMsal
der AiverksKMen
Essen, 16. Mävz. Der Gewevkverein Christ-
licher Bergarbeiter Deutschlands hielt in diesen
Tagen in Königswinter seine 21. Generalver-
sammlung ab. Nach dem vom Gewevkverein
herausgegebenen Bericht führte der Vorsitzende
des Gesamtvevbandss der christlichen Gewerk-
schaften, Otte, auf der Tagung u. a. folgendes
us: Die Tagung >fallt in eine revolutionäre Zeit.
In solchen Zeiten ist vor allem notwendig: Kühle
Ueberlegung, feste Nerven und zielbewußtes
Wollen. Nichts ist törichter als von Verboten
der Gewerkschaften zu reden. Auch die neuen
Machthaber haben erkannt, daß man Einrichtun-
gen, die organisch aus dem Volksleben heraus-
gewachsen sind, nicht ausrotten kann. In der
gegenwärtigen Revolution kommt nicht allein die
Unzufriedenheit mit den staatspolitischen Bvr-
HMmsseu zum Ausdruck, sondern auch
der Wille von Millionen, zu einer bessere«
Wirtschafts- und Sozialordnung zu
kommen.
Daß bei der Zukuustsgestaltung gerade -die Ge-
tverkfchaftsbe'meguug maßgebenden Anteil haben
wird und muß, ist klar. Die deutsche Gewerik-
schaftsbew-egung, vor -allem die christliche Ge-
werkschaftsbewegung haben sich unvergängliche
Verdienste erworben in den Revolutionsjahren,
im Ruhrkampf und in der Zeit der Separa-
tistenherrschaft; und heute, wo in deutschen
Grenzlan-den (z. B. SaargMet) um deutsches
Schicksal gerungen wird, stehen unsere Leute
mit im Vordertreffen.
Otte -wies dann die Angriffe gegen den Füh-
rer des G e w e r k v e r e i n s christlicher Berg-
arbeiter, Jmbufch, zurück, und betonte die
Verdienste Jmbus-chs. Er fuhr dann fort: Die
„Nationale Konzentration" werde erst dann
Früchte tragen zum Segen des ganzen Volkes,
wenn Arbeiter und Arbeitgeber zu
gemeinsamer aufbauender Arbeit zusammenträ-
ten, Im Verein mit allen au-f-bauenden natio-
nalen Kräften Deutschlands wolle der Deutsihe
Gewerkfchafts-bund die Gesamtinteressen des
deutschen Volkes voranzubringen suchen.
von größeren Gesichtspunkten aus die Pro-
bleme zu betrachten, die fähig ist. längeren _...
Gedankengängen zu sülgen und logische zwifchengesteklt zwischen Volksschule und Höch-
Schlüsse daraus zu ziehen, die sachlich und kri- schule, sie ist das geistige Bindeglied, das sü-
tisch den Begebenheiten des Lebens gegen-
übersteht, Sie Nimmt Nicht alles unbesehen
dahin, fällt nicht auf jeden Redner und jede
wohl die Intelligenz des Arbeiterstandes tzet-
einzieht als auch späterhin die Verbindung zu
, ..allen höheren Vcrufsichichten aufrecht erhält.
Flugschrift herein. Das WeiterbilduNgsbe- Sie fördern und erhalten heißt oäS Gemein-
dürfnis ist geweckt, der Blick für das Gänze famkeitsgefUhl des ganzen Volkes erhöhen auf
" ein gehobenes staatsverstehendes und dadurch
staatserhaltendes Niveau.
„Pftiiz»r « a»e" Heidelberg — Freitag, dM 17. Mär, 1V88
Nr. 84
gen wird, richtet sich nach den Bedürfnissen der
Gesamtheit und nicht der Ausnahmen. In-
folgedessen werden sie nicht so gefördert, wie
es auf dm höheren Schulen geschieht und
wenn sie später übertreten, müssen sie mit
übermäßiger Anstrengung nachholen, was sie
bei früherem Eintrit in die höhere Schule
dank ihrer Begabung mühelos gelernt hätten.
Bleibt noch die Frage des Schulgeldes
übrig! Es besteht gegenwärtig keine Mög-
lichkeit, die höhere Schule gleich der Volks-
schule schulgeldfrei zu Machen, was sowohl
vom Standpunkt der Schule als auch VeS
Volksganzen als ideale Lösuttg erstrebenswert
wäre. Das Schulgeld wurde vor 3 Iahten auf
RM. 200.— erhöht. Trotzdem Nun' im vori-
gen Jahrs überall der Preisabbau uNd Rück-
gang der Verdienste befohlen wurde, konnten
sich nur wenige Städte zu einer Herabsetzung
des Schulgeldes entschließen (teilweise auf
RM. 120.—). Hier sollten alle Kräfte der
Elternschaft und Lehrerschaft zusammenarbei-
ten, um den Vorkriegsverhältnissen (RM. 84)
näherzukommen, sonst besteht für die höhere
Schule die Gefahr, eine Standesschule zu wer-
den, oder gar einzugehen. Während den Be-
sitzenden diese Erhöhung wenig fühlbar ist,
und die begabten Kinder aus minderbemittel-
ten Kreisen nach wie vor weitgehende Schul-
geldbefreiung erhalten, ist heute für dm Mit-
telstand im weitesten Sinne, der vor dem
Krieg selbstverständlich seine begabten Kinder
zur höheren Schule schickte, am wenigsten ge-
sorgt. Die höhere Schule muß aber einen ge-
meinsamen BildUttgsweg darstellöN, in dein
Handwerker, Geschäftsmann, Facharbeiter,
Beamter und Akademiker nebeneinander hin-
durchgegaNgeN sind.
Auf diese Weise entsteht eine verhältnis-
mäßig breite Masse im Volke, die gelernt hat,
Gaa, Mlstatterstraße 11 tn körperlicher und
'geistiger Rüstigkeit ihren 85. Geburtstag feiern.
Der Jubilarin, die schon feit Jahren 'treue Le-
serin unserer Zeitung ist, unsere herzlichsten
Glückwünsche.
X Die Zahl der Wohlfahrtserwerbslosen.
Am 13. März 1933 standen beim Wohlfahrts-
und Jugendamt Heidelberg 5267 (Vorwoche
(5226) Wohlfahrtserwerbslose (arbeitsfähige
Personen) in offener Fürsorge.
X Die nächste „Abendmusik junger Musiker"
findet am kommenden Sonntag, ausnahms-
weise schon nachmittags 5.30 Uhr, im Luther-
Haus statt. Dieses Konzert ist dem Schaffen
Max Regers gewidmet, rum Gedächtnis
seines 60. Geburtstags (19. März 1873). Das
Programm dieser Gedenkfeier bringt nun zwei
der monumentalsten Orgelphantasien des
Meisters: „Wie schön leucht' uns der Mor-
stern" op. 40, Nr. 1, und „Hallelujah! Gott
zu loben, bleibe meine Seelenfreud", op. 52,
Nr. 3. Außerdem gelangen die große Cha-
conne E-moll für Violine allein, das Largo
aus der „Suite im alten Stil" und einige
geistlich« Lieder aus op. 105 und 137 zum
Vortrag. Ausführende sind: Karl Linder,
Schüler von Karl Straube und Hermann
Poppen (Orgel), Hilde Staab (Alt), Hans
Bend er (Violine). Der Eintritt ist frei.
X Neuer Direktor Kes Hauptversorgungs-
amtes. Als Nachfolger des in den Ruhestand
getretenen Direktors Deneke wurde der Di-
rektor 'beim Hauptverforgungsamt Ostpreußen
in Königsberg, Karl Feldmann, tn glei-
cher Eigenschaft zum 1. April an das Haupt-
vevfovgüngsamt Sütnvestdeutschland inKarls-
ruh« versetzt.
X Verbot der englischen Zeitschriften „Week-
end Review" und „The New Statesman and
Nation". Der Reichsminister des Innern hat
di« Verbreitung der englischen Zeitschriften
„Week-end Review" und „The Naiv States-
man and Nation" im Jnlande bis zum 9. Sep-
tember 1933 einschließlich verboten. Die Po-st-
und Zollbehörden Erden von hier aus ver-
stÄNdigt.
X Tödlicher Schlag einer Kuh. Der 89jäh-
rige Heinrich Grieser von Handschuhsheim
erlitt im Stall von einer Kuh so unglücklich
einen Schlag an den Kopf, daß er schwer ver-
letzt ins Krankenhaus gebracht werden mußte,
wo er kurz darauf starb.
X Verkehrsunfall. Gestern nachmittag
wollte eine Frau in der Ziegelhäuserland-
stratze die Straße überqueren; sie wurde dabei
von einem vorüberfahrenden Auto gestreift
und zur Seite geschleudert, wobei sie erne Ge-
hirnerschütterung erlitt, so daß sie in die Kli-
nik gebracht werden mußte.
X Reichsbahninspektor Ernst f. Im Alter
von 84 Jahren verstarb hier Nerchsbahnin-
spektor Georg Ernst. Als Vertreter der Deut-
schen Volkspartei, deren Vorstandsmitglied
und Kassierer er seit einer Reihe von Jahren
gewesen ist, gehörte er auch dem hiesigen Bür-
gerausschuß eine Zeit lang an.
X Stadtthcater. In der heute Abend stadt-
findenden Erstaufführung der dreiaktigen Ope-
rette „Das Musikamenmädel" sing Ly Brühl
die Titelpartie, den Kapellmeister Josef HayoN
spielt Richard Erdmann. In den anderen tra-
genden Pavtien Aenne Hoch-huth, Nuscha KrMn-
haar, Maria Sachse, Klarissa Mnnhof Und die
Herren Heinz Evelt, Ulrich Friedrich, Wolf-
gang Preiß, Max Maitich. Spielleitung Rich.
Erdmann, Musik. Leitung: Ernst I. Topitz. —
Die neunte Werbevorstellung am Samstag,
'den 18. März bringt die letzte Aufführung von
Heinrich v. Klsist's fünfaktigem Schauspiel
„Prinz Friedrich von Homburg". Jeder Be-
sucher erhält eine zweite Karte gratis,
Schülerkarten halben Gültigkeit.
Mit den Akademikern. So ist im Rahmen der
ganzen Jugenderziehung die höhere Schule
Oben: Die DienWagge der Reichsbchördsn zur See mit dem Reichsadler und den FaMn
Schwarz-weiß-rot. — Unten: Die schwavz-^weih-rote Fahne des Reichswehrministers mit dem
Eisernen Kreuz.
vorhanden Und damit ein höheres Maß von
Selbstverantwortung. Der Staat käNN oahet
von einem größeren Teil seiner Bürger ver-
langen, daß sie verstehen, wenn er seine Maß-
nahmen auf lange Sicht beschließt. Hier ruhen
auch die Kräfte, die eine proletarisch gerichtete
Revolution zerschellen lassen. Daher war die
erste Arbeit der russischen Revolutionäre dis
Vernichtung der Intelligenz.
Wohl hat Unsere Volksschule ähnliche staats-
bürgerliche Ziele, aber der Durchschnitt der
Schületdegabung verbietet den Standpunkt zu
hoch zu nehmen, sonst besteht die Gefahr, daß
der Unterricht über die Köpfe weggeht, UNd
HalbvetstaNdens ist noch schlimmer.
In der Verarmung, in der wir sind, ist das
einzige Gut, das heute die Eltern ihren Kin-
dern noch mitgeben können, die weitgehendste
Ausbildung des Körpers und des Geistes, also
auch eine gute Schulbildung. Wie aber in
der Natur überall die Gaben ver-
schieden verteilt sind, so brauchen wir neben
einer guten Volksschule auch eine lebens-
fähigere höhere Schule, damit die Auslese un-
serer Kinder in Gemeinschaft eine kräftigere
Schulung durchmachen kann. Nicht alle Schü-
ler der höheren Schulen sollen dann weiter
zur Hochschule. Im Gegenteil soll der größere
Teil wieder der Wirtschaft und dem prak-
tischen Leben zugeführt werden, Und durch die
gemeinsame Schulbank in Fühlung bleiben
6. Einführung einer wirksamen Warenhaus-
und Filialsteuer.
7. Wesentlich erhöhte steuerliche Belastung
derjenigen Betriebe, die mehrere Umsatzphasen
in einer Hand vereinigen und dadurch gegenüber
dem nnt'.'lständistheu Einzelhandel ungerecht-
fertigte steuerliche Vorteile genießen.
8. Lückenloses Zugabeverbot.
9. Durchgreifende Aenderungen des Gesetzes
gegen den unlauteren Wettbewerb.
10. Verbot des Beamtenhandels jeder Art in
und außerhalb der Diensträume.
11. Bedarfsdeckung der Behörden, Fürsorge-
ämter und sonstiger kommunaler Anstalten und
Einrichtungen nur in den ortsansässigen mittel-
ständischen EinzelhandelsunterweisUiigen unter
Ausschluß von Warenhäusern, Großfilialbetrie-
ben und Konsumvereinen.
12. Verkaufsverbot des Bahnhofshandels und
aller anderen Verkaufsbuden außerhalb der für
den Einzelhandel gültigen Verkaufszeiten
13. Maßnahmen gegen das lloberhandnehmen
des Hausierhandels und des Wandcrlagerunwe-
sens,
14. Verleihung des öffentlichen Rechts an den
L eb-e: i sm it tüle i nz elh ci nd e-l.
Vom Vilm
Lspitol
*) Nach dem bewährten Lustspiel voll Jlgen-
stein „Kammermusik" hat Karl Froelich einen
äußerst lustigen Tonfilm gedreht, „Liebe auf den
ersten Ton". Das Milieu einer kleinen Residenz
ist immer reizvoll Und immer erheiternd ist auch
das Operettenmilitär und der dienernde Hof-
staat, Eine Duodez-Herzogin hat den Tenor-
fimmel. Sie entdeckt einen Tenor und verliebt
sich in ihn, ernennt ihn zum Kammermusiker,
möchte mit ihm nach Amerika durchbtennen —
aber dieser Tenor hat heimlich Frau und Kind,
Hiermit sind die Voraussetzungen für lustige
Verwicklungen gegeben. Dieser Sänger ist Karl
Jöken, der trefflichste Tenor bet Staatsoper,
und Lee Parry leiht seiner Gattin die reizende
Erscheinung und die wundervolle Stimme. Die
begleitende' Musik ist gut instrumentiert und
wird nirgends vordringlich. Selbstverständlich
gibt es darin drei sogenannte Schlager.
Ab Freitag neue Ufa-Tonwoche und neue
Bühnenschau. Im Beiprogramm ist erheiternd
die Vorführung eines Filmes von 190.3. Das ist
nun schon die sog. „gute Me Zeit"
MtMaMvrvgrainm des GnMandels
Entschließung
Die im Unterbadischen Verband des Einzel-
handels e. V. Heidelberg zusammengeschlossenen
in schwerstem Kampf um die Erhaltung ihrer
Betriebe stehenden mittelständischen Einzelh-an-
delsunternchmungen erwarten von den natio-
nalen Regierunmn in Reich und Ländern ein
durchgreifendes Mittelstandsprogramm, das den
im tz 164 der Reichsverfassung gegebenen Zu-
sagen endlich gerecht wird.
Jnsbesonder werden dazu folgende gesetzlichen
Maßnahmen dringend notwendig:
1. Reform der Gewerbefreiheit.
2. Konzessionierung d>>r Warenhäuser, Ein-
heitspreisgeschäfte, Filialbetricbe und anderer
Großbetriebsformen.
3. Erweiterung der Ausdehnungssperre auf
Warenhäuser, GroßfiRalbetvi-cbe, Konsumvereine
und ähnliche Großbetriebsformen.
4. Entzug der Wirtschaftskonzession für Wa-
renhäuser, Verkaufs- und Selterswasserbuden so-
wie Verbot der Lsbensmittelabteilungen für
Warenhäuser, Einheitspreisgeschäfte und ähn-
lich geartete Unternehmungen.
5. Vereinfachung des Steuerrechts unter Be-
rücksichtigung der wirtschaftlichen Leistungsfähig-
keit der Betriebe.
Marktbericht vom 17. Mörz.
Kartoffeln 3—4, Weißkraut, Rotkraut 10 bis
15, Wirsing 12—18, Rosenkohl 20—25, Grün-
kohl 10—12, Blumenkohl 30—30, Spinat 25
bis 30, Kernbohnen l5—20, Kopfsalat 20 bis
30, Äepfel 20—45, Birnen 20—45, Kochäpfel
15—30, KochbirNen k5—35, Endiviensalat 10
bis 30, Feldsalat 15—25, Gurken 45—80, Ret-
tig 5—10, Radieschen 12—15, Tomaten 50 bis
70, Schwarzwurzeln 3d—35, gelbe, rote Rübe*
8—10, Bodenkohlräbi 6—8/ Kohlrabi, Stück
15, Sellerie 5—25, Meerrettig 20 -50, Land-
butter 100—110, Landeier 9 -11 Kastanien 20
bis 2S, Nüsse 30—40.
Baden
MialdrnwkratlstW MgM-netrr
erschießt einen Wlizeiwachtmeister
und verletzt einen anderen schwer.
Freiburg, 17. März. Bei dem sozialdemo-
kratischen Landtagsabgeordneten Nußbaum
sollte heute früh 5 Uhr eine Durchsuchung
durch die Polizei stattfinden. Nutzbaum ging
gegen die Beamten tätlich vor, zog seine Pi-
stole und schoß den Hauptumchtmeister Schcls-
Horn nieder und verletzte den Kriminalsekre-
tär Weber durch einen Bauchschuß schwer. Der
Täter wurde verhaftet. Weber wurde sofort
in die chirurgische Klinik verbracht, wo eine
Operation vorgenommen wurde.
Streichung der Zuschlüsse für „rote" und
„schwarze" Sportverbände.
Mannheim, 16. Marz. Die Kommissare der
Stadt Mannheim haben die Sreichung der städti-
schen Zuschüsse für die Arbeiter- und freien
Sportvereine sowie die Deutsche Jugendkrrvft
ungeordnet.
Das städtische Nachrichtenamt gibt eine Er-
klärung der Kommissare bekannt, in der es u. a.
heißt: „Im deutschen Turn- und Sportwesen ist
die politische Zersetzung des deutschen Volkes
durch eine bedauerliche Politisierung «ingeris-
sen. Die Arbeiter- und freien Sportvereine die.
nen nicht mehr allein der Leibeskultur, sondern
sind die Rvkrutendepots für die marxistischen
Parteien für die Klassenkampffrvnt Und der
Eisernen Front. Die unter dem Deckmantel der
Deutschen Jugend kraft gegründeten
sogenannten katholischen Sportvereine sind in
Wirklichkeit das Jugen-dreservoir der Zentrums-
partei. Es kann nicht die Aufgabe einer Stadt-
verwaltung sein, durch Bezuschussung dieser
Verbände die bedauerliche Zergliederung im
-deutschen Volke zn vergrößern. Die Kommissare
haben daher beschlossen, die Zuschüsse der Stadt
nur den Vereinen zukommen zu lassen, die Ge-
währ dafür bieten, daß im Geiste deutscher
Sport- und deutscher Volksgemeinschaft Leibes-
kultur getrieben wird."
Der Personalreferent im Ministerium deS
Innern beurlaubt.
Karlsruhe, 16. Marz. Wie die Pressestelle
beim Staatsministerium mitteilt, wurde Mi-
nisterialrat Schwarz, der Personalreferent im
Ministerium des Innern, bis auf weiteres be-
urlaubt. Mit der einstweiligen Leitung seiner
Geschäfte ist Oberregierungsrat Dr Straub be-
auftragt worden.
'--- .»-MM.
Sas SMsal
der AiverksKMen
Essen, 16. Mävz. Der Gewevkverein Christ-
licher Bergarbeiter Deutschlands hielt in diesen
Tagen in Königswinter seine 21. Generalver-
sammlung ab. Nach dem vom Gewevkverein
herausgegebenen Bericht führte der Vorsitzende
des Gesamtvevbandss der christlichen Gewerk-
schaften, Otte, auf der Tagung u. a. folgendes
us: Die Tagung >fallt in eine revolutionäre Zeit.
In solchen Zeiten ist vor allem notwendig: Kühle
Ueberlegung, feste Nerven und zielbewußtes
Wollen. Nichts ist törichter als von Verboten
der Gewerkschaften zu reden. Auch die neuen
Machthaber haben erkannt, daß man Einrichtun-
gen, die organisch aus dem Volksleben heraus-
gewachsen sind, nicht ausrotten kann. In der
gegenwärtigen Revolution kommt nicht allein die
Unzufriedenheit mit den staatspolitischen Bvr-
HMmsseu zum Ausdruck, sondern auch
der Wille von Millionen, zu einer bessere«
Wirtschafts- und Sozialordnung zu
kommen.
Daß bei der Zukuustsgestaltung gerade -die Ge-
tverkfchaftsbe'meguug maßgebenden Anteil haben
wird und muß, ist klar. Die deutsche Gewerik-
schaftsbew-egung, vor -allem die christliche Ge-
werkschaftsbewegung haben sich unvergängliche
Verdienste erworben in den Revolutionsjahren,
im Ruhrkampf und in der Zeit der Separa-
tistenherrschaft; und heute, wo in deutschen
Grenzlan-den (z. B. SaargMet) um deutsches
Schicksal gerungen wird, stehen unsere Leute
mit im Vordertreffen.
Otte -wies dann die Angriffe gegen den Füh-
rer des G e w e r k v e r e i n s christlicher Berg-
arbeiter, Jmbufch, zurück, und betonte die
Verdienste Jmbus-chs. Er fuhr dann fort: Die
„Nationale Konzentration" werde erst dann
Früchte tragen zum Segen des ganzen Volkes,
wenn Arbeiter und Arbeitgeber zu
gemeinsamer aufbauender Arbeit zusammenträ-
ten, Im Verein mit allen au-f-bauenden natio-
nalen Kräften Deutschlands wolle der Deutsihe
Gewerkfchafts-bund die Gesamtinteressen des
deutschen Volkes voranzubringen suchen.
von größeren Gesichtspunkten aus die Pro-
bleme zu betrachten, die fähig ist. längeren _...
Gedankengängen zu sülgen und logische zwifchengesteklt zwischen Volksschule und Höch-
Schlüsse daraus zu ziehen, die sachlich und kri- schule, sie ist das geistige Bindeglied, das sü-
tisch den Begebenheiten des Lebens gegen-
übersteht, Sie Nimmt Nicht alles unbesehen
dahin, fällt nicht auf jeden Redner und jede
wohl die Intelligenz des Arbeiterstandes tzet-
einzieht als auch späterhin die Verbindung zu
, ..allen höheren Vcrufsichichten aufrecht erhält.
Flugschrift herein. Das WeiterbilduNgsbe- Sie fördern und erhalten heißt oäS Gemein-
dürfnis ist geweckt, der Blick für das Gänze famkeitsgefUhl des ganzen Volkes erhöhen auf
" ein gehobenes staatsverstehendes und dadurch
staatserhaltendes Niveau.