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Pfälzer Bote für Stadt und Land (68) — 1933 (Januar bis März)

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Nr. 50- 76 (1. - 31. März)
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Nr. 7b

„PfLiz < r Bote" Ihlberg —Donnerstag, den 80. MLrz 1S88

Seide S

Gegen die Greuelheße!

Berlin, 29. März. Reichsarbeitsminister
SSMe hat, wie de „Kreuzzeitung" meldet, in
einem ausführlichen Kabeltelegramm an die
amerikanischen Frontkämpfer-Organisationen
gegen die Greuelpropaganda in schärfster
Weise Protest erhoben. Der Reichsar-
beitsminister -appelliert als Frontsoldat an die
ehemaligen Frontsoldaten Amerikas und weist
sie daraus hin, daß sie trotz erbitterten Kampfes
1917—18 immer anständige Gegner
waren, und daß sie sich an diese Zeit erinnern
sollten, wenn jetzt Lügenmeldun-gen ihnen das
Bild vom deutschen Charakter zu verdunkeln

Aufruf der Ortsgruppe Frankfurt a. M. des
Reichsbundes jüdischer Frontsoldaten.
Frankfurt a. M., 29. März. Der Reichsbund
jüdischer Frontsoldaten, -Ortsgruppe Frankfurt
a. M., gibt folgende Erklärung aus:
„Wir verbitten uns jede Einmischung des
Auslandes in innerdeutsche Angelegenheiten.
Die deutschen Juden haben mit der Greuelpro-
paganda des Auslandes nichts zu tun und wei-
sen sie aufs Schärfste zurück. Wir haben gelernt,
für uns selbst einzustehen. Wir arbeiten mit
dem Aufbau des Vaterlandes. Wir fühlen uns
auf dem Boden des neuen Staates mit denen

zusammen, mit denen wir als Kameraden im
Felde standen. Wir hüben unsere vaterländische
Pflicht erfüllt. Dieses Bewußtsein gibt uns deut-
schen Juden das Recht am deutschen Vaterland«.
Auf diesem Rechte bestehen wir."
Warnung vor volksfeindlichen Maßnahmen.
Hamburg. 29. März. Nach Mitteilung der
Staatlichen Pressestelle sind in einzelnen Wirt-
schaftsziveigen, z. B. im Webwarenhandel,
Kräfte am Werk, die — um Unruhen zu erzeu-
gen — Maßnahmen zur Erhöhung der Laden-
preise treffen wollen. Der Senat ist entschlos-
sen, solche Versuche unter Anwendung drakoni-
scher Mittel im Keime zu ersticken. Wer sich
nicht langjährigen Gefängnisstrafen aussetzen
wolle, tue gut, sich an solchen Machenschaften
nur nicht zu beteiligen, sondern die Dunkelmän-
ner, die zu diesen volksfreundlichen Maßnah-
men auffordern, anzuzeigen.

Der G. D. A.

Berlin, 29. März. Der G e -werksch -aft s-
bund der Angestellten sandte an seine
AuÄandsortsgrupPen und die ihm befreundeten
Auslandsorganffationen Telegramme -folgenden
Inhalts:
„Die maßlose Greuelpropaganda in der
Auslandspreise schädigt das Ansehen des deut-
schen Volkes und stört die wirtschaftlichen Be-
ziehungen. Das deutsche Wirtschaftsleben ein-
schließlich aller jüdischen Unternehmungen ist
ohne Störung. Einzelübergrifse, die mit
der Umwälzung verbunden waren, sind je-
weils sofort von der Regierung verhin-
dert und nie gebilligt worden. Tretet
der Greuelpropaganda im Interesse Deutsch-
lands und zur Verhinderung der sozialen und
wirtschaftlichen Folgen für viele tausende An-
gestellten mit aller Kraft entgegen. Mo-
bilisiert alle Freunde Deutschlands zur Ab-
wehr."
Der Verein Deutscher Zeitungsverleger.
Berlin, 29. MLrz. Der Verein Deutscher
' Ze-itungsverleger hat sich in einer Prä-sidialsitz-
ung mit den Gefahren oer im Ausland betrie-
- denen Greuelpropaganda gegen Deutschland ein-
' gehend beschäftigt. Er ist in Uebereinstimmung
mit der Reichsregierung der Auffassung, daß den
Auswirkungen dieser Hetze,, die erneut eine mo-
ralische Einkreisung unseres Landes herbeizufüh-
ren droht, mit allen uns zur Verfügung stehen-
den Mitteln entgegengetreten werden
muuß. Er hofft daher, daß die von der N.
S. D. P. an gekündigte Abwehr-
aktion den Treibern dieser Hetze im Auslande
die Folgen vor Augen führen wird, die für
diejenigen eintreten, zu deren angeblicher Ver-
teidigung diese Greuelpropaganda entfesselt
worden ist.
Mit der Reichsregierung ist der Verein Deut-
scher Zeitungsverleger davon überzeugt, daß die
Entschlossenheit des deutschen Volkes,
eine neue Verfemung nicht wieder hinzunehmen,
bereits ausreichen wird, um diesen groß an-
gelegten Versuch einer moralischen Isolierung
und einer schweren Politischen und wirtschaft-
lichen Schädigung unseres Vaterlandes im
Keime zu ersticken.
Gin AMll der LMschrn Men
Berlin, 29. März. Die Reichsivertretung der
- deutschen Juden und der Vorstand der jüdischen
Gemeinde in Berlin hat an den Reichspr-äsiden-
' ten, den Reichskanzler, die Reichsminister und
an den Berliner Polizeipräsidenten folgendes
-Schreiben gerichtet:
„Die deutschen Juden sind tief erschüttert von
dem Boykott-aufruf der NSDAP. Wegen der
Verfehlungen einiger weniger, für die wir nie
und nimmer Verantwortung tragen, soll den
deutschen Juden, die sich mit allen Fasern ihres
Herzens der deutschen Heimat verbunden fühlen,
Wirtschaftlicher Untergang bereitet werden. In
allen vaterländischen Kriegen haben deutsche
Juden Blutopser -gebracht.
Im großen Krieg haben von 500 000 deut-
schen Inden 12 000 ihr Leben hingcgeben.

Aufdeckung »nur umsangmchen kvmmuMWeil
Svrensstvsfvrganisativn
Festnahme von 30 kommunistischen Funktionären — Große Waffenfundr.

Recklinghausen, 29. März. Der Politischen
Polizei in Recklinghausen ist es gelungen, eine
umfangreiche Sprenftosforganifation der KPD
sestzustellen. Diese Organisation trug den Na-
men „Apparat". Stützpunkte waren u. a. in
Bottrop, Mülheim, Oberhausen. Die Mit-
glieder der Sprengstofforganisation wurden in
längeren Kursen von führenden Kommunisten
unterrichtet und haben hierbei genaue Anwei-
sungen für die Sprengung von Brücken, Ge-
bäuden und Straßen erhalten. Als Ange-
hörige des „Apparat" bezw. als Beteiligte bei
der Sprengstoffbeschaffung sind bisher in Bot-
trop 25 und in Oberhausen 5 führende Kom-
munisten festgenommen worden, die geständig
sind. Der Landeskriminalpolizeistelle Reck-
linghausen ist es gelungen, bis jetzt folgende
Sprengstoffe bezw. Waffen zu beschlagnah:
men: 332 Staufferfettbüchsen als Handgrana-
ten angefertigt, vier Eierhandgranaten, acht
Handgranaten mit Zünder, 14 Rohrstücke für
Handgranaten, fünf Gewehre und Karabiner»
eine Flügelmine, ein Revolverkanonengeschoß,
zehn große Mauserpistolen mit 38 Schuß Mu-
nition, drei Wurfmesser, eine Höllenmaschine
zur Auffindung folgenden Materials: 84
Staufferfettbüchsen, die als Handgranaten an-
gefertigt sind, eine Kugelhandgranate, eine
Granate und eine Wurfmine. 2m südlichen
Teil des Industriegebietes wurde folgendes
Material beschlagnahmt: 42 scharfe Handgra-
naten aus Staufferfettbüchsen gefertigt, 350
Schuß 2nfanteriemunition, 30 englische Jagd-
patronen, 69 Päckchen Sprengstoff, 60 Spreng-
kapseln usw.
In Münsterland wurden in einem
Steinbruch vergraben gefunden: 355 scharf ge-
ladene Patronen zum Militärgewehr 98. Be-
sonders bemerkenswert ist der Fund im Bahn-
damm Bottrop-Recklinghausen. Hier wurde
im Bahndamm vergraben eine Milchkanne
mit 40 als Handgranaten geladenen Stauffer-
fettbüchsen, große Mengen Detoxnit- und Äm-
mon-Salpeter, sechs Eierhandgranaten, ein
großer Sack mit 66 mit Sprengstoff aefüllten
Staufferfettbüchsen, 12 Rohrstücke für Eier-
handgranaten, eine Zündkassette mit einer
Pfunddose Detonit, eine 10 cm-Eranate mit
Zünder, drei Handgranaten gefunden.

Ueber der Fundstelle hatten die Kommuni-
sten in geschickter Weise eine Grasnarbe ge-
zogen, die der Umgebung genau angepaßt war.
Unübersehbar und fürchterlich wäre die Kata-
strophe gewesen, wenn durch irgendwelchen
Umstand die Sprengstoffe im Bahndamm zur
Explosion gekommen wären. Nach den ge-
troffenen Feststellungen wurden die Stausfer-
fettbüchsen durchweg von der Zeche „Rhein-
baben" in Bottrop gestohlen. Ein ganz ge-
fährliches Material sind die aefüllten Stauf-
ferfettbüchsen, verheerend ihr. Sprengwirkun-
gen. Bemerkenswert ist, daß die Rührigkeit
der Bottroper KPD von russischer Seite durch
die Schenkung einer roten Fahne anerkannt
wurde. Diese Fahne trägt in deutsch und rus-
sisch die Inschrift: „Proletarier aller Länder
vereinigt Euch, höher die Fahne des Kampfes
für eine proletarische Revolution."
MMMs ZMkkli-Mtnlat auf
-w DMlöMr SA.
Düsseldorf» 29. März. Die nationalsozialisti-
sche Düsseldorfer „Volksparole" bringt einen
amtlichen Bericht, wonach die KPD. -die Absicht
hatte, durch Einfuhren von Gift in die Gemein-
schaftsküchen der NSDAP, die gesamte Düssel-
dorfer SA. zu vergiften.
Die Düsseldorfer Politische Polizei erhielt
Kenntnis, daß die KPD. in der nächsten Zeit
einen Angriff auf die NSDAP, mit Gift und
Sprengstoff Plane. Die Herkunft des Giftes
wies nach Köln, wo es der Polizei gelang, 3,5
Kg. Cyannatrium und 0,125 Kg. Kupfervitriol
zu erfassen. Die Hälfte dieser Giftmenge würde
genügen, um ganz Düsseldorf zuver-
giften. Die Giftmengen stammen von einem
gewissen August Hlllgraf, der als Galvaniseur
bei einem Preß- und Röhrenwevk in Köln be-
schäftigt war. In der Kölner Wohnung des
tzill-graf wurden außer Chemikalien und Lehr-
büchern eine Anzahl Mi-tgliederbücher der KPD.
und deren Unterorganisati-onen, die sämtlich auf
den Namen des Hillgraf lauteten, gefunden. In
-der Angelegenheit wurden sechs Personen ver-
haftet.

und daß dadurch letzten Endes deutsches Volks-
vermögen mutwillig vernichtet wird.
ArmitungsratMung -rr
RMOM
Das Arbeitsbeschaffungsprogramm —
Reichsbahn und Kraftwagen
Berlin, 28. März. Der Verwaltungsrat der

hat der Presse seinen Dank a-usfpr<echen lassen
für die Unterstützung, die die letzten Aktionen
der Regierung, sowohl die Veranstaltungen in
Potsdam wie auch die Aktion gegen die Gr-euel-
meldungen im Auslande, bei der Presse gefun-
den hat. Er hat bei weiteremderartigem loyalen
Verhalten der Presse seinen Willen bekundet, die
Freiheit der Presse weiter zu fördern.
Mitgliedersperre beim Stahlhelm.

Auf den Gebieten friedlicher Arbeit haben wir
mit allen unseren Kräften unsere Pflicht getan.
Den.Greuel- und Bohkotkfeldz-ug,im Ausland
haben die jüdischen Organisationen Deutschlands
mit äußerster Anstrengung und erfolgreich be-
kämpft. Sie haben hierfür alles getan, was in
ihrer Kraft stand und werden es weiter tun.
Trotzdem sollen jetzt die -deutschen Juden als die
angeblich Schuldigen zugrunde gerichtet werden.
Wir rufen dem deutschen Volkes dem Gerechtig-
keit stets höchste Tugend war, zu: Der Vorwurf,
unser Volk -geschädigt zu haben, berührt aufs
tiefste unsere Ehre. Um der Wahrheit willen
und um unserer Ehre willen erheben wir feier-
liche Verwaruna gegen diese Anklage. Wir ver-
trauen auf den Herrn Reichspräsidenten und auf
die Reichsregierung, -daß sie uns Recht uns Le-
bensmö-glichkeit in unserem deutschen Vaterland
nicht nehmen lassen werden. Wir wiederholen
in dieser Stunde das Bekenntnis unserer Zuge-
h-ör-i-gkeit zum deutschen Volke, an dessen Erneue-
rung und Aufstieg mitzuarbeiten unsere heiligste
Pflicht, unser Recht und unser sehnlichster
Wunsch ist."
Schauseustereinschlagen bedeutet Schädigung
des deutschen Volksvermögens
Berlin, 29. März. In den letzten Tagen kam
es wiederholt zu Ausschreitungen, in derer: Ver-
lauf bei zahlreichen jüdischen Geschäften Schau-
fensterscheiben eingeschlagen wurden. Bon be-
sonderer Seite wird darauf hingowioseu, -daß bei
solchen Handlungen die wirklich Geschädigten
nicht die betreffenden jüdischen Firmen sind,
sonioern die deutschen Versicherungsgesellschaften

Deutschen Reichsbahn tagte am 27. und 28.
März in Berlin. Er nahm davon Kenntnis,
daß die Aufträge aus dem Arbeitsbejchaf-
fungsprogramm von 280 Millionen RM. ver-
geben und in der Ausführung begriffen sind.
Die Einstellung von 70 000 Arbeitern in den
Vahnunterhaltungsdienst und die Verwen-
dung von weiteren 20 000 Arbeitern bei Ober-
bauunternehmern wurde vom Verwaltungs-
rat begrüßt, da die Reichsbahn dadurch zur
Entlastung des Arbeitsmarktes beiträgt.
Der Verwaltungsrat beschäftigte sich ein-
gehend mit dem Verhältnis der Reichsbahn
zum Kraftwagen. Nachdem die Reichsbahn die
Anfuhr und Abfuhr von Gütern mit in ihren
Aufgabenkreis und den der angeschlossenen
Spediteure gestellt hat, muß sie dazu über-
gehen, den Kraftwagen mehr als bisher in
ihren gemeinwirtschäftlichen Betrieb einzu-
gliedern. Der Verwaltungsrat ermächtigte den
Generaldirektor, die dazu notwendigen
Schritte zu unternehmen, insbesondere durch
Beschaffung von Lastkraftwagen den Haupt-
Haus-Verkehr zum Nutzen der Verfrachter
auszugestalten. 2m Ferngüterverkehr soll im
Benehmen mit den beteiligten Ressorts der
Reichsregierung eine baldige Regelung gesucht
werden. Der Elektrisierung der Strecke Halle-
Köthen—Magdeburg stimmte der Verwal-
tungsrat zu. Die Arbeiten sollen sofort in An-
griff genommen werden.
Goebbels dankt der Presse
Berlin, 29. März. Der Reichsministsr für
Volksaufilärung und Propaganda Dr. Go-Mels

Essen, 29. März. Der Stahlhelmgau Ruhr-
Lippe teilt mit, daß der Stahlhelm eine allge-
meine Aufnahmesperre angeordnet hat. Mit-
glieder der KPD und der SPD, die in den
Stahlhelm ausgenommen zu werden wünschen,
sollen erst nach sechsmonatiger Wartezeit zur
Aufnahme vorgeschlagen werden, soweit sie
nicht belastet sind. In Essen patrouillieren
Stahlhelmstreifen in Begleitung eines Schu-
pobeamten durch die Stadt und kontrollieren
alle Personen, die Stahlhelm-Uniformen oder
Abzeichen tragen oder die mit „Front Heil!"
grüßen, auf ihre Mitgliedschaft. Personen,
die, ohne Mitglied des Stahlhelms zu sein, die
Uniform dieser Organisation tragen, müssen
sie auf der Polizeiwache ausziehen und wer-
den auf Grund der Verordnung des Innen-
ministers bestraft.
Die Hauptgemeinschaft des Deutschen Einzel-
handels aus nationalsozialistischer Grundlage
Berlin, 28. März. Seit einiger Zeit haben
bereits Verhandlungen zwischen der Haupt-
gemeinschaft des Deutschen Einzelhandels und
der Michsleitung -des Kampfbuüdes -des gewerb-
lichen Mittelstandes der NSDAP für ein Zu-
sammengehen in wichtigen Fragen stattgefun-
den. Diese Verhandlungen haben jetzt zu dem
bindenden Abkommen geführt, daß u. a. an die
Stelle des -ersten Vorsitzenden der Hauptgem-ein-
schaift ein der NSDAP angehörend-er führender
Einzelhändler, und zwar Paul Trend-emann,
Berlin, in die Firma Marzahn Nachf. G. m.
b. H., SpaNdau, treten soll. Der Vorstand der
Hauptg-emeinschaft hat weiterhin 51 Prozent der

Sitze des Vorstandes solchen Einzelhändlern -ein-
geräumt, die der NSDAP angehören und vom
Kampfbund genannt werden. Die nächste im
April stattfindende Mitgliederversammlung wird
endgültig über dieses vorläufige Abkommen be-
schließen.
Aus Anlaß der Umgestaltung und der Ein-
gliederung der Hauptgemeinschaft in den neuen
Staat wird das Haus des Einzelhandels am heu-
tigen Tage die schwarz-weiß-rote und die Hak-en-
kueuzfahne hissen.

BegMsrrswMrr Erlaß
Deutschland-Lied und Horst-Wessel-Lied nur
mehr bei besonderem Anlaß.
Berlin» 29. März. Der Vorsitzende der Po-
litischen Zentralkommission der NSDAP.» Ru-
dolf Heß, veröffentlicht, wie VDZ. meldet,
eine Erklärung, in der er ausführt, so wenig
wie das Deutschlandlied gehöre das Horst-
Wessel-Lied, unter dessen Klängen Hunderte
Kämpfer der nationalsozialistischen Bewegung
zu Grabe getragen wurden, in Kabaretts,
Tanzlokale usw. Es entspreche auch nicht der
Würde dieser Lieder, daß sie zwischen alltäg-
lichen Programmen in Restaurants gespielt
werden. Die Parteimitglieder seien verpflich-
tet, die Inhaber entsprechender Lokale nöti-
genfalls hierauf aufmerksam zu machen. Um
so mehr könne dann erwartet werden, daß
sämtliche Anwesende sich von ihren Plätzen er-
heben, wenn die Nationalhymne oder das Lied
der nationalen Revolution bei besonde-
rem Anlaß gespielt werden.

ZlMMMts-MMWeN
Sterbefälle.
14. März: Luise Nied geb. Koppler, 88 Jahre
alt; 14.: Susauna Nass-,euer ge-b. Morast von
Schriesheim, 39 I.; 15.: Sofie B-inz von Heppen-
heim (Hessen), 13 I.; 14.: Maschinist Johann Äug.
L-utzh von Kaiserslautern, 46 I.; 16.: Kächchen
Ka-ltschmitt, 80 I.; 1-6.: Privatin Katharina We-
ber geb. Lorenz, 68 I.; 16.: Kürschner Otto Lud-
wig Jung von Bretten, 47 I.; 16.: Ev-a Barbara
Appel geb. Bähr, 60 I.; 17.: Stratzenw-art Michael
Kögel von .Walldorf, Amt Wiesloch, 61 I.; 17.:
Georg Josef Schütz von Steinbach, Kreis Heppen-
heim 10 Mon.; 17.: Katharina Stettner geb.
Läm-le, 51 I.; 17.: Paula Lnckenb-ach geb. Reiß, 65
I.; 17.: Kaufmann Hans Wolff von Mannheim,
63 I.; 17.: Kaufmann Ernst Georg Karl Betz, 27
I.; 17.: Matta Geschner geb. Treiber von Laden-
burg, 49 I.; 17.: Landwirt Johann Heinrich Grie-
ser, 89 I.; 17.: Lederarbeiter Philipp Kuhn von
Weinheim, 50 I.; 18.: Landwirt Wilhelm Uch-lein
von Eiersheim, Amt Tauberbisch ofShc im, 34 I.;
18. : Landwirt Philipp Josef Horn von Zisgelhau-
s-sn, 75 I.; IS.: Küchenmeister Pa-u-l Koch, 65 I.;
19. : Kaufmann Markus Mark, 6S I.; 19.: Photo-
graph Johann Ferdinand August La-mpert von
Bensheim (Hessen), 83 I.; 19.: Katharina Mits-ch
geb. Gehring, 71 I.; 20.: KaufmannÄ-chrling Wal-
ter Karch von Mannheim-Feudenheim, 18 Jahre
alt.

MtternüHMtM
Für Freitag.
-Fortdauer der trockenen und tagsüber warmen
Witterung. Einzelne örtliche Nachtfröste. Zeit-
weise -bewölkt. Leichte westliche Winde.
IWiEMd
Neckarwafferstand vom 30. (29.) März 1033.
Plochingen 19 (19), Heilbronn 118 (118), Jagft-
feld 71 (77), Diedesheim 92 (90), Heidelberg
260 (260).

Herausgeber und Verleger: VereinLdruckerei Heidel-
berg A.-G. (E. Büttner, Direktor). Verantwortlich:
Für die Schristleitung: Carl Fürst, für Anzeigen
und Reklamen: Wilhelm Reichenbach, sämtlich in
Heidelberg. Rotationsdruck der Veveinsdruckerei
Heidel-bera A -G.. Heidelberg. Bergheimerstraße 59.
kuurlkriiilLproArarrim
Freitag, den 31. März 1933.
Breslau. 20: Erste Symphonie von Joh. Brahms,
21.10: Gräfin Mariza. 22.25: Schauspieler-Anek-
doten. 22.40: Unterhaltungskonzert.
Köln-Langenberg. 12: UnteHaltungskonzert. 13:
Mittagskonzert. 14.30: Fun-öwerbung mit Schall-
platten. 17: Vssperkonzert. 18.15: Entdecker ohne
Name. 20: Frohe Abendmusik. 21.15: Station
D im Eismeer. 22.20: Nachtmusik.
Königsberg. 20: Nachrichten. 20.10: Otto von
Bismarck. 20.45: 9. Sinfonie. 22: Nachrichten.
Königswusterhausen. 6.30: Frühlouzert. 10.10:
Französisch für Schüler. 14: Konzert. 16.30:
Nachmittags-kon-zert. 17.30: Große Gestalten der
deutschen Musik. 18: Tägliches Hauskonzert.
18.30: Stunde der Arbeit. 19.35: Deutsche Sing-
un-d Tcmzweisen. 20.30: Schlageter. 23: Nacht-
musik.
Leipzig. 20.30: Worüber man in Amerika spricht?
20.45: Lustiges Durcheinander. 21.45: Lieder-
stunde. 22.15: Nachrichteridienst. Anschl. Unter-
haltungskonzert.
München. 12: Aus Wagners Werken. 13: Mit-
tagskonzert. 14.20: Deutsche PostreWa-me. 17:
Befperkonzert. 18.25: Bismarcks Außenerbe.
19.0-5: A-bendkonzert, 20.30: „Die Lützowschen
Reiter".
Mühlacker. 7.20: Frühkonzert. 10.10: Wie Kla-
viermusik. 10.45: Lieder. 12: Märsche und Wa-l.
zer. 13.30: Mittagskonzert. 17: Konzert. 19.20:
Süddeutsche Volkslieder. 20: Heimat und Volks-
tum. 20.40: Mi-litärmusik. 21.30: Klaviettval-
zcr. 22.45: Nachtmusik.
Kolsncl KsrISo
«ionn
Qsmder, viekl (o.
pj-1070 - ttlkIO -
 
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