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Pfälzer Bote für Stadt und Land (68) — 1933 (April bis Juni)

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Nr. 77-99 (1. - 29. April)
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https://doi.org/10.11588/diglit.68778#0189
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^84 „Pssilzer Bote^Heidelberg — Montag, den 24. AprT 1933
Allgemeiner Lleberblick über die Wirtschastslage
Bezirk der Handelskammer Heidelberg und Mosbach wahrend des 1. NterteljMes 1SZ3

bis

31.

1933
Febr.
3
1

schwächten Kaufkraft der Bevölkerung keine Bes-
serung ein. Die Brauereien konnten gegenüber
der gleichen Zeit des Vorjahres teilweise einen
höheren Absatz erzielen. Von einer grundlegen-
den Besserung kann angesichts der immer noch
überhöhten Biersteuerbelastung und der vielfach
unbefriedigenden Zahlungsweise der Kundschaft
jedoch nicht gesprochen werden. Bei einem Sprit
und Melassesutter hsrstellenden Betrieb haben
Umsatz, Beschäftigungsgrad und Preisentwicklung
keine Veränderung erfahren.
In der Zigarren- und Tabakindustrie waren
die im Berichtsvierteljahr erzielten Umsätze sehr
schwach, so daß vielfach zu verkürzter Arbeitszeit
übergegangen werden mußte. Auch die Preis-
entwicklung, die im Durchschnitt einen weiteren
Rückgang erfuhr, war nicht befriedigend.
In der Bekleidungsindustrie hatte eine Textil-
schuhe und Einlegesohlen herstellende Firma einen
guten Beschäftigungsgrad und dementsprechend
günstigen Umsatz zu verzeichnen. Allerdings
machte sich auch hier die Erschwerung des Aus-
landsgeschüftsunangenehm bemerkbar.
Im Baugewerbe hatte eine Kraftanlagen her-
stellende Firma eine lebhaftere Nachfrage zu ver-
zeichnen. Das gleiche meldet ein Backofenbauten
aussührender Betrieb.
Im Kolonialwarengroßhandel hielt der im
Vorbericht gemeldete lebhafte Geschäftsgang nichl
an. Es trat vielmehr eine Verschlechterung ein,
die ein Zurückbleiben der Umsätze hinter den in
der gleichen Zeit des Vorjahres erreichten Ziffern
zur Folge hatte. Auch im Darmgrotzhandel
waren Nachfrage und Auftragsbestand mäßig.
Beim Hopfenhandel hielt demgegenüber die Bes-
serung des Jnlandsabsatzes an. Das Auslands-
geschäft lag jedoch fast völlig still. Wenig befrie-
digend war die Lage des Weingrsßhandels, dessen
Umsätze infolge der eingetreten Preiserhöhungen
bedeutend zurückgingen. 2n gleicher Weise wickelte
sich auch der Geschäftsgang des Eisenwarengroß-
handels im Landbezirk ab, der trotz ein r im
März eingetretenen Belebung nur teilweise die
während der gleichen Zeit des Vorjahres erzielten
Umsätze erreichen konnte.
Im Einzelhandel war die Geschäftsentwicklung
im allgemeinen noch rückläufig. 2n einzelnen
Branchen setzte sich jedoch im März eine leichte Be-
lebung durch, die wenigstens einen kleinen Aus-
gleich für die vorherigen Ausfälle brachte. Es
trifft dies für den Textilwareneinzelhandel zu, der
nach anfänglichem Rückgang der Umsätze in oen
Monaten Januar und Februar seit März einen
etwas lebhafteren Geschäftsgang feststellen konnte.
2m Manufakturwareneinzelhandel des Landbe-
zirks blieb die Lage angesichts der geschwächten
Kaufkraft der Landbevölkerung nach wie vor un-
befriedigend. Unter der Schwächung der allgemei-
nen Kaufkraft litt auch der Schmmkwarenhandel,
in welchem nur billige Preislagen Absatz fanden.
Eine gewisse Belebung erfuhr der Handel mit Ra- folgten Löschungen auf 29 belief.

März
3
0

Jan.
Konkurse 2
Vergleichsverfahren 0
Eintragungen und Löschungen.
Es wurden in der Zeit vom 1. 2anuar
März 1933 insgesamt 20 Firmen in das Handels-
bezw. Eenossenschaftsrcgister neu eingetragen,
während sich die Zahl der in der gleichen Zeit er-

diogeräten, was in der verstärkten Benutzung des
Rundfunks durch die Regierung seinen Grund ha-
ben dürfte. 2m Handel mit Photoapparaten und
Photobedarfsartikeln wurde die an sich schon
schlechte Geschäftslage durch die ungünstige Witte-
rung noch nachteilig beeinflußt. Der Eissnwaren-
handel erfuhr nach anfänglich ruhigem Geschäfts-
gang im März eine leichte Belebung.
Unterschiedlich war die Entwicklung im Drogen-
einzelhandel, in welchem ein leichtes Steigen der
Umsätze gleichlaufend erst im März eintrat, wäh-
rend in den voraufgegangenen Monaten vereinzelt
noch von Rückgängen berichtet wurde.
Bei den Apotheken stand das Geschäft im Zeichen
eines weiteren Umsatzrückganges, der lediglich
während der Grippeepidemie im 2anuar von einer
leichten Belebung unterbrochen wurde. Die von
der Regierung in der Zwischenzeit zugestandene
Erhöhung der Verdienstspanne hat leider den Apo-
theken keine nennenswerte Verbesserung der Lage
gebracht.
Der Heidelberger Straßen- und Bergbahn brach-
ten die Monate 2anuar bis Mürz wiederum einen
Rückgang der Einnahme- und Beförderungszif-
fern, der allerdings zum Teil auf die verhältnis-
mäßig trockene und schnesarme Witterung zurück-
zuführen sein dürfte. 2mmerhin vollzog sich der
Rückgang diesmal in geringerem Ausmaße als
zuvor.
Vom Geschäftsgang der Rundfahrtunternrhmnn-
gen, bei denen die Wintermonate zu der ruhigen
Geschäftszeit gehören, ist nichts besonderes zu be-
richten.
Bei den Hotels hielt die im letzten Quartal 1932
in Erscheinung getretene Besserung leider nicht an.
Es trat vielmehr ein weiterer Rückgang der Um-
sätze ein, der insbesondere im März — wohl als
Folge der im Ausland betriebenen EteUelpropa-
ganda — sich unangenehm auswirkte.
Bei den Banken bleiben die erzielten Umsätze
hinter der gleichen Zeit des Vorjahres etwas zu-
rück. Lediglich das Esfektengefchäft erfuhr eine
Belebung. Erfreulicherweise haben die Abhebun-
gen auf Spar- und Kontokorrentkonten nachgelas-
sen, so daß Ein- und Auszahlungen sich nunmehr
ausgleichen dürften.
Die Zahl der Konkurse und Vergleichsverfahren,
die ini vierten Vierteljahr 1932 8 betrug, stieg aus
9 Fälle, die sich im einzelnen folgendermaßen ver-
teilen:

WMMche Nachrichten
Das Programm
des DeutWmWMrs
Berlin, 21. April. Der 2ntendant des Deutsch-
landsenders, Götz Otto Stoffreden, sprach
heute abend über die Grundzüge der Programm-
gestaltung des Deutschlandsenders, der sich eine
Reihe von Schwierigkeiten entgegenstellten, von
denen vor allem die Tatsache Erwähnung verdiene,
daß Deutschland nur über eine einzige
langeWelle verfüge. Auf diese Welle müßten
täglich einmal das Nauener Zeitzeichen und zwei-
mal der Seewetterbericht gegeben werden, die für
die interessierten Kreise von höchster Bedeutung
seien. Auch der Schulfunk könne aus techni-
schen Gründen vorläufig nur über den Deutsch-
landsender gegeben werden. Diese Schulfunksen-
dungen seien vor allem für die deutschen Lands-
leute in den geraubten Gebieten wichtig, die das
erste Anrecht darauf hätten, die deutschen Schul-
funksendungen einwandfrei empfangen zu können,
zumal ihnen ihr Staatsvolk hier und da in der
Ausübung ihrer Minderheitenrechte auf dem dem
Gebiete des Unterrichts und des Gottesdienstes
Hindernisse bereite.
Als wichtigste Neueinrichtung sei die „Stunde
der Nation" zu betrachten. Eine Verschiebung der
Sendezeiten der „Stunde der Nation" lasse sich aus
verschiedenen Gründen nicht ermöglichen. Wetter-
bericht und Gymnastik-Unterricht werde Ser
Deutschlandsender künftig auch zu günstigeren Ta-
geszeiten senden. Das Vormittagsprogramm solle
durch Kurzreportagen über aktuelle Ereignisse und
Schallplattenkonzerte bereichert werden. Zur Un-
terhaltung werde ein politisches Kabarett geschaf-
fen. Die in den letzten Wochen in die Abendmusik
eingeschalteten fremdsprachigen Kurs-
vorträge hätten der Ereuelabwehr im Aus-
lande gedient und würden auch zunächst noch beibe-
halten.
Intendant Stoffregen wandte sich in eingehen-
den Ausführungen der Frage der Mikrophon-Re-
portage zu. Er kritisierte die Arbeitsweise der üb-
lichen Reporter und kündigte an, daß in einer R e-
porter schule jetzt gute Mikrophonsprecher
ausgebildet werden sollen. Weiter arbeitet der
Deutschlandsender an der Verbesserung des neuen
Zeitzeichens. Wenn man den Deutschlandsender in
letzter Zeit als „Nazisender" und „Braunen Sen-

ist als erfreuliches Zeichen zu werten, daß
t»- ^rtschaftsentwicklung, im gesamten betrach-
h bei aller Unsicherheit der vergangenen Mo-
keinen Rückgang, sonder allenfalls einen
Wtand erfahren hat. Die inzwischen ein-
Mene Klärung der politischen Verhältnisse läßt
?? Hoffnung begründet erscheinen, daß eine laug-
anie Wendung zum besseren sich auch in den-
^Pgen Zweigen der Wirtschaft durchsetzen wird,
"denen Anzeichen irgendeiner Belebung seither
M zu erkennen waren.
An der Industrie der Steine und Erden konnte
freulicherweise wiederum eine größere Anzahl
Firmen eine zunehmende Belebung des Ee-
Mtgganges melden. So haben die Kalk- und
Msindustrie sowie ein Baustoffe herstellender
, trieb Umsätze erzielt, die als zufriedenstellend
N bezeichnen sind. Auch eine Kachelöfen bauende
ollina durfte gegenüber dem gleichen Zeitraum
y" Vorjahres eine Absatzbesserung erfahren. Die
-Horphyrindustrie konnte, nachdem sich der Ge-
Mftsgang während der Monate Januar und
Üebrnar wenig erfreulich gestaltete, wenigstens
" März eine Steigerung der Versandziffern oer-
^"chnen. Schließlich trat bei der Zementindustrie
"Ne Besserung des Inlandabsatzes ein, der aller-
^Ngs auf der anderen Seite eine weitere Ver-
Mechterung ihres Auslandabsatzes gegenüber-
uand. Die Auftragseingänge der Ziegeleiindustrie
"Ner Feuertonwaren herstellenden Firma sowie
Sandsteinbrüche des Neckar- und insbesondere
Maintals, deren Beschäftigungsgrad wenig
"friedigend war, ließen allgemein zu wünschen
übrig.
Unverändert blieb die zufriedenstellende Lage
"r Neckarsalinen.
Bei der Metallindustrie hielt die im Vorbericht
"Meldete Eeschäftsbelebung nicht überall an. So
batte eine Kleinmetallwarenfabrik einen der Um-
Mentwicklung entsprechenden ungenügenden Be-
Mftigungsgrad zu verzeichnen. Auch die Hsr-
s'Eer von Traktoren, Diesellokomotiven, Mül-
^reiinaschinen und landwirtschaftlichen Maschi-
ben waren nur wenig beschäftigt, so daß zur
j^rkiirzung der Arbeitszeit geschritten werden
"ußte. Die Hersteller von Betonmischmaschinen
Lunten wenigstens die zuvor erzielten Umsätze
"reichen, während bei einer Drahtwarenfabrik
"äch einer anfänglich wenig günstigen Geschäfts-
entwicklung eine nicht unbedeutende Umiatz-
nergerung im März eintrat. Eine gleiche Früh-
mhrsbelebung melden die Hersteller wissenschaft-
"cher Instrumente.
Verhältnismäßig zufriedenstellend war der
Geschäftsgang der Schnellpressenfabrik, bei der dis
k>n Vorbericht angezeigten Verhältnisse keine
wesentliche Aenderung erfuhren.
Auch in der Zündholzindustrie hielt die günstige
Entwicklung des Absatzes an. Nicht weniger zu-
"ledenstellend waren auch die in Boden- und
Schuhwichse erzielten Umsätze. Bei einer Ge-
seidekonservierungsmittel herstellenden Firma
"oß jedoch das Geschäft bei verhältnismäßig nor-
malem Auftragsbestand sehr zu wünschen übrig,
a die Preisgestaltung eine ungünstige Entwick-
ung annahm. Unbefriedigend war auch die Lage
er Seifenindustrie, bei der die erhoffte Erhöhung
d°s Umsatzes ausblieb.
Die Noßhaarspinnereien klagen nach wie vor
Uber den weiteren Rückgang von Produktion und
"snsatz. Das Exportgeschäft ist inzwischen fast zur
"argen Bedeutungslosigkeit herabgesunken.
, An der Tapetenindustrie, bei der die saisoNüb-
"chen Frühjahrsbestellungen bereits in die Vor-
erichtszeit fielen, trat während der Monate
Januar bis März ein Rückgang des Umsatzes ein.
Ungünstig war nach wie vor die Lage der Ver-
Utgsunternehmungen, deren Umsätze sowohl im
als im Auslande keine Besserung erfuhren.
. An der Gruppe der Leder- und Lederwaren-
mdustrie hatten die Hersteller von Lederwaren
"U" über das saisonmäßige Maß hinausgehende
Eeschäftsbelebung zu verzeichnen. Auch bei einer
i herstellenden Firma brachte die verhält-
utsmäßig günstige Umsatzentwicklung eine Besse-
rung des Beschäftigungsgrades. 2m Rohleder-
8"!chäft waren dagegen die Verkaufsmöglichkeiten
öermg. Eine ähnliche Entwicklung nahm der
kueschäftsgang der Peitschenindustrie, die lediglich
Ngen Ende der Berichtszeit eine leichte, wohl
Msonmäßig bedingte Steigerung der Nachfrage
loststellen konnte. Ungünstig lautet der Bericht
"Mer Stempelfabrik, bei der ein Rückgang der
Umsätze nicht aufzuhalten war.
Innerhalb der Holzindustrie erfuhren die Um-
mtze der Möbelbranche eine weitere Verschlech-
terung. Die Mehrzahl der dieser Gruppe zuzu-
rechnenden Betriebe konnte jedoch eine, wenn
Mch teilweise nur geringe Besserung verzeichnen.
trat bei den Herstellern von Fernsprechzellen
und Polstergestellen wenigstens zu Ende der Be-
rschtsmonate eine Belebung der Nachfrage ein,
bse eine Verlängerung der Arbeitszeit ermög-
lichte. Auch in der Fabrikation von Pack- und
Aleinfässern war die Entwicklung von Umsatz-
nnd Beschäftigungsgrad günstiger als zuvor. Eine
.Umsatzsteigerung meldet noch die Schulmöbel-
wdustrie, bei der infolge des Schulbeginns eine
Vermehrung der Auftragseingänge eintrat.
Bei der Füllhalterindustrie erfuhr der Ge-
schäftsgang eine erfreuliche Belebung, so daß eine
Vermehrung der Belegschaft vorgenommen wer-
ben konnte.
Innerhalb der Nahrungsmittelindustrie hat die
"age der Mühlen, deren Absatz sehr zu wünschen
übrig ließ, keine Aenderung erfahren. Auch bei - - „ - .. r
ber Konservenindustrie trat angesichts der ge- der" bezeichnet habe, so könne er sich demgegen- Ehrung der Arbeit rm Sinne der Einheit des

über, schloß der Redner, nur zu den Worten von
Hanns Iohst bekennen: „Die deutschen Künstler
danken der braunen Armee alles!" Auf Gedeih una
Verderb sind wir Folgeerscheinungen der politi-
schen Leistung jener. Unsere heiligste Pflicht ist
Liebesdienst und Lobgesang, Verherrlichung und
Begeisterung ih^er Tat, für ihren Einsatz, für ihre
Opser.
Die Nickers Zngenlrurr aus der
Durchreise in Berlin
Berlin, 22. April. Die im Moskauer Pro-
zeß zur Ausweisung aus Sowjetrußland ver-
urteilten drei englischen Ingenieure Monk-
House, Nordhwall und Cushny, sowie der frei-
gesprochene Ingenieur Gregory, die vorgestern
abend Moskau verlassen hatten, trafen heute
vormittag in Berlin ein. Nordhwall war in
Begleitung seiner GatUn, die von der russischen
Staatsangehörigkeit entbunden worden ist und
die Ausreise-Erlaubnis erhalten hat.
Die vier Engländer wurden auf dem Schlesi-
schen Bahnhof von Vertretern der englischen
Botschaft in Berlin sowie der nationalsoziali-
stischen technischen Nothilfe begrüßt. Die Aus-
gewiesenen erkundigten sich nach dem Schicksal
ihrer beiden m Moskau zurückgebliebenen Ka-
meraden. Auf dem Bahnhof Friedrichstraße
haben sie den Zug verlassen und werden um 13
Uhr über Holland nach London Weiterreisen.
Die Ingenieure zu Hause.
London, 23. April. Die britischen Helden,
wie die Rußland-Ingenieure in den englischen
Zeitungen genannt werden, erhielten heute bei
ihrer Ankunft in England einen begeisterten
Empfang.
Die Menge brach in nicht endenwollende
Hochrufe aus und ein Regen von Blumen-
sträußen grüßte die Heimgekommenen.
Die Mrrmhnm und -er 1. Mai
Berlin, 22. April. Zum Feiertag der nationalen
Arbeit hat die Vereinigung der deutschen Arbeit-
geberverbände wie folgt Stellung genommen:
Die Reichsregierung hat den 1. Mai, der früher
ein Tag der Begründung sozialer Zwietracht war,
in einen Feiertag der nationalen Arbeit zur

Sette »
deutschen Volkes umgewandelt. Die deutschen Are
beitgeber haben das Bekenntnis der Regierung
der nationalen Erhebung zum sozialen Friede«
und zur Beseitigung des unser Volk zerreißende«
Klassenkampfes freudig begrüßt und sich der Regie-
rung mit allen ihren Kräften zur Mitarbeit zur
Verfügung gestellt.
Es wird diesem Ziel der sozialen Verantwor-
tung dienen, wenn dem Zusammengehörigkeitsge-
fühl zwischen allen Trägern der deutschen Arbeit,
zu denen Arbeitgeber wie Arbeitnehmer gehören,
am Feiertag der nationalen Arbeit auch von den
Arbeitgebern in einer den örtlichen und
betrieblichen Verhältnissen ent-
sprechenden Form Ausdruck gegeben wird.
WMmg und -le MLterbMWgung
von KMtlMZlM
Berlin, 22. Avril. Der Reichsarbeitsminister
hat durch eine Verordnung die bereits angMn-
digten Maßnahmen getroffen, um dis Grund-
sätze oes Gesetzes zur Wiederherstellung des Be-
rnfsbeamtentums auch aus die Zulassung und
die Weiterbeschästignng von Kassenärzten anzu-
wenden.
Die Verordnung schließt für die Zukunst
nichtarische Äerzte von der Zulassung
zur kassenärztlichen Tätigkeit aus. Auch Aerzte,
die sich in kommunistischem Sinne ^betätigt haben,
werden nicht mehr zngelafsen.
Nichtarische Aerzte, die bereits zngelassen sind,
verlieren ihre Zulassung,'ebenso werden Aerzte,
die sich in kommunistischem Sinne betätigt haben,
aus der kassenärztlichen Tätigkeit ausgeschlossen,
wenn sie bereits zugelassen waren. Ausnahmen
sind entsprechend dem Gesetz zur Wiederherstel-
lung dss Berufsbeamtentums für solche nicht-
arischen Aerzte vorgesehen, die im Weltkriege
an der Front gekämpft haben oder als Aerzte
an der Front oder in einem Seuchenlazavett
tätig gewesen oder deren Väter oder Söhne im
Welftrsge gefallen sind. Diese Ausnahmen göl-
ten jedoch nicht für Aerzte, die sich in kommu-
nistischem Sinne betätigt haben. Aerzte, die be-
reits am 1. August 1914 niedergelassen -waren,
bchalten ihre Zulassung, sofern sie sich nicht in
kommunistischem Sinne betätigt haben. .
Die Zulassungsovdnung ist im Sinne dieser
Bestimmungen durch d's Verordnung geändert
worden. Die Ausschaltung bereits zugelassener
Aerzte erfolgt zunächst durch die kassenärztlichen
Vereinigungen, den betroffenen Merzten stecht
jedoch die Beschwerde an den Reichsarbeitsmini-
ster zu, der endgültig entscheidet. Die Beschwerde
wird bei dem Vorstande des Verbandes der
Aerzte Deutschlands eingelegt, der sie unter Bei-
ziehung einer gutachtlichen Aenßernng an den
Reichsarbsitsminifter iveiterzugöben hat.
Berlin, 22. April. Der engere Vorstand des
preußischen Richtervereins hat sich in einer Er-
klärung hinter Adolf Hitler gestellt und die Mit-
glieder aufgefordert, dem Bund nationalsozialisti-
scher deutscher 2uristen beizutreten.
HzMWd'
Neckarwasserstand vom 24. (22.) April 1933.
Plochingen 9 (12), Heilbronn 117 (117), Zagst-
feld 47 (60), Diedesheim 6ö (62), Hechelberg
260 (265) Zentimeter.
MMrnaKMten
Für Dienstag:
Zunächst noch überwiegend trocken und mü-
der bei wechselnder Bewölkung und südlichen
bis westlichen Winden. Später zeitweise Re-
gem__
Herausgeber und Verleger: Vereinsdruckerei Hei-
delberg A.-G. (E. Büttner, Direktor). Verantwort-
lich: für die Schriftleitung: 2. V.: Ludwig Carl,
für Anzeigen und Reklamen: Wilhelm Reichen-
bach, sämtlich in Heidelberg. Rotationsdruck der
Vereinsdruckerei Heidelberg A.-G., Heidelberg,
Bergheimerstraße 59.

Heidelberg. Kath. Eesellenverein. Montag abend
wichtige Versammlung, in der die Meldungen
für die Münchener Fahrt abgeschlossen werden.
2ch erwarte vollzählige Beteiligung an dieser
Versammlung! Auch die Alt- und Ehrenmitglie-
der, besonders soweit sie mit nach München wol-
len, werden um ihr Erscheinen gebeten. Noch
mögliche Zahlungen für München sollen an die-
sem Abend erfolgen! Der Präses.
Dossenheim DJK. — Musikabteilung. Unsere
dieswöchige Probe findet heute Montag
abend, 8.30 Uhr, im Bereinslokül statt. Ich
bitis um pünktliches und vollzähliges Er-
scheinen. Der Leiter.
Heidelberg-West. Kath. Iugendverein. Montag
abend, 8.15 Uhr: außerordentl. Versammlung.
Erscheinen jedes Mitgliedes ist Pflicht.
Heidelberg-West. Gesellen- und Jungmänuer-Ver-
ein. Dienstag, den 25. ds., abends 8.30 Uhr, im
Westhof: Versammlung mit Vortrag. Bitte um
vollzähliges Erscheinen.
Leimen. D. I. K. Am Donnerstag abend 8.30
Uhr in der „Krone": Spielerversammlung. Um
zahlreiches Erscheinen wird gebeten. Der Leiter.
Ziegelhausen. Iugendverein. Heute abend 8.SÜ
Uhr ist Verwaltungsratsfitzmlg im Vereins-
lokal. Erscheinen dringend erwünscht.
Der Vorstaub.
Gau Heidelberg, Deutsche Jugendkraft. Dienstag,
den 25. ds., abends 8.30 Uhr, im Kolpinghaus:
Sitzung des Gauoorstandes und des Gauspiel-
ausschüsses. Die Abteilungen melden von sich
aus ihre Teilnehmer zum Kurs in Freiburg.
Die Eauleitung.
Deutsche Gau- und Jugendkrast Heidelberg.
Dienstag abend 8.30 Uhr findet in Heidelberg
eine Gauvorstands- u. Spielausschußsitzung in der
„Harmonie" statt. Erscheinen ist unbedingt
Pflicht. Die Eauleitung.
Ziegelhansen. Musikabteilung. Heute abeno 8
Uhr Musikprobe. Vollzähliges Erscheinen wird
dringend erwünscht. Di« deittMG,

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