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Pfälzer Bote für Stadt und Land (68) — 1933 (April bis Juni)

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Nr. 125-147 (1. - 30. Juni)
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https://doi.org/10.11588/diglit.68778#0739
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Vom Kömgree Lum vorienree
^ii öem „^Ipenwanäenei-" von Osl nslkwerl 6ui-ck öie öa^ei-iscksn ^!pen
Von 8opli!o külrou.

Nord-Südverbmdungen hat es im deutschen Al-
pengebiet schon immer gegeben. Sie sind schön,
aber sie haben einen Nachteil — sie führen allzu-
schnell wieder über die Berge hinaus. Nun aber
ist ein Projekt im Werden, das dem südbayerischen
Reiseverkehr neue Möglichkeiten erschließen wird:
Die Alpen - Querstraße. Sie wird von
Osten nach Westen, vom Königssee bis zum Boden-
see, am Fuße der großartigen Gebirgszüge vorü-
Lerführen und viele reizvolle Bergorte, die bis vor
einigen Jahren abseits der großen Straßen lagen,
dem Verkehr erschließen.
Auf der Linie dieser kommenden, bedeutungsvol-
len Alpenstraße fährt seit zwei Jahren die Reichs-
post mit ihrem großen Aussichtswagen, dem „A l -
penwandere r", dessen Strecke in die Rund -
.-reisekarte der Reichsbahn eingeglie-
dert ist. Keine Reise kann schönere Eindrücke bie-
ten, als eine kombinierte Fahrt Eisenbahn-Kraft-
post durch die Gebiete der bayerischen Alpen. Die
Strecke beginnt in Berchtesgaden, dem schö-
nen Kurort in der südöstlichsten Ecke Bayerns. So
klein dieser im Westen, Süden und Osten, zum Teil
sogar auch im Norden von Oesterreich umschlossene
Zipfel deutschen Landes ist, so enthält er doch ein
Stück Vergwelt, das in den Alpen seinesgleichen
sucht. Es ist das Reich des gewaltigen Watz-
mann, dessen mächtige Spitzen als Wahrzeichen

über Berchtesgaden stehen. Hinter dem Orte aber,
wie in einer Sackgasse versteckt, birgt das Berchtes-
gadener Land inmitten einer grandiosen Gebirgs-
landschaft den Königssee. Zweitausend Meter
hohe Felswände, der Wall des „Steinernen
Meers" und die schroffe Ostwand des Watzmann,
steigen fast senkrecht über dem smaragdgrünen
Wasserspiegel auf. Zwischen den dunklen Fichten,
deren Wurzeln sich in den Fels krallen, stürzen die
weißen Bänder der Bäche in rauschenden Kaska-
den zum See hinunter.
An der schmalen Pforte, die den Zugang zu die-
sem Zipfel Bayerns bildet, liegt — nur 18 Kilo-
meter von Berchtesgaden entfernt — das weltbe-
kannte Solbad Reichenhall. Das alte Sa-
linenstädtchen mit seinen malerischen, freskenge-
schmückten Häusern und dem gepflegten Kurviertel
mit herrlichem Park und Hellen Villen zwischen
Gärten lockt auch Gesunde zu längerem Verweilen.
Von Reichenhall führt der Weg größtenteils die
Kette der Alpen entlang. Zwischen riesigen Laub-
wäldern, Wiesen und Feldern sind Dörfer mit den
für Südbayern charakteristischen zwiebeltürmigen
Kirchen verstreut. Inmitten dieser bäuerlichen
Landschaft, aber doch isoliert auf einer Insel im
riesigen Chiemsee, hat sich König Ludwig der
Zweite sein weltberühmtes Schloß Herren-
chiemsee erbaut. Mit diesem letzten Prunk-
schloß, das in Europa gebaut wurde, verwirklichte

der König einen seiner phantastischen Märchen-
träume.
Bevor G a r m i s ch - P a r t e n k i r ch e n, das
Ziel der ersten Tagesetappe unserer Alpenquer-
fahrt, erreicht wird, durchfährt der „Alpenwande-
rer" noch eine Reihe der bekanntesten Kurorte und
Sommerfrischen der Bayerischen Alpen. Das
Moorbad Aibling im Mangfallgau, Schlier-
see und Tegernsee, das berühmte Jodbad
Tölz, das Geigenbauerdorf Mittenwald
mit seinen bunten Häusern liegen am Wege.
Hinter Earmisch führt die Reise aus dem ho-
hen Vergkessel mit dem Zuspitzmassiv heraus, vor-
bei an der Ruine Werdsnfels, an Schluchten und
stürzenden Wasserfällen. Die lieblichen Dörfer
Farchant und Oberau bleiben zurück, aufwärts
windet sich die Straße in weiten Kehren, bis auf
der Paßhöhe, am Fuße des Lagergebirges, Klo -
ste r Ettal erreicht ist. Die Kuppeln seiner be-
rühmten Rokokokirche weisen weit ins Land, und
der nicht minder berühmte „Ettaler Klosterlikör"
wartet schon aufs Mitgenommenwerden. Nun folgt
die Straße dem Ammerfluß und ist bald in O b e r-
ammergau, dem weltbekannten Passionsdors
mit den entzückenden, bemalten Häusern, über de-
nen das steinerne Wahrzeichen Oberammergaus,
der Kofel, aufragt. 1934, zum 300jährigen Jubi-
läum des Passionsgelübdes der Oberammergauer,
wird hier wieder gespielt werden.
Weiter geht es auf Unterammergau zu, nach
Saulgrub und Bayersoien, immer mit der
Ausst^, auf Heimgarten und Herzogstand. Dann
ist das Hochland, das Hochmoor, zu Ende. Felsen-
zerrissen klafft ein tiefer Abgrund. Das ist die

wilde Ammerschlucht, auf deren Grund die Wasser
tosen. Die Echelsbacher Brücke spannt ihren
130 Meter weiten Bogen freitragend darüber, ein"
Wunder deutscher Technik!
Nun kommen Wälder heran. Einsame, stille
Wälder. Mitten in dieser Weltabgeschiedenheit
liegt die schönste Rokokirche Deutsch-
lands. Nur einmal alljährlich erwacht sie aus
ihrem Traum. Am Schutzengeltag (3. September)
ziehen Tausende von Wallfahrern zurKirchein
der Wies und ihrer wundertätigen Heilands-
statue; dann ist ihre goldene Pracht Sammelpunkt
aller Fremden. — Wieder gehts durch Wiesen und
Wälder, durch die Dorfstraße von Steinga-
den. Immer großartiger wird die Landschaft.
Wie Kulissen rücken im Sonnenschein neue Berg-
ketten heran. Der Bannwaldsee bleibt zurück,
und da steigt es vor uns auf, kühn auf hohen Fel-
sen ins Himmelsblau gereckt — rechts die alte
Burg Hohenschwangau, links das schwim-
mernde, weiße Märchenschloß Neuschwan-
stein, unter dem, 100 Meter tief, die finstere
Pöllatschlucht vorbeizieht. Da ist auch schon Fü-
ßen. Seine Hochburg grüßt auf das Häuserge-
wirr herab. In den alten Gassen und Winkeln
der Stadt am rauschenden Lech träumt noch das
Mittelalter, überschattet von den Bergen, die in
die Straßen hineinschauen. Weiter geht die
Fahrt! Bald taucht links die Ruine Falken-
stein auf, dann folgen das reizvolle Pfronten,
das kuioserweise aus 13 Ortschaften besteht, Nessel-
wang, Rettenberg mit der ragenden Kirche, davor
noch Wertach, und dann die beliebte Sommerfrische
Sonthofen. Damit sind wir auch schon einge-

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