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Pfälzer Bote für Stadt und Land (68) — 1933 (April bis Juni)

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Nr. 125-147 (1. - 30. Juni)
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https://doi.org/10.11588/diglit.68778#0686
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Seite 1V

„PsSlzerBote" Heidelberg — Samstag, den 17. Juni 1983

Nr. 187

Reue Mitglieder der
IWerakademie
Handel-Mazzetti in die Akademie berufen.
Wie bereits kurz mitgeteilt, wurde die Preußi-
sche Dichterakademie jetzt in die allgemeine Deut-
sche Akademie der Dichtung umgewandelt. Gleich-
zeitig wurden mehrere hervorragende deutsche
Dichter und Dichterinnen in die Akademie ge-
wählt: Gustav Frenssen, Joseph Magnus
Wehner (Mitarbeiter der K. V.), Ernst Jün-
ger und Enrica von Handel-Mezzetti.
Die Ernennung der Dichterin Enrica von Han-
del-Mazzetti zum Mitglieds der Dichterakademie
ist geeignet, Befriedigung und Freude in den wei-
ten Kreisen ihrer Leser und Verehrer hervorzuru-
fen. Als am 10. Januar 1931 der 60. Geburtstag
ihre zahlreiche Gemeinde zu dankbaren Kundge-
bungen veranlaßte, feierte ihr erster größerer Ro-
man „Meinrad Helmpergers denkwürdiges Jahr"
seinen 30. Geburtstag. Damals gab Paul Sie-
bertz in Verbindung mit einigen anderen hervor-
ragenden Kennern und Freunden das große Werk
über ihre Persönlichkeit, ihr Werk und seine Be-
deutung heraus. Auch erschienen in allen Litera-
turblättern, nicht allein den katholischen, einge-
hende Würdigungen, die besonders an das letzte
gewaltige Zeitbild und Lebenswerk „Frau Maria"
anknüpfen konnten. Es ist dankbar zu begrüßen,
daß die unermüdlich schaffende edle Dichterin, der
wir so herrliche Gaben voll strahlender Schönheit
und inniger Herzenstiefe verdanken, nun den „Un-
sterblichen" der Deutschen Akademie eingereiht
worden ist. Den Ruhm der Dichterin kann diese
Ehrung kaum noch erhöhen, aber es hätte, dürfen
wir ein französisches Wort umwandelnd sagen, dem
Glanze unserer Akademie etwas Wesentliches ge-
fehlt, wenn sie unterblieben wäre.


Vier neue Mitglieder. Oben links: Gustav
Frenßen, daneben: Josef Magnus Wehner.
Unten links: Ernst Jünger, daneben: Handel
Manzetti.
Die Preußische Dichterakademie wurde jetzt
in die Allgemeine Deutsche Akademie der
Dichtung umgewandelt. Gleichzeitig wurden
mehrere hervorragende deutsche Dichter und
Dichterinnen in die Akademie gewählt.


Aus der TauchrrMlt -er MWmarlm
Oben links: Eine Taucherkolonne an Vord des Schulschiffes. Daneben: ein Taucher wird
ins Wasser gelassen. Unten links: Ein Schulbeispiel für unrichtige Belastung. Der Tau-
cher treibt auf der Oberfläche. Daneben: Rettungsübung bei leichteren Unfällen mit
Hilfe eines Pullmotors.
In Kiel ist die Taucherschule der Reichsmarine untergebracht. Dort werden die wak-
keren Seeleute herangebildet, die bei Schifssuntergängen und Bergungen so schwere Ar-
beit unter Wasser zu vollbringen haben.


Sir Bejrtzung örs Ncaunrn Hauses in WuMM
PMMoibteÄuM vor idkm Innsbrucker Braunen Hous, dos iim Znsommenhong mit der
großen Aktion gegen die NSDAP » Oesterreich ddsetzt umld geschlossen wurde.


Zv Millionen Menschen werken hier gehen
Die Hauptstraße der Weltausstellung in Chicago, sie Hot sich deWits den Namen „Mttekveg
der Welt" erworden, denn hier treffen sich ja in diesen Wochen tatsächlich Vertreter wohl aller
Staaten und Nationen. Die Besucherzahl der rvösigen 'Ausstellung wird von den Zuständigen
Stellen auf mindestens 30 Millionen geschätzt.

SiiMutMr Moduktenmarkt
Mannheim, IS. Juni. Bei Beginn unserer Be-
richtswoche kam die Erhöhung der Monopolabga-
benqebühr für Oelkuchen zum Ausdruck, die zu-
nächst die allgemeine Meinung aufkommen ließ,
daß nun die Preise für alle Eetreidesorten, gemes-
sen an diesen hohen Preisen für Oelkuchen, zu nied-
rig seien. Die Verkäufer erhöhten denn auch ihre
Forderungen, mußten jedoch bald feststellen, daß
die Käufer nicht mitmachten. Am Ende unserer
Berichtswoche ist bei Weizen und bei Roggen fest-
zustellen, daß die Forderungen hierfür wieder auf
dem niedrigsten Stand der Vorwoche rnge-
langt sind. Die Kursnotierungen an der Berliner
Produktenbörse waren heute weiter nachgebend.
Man offerierte heute: mitteldeutschen Sachssn-
Saale-Weizen, 77 Kg. schwer, per prompte Ver-
schiffung, zu 21,28 und Pommern(Meckl.)-Holstei-
ner, 76—77 Kg., zu 21,20 RM. cif. Mannheim,
Deutsch-Niederländischer Vertrag III, Kassa bei
Ankunft. Fränkischer Weizen ist dagegen nicht
unter 21,80 RM. cif Mannheim angeboten. Mit-
teldeutscher Bohnweizen, 76—77 Kg., per prompte
Verladung, stellt sich auf 21,40 RM. waggonfrei
Mannheim.
In Roggen machte sich eine starke Verknap-
pungin greifbarer Ware bemerkbar, sollen sich doch
die Roggenvorräte in den letzten vier Wochen um
860 000 Tonnen auf etwa 1,1 Millionen Tonnen
vermindert haben. Das Offertenmaterial reichte
aber bis jetzt immer noch aus, um die Deckungs-
nachfrage zu befriedigen. Eine nennenswerte
Preiserhöhung war daher auch nicht sestzustellen.
72—73 Kg. schwerer norddeutscher Roggen, per
prompte Lieferung, kostete heute 17,40 RM. cif.
Mannheim, Kassa bei Ankunft.
Gerste war lediglich von den norddeutschen
Mästereistationen gefragt, während bei uns m

kunäkunlLproAranuir
Samstag, den 17. Juni.
12.20 Klimperkasten: Stuttgart
12.S0 Schallplatten: Stuttgart
13.00 Mittagskonzert: Köln, Stuttgart, Baqr.
Rundfunk
14.45 Heitere Schnurren und Spässe: Stuttgart
15.00 Akkordeonkonzert: Stuttgart
15.30 Stunde der Jugend: Stuttgart, Frankfurt
10.35 Nachmittagskonzert: Bayr. Rundfunk,
Frankfurt
17.00 Lhorgesang: Stuttgart
18.25 Chorkonzert: Bayr. Rundfunk
19.00 Stunde der Nation: „Volk und König"
Reichssendung
19.10 Militärkonzert: Prag
20.00 Solistenstunde: Bayr. Rundfunk
20.00 Liselott (Singspiel): Breslau
20.00 Neue deutsche Tänze: Deutsche Welle
20.00 Bunte musikalische Unterhaltung: Frank-
furt
20.05 Unterhaltungskonzert: Köln
20.20 Berliner Leierkasten: Berlin, Stuttgart,
Heilsberg
20.30 Zur Unterhaltung: Bayr. Rundfunk
20.45 Sinfoniekonzert: Straßburg
21.15 Konzert: Budapest
21.45 Tanzmusik: Bayr. Rundfunk
22.00 Tanzmusik: Wien
22.05 Nordische Woche: Köln
22.20 Bücherverbrennung: Stuttgart
22.20 Tanzmusik: Leipzig
22.20 Zigeunermusik: Budapest
23.00 Nachtmusik: Bayr. Rundfunk, Stuttgart,
Deutsche Welle, Frankfurt.
Sonntag, den 18. Juni.
8.15 Hafenkonzert: Hamburg, Stuttgart, Frank-
furt, Bayr. Rundfunk.
8.25 Morgenfeier: Stuttgart.
9.10 Chorgesang: Bayr. Rundfunk.
9.30 Stunde des Lhorgesangs: Frankfurt.
11.00 Bachkantate: Reichssendung.
12.00 Unterhaltungskonzert: Stuttgart.
12.05 Mittagskonzert: Frankfurt, Bayr. Rund-
funk.
13.00 Tannhäuser, Akt 2 und 3: Frankfurt.
14.00 Bundessängerfest: Bayr. Rundfunk.
15.30 Kasperlftunde: Frankfurt, Stuttgart.
18.05 Humor in Oesterreich: Bayr. Rundfunk
18.30 Nächmittagskonzert: Köln, Stuttgart,
Frankfurt.'
17.30 Vesperkonzert: Bayr. Rundfunk.
19.30 Das 18. deutsche Turnfest: Stuttgart,
Frankfurt, Köln, Leipzig.
20.00 „Titus Feuerfuchs" oder „Der Talisman»":
Stuttgart, Frankfurt, Köln, Heilsberg.
20.00 Militärkonzert: Bayr. Rundfunk.
20.15 Der Freikorporal: Deutschlandsender.
21.00 Altmünchner Originale: Bayr. Rundfunk.
21.20 Abendkonzert: Bayr. Rundfunk.
21.30 Der Liebestrank: Stuttgart, Frankfurt.
21.40 Abendmusik: Köln.
22.30 Unterhaltungsmusik: Berlin, Stuttgart,
Frankfurt, Bayr. Rundfunk.

Hauptstraße 126 / Telesan 1995
en (HlNl8i
Universitäts-Apotheke, Hauptstraße 114 —
Fernruf 382
Bergheimer Apotheke, Bergheimer Straße 47
Fernruf 96V
^6riLt6<1i6I18t kÜr^L68loQd
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äer 8taät i68loeli
Löwen-Apotheke

Süddeutschland und auch am Niederrhein Futter-
und Jndustriegerste durch den billigen Eosinwrizen
verdrängt worden ist. In den Mästereigebieien
zahlte man zuletzt für 62—63 Kg. schwere Gerste
17,40 RM. franko Oldenburger Bahnstation, wäh-
rend Jndustriegerste, 66—67 Kg. schwer, zu 16,80
RM. cif. niederrheinischen Hafenstationen verge-
bens angeboten wurde.
InHafer sind die greifbaren Vorräte in Süd-
deutschland sehr zusammengeschrumpft und es sind
nennenswerte Mengen kaum noch angeboten. Am
Niederrhein zahlte man zuletzt für 50 Kg. schweren
süddeutschen Hafer, je nach Qualität, 15,20—15,70
RM. je 100 Kg. cif. Niederrhein.
Futtermittel. Die Marktlage ist in Zu-
sammenhang mit den Monopolzuschlägen von sechs
Mark per 100 Kg. auf alle ölhaltigen Futtermittel
wesentlich fester geworden und die Preise ha-
ben erheblich angezogen. Von den Mo-
nopolgebühren werden alle Verträge betroffen, die
noch Mitte Mai abgeschlossen und noch nicht abge-
wickelt worden sind. Die Verordnung hat eine
völlige Umwälzung zu Gunsten der inlän-
dischen Futtererzeugung hervorgerufen und wird
jeden Viehhalter veranlassen, schnellstens Ersatz-
futter zur Streckung der vorhandenen ölhaltigen
Futtermittel hinzuzukaufen. Stark gefragt waren
besonders Futtermehle und Kleien, die gleichfalls
stark angezogen haben. Man forderte heute für
Weizenfuttermehle 10—10,50, für grobe Weizen-
kleie 8,80—8,75, für feine 8,— bis 8,25 und für
Malzkeime, je nach Qualität und Herkunft, 9,50 bis
11,— RM. waggonfrei Mannheim. Für Oelkuchen
waren zuverlässige Preise insolge der neuen Mo-
nopolabgaben nicht zu ermitteln, weil verschiedene
Kontrakte noch der Klärung bedürfen. Bei Neu-
abschlüssen werden die Monopolzuschläge gefor-
dert.
Mehl hatte Bedarfsgeschäst bei wenig ver-
änderten Preisen.
 
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