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Pfälzer Bote für Stadt und Land (68) — 1933 (April bis Juni)

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Nr. 100-124 (2. - 31. Mai)
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Nr. 100

Terre 2

Dienstags den 2. Mai 1933

Die Rede des Reichskanzlers

Es ist notwendig, daß man jeden Stand
die Bedeutung des anderen Standes lehrt.
(Bravo.) Und so wollen wir dann in die
Städte gehen, um ihnen das Wesen und die
Notwendigkeit des deutschen Bauern zu er-
klären und gehen auf das Land und in unsere
Intelligenz, um ihnen die Bedeutung des
deutschen Arbeiters beizubringen, und gehen
zum Arbeiter und zum Bauern, um'sie zu be-
lehren, daß es ohne deutschen Geist auch kein
deutsches Leben gibt, daß sie alle zusammen
eine Gemeinschaft bilden müssen, Geist, Stirn
und Faust- Arbeiter, Bauern und Bürger.
Und dann soll dieser 1. Mai zugleich eines
dem deutschen Volke zum Bewußtsein brin-
gen: Der Fleiß, die Arbeit, sie allein schafft
nicht das Leben, wenn sie sich nicht vermählen
mit der Kraft und dem Willen eines Volkes.
Fleiß und Kraft, Arbeit und Wille, sie ge-
hören zusammen. Nur dann, wenn hinter
dem Werte der Arbeit die starke Faust der
Nation sich erhebt zum Schutz und Schirm,
kann aus Fleiß und Arbeit wirklicher Segen
erwachsen.
Deutsches Volk, du bist stark, wenn du
eins wirst, du bist gewaltig, wenn du
den Geist deines Klassenkampses und der
Zwietracht aus dem Herzen reißt.
Wir träumen von einem Staat deutscher Na-

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.1. l'l) d lEV Alv'uuilj-en, Et-l. .
Der Ruf nach dem gleichen Recht werd
ihr niemals mehr aus unserem Volk »E
tlgen. .
Dem Ruf nach dem gleichen Recht wE
Ihr niemals mehr aus unserem Volk best.
tigen. Wenn sich Verräter oder Meinem'»,
unter uns finden, so wird das deutsche VA
Menschen, die nicht für Deutschland sind, E
mehr dulden. (Stürmische Zustimmung.)
bitten nicht den Allmächtigen: „Herr, nM
uns frei!" Nein, wir wollen selbst arbeite''
wir wollen uns brüderlich vertragen und Z»'
sammen ringen, damit einmal die St«^
kommt, da wir vor ihn hintreten und bitte»
können, Herr, du siehst, wir haben uns gAf
dert, das deutsche Volk ist nicht mehr das tW
der Ehrlosigkeit und Schande, der Selbst^
fleischung, der Kleinmütigkeit und Kleingm?.
bigkeit. Nein, Herr, das deutsche Volk N
wieder stark geworden in seinem Geiste, st??
in seinem Willen, stark in seiner Beharr?^
keit, stark im Ertragen aller Opfer.
Herr, wir lassen nicht von dir, nun stS^
unsren Kampf um unsere Freiheit
damit unser deutsches Volk und Bäte»
land!
Stürmische Heilrufe, die sich immer wieder
neuerten, folgten der Rede des Führers. Genies
sam sang die Menge das Deutschlandlied.
Von der Hitlerjugend wurde auf dem Tempe?
Hofer Feld eine junge Eiche zu Ehren des
Reichspräsidenten gepflanzt.
Die Reichswehrkapellen leiteten dann durch de»
großen Zapfenstreich das gewaltige Feuerwerk
ein, das den Abschluß der Feier bildete und w
Flammenschrift die Worte aufleuchten ließ'
„Deutschland ist erwacht!"
Mit dem gemeinsamen Gesang des Horst-Wesstb
Liedes traten die Massen den Rückmarsch an vo»
der gewaltigsten Maikundgebung, die jemals er-
lebt wurde und in der es Dank der Selbstdisziplin
der Teilnehmer nicht zu einem einzigen Unglücks'
falls gekommen ist. Der Abschiedsruf der Menge
war ein donnerndes dreifaches Sieg-Heil auf die
sieghafteste Bewegung der Welt, auf unser Vater"
lgnd und auf Adolf Hitler.

Abstimmung übrr dir deutsche
Schutzpolizei
Genf, 1. Mai. Nach außerordentlich bewegten,
mehrtägigen Debatten wurde heute im Effektiv-
ausschuß der Abrüstungskonferenz über die deu t-
sche Schutzpolizei abgestimmt. Unter Zu-
grundelegung von Kriterien, an denen Deutsch-
land seinerzeit nicht mitgearbeitet hat, wurde
mit zwölf Stimmen gegen die Stimme«
Italiens, Ungarns und der Bereinigten Staate«
der Bereitschaftsdienst der Schutzpolizei alsmi «
litärisch verwendungsfähig bezeichnet-
Auch die Polizeischulen wurden in einer weitere«
Abstimmung als kriegsverwendungsfiihig bezeich-
net.
Protest des deutschen Vertreters in Genf.
Der deutsche Vertreter, General Schö-
naich, legte gegen diese Abstimmung formellen
Protest ein. Der Vertreter der Vereinigten
Staaten, Oberst Strong, verwahrte sich sehr ent-
schieden dagegen, daß der Ausschuß bei der Prü-
fung der Verhältnisse der deutschen Schutzpolizei
eineandereMetyode als früher ge-
wählt habe. Damit ist die Tatsache gemeint, daß
Frankreich und die von ihm abhängige Staaten-
gruppe bet dieser Abstimmung sich nicht auf ein-
wandfreie Dokumente gestützt hat, sondern aller-
hand unkontrollierbares Material
wie phantasievolle Berichte unverantwortlicher
Pressebertchterstatter herangezogen hat. Gegen
diese Diskriminierung hat der deutsche Vertreter
im Laufe der Beratungen wiederholt, allerdings
erfolglos, Einspruch erhoben. Die Arbeit des
Ausschusses hat sich damit von selbst gerichtet.

Der Zag der Arbeit in
Sesterreich
Wien, 1. Mai. Der Gau Wien der NSDAP
veranstaltete am Sonntag abend eine Vorfeier des
1. Mai durch eine Kundgebung in dem bis zu"
letzten Platz gefüllten großen Konzertsaal, bei der
Gauleiter Frauenfeld einen Vortrag über Oester-
reichs politische Sendung hielt. Der heutige
Feiertag der nationalen Arbeit wird durch vet-
schieden«, zugleich dem Gedanken der Volksgemein-
schaft gewidmeten Veranstaltungen festlich began-
gen. Die Nationalsozialisten haben die Fenster
ihrer Wohnungen mit Blumen und Hakenkreuz-
fahnen geschmückt. Der deutsche Gesandte Dr-
Rieth empfängt mittags die Vertreter der
Deutschen Kolonie. Auf dem Gesandtschaftsge-
bäude wehen die schwarz-weiß-rote und die Haken-
kreuzfahne. Die Hauptfeier der NSDAP, findet
in der Engelmann-Arena statt, wo Staatsrat
Frauenfeld wieder die Festansprache hält. Die
Berliner Schlußfeierlichkeiten auf dem Tempel-
hofer Feld werden in den Bezirkslokalen und in
etwa 100 Sälen sowie in sonst geeigneten Räumen
durch Rundfunk übertragen. Gleiche Festveranstal-
tungen und Uebertragungen sind von der NSDAP
in allen anderen Orten Oesterreichs vorgesehen.
Der „Kampfruf" hat zum 1. Mai eine mit Bil-
dern ausgestattete Sonderausgabe erscheine«
lassen, in der die Schilderung Adolf Hitlers über
seine Lehr- und Wanderjahre in Wien nebst sei-
nen Erklärungen über die Grundpfeiler der Na-
tion den hervorragendsten Platz einnehmen.

kennt und Wer alle Unterschiede der Klasse des schäft die Bahn freizumachen. Minister Goetz- bürg und Kiel. Mit einer Minute er«, sm: MomM weübsn wir «nS Vmqen,
Standes und der Konfession hinweg sich zusam- bels gedenkt dann der sieben Soldaten der sten Schweigens ehvt die Massenversamm- könnt ihr uns Minnen, euer Joch anzuovkeNNE -
s^krfindet, um endgültig die Ideologie des Arbeit, die gestern auf der Zeche Stinnes ums lung das Andenken der gefallenen Kämpfer
Klasjenkampfes zu zerschlagen und der neuen Leben gekommen sind/ und der am gleichen während das Lied vom guten Kameraden von
Idee der Volksverbundenheit und Volksgemein- Tage erschossenen beiden SA.-Leute in Raum- der Musik intoniert wird,

tion, der unserem Volk wieder das tägliche
Brot auf Erden zu sichern vermag. Und wir
wissen, daß dazu die geballte Faust der ganzen
Nation gehört und nötig ist.
Freilich geben die Millionen zur Antwort,
die heute uns als Gegner gegenüberstehen: Das
sind Ideale. Nie könnt ihr sie verwirklichen.
Meine Freunde! In dies«m Augenblick Höven
mehr als 50 Millionen Menschen diese Ideale.
Und wenn wir, einst kaum ein halbes Dutzend,
für sie eingedveten sind — heute hören diese
Ideale Millionen und aber Millionen in Deutsch-
land unter diesem sternenklaren Himmel und
lassen sich Zeugnis ablegen für die Kraft dieser
Ideale. (Stürmischer Beifall.) Auch die Er-
hebung eines Volkes muß innerlich errungen
werden. Wir wissen es, wir werden diese Er-
hebung verdienen, werden die Freiherr unseres
Volkes erringen und werden dann erst so recht
begreifen, wie sehr der Marxismus nur Theorie
gewesen ist. Es ist kein -Zufall, daß es unseren
Gegnern, die den Tag seit 70 Jahren seiern
wollen und die 14 Jahre lang in Deutschland
die Macht besaßen, nicht gelungen ist, das deut-
sche Volk an diesem Tage so zu erfassen, wie wir
am ersten Tage es fertig brachten. (Heilruse und
Händeklatschen.) Heute fühlt es:
Dem I. Mai ist sein innerer Sinn wieder
gegeben worden.

Reichskanzler Hitler führte auf dem Tem-
pelhofer Feld u. a. aus:
Der Mai war viele Jahrhunderte hindurch
der symbolische Tag des Einzuges des Früh-
lings in die Lande, der Tag der Freude, der
festlichen Stimmung und Gesinnung. Dann
kam eine Zeit, die diesen Tag verwandelte in
einen Tag der Proklamation, der Fehde, des
Streikes und inneren Kampfes. Eine Lehre
versuchte den Tag der erwachenden Natur in
einen Tag des Hasses, des Leides, des Zankes,
des Vruderkampfes und Brudermordes zu
verwandeln. Jahrzehnte sind über die deut-
schen Lande gegangen. Und dann kam nun
wieder eine Zeit der Besinnung und des Jn-
sichkehrens und damit wieder eine Zeit des
neuen Zusammenfindens der deutschen Men-
schen. Und heute können wir mit dem alten
Liede wieder singen: Der Mai ist gekommen,
unseres Volkes Erwachen, ist nun gekommen.
(Stürmische Heilrufe.) Das Symbol des Klas-
senkampfes wird sich nunmehr verwandeln
wieder zum Symbol der Erhebung, zum Sym-
bol der großen Einigung unseres Volkes, und
deshalb
haben wir diesen Tag der erwachenden
Natur gewählt, für alle kommenden Zei-
ten als Tag der schaffenden Arbeit.
Jener schaffenden Arbeit, die keine engen
Grenzen kennt, die wir überall anerkennen
wollen, wo sie in gutem Sinne für Sein und
Leben unseres Volkes geleistet wird. Das
deutsche Volk hat eine schwere Zeit hinter sich.
Millionen Menschen unseres Volkes sind
tätig wie früher und andere Millionen wollen
tätig sein, können es aber nicht. Alles scheint
vergeblich zu sein. Not, Elend und Jammer
und Verzagtheit. Zehntausende finden den
leichtesten Weg zum bittersten Entschluß: Sie
enden lieber ein Dasein, das für sie nur Kum-
mer und Elend zu bergen scheint Und wenn
wir uns fragen weshalb?
Es ist eine politische Not.
Das deutsche Volk ist in sich zerfallen. Seine
ganze Lebenskraft wird im inneren Kampf
verbraucht. Wir sehen nun die Ergebnisse
dieses Klassenkampfes bei uns. Wir wollen
aus diesen Ergebnissen lernen. Und wir
haben eines als erste Aufgabe zur Wiederge-
nesung unseres Volkes erkannt. Das deutsche
Volk muß sich wieder gegenseitig
kennenlernen. Die Millionen Men-
schen, die in künstlichen Klassen aüseiNander-
gehalten sind, die vom Standesdünkel und
Klafsenwahnsinn befallen, einander nicht Mehr
verstehen lernten, müssen den Weg wieder zu-
einander finden. (Stürmischer Beifall und
Händeklatschen.) Eine ungeheure, wir wissen
es, gewaltige Aufgabe, wenn 70 Jahre hin-
durch der Wahnsinn als politische Idee ver-
treten und gepredigt wurde, wenn 70 Jahre
lang die Zerstörung der Volksgemeinschaft
politisches Gebot war, dann ist es nicht leicht,
mit einem Schlage den Sinn der Menschen
wieder zu wenden.
Und trotzdem dürfen wir daran nicht ver-
zagen und nicht verzweifeln. Wir haben den
unerschütterlichen Entschluß, diese große Auf-
gabe vor der deutschen Geschichte zu erfüllen,
haben -en Entschluß,
die deutschen Menschen wieder zueinander
zu führen und wenn sie nicht wollen, sie
zueinander ju zwingen. Das ist der Sinn
des 1. Mai.
An ihm sollen alle die Menschen, die im gro-
ßen Räderwerk unserer nationalen Arbeit
tätig sind, zueinander finden und gegenseitig
sich einmal im Jahre wieder die Hände reichen
in der Erkenntnis, daß nichts geschehen kann»
wenn nicht alle ihren Teil der Leistung und
der Arbeit dabei vollbringen, Und so haben
wir als Motto dieses Tages gewählt den Satz:
Ehrt die Arbeit und achtet den Arbeiter.
(Händeklatschen und Bravorufe.) Es mag
einer tätig sein, wo immer er soll, er darf nie
vergessen, daß die Nation nur lebt
durch die Arbeiter all er.
Es gibt vielleicht unter uns viele Zehntau-
sende, die den Respekt vor dem einzelnen ab-
hängig machen wollen von der Art der Ar-
beit, die er verrichtet. Nein, man kann den
Respekt nur abhängig machen von dem, wie er
seine Arbeit verrichtet. (Bravo.) Daß Millio-
nen unter uns jahraus jahraus fleißig sind,
Millionen tätig sind, ohne jemals hoffen zu
können, Reichtümer zu erwerben, ja vielleicht
nur ein sorgloses Leben zu gewinnen, das
soll alle verpflichten, sich erst recht zu diesen ;
Millionen zu bekennen. >
Wenn einmal des Menschen Wert nur
mehr gemessen werden sollte an den än- ,
Herrn Gütern des Lebens, dann würde
der Wert unseres Volkes kein großer sein.
Wir müssen einen anderen Maßstab gewin-
nen. Die Arbeit ist der Matzstab, der ihn i
macht zum vollen Mitglied unserer Gemein- i
schäft. Und es ist notwendig, daß dabei die i
Klassen unseres Volkes sich nahe kennenler- :
nen, indem man die Schranken einreißt und s
über das ganze Volk hinweg ohne Nückstchi j
auf Stand und Beruf eine Idee verkündet. i

Aufgabe sein, den Verträgen die Bedeutung
zu geben, die ihnen zukommt. Der Mensch lobt
nicht für Verträge, sondern die Verträge sind
da, das Leben des Menschen zu «rmögl.chen.
(Bravo.) Und endlich werden wir m diesem
Jahve uns bemühen, die erste Etappe auf dem
Wage einer organischen Wirtschaftsführung zu-
vückzulegen und Müden dabei von einer funda-
mentalen Erkenntnis cmZgehen.
Es gibt keinen Aufstieg, der nicht beginnt
bei der Wurzel des nationalen völkischen
und wirtschaftlichen Lebens, beim Bauern
und von ihm führt der Wog zum Arbeiter und
weiter endlich zur Intelligenz. Und damit kommt
eine weitere Aufgabe: Die Beseitigung der Ar-
beitslosigkeit durch eine
Arbeitsbeschaffung
die wir in Hwsi große Gruppen «mtsilen.
Die private Arbeitsbeschaffung.
Hier wird ein großes gewaltiges Werk in diossm
Jühve in Angriff genommen,' ein Werk, das die
deutschen Bauten, die Häuser wieder in Ord-
nung bringen wird und damit für Hunderte
und Hunderttauseude Arbeit schaffen wird. Und
zweitens: Wir wollen nunmehr m diesem
Augenblick und an dieser Stelle zum ersten Adal
den Appell an das ganze deutsche Volk richten:
deutsches Volk glaube nicht, daß das Problem
der Arbeitsbeschaffung in den Sternen gelöst
wird. Du selbst mußt mithelfen, es zu lösen.
Du mußt aus Einsicht und Vertrauen alles tun,
was Arbeit schaffen kann. Jeder einzelne hat
die Pflicht, von sich aus nicht zu zögern und
nicht zu warten mit seinen Anschaffungen. Und
vor allem,
jeder hat die Pflicht, sich der deutschen
Arbeit zu erinnern.
Wenn heute die Welt die deutsche Arbeit ver-
femt, dann müssen wir evwarten, daß der Deut-
sche fMst sich seiner Arbeit annimmt.
Wir richten an alle Deutschen den Appell,
selbst daran mitzuh-ölfen dadurchfdaß die An-
schaffungen nicht weiter aufgescho-
ben werden.
Und zweitens: Wir werden
große öffentliche Probleme
noch in diesem Jahve zu vovwirklichen uns be-
streben. In erster Linie das Mgsenpvagramm,
das wir nicht der Nachwelt überlassen wollen,
säubern das wir vevwdrWchen müssen, ein Pro-
gramm, das volle Milliarden erfordert. Das
Programm unseres S t ra ß « n n e ubaues.
Damit wird sine Serie öffentlicher Ar-
beiten eingeleitöt, die zusammen mithelfen,
die Arbeitslosenzahl immer mehr hemntevzu-
drücken.
Und endlich wird ein Angriff stattfinden
gegen die
Unerträglichkeit der heutigen
KlnWtze
Wir werden auch hier den Entschluß durchfüh-
ren, der uns ?^tivnalsozialisten seit vielen Jah-
ren eine Selbstverständlichkeit ist und damit in
Verbindung sine Handelspolitik durch-
führen, die uns di« Stetigkeit der Produktion
üchsrt, ohne die deutsche Landwirtschaft zu ver-
achten.
Es wind uns nichts geschenkt. Die WM ver-
folgt uns. Nir wollen den Frieden. Sie wendet
sich gegen uns. Sie will nicht unser Recht zum
Leben anerkennen, will nicht unser Röcht zum
Schutze der Heimat anerkennen. Mein deutsches
Volk, wenn so die Welt gegen uns steht, dann
müssen wir UM sü mehr zu einer Einheit wer-
den. (Stürmische Heilrufe.) Die Welt soll Ms-

Das Programm für das erste Ausbauiadr
Daun wollen wir ganz kurz vor Augen füh-
ren, was nun unser« Ziel« sind. Unverrückbar
wollen wir kämpfen, daß die Macht, di« der
neue Gedanke, die der neue politische Glaube in
unserem Volk erobert hat, nimmermehr ent-
schwindet, sondern daß sie sich im GegentSil
immer mehr festigt. Wir wollen kämpfen dafür,
baß di« neue Ide« sich sieghaft über ganz Deutsch-
land erhöbt (Hsilruse) und daß sie allmählich
dieses ganze deutsche Volk in die Gewalt ihres
Bannes zieht. Wir haben vor, das Selbst-
gefühl und das Selbstbewußtsein
in diesem Jahre in unserem Volk zu erwecken
und dauernd zu steigern. Wir wollen unserem
Volke die Uebsrzeugung »siuimpfen, ja einbren-
nen: Deutsches Volk, du bist nicht zweitklassig.
Dies« Millionen, die heute in Deutschland de-
monstrieren, sie werden zurückgehen mit dem
Gefühl einer neu gewonnenen Einheit, und dar-
aus wieder mit dem Gefühl einer neu 'gewon-
nenen inneren Kraft. Ich weiß es, Kameraden,
euer Tritt wird morgen wiedor schärfer fein,
als er gestern war, denn ihr all« fühlt es, die
Mtivn, di« kann man heute bielleicht vevgswal-
tigen, kann sie vielleicht in Kotten schlagen, beu-
gen, demütigen kann man uns nicht mehr. Wir
wollen das Vertrauen damit aber auch stärken,
an diossm Tage nicht nur zu dir selbst, deutsches
Volk. Nein; auch das Vertrauen zu dorner Re-
gierung, die sich mit dir verbunden fühlt, di«
ein Stück ist von dir, di« zu dir gehört, mit der
ficht, mit dir für dein Leben kämpft (Hsilruse),
die kein anderes Ziel kennt als dich, deutsches
Volk, wieder frei und glücklich zu machen.
(Bravorufe.)
Das Vorurteil, daß Handarbeit schänden
könnt«, dieses Vorurteil wollen wir in Deutsch-
land ausrotten. Wir wollen, daß dieses deutsche
Volt durch
die MbeiMiMtpslW
erzogen wird zur Erkenntnis, daß Handarbeit
nicht schändet, daß Handarbeit nicht entehrt,
sondern daß Handarbeit genau wie jede andere
Tätigkeit dsm zur Ehre gereicht, der sie treu
und redlichen Sinnes erfüÜt. (Bravo.) Und des-
halb ist es
unser unverrückbarer Entschluß, jeden ein-
zelnen Deutschen, er mag sein wer er will,
ob hochgeboren und reich, ob arm der Sohn
von Gelehrten oder Sohn von Fabrikarbei-
tern: einmal in seinem Leben zur Hand-
arbeit zu sichren, damit er sie kennen lernt,
damit er auch leichter befehlen kann, weil
er selbst auch hier schon gehorchen gelernt
hat.
Wir werden in diesem Jahve zum erstenmal
dies« großen ethischen Gedanken in die Wirklich-
keit überführen und wir wissen, daß, wenn erst
einmal 40 Jähre vergangen sind, das Wort Ar-
beit und Handarbeit daun für die Millionen
Menschen genau dieselbe Sinueswandlung her-
vorgerufen haben wird, wie einst Millionen
Menschen den Landsknecht vergessen haben und
den deutschen Soldaten an seine Stelle setzten.
(Beifall.)
Wir werden auch in diesem Jahr« als weitere
große Aufgabe die
Befreiung der schöpferischen Initiative von
den verhängnisvollen Einwirkungen majo-
ritativer Beschlüsse
durchführen und sicherstellen. Nicht nur im Par-
lament, nein, auch in der Wirtschaft. Wir wissen,
daß unsere Wirtschaft nicht smporkommt, wenn
nicht eine Synthes« gefunden wird zwischen der
Freiheit des schöpferischen Geistes und der Ver-
pflichtung dem. BMsganzen gegenüber. (Stür- .
Mischer Beifall.) Und daher wird es auch unsere
 
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