Katholische Tageszeitung
ö « gSPr « iSi Durch Dotenzustellung und Post monatlich 2.— --LF, bei der SeschSfts- chl UM 2
^°geholt 1 .SO Einzeln. 10 Erscheint wöchentl. S mal. Ist die Zeitung am Er.
verhindert, bestehl kein Anrecht auf Entschädigung. - Anzeigenpreis: Die Q
"ipaitig« Millimeterzeile (Z4 inm breit) 10 Reklame. Die 70 mm breite Milli-
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Silagen bezw. besondere Abteilungen, Sonntag der Seele - Lesestunde - Heimatwarle - Höhenfeuer
für Stadt und Land
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126 und 12? - Eeschäftsstunden: Von?.Z0 bis 18 Uhr. — Sprechstunden der Reöakkioeri
Von 11.Z0—12.Z0 Uhr Anzeigenschluß: 4 Uhr, Samstag 8 Z0 Uhr vorm. Für telefonisch
übermittelte Aufträge wird keine Gewähr übernommen. — Postscheck-Konto Amt Karlsruhe
Rr. 810Z Geschäftsstelle in Wiesloch: Fernsprech. Anschluß Amt Wiesloch Ar. 204
Funk und Schall - Die Scholle - Für die Frauenwelt - Soziale Zettfragen
W SMllmg, Jommstag, 4. Ma! i« 68.Mrg.
fühlten, sondern gleich ihnen nur Glied derselben
einheitlich geleiteten Gemeinschaft seien, werde
ihre Rolle als Partner der Tarifverträge, als
Motor von Lohn- und sozialen Bewegungen weit
ruhiger sein als bisher. Damit aber übernehme
automatisch der Staat als solcher einen Teil der
Ausgaben, die sie bisher aus eigenen Vollmach-
ten verwaltet hätten.
Der „Deutsche" weist darauf hin, datz dieser
Augenblick erneut zeige, ein wie großes Unglück
es für die deutsche Arbeiterbewegung g.wesen
sei, daß an ihrer Wiege der Sozialismus Pate ge-
standen habe. Das Blatt hofft, daß dieses „Ge-
richt" nicht der Arbeiter- bezw. der Gewerkschafts-
bewegung selbst zum Verderben werde.
irsch-Duncker),
wre Verbände
sämtlichen Ausschüssen selbst den Vorsitz unter
dem Vorbehalt der Ernennung von Stellvertre-
tern und die Verantwortung für die Entschei-
dung übernehmen.
Nach Aufstellung eines endgültigen Planes
für die Reorganisation des industriellen Ber-
bandslebens werden die maßgebenden Gremien
zu einer besonderen Tagung einberufen werden,
um das endgültige Fundament für die neue Ge-
staltung des Reichsverbandes der Deutschen In-
dustrie zu schaffen.
„Deutschen" bringen die Zeitungen bisher
aber noch keine Kommentare. Die „Voss. Ztg."
unterstreicht die Erklärung Dr. Leys, daß es sich
um keine Einzelaktionen, sondern eine Maßnahme
des Reiches handele. Dieser ganze Vorgang zeige,
in welchem Grade die Gleichschaltung von Staat
und Partei bereits eingetreten sei, ein Vorgang,
der in der immanenten Logik aller der Staaten
liege, in denen eine Partei den gesamten Apparat
mit Ausschließlichkeit beherrsche. Mit der Ein-
setzung der neuen Leitung sei dafür gesorgt, daß
die Gewerkschaften ein zu 100 Prozent ergebenes
Instrument des Staates würden. In dem Augen-
blick, wo sich die Gewerkschaften nicht mehr wie
bisher als Gegner ihrer Verhandlungspartner
BekmtenWM mit Zentrum
In letzter Zeit ist von Unbefugten der Ver-
such gemacht worden, Beamte zum Austritt
aus der Zentrumspartei zu veranlassen. Dem-
gegenüber sei festgestellt, datz von der Reichs-
regierung wiederholt zum Ausdruck gebracht
wurde, datz die Zugehörigkeit zur
Zentrumspartei an sich keinErund
für eine Beurlaubung sei.
Sollte jemand sich wegen seiner Zugehörig-
keit zur Zentrumspartei zurückgesetzt fühlen,
so bitten wir um Mitteilung, damit es der zu-
ständigen Reichs- bezw. Landesregierung zur
Kenntnis gebracht werden kann.
Dr. Föh r,
Vorsitzender der Badischen Zentrumspartei.
NSK. fort, in der deutschen Arbeiterbewegung
die Zusammenfassung aller Arbeiter- und An-
gestelltenverbände erreicht und eines der größ-
ten Werke vollendet, die die Geschichte des
deutschen Arbejtertums zu verzeichnen hat.
Wie der Leiter des Aktionskomitees zum Schutz
der deutschen Arbeit, Dr. Ley, der NSK. wei-
ter mitteilt, hat er fetzt, nachdem sich diese
Verbände bedingungslos und vorbehaltlos der
NSDAP, unterworfen haben, die Absicht, die
sachlichen und fachlichen Kräfte
aus diesen Organisationen zur Mitarbeit
h e r a n z u z i e h e n. Schon auf dem in der
nächsten Woche stattfindenden großen Arbeits-
kongreß in Berlin wird dieser Wille zum Aus-
druck gebracht werden.
Ast neue Zett
In einem neulichen Artikel ist die StMung-
uahme zu dem Staate der Nationalsozialisten
mit einigen Strichen gezeichnet worden. Well
nun in vielen Dingen das italienische Vorbild
herangezogen wird und weil gerade in die-
sen Tagen deutsche Staatslenker in Italien
gewissermaßen amtlich zu Besuch wellten, so
wird es nützlich sein, in einer kurzen Dar-
legung den Aufbau des faschistischen Italiens
vorzuführen, damit wir ein Bild gewinnen,
wie der neue Ständestaat einst aussehen soll.
In einem weiteren Aussatze soll dann kurz ein
Wunschzettel vorgelegt werden, der einige
dringende Anliegen zum Ausdruck bringen
wird.
Als die italienischen Frontkämpfer aus dem
Kriege heimkehrten, mußten sie den Eindruck
gewinnen, datz es einen geordneten italieni-
schen Staat nicht mehr gab, datz sie umsonst
gekämpft und geblutet hatten, daß das bol-
schewistische Chaos ihr Vaterland zu verschlin-
gen drohte.
Die Regierung, im Liberalismus befangen,
griff in keiner Weise ein, ließ die Staats-
autorität vollkommen verfallen, so datz der
rasche Sieg des Faschismus möglich war. Am
23. Mai 1919 sammelten sich in Mailand un-
ter Mussolinis Führung 43 Männer aus den
verschiedenen Frontkämvfervereinigungen und
gründeten den ersten Kampfbund (Fascio di
Combattimento). Sie glaubten an die Zu-
kunft ihres Vaterlandes und an die italie-
nische Nation, so fanden sich Frontkämpfer und
Jugend zusammen. Programm und Theorie
lagen den Männern fern, sie hatten keine
Vorstellung vom Endziel und von dem Aus-
sehen des neuen Staates; aber sie sahen die
llnhaltbarkeit der Zustände und fanden sich
stark in dem Entschlüsse zu handeln.
In Scharen strömten ihnen aus Mittel-
schichten und Beamtenschaft, aus det Jugend
und den Frontkämpfern die Menschen zu. Das
Geld kam von der Industrie und dem Groß-
grundbesitz, die den Abgrund des Bolschewis-
mus sahen, Waffen gab es genug im Lands.
So entstand die faschistische Bewegung. Das
ganze Land wurde mit den Organisationen
des Faschismus überzogen, die die staatliche
Verwaltung kontrollierten und die Eisenbah-
nen erbauten; letztere war für die Beherr-
schung der militärisch-politischen Lage unent-
behrlich. Die Partei verfügte Oktober 1922
schon über eine tadellos arbeitende Presse. Am
28. Oktober 1922 zagen die Faschisten in Rom
ein, zwei Tage später kam Mussolini, vom
König gerufen, und übernahm die Regierung.
Seit 10 Jahren arbeiten die Faschisten am
Aufbau des Staates, dessen Aufbau wir nun-
mehr in großen Zügen vorführen wollen.
Die Staatsverfassung bietet fol-
gendes Bild. An der Spitze der Regierung
steht das Haupt der Regierung, der Regie-
rungschef und Ministerpräsident, der
in seiner Person die vollziehende Gewalt und
die Befugnis, Verordnungen mit Gesetzeskraft
zu erlassen, vereinigt. Die letzteren müssen
innerhalb einer bestimmten Frist einer der
beiden Kammern vorgelegt werden. Die Kam-
mer sowohl wie der Ministerrat treten im
übrigen zurück; ihre Bedeutung ist eine tech-
nische. Die Funktion der Parlamente ist zer-
brochen, dennn nicht das Parlament, sondern
das Haupt der Negierung faßt in sich, nach
dem König, die Einheit des Regierungs-
systems zusammen. In der faschistischen Ver-
fassung finden ihren rechtssatzmäßigen Nieder-
schlag der Gedanke der Führung, der Hierar-
chie, gekrönt durch die Spitze und die Stärkung
der Exekutive.
Die oberste Körperschaft der faschistischen
Bewegung ist der große faschistische
Rat, nach dem Duce das oberste Partei-
organ. Dieses Parteiorgan wurde infolge der
Verschmelzung von Partei uyd Staat auch
verfassungsmäßig in den Staat eingebaut.
„Der große faschistische Rat ist in der Substanz
der große Staatsrat", sagt ein Kommentar
der faschistischen Verfassung.
Die Aufgaben des großen Rates finden sich
in Artikel I des Gesetzes, wo es heißt: „Der
große Rat hat beschließende Funktionen in
dem vom Gesetze geregelten Fällen und gibt
f. f ' / ' F' f ' :
politischen, wirtschaftlichen und sozialen Frage
Diese zweifache Aufgabe erstreckt sich nicht nur
auf den Neuaufbau des Reichsver-
ba n d e s d e r d e u t sch e n I n d u ft r i e selbst,
überhaupt. Für die einzelnen aktuellen Fr-agen-
gsbiete, z. B. der Organisation und der bevufs-
Berlin. Aller Voraussicht nach wird am 1. Okt.
.Berlin, 2. Mai. Die Aktion gegen die Freien lagen, der Währungs- und Kreditpolitik, der der Freiwillige Arbeitsdienst in seiner bisherigen
.Merkschaften wird von den meisten Berliner Steuerpolitik ufw. werden besonders beratende Form sein Ende finden und der staatliche Arbeits- pvm vvm
Abendblättern mit allen Einzelheiten geschildert. Ausslh.üsse bestimmt werden. In Anerkennung dienst als Rahmen für die kommende Dienstpflicht außerdem sein Gutachten in jeder anderen
^gesehen von der „Voss. Ztg." und dem des Führerprimzips wird Herr von Bohlen in mit etwa 120000 Mann aufgestellt werden. f ""'s"FF -'"'sF's'""s -------
RMskvmlnWre kür die Nirtschast
Berlin, 3. Mai. Der Reichswirtschafts-
minister hat Dr. h. c. Wagener und Mü-
lers ermächtigt, als Kommissare des Reiches
für den Reichsverband der Deutschen Industrie
und für die übrige Wirtschaft, mit Ausnahme
der Landwirtschaft, diejenigen Maßregeln zu er-
greifen, die zur Aufrechterhaltung eines ruhigen
Ganges der Wirtschaft erforderlich sind, insbe-
sondere die dazu nötigen personellen Anordnun-
gen in den Verbänden zu tresfen. Sie werden
auch ermächtigt, mit Zustimmung des Reichs-
wirtschastsminlsters in einzelnen Gebieten Kom-
missare einzusetzen.
Der Re i ch s v e rb a nd d e r Deutschen
Industrie veröffentlicht eine Erklärung, m
der es u. a. heißt: Entsprechend dem Beschluß
des Präsidiums vom 6. 4. 1933, durch den der
Vorsitzende Dix Krupp von Bohlenund
Halbach einstimmig zur Vereinfachung und
Umgestaltung der industriellen Verbände er-
mächtigt worden ist, wird Herr von Bohlen die
ihm übertragene außerordentliche Vollmacht
dazu benutzen, um auf dem Gebiete der indu-
striellen Verbandesorganisation das wirtschaft-
lich Gegebene mit dem politisch Notwendigen
abzustimmen, die neue Organisation in Usber-
einstimmung mit den politischen Zielen der
Reichsregierung zu bringen und sie zugleich so
rationell und schlagkräftig zu gestalten, daß sie
»Men^E^ Wirtschaft im Rahmen des nationalen, sozialen
^nkpräsident Dr S cha ch ?von Waslstnchon mck -psamtwirtschaftlichen Wiederaufbaues sein
2-^ckkehren kann. Denn für die Politik der
Absenkung wird in erster Linie die Reichs-
«Nk führend zu bleiben haben, damit etwas
-Fundes geschaffen wird und auch die leisesten
Zungen auf dem Gebiete der Währung
^rinieden werden.
, gsowre, z. «. »er -cirganyarion uno oer vevuss-
AAn Aßt» ständischen Gliederung, der auch für das Wivt-
Fd HLWV Vvl LINIVU ,-chaftslöben unentbehrlichen ethischen Grund-
Dringendste Ausgaben des Kabinetts
AgrarrnMul-ungsentwurf / Finanzierung der ArbMbMaWng / Abbau Les Zmsnwraus
: V«llin, 4. Mai. Die gegenwärtigen Arbei-
en des Kabinetts, im besonderen der einzel-
M Ressorts, werden sich hauptsächlich erstrek-
auf die Gebiete, auf welchen zuerst der
» Jahresprogrammes durchgeführt
le??' den der Reichskanzler in seiner
tzten Rede allgemein gehaltene Ausführun-
gen machte. So sind Mitteilungen über den
euen Agrar-Entschuldungs ent-
M r f von unterrichteter Seite gemacht wor-
en, über deren Einzelheiten aber deshalb
nicht geurteilt werden kann, weil oie
eerchsregierung zu diesem Entwurf des
leichsernährungsministers noch nicht endgiil-
^8 Stellung nahm und auch der Reichsfinanz-
mnister nach der finanziellen Seite hin noch
.sonders gehört werden muß. Infolgedessen
"vnen gegenüber dem veröffentlichten Ent-
, urf in Einzelheiten noch Abänderungen ein-
Men, um sowohl technische Schwierigkeiten zu
E^^winden als auch gewisse Härten zu besei-
*
o,Zu den wichtigsten nächsten Ausgaben der
Mchsregierung wird die
^ Arbeitsbeschaffung und ihre Finanzierung
Moren. An diesem besonders schwierigen
Problem, vor allem der gesicherten Finan-
der Arbeitsbeschaffung, sind Reichs-
Am und Reichsfinanzministerium hervor-
Wend beteiligt. Was die Beratungen er-
Werden, darüber verlautet zwar noch
mchts Bestimmtes, aber es scheint die Frage
Ä k Auflegung einer Reichsanleihe für die
Arbeitsbeschaffung sehr stark erörtert zu wer-
xFll. In maßgebenden Kreisen wird dazu der
Mudpunkt vertreten, daß sicherlich ein Ver-
M SU empfehlen sei. Man weist darauf hin,
M eine Reichsanleihe für diese nationalen
Zwecke erfolgficher angesehen werden dürfte,
Man man sie entsprechend propagiert und
urch besondere Vergünstigungen auszeichnet,
venso einen anreizenden Zinssatz festsetzt.
Mr wird u. a. ein Zinssatz von 4 Prozent
As Vorschlag gebracht. In Wirtschafts- und
Mrinzkreisen hat man sich des weiteren mit
M Frage beschäftigt, wie hoch die erste
Mnche einer solchen Reichsanleihe vielleicht
Massen werden könnte mit Rücksicht darauf,
M vorerst die Tragfähigkeit des Marktes
Mst klar ersichtlich ist. Äus diesen Kreisen
urde vorgeschlagen, die erste Tranche etwa in
von 300—800 Millionen zu bemessen
iiü M bann der guten Propaganda mit zu
wirke bbvuvch eine lleberzeichnung zu be-
Der vom Reichskanzler angekündigte
Abbau des übermäßig erhöhten
. Zwsniveaus
de deutschen Wirtschaft hat die Vertretung
Bankgewerbes, nämlich den Zentralver-
k"Ud- veranlaßt, sich ebenfalls mit dieser Re-
jMfrage für die Zinswirtschaft zu beschäf-
Mn. Wir erfahren weiter, daß die nächsten
pochen bereits positive Maßnahmen
R dem Gebiete der Zinssenkung bringen
üin Aber, wie wir bereits früher mit-
ckUten, wird es sich bei den bevorstehenden
Mtznahmen keineswegs um Zwang s-
yMgriffe handeln. Die Regierung will
- Mllem erst einmal den Boden für die or-
kAWÄH U? «Mi, K "mu
Alle Gewerkschaften unler Adolf Wer
Berlin, 3. Mai. Wie der NSK. vom Leiter
des Aktionskomitees Mm Schutze der deutschen
Arbeit, Dr. Ley, mitgeteilt wird, haben der
Gesamtverband der christliche» Gewerkschaften,
der Gewerkschaftsring der Angestellten-, Ar-
beiter, und Beamtenverbände (H' "
der GDA., der RdA. und an<r
sich bedingungslos der Führung Adolf Hitlers
und den Anordnungen des Aktionskomitees zum
Schutze der deutschen Arbeit unterstellt. Mor-
gen würden mit dem DHV.,: als dem letzten
Verband, Verhandlungen stattfinden. Es sei
hoffen, daß auch diese Organisation den Geist
der Zeit erkenne und sich dem großen Werke
einfüge.
Damit wäre zum erstenmal, so fährt die
Der Reichskanzler Ehrendoktor der
Technischen Hochschule Stuttgart.
Stuttgart, 4. Mai. Die hiesige Technische
Hochschule hat den Reichskanzler Adolf Hit-
l e r zum Ehrendoktor ernannt „als den Mann,
Art den Boden bereitet hat, auf dem allein
eine deutsche Baukunst wieder wachsen kann."
ö « gSPr « iSi Durch Dotenzustellung und Post monatlich 2.— --LF, bei der SeschSfts- chl UM 2
^°geholt 1 .SO Einzeln. 10 Erscheint wöchentl. S mal. Ist die Zeitung am Er.
verhindert, bestehl kein Anrecht auf Entschädigung. - Anzeigenpreis: Die Q
"ipaitig« Millimeterzeile (Z4 inm breit) 10 Reklame. Die 70 mm breite Milli-
Terzett« 2S — Bei gerichtlicher Beitreibung ober Konkurs erlischt jeder Rabatt
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für Stadt und Land
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126 und 12? - Eeschäftsstunden: Von?.Z0 bis 18 Uhr. — Sprechstunden der Reöakkioeri
Von 11.Z0—12.Z0 Uhr Anzeigenschluß: 4 Uhr, Samstag 8 Z0 Uhr vorm. Für telefonisch
übermittelte Aufträge wird keine Gewähr übernommen. — Postscheck-Konto Amt Karlsruhe
Rr. 810Z Geschäftsstelle in Wiesloch: Fernsprech. Anschluß Amt Wiesloch Ar. 204
Funk und Schall - Die Scholle - Für die Frauenwelt - Soziale Zettfragen
W SMllmg, Jommstag, 4. Ma! i« 68.Mrg.
fühlten, sondern gleich ihnen nur Glied derselben
einheitlich geleiteten Gemeinschaft seien, werde
ihre Rolle als Partner der Tarifverträge, als
Motor von Lohn- und sozialen Bewegungen weit
ruhiger sein als bisher. Damit aber übernehme
automatisch der Staat als solcher einen Teil der
Ausgaben, die sie bisher aus eigenen Vollmach-
ten verwaltet hätten.
Der „Deutsche" weist darauf hin, datz dieser
Augenblick erneut zeige, ein wie großes Unglück
es für die deutsche Arbeiterbewegung g.wesen
sei, daß an ihrer Wiege der Sozialismus Pate ge-
standen habe. Das Blatt hofft, daß dieses „Ge-
richt" nicht der Arbeiter- bezw. der Gewerkschafts-
bewegung selbst zum Verderben werde.
irsch-Duncker),
wre Verbände
sämtlichen Ausschüssen selbst den Vorsitz unter
dem Vorbehalt der Ernennung von Stellvertre-
tern und die Verantwortung für die Entschei-
dung übernehmen.
Nach Aufstellung eines endgültigen Planes
für die Reorganisation des industriellen Ber-
bandslebens werden die maßgebenden Gremien
zu einer besonderen Tagung einberufen werden,
um das endgültige Fundament für die neue Ge-
staltung des Reichsverbandes der Deutschen In-
dustrie zu schaffen.
„Deutschen" bringen die Zeitungen bisher
aber noch keine Kommentare. Die „Voss. Ztg."
unterstreicht die Erklärung Dr. Leys, daß es sich
um keine Einzelaktionen, sondern eine Maßnahme
des Reiches handele. Dieser ganze Vorgang zeige,
in welchem Grade die Gleichschaltung von Staat
und Partei bereits eingetreten sei, ein Vorgang,
der in der immanenten Logik aller der Staaten
liege, in denen eine Partei den gesamten Apparat
mit Ausschließlichkeit beherrsche. Mit der Ein-
setzung der neuen Leitung sei dafür gesorgt, daß
die Gewerkschaften ein zu 100 Prozent ergebenes
Instrument des Staates würden. In dem Augen-
blick, wo sich die Gewerkschaften nicht mehr wie
bisher als Gegner ihrer Verhandlungspartner
BekmtenWM mit Zentrum
In letzter Zeit ist von Unbefugten der Ver-
such gemacht worden, Beamte zum Austritt
aus der Zentrumspartei zu veranlassen. Dem-
gegenüber sei festgestellt, datz von der Reichs-
regierung wiederholt zum Ausdruck gebracht
wurde, datz die Zugehörigkeit zur
Zentrumspartei an sich keinErund
für eine Beurlaubung sei.
Sollte jemand sich wegen seiner Zugehörig-
keit zur Zentrumspartei zurückgesetzt fühlen,
so bitten wir um Mitteilung, damit es der zu-
ständigen Reichs- bezw. Landesregierung zur
Kenntnis gebracht werden kann.
Dr. Föh r,
Vorsitzender der Badischen Zentrumspartei.
NSK. fort, in der deutschen Arbeiterbewegung
die Zusammenfassung aller Arbeiter- und An-
gestelltenverbände erreicht und eines der größ-
ten Werke vollendet, die die Geschichte des
deutschen Arbejtertums zu verzeichnen hat.
Wie der Leiter des Aktionskomitees zum Schutz
der deutschen Arbeit, Dr. Ley, der NSK. wei-
ter mitteilt, hat er fetzt, nachdem sich diese
Verbände bedingungslos und vorbehaltlos der
NSDAP, unterworfen haben, die Absicht, die
sachlichen und fachlichen Kräfte
aus diesen Organisationen zur Mitarbeit
h e r a n z u z i e h e n. Schon auf dem in der
nächsten Woche stattfindenden großen Arbeits-
kongreß in Berlin wird dieser Wille zum Aus-
druck gebracht werden.
Ast neue Zett
In einem neulichen Artikel ist die StMung-
uahme zu dem Staate der Nationalsozialisten
mit einigen Strichen gezeichnet worden. Well
nun in vielen Dingen das italienische Vorbild
herangezogen wird und weil gerade in die-
sen Tagen deutsche Staatslenker in Italien
gewissermaßen amtlich zu Besuch wellten, so
wird es nützlich sein, in einer kurzen Dar-
legung den Aufbau des faschistischen Italiens
vorzuführen, damit wir ein Bild gewinnen,
wie der neue Ständestaat einst aussehen soll.
In einem weiteren Aussatze soll dann kurz ein
Wunschzettel vorgelegt werden, der einige
dringende Anliegen zum Ausdruck bringen
wird.
Als die italienischen Frontkämpfer aus dem
Kriege heimkehrten, mußten sie den Eindruck
gewinnen, datz es einen geordneten italieni-
schen Staat nicht mehr gab, datz sie umsonst
gekämpft und geblutet hatten, daß das bol-
schewistische Chaos ihr Vaterland zu verschlin-
gen drohte.
Die Regierung, im Liberalismus befangen,
griff in keiner Weise ein, ließ die Staats-
autorität vollkommen verfallen, so datz der
rasche Sieg des Faschismus möglich war. Am
23. Mai 1919 sammelten sich in Mailand un-
ter Mussolinis Führung 43 Männer aus den
verschiedenen Frontkämvfervereinigungen und
gründeten den ersten Kampfbund (Fascio di
Combattimento). Sie glaubten an die Zu-
kunft ihres Vaterlandes und an die italie-
nische Nation, so fanden sich Frontkämpfer und
Jugend zusammen. Programm und Theorie
lagen den Männern fern, sie hatten keine
Vorstellung vom Endziel und von dem Aus-
sehen des neuen Staates; aber sie sahen die
llnhaltbarkeit der Zustände und fanden sich
stark in dem Entschlüsse zu handeln.
In Scharen strömten ihnen aus Mittel-
schichten und Beamtenschaft, aus det Jugend
und den Frontkämpfern die Menschen zu. Das
Geld kam von der Industrie und dem Groß-
grundbesitz, die den Abgrund des Bolschewis-
mus sahen, Waffen gab es genug im Lands.
So entstand die faschistische Bewegung. Das
ganze Land wurde mit den Organisationen
des Faschismus überzogen, die die staatliche
Verwaltung kontrollierten und die Eisenbah-
nen erbauten; letztere war für die Beherr-
schung der militärisch-politischen Lage unent-
behrlich. Die Partei verfügte Oktober 1922
schon über eine tadellos arbeitende Presse. Am
28. Oktober 1922 zagen die Faschisten in Rom
ein, zwei Tage später kam Mussolini, vom
König gerufen, und übernahm die Regierung.
Seit 10 Jahren arbeiten die Faschisten am
Aufbau des Staates, dessen Aufbau wir nun-
mehr in großen Zügen vorführen wollen.
Die Staatsverfassung bietet fol-
gendes Bild. An der Spitze der Regierung
steht das Haupt der Regierung, der Regie-
rungschef und Ministerpräsident, der
in seiner Person die vollziehende Gewalt und
die Befugnis, Verordnungen mit Gesetzeskraft
zu erlassen, vereinigt. Die letzteren müssen
innerhalb einer bestimmten Frist einer der
beiden Kammern vorgelegt werden. Die Kam-
mer sowohl wie der Ministerrat treten im
übrigen zurück; ihre Bedeutung ist eine tech-
nische. Die Funktion der Parlamente ist zer-
brochen, dennn nicht das Parlament, sondern
das Haupt der Negierung faßt in sich, nach
dem König, die Einheit des Regierungs-
systems zusammen. In der faschistischen Ver-
fassung finden ihren rechtssatzmäßigen Nieder-
schlag der Gedanke der Führung, der Hierar-
chie, gekrönt durch die Spitze und die Stärkung
der Exekutive.
Die oberste Körperschaft der faschistischen
Bewegung ist der große faschistische
Rat, nach dem Duce das oberste Partei-
organ. Dieses Parteiorgan wurde infolge der
Verschmelzung von Partei uyd Staat auch
verfassungsmäßig in den Staat eingebaut.
„Der große faschistische Rat ist in der Substanz
der große Staatsrat", sagt ein Kommentar
der faschistischen Verfassung.
Die Aufgaben des großen Rates finden sich
in Artikel I des Gesetzes, wo es heißt: „Der
große Rat hat beschließende Funktionen in
dem vom Gesetze geregelten Fällen und gibt
f. f ' / ' F' f ' :
politischen, wirtschaftlichen und sozialen Frage
Diese zweifache Aufgabe erstreckt sich nicht nur
auf den Neuaufbau des Reichsver-
ba n d e s d e r d e u t sch e n I n d u ft r i e selbst,
überhaupt. Für die einzelnen aktuellen Fr-agen-
gsbiete, z. B. der Organisation und der bevufs-
Berlin. Aller Voraussicht nach wird am 1. Okt.
.Berlin, 2. Mai. Die Aktion gegen die Freien lagen, der Währungs- und Kreditpolitik, der der Freiwillige Arbeitsdienst in seiner bisherigen
.Merkschaften wird von den meisten Berliner Steuerpolitik ufw. werden besonders beratende Form sein Ende finden und der staatliche Arbeits- pvm vvm
Abendblättern mit allen Einzelheiten geschildert. Ausslh.üsse bestimmt werden. In Anerkennung dienst als Rahmen für die kommende Dienstpflicht außerdem sein Gutachten in jeder anderen
^gesehen von der „Voss. Ztg." und dem des Führerprimzips wird Herr von Bohlen in mit etwa 120000 Mann aufgestellt werden. f ""'s"FF -'"'sF's'""s -------
RMskvmlnWre kür die Nirtschast
Berlin, 3. Mai. Der Reichswirtschafts-
minister hat Dr. h. c. Wagener und Mü-
lers ermächtigt, als Kommissare des Reiches
für den Reichsverband der Deutschen Industrie
und für die übrige Wirtschaft, mit Ausnahme
der Landwirtschaft, diejenigen Maßregeln zu er-
greifen, die zur Aufrechterhaltung eines ruhigen
Ganges der Wirtschaft erforderlich sind, insbe-
sondere die dazu nötigen personellen Anordnun-
gen in den Verbänden zu tresfen. Sie werden
auch ermächtigt, mit Zustimmung des Reichs-
wirtschastsminlsters in einzelnen Gebieten Kom-
missare einzusetzen.
Der Re i ch s v e rb a nd d e r Deutschen
Industrie veröffentlicht eine Erklärung, m
der es u. a. heißt: Entsprechend dem Beschluß
des Präsidiums vom 6. 4. 1933, durch den der
Vorsitzende Dix Krupp von Bohlenund
Halbach einstimmig zur Vereinfachung und
Umgestaltung der industriellen Verbände er-
mächtigt worden ist, wird Herr von Bohlen die
ihm übertragene außerordentliche Vollmacht
dazu benutzen, um auf dem Gebiete der indu-
striellen Verbandesorganisation das wirtschaft-
lich Gegebene mit dem politisch Notwendigen
abzustimmen, die neue Organisation in Usber-
einstimmung mit den politischen Zielen der
Reichsregierung zu bringen und sie zugleich so
rationell und schlagkräftig zu gestalten, daß sie
»Men^E^ Wirtschaft im Rahmen des nationalen, sozialen
^nkpräsident Dr S cha ch ?von Waslstnchon mck -psamtwirtschaftlichen Wiederaufbaues sein
2-^ckkehren kann. Denn für die Politik der
Absenkung wird in erster Linie die Reichs-
«Nk führend zu bleiben haben, damit etwas
-Fundes geschaffen wird und auch die leisesten
Zungen auf dem Gebiete der Währung
^rinieden werden.
, gsowre, z. «. »er -cirganyarion uno oer vevuss-
AAn Aßt» ständischen Gliederung, der auch für das Wivt-
Fd HLWV Vvl LINIVU ,-chaftslöben unentbehrlichen ethischen Grund-
Dringendste Ausgaben des Kabinetts
AgrarrnMul-ungsentwurf / Finanzierung der ArbMbMaWng / Abbau Les Zmsnwraus
: V«llin, 4. Mai. Die gegenwärtigen Arbei-
en des Kabinetts, im besonderen der einzel-
M Ressorts, werden sich hauptsächlich erstrek-
auf die Gebiete, auf welchen zuerst der
» Jahresprogrammes durchgeführt
le??' den der Reichskanzler in seiner
tzten Rede allgemein gehaltene Ausführun-
gen machte. So sind Mitteilungen über den
euen Agrar-Entschuldungs ent-
M r f von unterrichteter Seite gemacht wor-
en, über deren Einzelheiten aber deshalb
nicht geurteilt werden kann, weil oie
eerchsregierung zu diesem Entwurf des
leichsernährungsministers noch nicht endgiil-
^8 Stellung nahm und auch der Reichsfinanz-
mnister nach der finanziellen Seite hin noch
.sonders gehört werden muß. Infolgedessen
"vnen gegenüber dem veröffentlichten Ent-
, urf in Einzelheiten noch Abänderungen ein-
Men, um sowohl technische Schwierigkeiten zu
E^^winden als auch gewisse Härten zu besei-
*
o,Zu den wichtigsten nächsten Ausgaben der
Mchsregierung wird die
^ Arbeitsbeschaffung und ihre Finanzierung
Moren. An diesem besonders schwierigen
Problem, vor allem der gesicherten Finan-
der Arbeitsbeschaffung, sind Reichs-
Am und Reichsfinanzministerium hervor-
Wend beteiligt. Was die Beratungen er-
Werden, darüber verlautet zwar noch
mchts Bestimmtes, aber es scheint die Frage
Ä k Auflegung einer Reichsanleihe für die
Arbeitsbeschaffung sehr stark erörtert zu wer-
xFll. In maßgebenden Kreisen wird dazu der
Mudpunkt vertreten, daß sicherlich ein Ver-
M SU empfehlen sei. Man weist darauf hin,
M eine Reichsanleihe für diese nationalen
Zwecke erfolgficher angesehen werden dürfte,
Man man sie entsprechend propagiert und
urch besondere Vergünstigungen auszeichnet,
venso einen anreizenden Zinssatz festsetzt.
Mr wird u. a. ein Zinssatz von 4 Prozent
As Vorschlag gebracht. In Wirtschafts- und
Mrinzkreisen hat man sich des weiteren mit
M Frage beschäftigt, wie hoch die erste
Mnche einer solchen Reichsanleihe vielleicht
Massen werden könnte mit Rücksicht darauf,
M vorerst die Tragfähigkeit des Marktes
Mst klar ersichtlich ist. Äus diesen Kreisen
urde vorgeschlagen, die erste Tranche etwa in
von 300—800 Millionen zu bemessen
iiü M bann der guten Propaganda mit zu
wirke bbvuvch eine lleberzeichnung zu be-
Der vom Reichskanzler angekündigte
Abbau des übermäßig erhöhten
. Zwsniveaus
de deutschen Wirtschaft hat die Vertretung
Bankgewerbes, nämlich den Zentralver-
k"Ud- veranlaßt, sich ebenfalls mit dieser Re-
jMfrage für die Zinswirtschaft zu beschäf-
Mn. Wir erfahren weiter, daß die nächsten
pochen bereits positive Maßnahmen
R dem Gebiete der Zinssenkung bringen
üin Aber, wie wir bereits früher mit-
ckUten, wird es sich bei den bevorstehenden
Mtznahmen keineswegs um Zwang s-
yMgriffe handeln. Die Regierung will
- Mllem erst einmal den Boden für die or-
kAWÄH U? «Mi, K "mu
Alle Gewerkschaften unler Adolf Wer
Berlin, 3. Mai. Wie der NSK. vom Leiter
des Aktionskomitees Mm Schutze der deutschen
Arbeit, Dr. Ley, mitgeteilt wird, haben der
Gesamtverband der christliche» Gewerkschaften,
der Gewerkschaftsring der Angestellten-, Ar-
beiter, und Beamtenverbände (H' "
der GDA., der RdA. und an<r
sich bedingungslos der Führung Adolf Hitlers
und den Anordnungen des Aktionskomitees zum
Schutze der deutschen Arbeit unterstellt. Mor-
gen würden mit dem DHV.,: als dem letzten
Verband, Verhandlungen stattfinden. Es sei
hoffen, daß auch diese Organisation den Geist
der Zeit erkenne und sich dem großen Werke
einfüge.
Damit wäre zum erstenmal, so fährt die
Der Reichskanzler Ehrendoktor der
Technischen Hochschule Stuttgart.
Stuttgart, 4. Mai. Die hiesige Technische
Hochschule hat den Reichskanzler Adolf Hit-
l e r zum Ehrendoktor ernannt „als den Mann,
Art den Boden bereitet hat, auf dem allein
eine deutsche Baukunst wieder wachsen kann."