Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Pfälzer Bote für Stadt und Land (68) — 1933 (April bis Juni)

DOI Kapitel:
Nr. 77-99 (1. - 29. April)
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.68778#0120
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Seile 1V

^Lte schone Heimat", Reise- und Wanderdeilage des Wälzer Boten.


^us diesem ^Feze 6u's linäen!

Heidelberg, den 15. April 1933.
Liebe Leserin, lieber Leser!
Jetzt beginnt wieder das frohe Wandern.
Da bist du auch dabei, nicht wahr! Am schö-
nen Neckar, am Rhein und am Main — es
ist wieder eine Lust zu leben. Du kennst die
schönen Plätze und hast dir selber da und
dort dein eigen Lied ersonnen. Dazu kann
ich dir diesmal nichts Neues sagen.
Aber eine spaßige Idee ist mir gekommen.
Ein schnurriger Poet hat mich darauf ge-
bracht. Der hat mir von überall her aus die-
sem schönen Land besondere Geheimnisse zu-
getragen — kunterbunt, wie es eben kam,
gereimt und ungereimt, aber immer so, daß
es ein waschechter und glückhafter Vers wer-
den kann . . . wenn einer mit mir sich auf
diesem — papiernen — Wege auf die Tour
macht, und zwar nicht in die Einsamkeit der
Täler und Höhen, sondern in die Gemütlich-
keit und Begehrtheit der gastfreundlichen
Häuser, die den Wanderer zur erquickenden
Rast einladen. Ob sich diese „papierene Wan-
derung" lohnt? Daran brauche ich dich nicht
noch besonders zu erinnern. Warum sollte
es auch dir gerade nicht glücken? Sei nur
ein bißchen klug und weise . . . dann fällt
dir die schönste Wirklichkeit in den Schoß...
oder du wirst gar vom Preisrichter zur stol-
zen Luftfahrt in eine verlockende Weltstadt
eingeladen. Alles umsonst . . . nur weil du
dich mit ein wenig Eifer dem wandernden
Poeten im „Pfälzer Boten" angeschlossen
hast. Drum auf, komm mit!
Das nächste ist gar ost das beste, zumal
wenn es ein Kleinod ist wie dieser, man
möchte sagen, vom Herrgott erdachte Fleck am
Neckarstrand: Heidelberg! Heidelberg, du Ju-
gendbronnen, Zauberin am Neckarstrand ...,
es hallt und schallt darin und von seinen
Bergen kommt das Echo wieder, das Echo der
Freude . . . mögen die Zeiten auch noch so
traurig sich gebärden. „Vereine groß und
klein" durchstreifen und durchwandern seine

Gassen und Straßen, grüßen die Wellen des
Stromes und lassen ihr Lied in den Wäldern
und Bergen erklingen. So muß ich es auch
hier registrieren: es „Geh'n Sangesbrüder
ein und aus", denen allerdings in der Ver-
gessenheit des Sanges gar nicht der Sinn für
sachliche Parolen abhanden gekommen ist.
Das ist recht so . . ., vor allem darf man die

//5/M6F/?6


kräftigende Wirklichkeit nicht vergessen. Da
„Läßt sich's im Fuchsbau leben fein," und sü-
ßen Trank „Schenkt man im Cafe Wachter
ein". Manch' ein Haus hat sich sein Renommee
erobert; da „Eibt's Stärkung für Magen und
Herz". Gestillt von Hunger- und Durst-
qualen „Wird man beim Leh im Gutenberg".
Dann, bitte, den Verdauungsspaziergang
nicht vergessen! Am Neckarufer entlang ist
es immer eine lohnende Partie: „Da liegt
Cafe Haarlaß mit Park und Terrassen". Hast
du nicht auch schon dort in bester Stimmung
gesessen? Kommst du aber nach Schlierbach,
so „Kehr' ein im Neckarschlößchen ob der Au".
Du magst noch so behäbig sein, den Bummel
ins dörflich-städtische Vorstadtgebiet der Süd-
seite kannst du immer bewältigen. „Nach
Hendesse in d' Pfalz", damit ersparst du dir
beinahe die richtige Reise in die Ferne. Die
freundlichen Gastgeber dort sind gut aus-
gestattet, auch der Ochsen, „Doch fehlt ihm

noch das Zwieaespann".
Heidelberg hält durch, und wenn der Ent-
schluß „Geh'n wir in den Kaiserhos" auch
manchmal erst spät gefaßt wurde — er hat
sich wahrlich immer noch üppig gelohnt. Du
sträubst dich nicht mehr, man wird „Auch
überzeugend Dich gewinnen." Aber solltest du
es, was mir freilich nicht recht denkbar
scheint, drunten mal satt haben, dann steig
hinauf, zum Königstuhl etwa, dort „Kannst
über Berg und Tal du sehen". Was wüßte
ich alles von diesem herrlichen Lueginsland
zu berichten . . . doch kein Wort mehr dar-
über! „Das sollt ein jeder anfangs wissen".
Eine weite Runde lädt dich ein. Versteckt,
und dies, weil er sich's leisten kann, liegt der
Kohlhof; ja „Das Kohlhofhotel wird wie
keines gepriesen", und schon unsere Altvor-
dern haben herrliche Stunden im Wiesen-
grund beim „Alten Kohlhof" erlebt; sie ha-
ben an ihre Nachkommen das Wort vererbt:
„Du labst mich zu jeder Stund". — Die ge-
wöhnliche Feierstunde aber am Abend genügt
noch zum Besuch der mittleren Lagen unseres
Stadtwaldes. Gerne hört man als einsamer
Wanderer den frohen Sang beim gleichen
Schritt: „Wir ziehn zum Abt vom Schützen-
haus". Und „Wenn Du Deine Schritte zum
Bergkaffee lenkst", triffst du unter geranktem
Blätter- und Vlütendach im Freien oder im
heimeligen Raume drinnen immer eine rede-
frohe Gesellschaft. Aber vielleicht ziehst du
etwas abseits die Stille und Geborgenheit
vor; dann rate ich dir zum Bierhelderhof
„Durch gute Küche und Keller bekannt". —
Du stehst: was auch immer dein Herz be-
gehrt, du findest es in Heidelberg: solchen
Fleck sich drin zu sonnen, gab der Herrgott
keinem Land!
Oss sdiöne ^lecksntsl
Was Wunder, daß dem Poet in Dorf und
Stadt im Neckartal die Verse zugeflogen ka-
men, und zwar, wie ihr ja wißt, keine hohlen
Verse, sondern solche, die euch, wenn ihr sie
nur richtig mischt, die schönsten Hoffnungen
erfüllen.
Da war es gleich so in der unmittelbaren
Nähe unserer ehemals kurpfälzischen Resi-
denz. „Gar leicht macht Dir's der Wirt zum
Hirsch" ist das erste einladende Wort. Nicht
weit davon kann ich — und ich will damit
nicht reklamesüchtig sein oder mich gar in
banalen Selbstverständlichkeiten ergehen —
den Wunsch berichten: „Sie wollen dich be-
wirten". Und nun kommt ein Städtchen gar
schmuck und fein; bei der Endstation der
Straßenbahn bist du auch schon am rechten



Ort; da lädt dich eine schattige Gaststätte ein;
wohlan, „Da halten wir unfern Appell".
Wenn du aber darüber hinaus noch einen
eigenen Wunsch hast, auch dafür weiß ich
einen angemessenen Platz: „Das kann nur im
Ochsen sein". Aber laß es dir damit nicht
genügen! Auch sonst gibt es noch der gast-
lichen Plätze gar viele. Der war nicht gerade
vom Wald gekommen, der mir dieses Motto
gab: „Ruhst aus wie im Wald auf dem
Moose"; ihm war das Bild in seliger
Stunde beim schäumenden Pokale in einer
anderen feucht-fröhlichen Stätte erstanden.
— Und weiter: „In Rainbach in das Neckar-
tal" . . . vergiß übrigens dort nicht nach den
neuesten Befehlen des Herrn „Oberbürger-
meisters" zu fragen. und dann
in frischer Wanderlust hinauf! „Zu Dilsberg
in der Sonne" findest du den stärkenden Lohn
für die Anstrengung. Ein herrlicher Rund-
blick: Täler und Höhen im Glanze des Him-
mels und im aufbrechenden Schmuck des
frühen Jahres; drunten kleinstädtische Ro-
mantik im Vierburgen-Städtchen. Neckarstei-
nach: „Wär' über Dich auch hocherfreut". —
Du hast es schon gemerkt, daß ich als „Natur-
freund" mir vieles versagen muß; auch vom
hohen Bergfried und vom Pallas in Hirsch-
horn schweige ich und halte mich an realere
Dinge: „Im Naturalisten gibt's Fisch- und
Wildspezialitäten", und „Im Fürstenauerhof
kehrt ein", wer Labung sucht bei guter Speis
und gutem Trank. — Im Fluge halten wir
noch schnell „Zu Eberbach im Krabbenstein"
und in dem netten Dörfchen am Fuße der
Minneburg; es schien mir dort ein lustiges
Treiben zu sein: „Sie liegen beim Stelz im
grünen Baum", — aber man kann sich in
seinen Vermutungen auch täuschen. Feuriger
Wein gedeiht bei Neckarzimmern; und wenn
ich auch unbesehens weiter wandern wollte,
„So zieht's mich doch zum Schwanen hin".
Wie schade, daß wir der freundlichen und
sonst so erprobten Einladung: „Zum Engel



^lt „Lolckhof" im Miesengrunck

^!tsr ttosistiot
h/slrs ckes Lönigstuhls. — vielbesuchter /ius-
flugsort. — Herrliche Malckspsziergsnge. —
Lorzügl. Lerp/legung. Lel. 59/5. L. Kchmickt.
Oss Oute liegt näher, sls Ou es beckenbst

öerg-cske MMlüMMöS 32
Lelefon 7564. 5 Uinuten hin/. Kchlo/t. schöne
Terrasse mit schöner Aussicht, Lil. v. Lospitz
Msrtburg. Kchiffg. 2. Les..-August Lünn.
Oer „öierhelckerhof" ist weithin im Lanck
/lut schönen Mslckwegen in 50 Uinuten von
Leickelberg sus leicht zu erreichen, ist bebsnn.
wegen seiner vorzüglichen Lüche, Leller unc
billigen Kreisen. — Lelefon 4548.
Uög' Lolpings Mirben, sollen, Kinnen,
Tum veutrcken ttsur
„AoSpingksur" »ek6elberg
/luguslinergasse 5 — Lsltestelle Lntversttäts-
plstz. — Lel. 2/4. — öebannt gute Meine.
Uoninger lLrportbier. Lotelsbtsilung /flis/t.
Mssser), gut bürgerliche Lüche. — Hehrere
Oesellschaftsrä'ums.
Leim Lckler in clem „Lssighsus"
Kertsursnt knigksur (?!öck 97)
Lebsnnt gut bürgert, Lobst. — Lleine uncl
grö/tere Läume für Lereine. Kchöne Karten -
wirtsckrsft. Lelefon 5224. Lsrl Lckler.
Lei Kchinben, Lier uncl gutem Mein
LsrMrms rum kuckrdsu
Lauptstra/te 72, Lel. 2446. — Oute Lüche,
eigens Uetzgerei. 6r. Kssl tür Vereine u. Oe-
sellschaften. Lremckenz. LH. Loch Heimer.
Lecht gut bectient in Leickelberg

»otel-Kertsursnt „Lutenberg"
Lsuptstr. 45. 7 el. 7667. Lsltestelle cter Ktra/ten-
bahn. Uünclrner Llromss- u. Lsulsnerbräu
u. öergbrsu Leimen. Lein bürgerliche Lüche.
lnh.: Oeorg Leh.

Lrnst Läufer lsctet ein
Lheaterstra/te 7. — Lernsprecher 5708. Kro/ter
schattiger Karten. Out bürgerliche Lüche.
Lestrsal u. Lersammlungsräume tür Lereine.
Lrnst Lauter.
Mo mit trsumha/tem Letz clie Mell ist zu
tassen.

PMsllee »Mim Mel
/Im lVecbar unct Lsrgwslck gelegen. Lension
von Ub. 5.56, Zimmer von Ub. 2.50 an. —
Kchöne Läume. — Oro/ter Karten. — Lereine
unct Gesellschaften Lreiserms/tigung.
Leim „Lönigstulrl" au/ sonnigen Lohen
Nöhen-keKtsui'ant
Königriuhl r ,44
504 Uster ü. ct. U., Lnctststion cter öergbabn.
Leickelberg« höchster uncl schönster /lussictrts-
punbt.Les..- Leh lag.
Lom Kücken ckie Lauen, umwalltet, an Miesen

Kurbotsi Koblbof
oberhalb tteickelberg. 500 m ü. ck. U. Lrsch
tiger Aufenthalt in Kücklsgs. — Uittsgessen
von 7,50 LU. an. — Lension spreis 6,— LU.
Lel. 777. _Lrau Llreockor Oefner.
tst ckas Metter noch so ckoot,
örücbenstra/te 55/57. Lel. 902. — Oas Laus
cter guten Lüche. — Lürstenbergbräu.
Ob blau cter 7/immel ocker grau

Lesucht ckas Osfe-Kastaursnt Lotet
„I^Iscksi'scjilökcsisli"
/lue 4—8, Lelefon 5972. — Kchöne Läume_
Kclrsttiger, staubfreier Karten. — Laltestelle
Ktssts- unct KtraLenbalin.
Oie 7«gct setzt auch ein Ziel voraus

k^68tSU7SNi
8eli ülZSki Iiau8
lVälre Kchlo/tlrotel. Kaal unct Oartenwirtschsft.
Ktacktpreiss. Lelefon 7757. Les..' 7olr. U b t

Lranz Lorenz formt ckie Kchlachtlrsusbissen,-
Lel. 7428 — gegenüber vom Ue/t platz. Ge-
mütliche .lufentlialtsräume m. schönem schat-
tigem Karten. Ligene Kchlsctrtung.
_inlr.: Lranz L. Lore n z , Uetzger.
Oen allerbesten Uoselwein
Lesitzer: Oeorg Lnbert.
Ueltestes Lamilien-Kafs sm Llatze, gegr. 7776.
inmitten cter ztltstsckt neb. ck. Leiliggsistbirche.
in cter örsuerei Ziegler beim „Uerz"
Nssisu/snt Srsusrsl Lisglsr
Inhaber: zlnckreas Uerz.
Leickelbergs größtes uncl schönstes gut bürger-
liches Lestsursnt. Ligene Uetzgerei.
AändMuvsheim
Durch alle Mipfel hallt'«
Lsrtksu5 rur neuen pkslr
Kro/ter Kaal. — Ligene KchlsctrtunZ. — /In
genehmer /Aufenthalt. Lamilie U. Ku lanck
„Oer Ochsen zieht so gut er bann,
Horen Ockren
Uetzgerei unck Kssthaus zum roten „Ochsen".
Kchöne, neu hergerichtete Läumlichbsiten.
/ingenehmes Lsmilien- unck Lereinslobal.
Les.: Milh. Lulsp.

kseeksrlsl

Ziegelttauken
Kehst Ou für Kpeis unck Lrsnb auf Lirrch

KMM rum W«

»MM !W MSN«« IMH
Kchöne Loyalitäten mit großen Kssl, gegen-
über cker bstlr. Lirche. tVLHe öshnhof.
Lch. Zimmermann.

LleÄargenründ
Natürlich im Oa st Hof Lreckell
Lürgsrliclres Kpeise-, Lier- u. Meinrestaurant.
Lebannt für vorz. Lückre. — Kartenwirtschaft.
6r. Kssl. Lel. 555 lVgck. Les.: L. Luckwig.
Oute Lüche, guter Mein,-

un«> Pension
M SMMll VO8W
/IltbeLsnntes Mein- unck Kpeiselrsus. Kchöne
Läumliclrbeiten für Lereine unck Oessllschaf
ten. Lel. 252. Les.: Oottfrieck Oewalck
Leim Lopphan zur weiften Kose,
Lrächtige Läume mit großem Kaal. Oarten-
wirtschaft. — Ligene Kchlachtung. — Lel. 279.
Les.: /ab. Lopphan

DUsbevs-RakrrbaÄ
ich leg mich wie ein Lübezalrl

rum I^IsckstfsI
Kchöner Ksal mit lVecbaraussicht.
Lelefon lVeobargemünck 455. L. Maibel.

Mlsver«
Ls ist mir eine Monns
Lsrtksur u. penrion „lur Lonne"
Oro/ter Kaal. — Kchöne Lremckenzimmer. —
Lel. lVecbsrgemünck 270. Les.: Lch. M e rne r.

Oer feiste Lirsch, cken nichts mehr scheut,

KM«! MM MllkM llllkcll
Kckröner Kaal — Lerrssse — Lorzüglichs Ler-
p/legung. Lrau Lckg. Locb /Mwe.)

Lig. Kchlächterei. — Oro/ter Kaal. — Kchöne

Oesellschsftsräume unck Lremckenzimmer. —
Lernruf 7558. inh.: Lranz Ltz.
Oas Lamm samt «einem Lirten,
 
Annotationen