Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Pfälzer Bote für Stadt und Land (68) — 1933 (April bis Juni)

DOI chapter:
Nr. 100-124 (2. - 31. Mai)
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.68778#0334
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
*2 3 rr«-k-,

Seite 4

„Psälzer Bote" Heidelberg— Mittwoch, den 10. Mai 1S38

Nr. 1<^


ll
s
e
z
l

j

6)

Marktbericht
Marktbericht der Großmarkthalle Handschuhs-
heim vom 9. Mai.
Rhabarber 4—4,5, Kopfsalat, erste Sorte 5—6,
zweite Sorte 3,3—4,5, Sellerie 4, Spinat ohne
Nachfrage. Versteigerung täglich 3 Uhr.

BeWagiulhme des
gesamten SW-Bermögens
Berlin, 10. Mai Der Generalstaatsaiu
walt l Berlin hat die Beschlagnahme des Ver-
mögens der gesamten Sozialdemokratischen Par-
teien Deutschlands und ihrer Zeitungen, sow^
des gesamten Reichsbanners angeordnet. Ein
Grund bilden die zahlreichen Untreuesälle, d>e
durch die Uebernahme der Gewerkschasten un»
der Arbeiterbanken durch die NSBO aufgedsckt
wurden.

übertragbar und haben nur Gültigkeit wäh-
rend der aufgedruckten Gültigkeitsdauer.
Die Ausgabe der Reichsverbilligungsscheine
erfolgt für die Empfänger von Arbeitslosen-,
Krisen- und Kurzarbeiterunterstlltzung durch
die Arbeitsämter, für die von der öffentlichen
Fürsorge laufend unterstützten Personen (auch
für die Wohlfahrtserwerbslosen), für die
Empfänger von Zusatzrente nach dem Reichs-
versorgungsgesetz und für die Sozialrentner
durch die Fürsorgeverbände.
Vezugstellen für die verbilligten Speisefette
sind die Verkaufsstellen, die die Speisefette
führen und die sich bereit e '"en, den Ver-
billigungsschein in Zahlum nehmen und
den sonstigen Vorschriften zu ^sprechen. Die
Verkaufsstellen sind durch Aushang kenntlich
zu machen.
Nach dem Erlaß des Ministeriums des In-
nern vom 3. 5. 33 sind als Vezugsstellen nicht
zugelassen: Warenhäuser sowie den Waren-
häusern und den Einhe".spreisgeschäften ähn-
liche Betriebe, ferner die sogenannten Klein-
preisgeschäfte und BUlig-Läden.
Einlösung der Neichsverbilligungsscheine.
Die Verkaufsstellen leiten die Abschnitte
der Reichsverb'lligungsfcheine den Finanz-
kassen zu. Die Finanzkassen lösen die Ab-
schnitte ein. Die Finanzkassen rechnen d'e
Abschnitte auf Reichssteuern an, falls solche
fällig oder rückständig sind. Zum Zwecke der
Anrechnung sind die Abschnitte der Finanz-
kasse entweder im Kassenraum zu übergeben
oder mit der Post zu übersenden.
Dis Abschnitte werden nickt auf Reichssteu-
ern angerechnet, wenn ein Antrag auf Var-
einlösung gestellt wird. Wird Bareinlösung
verlangt, so müssen die Abschnitte der Finanz-
kasse 'm Kassenraum übergeben werden. Bar-
einlösung kann nur verlangt werden, wenn
der Wert der einzulöfenden Abschnitte minde-
stens 10 RM. beträgt; geringere Beträge kön-
nen also im Wege der Anrechnung verwertet
werden.
Die Verkaufsstellen sind vervflichtet. die
Abschnitte sortiert und in Bündeln oder Päck-
chen verschnürt der Finanzkasse zu übergeben
oder zu übersenden. Jeder Einlieferung ist
eine Mitteilung beizufügen, aus der Name,
Vorname und Wohnort des Berechtigten und
die Zahl der eingelieferten Abschnitte her-
vorgehen. Die Höchstzahl der in einem Päck-
chen enthaltenen Abschnitt darf 50 Stück nicht
überschreiten. Die Finanzkasje ist berechtigt,
unsortierte, ungepackte, ungebündelte oder
ohne Mitteilung eingelieferte Abschnitte zu-
rück-uweisen.
Wegen Ausgabe der Neichsverbilligungs-
scheine durch das Wohlfahrts- und Jugendamt
Heidelberg vergl. Bekanntmachung der
Stadt in heutiger Ausgabe.

Vom
Kuliurlilmbükns
„Mensch ohne Namen". Die überaus
lebendige Handlung und Werner Kraus, der
die Hauptrolle verkörpert, bürgen dafür, daß
dieser Meistertonfilm, der nun fast dreiviertel
Jahre in den Kinos Deutschlands läuft, auch
weiter seine Anziehungskraft ausüben wirb
Dieses Schicksal eines Kriegsheimkehrers hä»
den Zuschauer in seinem Bann bis zur letzten
Spanne. — Mit dem zweiten Teil des Goethe-
Films und llfakabaret wieder ein sehenswer-
tes Programm.
86ilo6lir!i1spiele
Voranzeige. Morgen gelangt in den Schloß-
lichtspielen in Erstaufführung der Alli-
anz-Tonfilm „Ein Lied für Dich", ein
Film der „Jenny Jugo" und im beson-
deren des gefeierten Tenors der Mailänder
Skala „Jean Kiepura" zur Darstellung.

Zur MMigung der Speisefette für die minderbemittelte
Bevölkerung i
Massnahmen der Reichsregierung.
Zur Erhaltung des deutschen Bauernstandes
ist die deutsche Fettwirtschaft durch die zweite
Verordnung des Reichspräsidenten zur För-
derung der Verwendung inländischer tierischer
Fette und inländischer Futtermittel vom 23. 3.
1933 (RGBl. I S. 143) neu geregelt worden.
Die Neuordnung soll die Nachfrage nach
einheimischen Fetterzeugnissen verstärken und
hierdurch dazu beitragen, die Rentabilität der
bäuerlichen Veredlungswirtschaft wieder her-
zustellen. Dabei ist eine gewisse Mehr He-
ia st ung der Verbraucher unvermeid-
lich. In Würdigung der Notlage vieler Volks-
genossen, die infolge der Arbeitslosigkeit oder
aus anderen Gründen hilfsbedürftig sind, hat
die Reichsregierung für sie Verbilli-
gungsmaßnahmen gegenüber den zu
erwartenden höheren Fettpreisen vorgesehen.
Zu diesem Zweck sollen Reichsverbilligungs-
scheine für Speisefette ausgegeben werden.
Die hierfür erforderlichen Mittel stellt die
Reichsregierung aus dem Aufkommen der
Verbrauchsbesteuerung von Margarine,
Kunstspeisefett, Speiseöl, Pflanzenfett und ge-
härteten Tran zur Verfügung.
Die Verbilligungsscheine erhalten:
a) die Hauptunterstützungsempfänger und
Zuschlagsempfänger der Arbeitslosenver-
sicherung und der Krisenfürsorge;
b) die Empfänger von Kurzarbeiterunter-
stützung;
o) die von der öffentlichen Fürsorge laufend
als Hauptunterstützte und Zuschlagsemp-
fänger in offener Fürsorge unterstützten
Personen,
die Empfänger von Zusatzrente nach dem
Reichsversorgungsgesetz und ihre Zu-
schlagsempfänger, sowie Empfänger von
Elternbeihilfe. Sofern es sich bei dem Zu-
satzrentenempfänger um Beschädigte han-
delt, ist die Ehefrau mit als Zuschlägsemp-
fänger zu zählen. Den Empsängern von
Zusätzrente nach dem Reichsverversor-
gungsgesetz stehen Empfänger von Zusatz-
rente gleich, denen andere Reichsgesetze so-
ziale Fürsorge im Sinne des Reichsversor-
gungsgesetzes zubilligen;
u) die Sozialrentner, ihre Ehefrauen und un-
terhaltsberechtigten minderjährigen Kin-
der. Sozialrentner im Sinne dieses Er-
lasses sind alle Empfänger von Renten der
Unfall-, der Invaliden-, der Angestellten-
und der knappschastlichen Pensionsvsr-
sicherung.
Auf die Verbilligungsscheine können bezogen
werden: Butter, Käse, Schmalz, Nohfett,
Speck Talg, Speiseöl, Margarine, Kunstspeise-
fett und gehärtetes Pflanzen- oder Tierfett.
Die Verbilligung beträgt je Pfund 25 Rpf.
Die Reichsverdilligungsscheine sind nicht

der Jahresversammlung des A.D.J.V. Lan-
desverein Vaden findet am 13. und 14. Mai
1933 in der hiesigen StadthaIle, Seiten-
eingang VI, eine Trophäenschau in den
ehemaligen Räumen des Kunstvereins statt.
— Sie ist geöffnet am 13. Mai 1933 von 12
bis 18 Uhr, am 14. Mai von 10—18 Uhr. Ein-
tritt 30 Rpf., Forst- und Jagdschutzbeamte
frei. — Am Sonntag, den 14. Atm 1933 wird
die Landesverfammlung vormittags 10 Uhr
im Kammermusiksaal der Stadthalle mit dem
Jahres- und Kassenbericht, Wahl der Vertreter
für die Hauptversammlung in Berlin, Wahl
des Ortes für die nächste Jahresversammlung
und der Erledigung der Anträge der verschie-
nen Bezirksvorstände ihren Fortgang nehmen.
Um""". ' "

Kleine Mitteilunsen
London. Das Unterhaus lehnte mit 241
gen 39 Stimmen einen Antrag des Führers
der Arbeiterovvosition Lansbury ab, der
striche am Etat des Foreign Osfice in
von 105 Pfund fordert. Diese Abstimmung, dn
eine Billigung der Außenpolitik der Regierung
dnrstellt, schloß die heutige Diskussion Wer die
Weltmiwschaftskonferenz.
Paris. Nach einem Telegramm der komm»'
nistischen Zeitung „Humanitß" aus Saigons
sollen dort acht Kommunisten zum Tode uno
18 zu lebenslänglicher Zwangsarbeit verur-
teilt worden sein. Außerdem habe das Ge-
richt über eine große Anzahl weiterer Ange-
klagter insgesamt 900 Jahre Zwangsarbeit
verhängt. Es soll sich um Kommunisten han-
deln, die an der Protestbewegung in Eochiü-
china im Jahre 1930/31 beteiligt gewesen
seien.
München. Der Vorsitzende der ehemaligen
Fraktion der KPD. im Bayerischen Landtag,
Drossel, hat seinem Leben durch Oessnen
der Pulsadern ein Ende bereitet.

LelrrKtli.
Vierstädtekamps in Schwetzingen — Heidel-
berger Schach in Front.
Wohl noch nie im badischen Schachleben waren
so viele Schachspieler versammelt, wie bei diesem
Vierstädtewcttkampf am Sonntag in Schwetzin-
gen. Karlsruhe, Mannheim, Ludwigshafen und
Heidelberg hatten je 25 ihrer stärksten Spieler
zu diesem Grotzkampf entsendet. An 50 Brettern
wurde gespielt. Von den Heidelberger Spielern
hätte wohl keiner an einen Sieg geglaubt. lln>
so höher ist dieser Sieg zu bewerten, und Hei-
delberg darf sich wohl rühmen, mrt
diesem Sieg eine dominante Stel-
lung im badischen Schach errungen
zu haben. Vir nennen hier nur das Ergebnis
der ersten zehn Bretter. (Heidelberg zuerst ge-
nannt). Am Vormittag:
Schmaus — Müller 1:0, Pfützner — Ruchli 0:1,
Beck — Dr. Mayer 1:0, Minnier — Dr. Stäbler
1:0, Tunnat I — Milewski 1:0, Kücherer gegen
Morsch 0:1, Walter — Weihnacht 0:1, Barber
gegen Schneider 1:0, Berlinghof — Hartman»
V-:V-, Schmich — Wölber V-:^.
Der-N a ch m i t t a g mutzte die Entscheidung
bringen. Hier kamen Sieger gegen Sieger vom
Vormittag und die beiden Unterlegenen vom
Vormittag gegeneinander. Heidelberg kam gegen
Ludwigshafen, das die Städtemannschaft von
Karlsruhe knapp geschlagen hatte. Ludwigshafe"
trat mit seinen altbewährten Kämpen an, wie
Hussong, Heinrich und Fleitzner. Die ersten Er-
gebnisse sah Heidelberg leicht in Führung; jedoch
bis aus die letzten Partien war der Sieg noch
zweifelhaft. Erotzer Jubel, als Endergebnis m»
14:11 für Heidelberg verkündet wurde. Eine
Einzelleistung sei noch hervorgehoben. Der dies-
jährige Stadtmeister Schmaus, der am ersten
Brett für Heidelberg kämpfte, vermochte sowohl
den Mannheimer Spitzenspieler Müller wie den
Ludwigshafener Oherrheinmeister Hussong s"
schlagen und holte somit zwei wichtige Punkte für
Heidelberg. Eine sehr schöne Leistung!
Die Ergebnisse an den ersten zehn Bretter»
waren: Schmaus — Hussong 1:0, Pfützner gege»
Heinrich 0:1, Minnier — Fleitzner 0:1, Veck gege"
Schwind 1:0, Tunnat — Baumgartner 0:1, Kü-
cherer — Schelling 0:1, Walter — Glas V-ll/s,
Barber — Bauer 1:0, Berlinghof — Eser
Schmich — Kühne 1:0.
Zum Schlutz wäre noch zu erwähnen, daß del
Wunsch geäußert wurde, derartige größere
Städtewettkämpfe des öfteren zu wiederhole».
O. M-

11.30 Uhr findet daselbst ein Vortrag des
Herrn Oberförster Sartorius aus Sim-
mern (Hundsrück), über das Thema: „Veran-
lagung, Abstammung und Altersbestimmung
des Rehwildes" sowie eine Führung durch die
Trophäenschau durch die Herren Oberförster
Sartorius und Jagdmaler Lotse statt. Anschlie-
ßend hieran wird etwa um 13.30 Uhr ein ge-
meinsames Mittagessen in der Stadthalle statt-
finden. — Wegen der Trophäenschau verweisen
nur aus die besondere Mitteilung im Inseraten-
teil.
X Vorlesungsänderung. Die von Herrn
Privatdozent Dr. Buhtz für Mittwoch, 18
bis 19 Uhr, angekündigte Vorlesung: „Der
plötzliche Tod aus natürlicher (innerer) Ur-
sache" wird wegen des Wehrsportnachmittags
am Dienstag 18—19 Uhr gelesen.
X Zwangsinnung der Herren- und Damen-
schneider. Auf Grund der Anweisung des
Kommissars für das Handwerk wurde auch die
Gleichschaltung im Schneiderhandwerk voll-
zogen. Nachdem in der außerordentlichen Ver-
sammlung am Dienstag der Gesamtvorstand
zurückgetreten war, wurde zur Neuwahl
geschritten. Der seitherige Obermeister Wilh.
Unkelbach wurde einstimmig wiederge-
wählt. Ebenso wurden die alten Vorstands-
mitglieder Peter Langer, Jakob Ortlieb, Ottö
Jaeger, Georg Schmidt, Hermann Stäbler,
Franz Xaver Maier wieder in den Vorstand
gewählt. Neu hinzu kamen Valentin Heck
und Gotthold Steinschauer. Der Eesamtvor-
stand besteht nun zu 80 Prozent aus einge-
schriebenen Mitglieder der NSDAP. Ober-
meister Unkelbach sprach in zu Herzen gehen-

Mchtersheim und zuletzt längere Zeit in Lau-
dsnbach an der Bergstraße tätig.
X Berücksichtigung der aus vem Werkhalb-
jahr kommenden Abiturienten. Wie die Presse-
stelle beim Staatsministerium mitteilt, hat der
Minister des Kultus, Dr. Wacker', an die ba-
dischen Landeshochschulen folgenden Erlaß ge-
richtet: Bei der Aufstellung der Studienplüne
und Festsetzung der Vorlesungen für das Win-
rerfemester 1933—34 ist dafür Sorge zu tra-
gen, daß auf dix Abiturienten, die aus dem
freiwilligen Werlhalbjahr kommen, besondere
Rücksicht genommen wird. Sie dürfen gegen-
über Abiturienten, die schon jetzt auf die Hoch-
schule kämmen, in keiner Weise benachteiligt
sein; bei der Regelung von Stipendien und
Vergünstigungen sind sie besonders zu berücksich-
tigen.
X Ergebnis des Kornblumentags. Trotz
des schlechten Wetters hat der Badische Krie-
gerbund bei der Straßensammlung am Sonn-
tag rd. 1000 bis 1100 RM. für seine sozialen
Einrichtungen erzielen können.
X Die Allgemeine Ortskrankenkasse für den
Amtsbezirk Heidleberg zählte am 1. Mai 1933
29 476 Mitglieder gegen 29 563 im Vormonat.
Hiervon waren 15 310 (15 207) männlichen und
14166 (44 356) weiblichen Geschlechts. Pflicht-
versichert waren 13 576 (13 455) Männer und
11 210 (11380) Frauen. Freiwillig versichert
waren 1734 (1752) Männer und 2956 (2976)
Frauen. An arbeitsunfähig Kranken wurden
am Stichtage insgesamt 376 (386) Männer und
483 (530) Frauen gezählt. Hiervon entfallen
auf frsdwWge Mitglieder 56 (60) Männer und
106 (430) Frauen. Von 127 (147) Wöchnerin-
nen, dle am 1. Mai gezählt wurden, gehören
100 (1'24) den Pflichtversicherten und 27 (23)
den freiwilligen Mitgliedern an. Außer diesen
wurden auf Grund der FamdlienWfe weite«
116 (112) Wöchnerinnen understützt. Die Zahl
.der arbeitsunfähig Kranken betrug insgesamt
859 (916) oder 2,91 (3,09"/»). Vom Arbeitsamt
lvaven am 1. Mai 3581 (3690) männliche und
1012 (1121) weibliche Erwerbslose gemeldet.
Im freiwilligen Arbeitsdienst standen 736 (619)
männliche und 38 (99) weibliche Personen.
X Bühnenvolksbund-ReichsverSand deut-
sche Bühne e. V. Wir weisen nochmals auf
unser gestriges Inserat hin, wonach dis Mit-
glieder unserer Theatergemeinde für das heute
stattfindende Gastspiel des Schlierseer Bau-
erntheater „Der Herrgottsschnitzer von Ober-
ammergau", Volksstllck von Gang Hofer,
sowie für den morgigen Ludwig Thoma-
Abend Karten zu ermäßigten Preisen in
unserer Geschäftsstelle: Plöck 28 erhalten.
X Ueber die Vereinheitlichung der Gewerk-
schaften sprach gestern abend im Heim des G.
d. A. Geschäftsführer Kothe. Ueber die
Vorgänge in der Heidelberger Ortsgruppe be-
richtet er, daß die Umformung des Vorstandes
bereits vollzogen sei und zwar bestehe er voll-
ständig aus Nationalsozialisten, alles Mit-
glieder der E. d. A.. Getreu dem national-
lozialistischen Führerprinzip kämen Wahl-
handlungen nicht mehr in Betracht. Der E.
d. A. habe die Vereinheitlichung begrüßt, da
im E. d. A. schon von jeher die Tendenz dazu
nnaturgemäß vorhanden war. Der E. d. A.
habe sogar dem Reichskanzler einen großen
Plan überreicht, der sich mit der Vereinheit-
lichung der Gewerkschaften befaßte. Die zahl-
reich erschienenen Mitglieder folgten dem ein-
stündigen Vortrag mit regem Interesse und
Beifall.
X Preußisch-Süddeutsche Klassenlotterie. Am
17. und 18. Mai findet die Ziehung der 2. Klasse
statt, wobei neben vielen anderen größeren Tref-
fern wieder 2 Hauptgewinne von je 100 000 RM.
zur Ausspielung kommen. Die Erneuerung
der Lose zur 2. Klasse hat planmäßig späte-
stens bis zum 10. Mai, 18 Uhr, bei Ver-
lust des Anrechts in der zuständigen Lotterie-Ein-
nahme zu geschehen. Die Beachtung dieser Frist
wird zur Vermeidung von Nachteilen dringend
empfohlen. Für neue Spieler sind Kauflose in
allen Abschnitten zu amtlichen Preisen hei den
Staatlichen Lotterie-Einnehmern zu haben.
X Tagung des Verbandes der Deutschen
Korkindustriellcn E. V. am 12. und 13. Mai 1933
in Heidelberg. Der Verband der Deutschen
KorkiiNdustriellen hält m diesem Iah« seine
ordentliche Generalversammlung in Heidelberg
ab. Die Tagung umfaßt zwei Tage. Ihr gehen
am Freitag, den 12. Mai 1933 Beratungen des
Vorstandes und interne Beratungen der Mit-
glieder voraus, während am Samstag, den 13.
Mai 1933, die eigentliche Generalversammlung
im Sitzungssaal der Handelskammer Heidelberg
stattifmdet. Die Mitglieder des Verbandes, dem
nicht nur Fabrikanten, sondern auch die Händ-
ler und Importeure von Kovkholz angeschlofsen
sind, der also eine Vertretung der gesamten
KorWranche davstellt, sind bereits zahlreich m
unserer Stadt eingetroffen. Es ist zum ersten
Male, daß der Verband Heidelberg als Ta-
gungsort gewählt hat.
X Vertreter des Kommissars für Gewerk-
schastswesen. Anstelle der beurlaubten Gewerk-
schaftssekretärin des Deutschen Tabakavbeiter-
oerbandes, Frau Wolf, wurde vom Kommis-
sar für das Ggwerkschaftsmesen in Baden der
MtionalsoziMst Fritz Bender aus Michelfeld
als Gauleiter des Gaues 5 des Deutschen Tabak-
avbeitevvsrbandes und zugleich als Stellvertre-
ter des Kommissars HovmuH eingesetzt.
X Bei den Schlierseern wird heute abend
„Der Herrgottschnitzer von Oberammergau" ge-
spielt. Mit diesem Werl haben die Schlierseer
bereits die 1000. Aufführung überschritten. Anr
Donnerstag kommt Ludwig Thoma zu Wort.
„Die Dachserin" und „Erster Klasse", zwe: Bau-
vnschwänke.

X Trophäenschau des A.D.J.V. Anläßlich den Worten über die nationale Bewegung.
' " Mit einem dreifachen Sieg-Heil auf den
Reichspräsidenten und Volkskanzler Avals
Hitler wurde die Versammlung geschlossen.
X Keine Neueinstellung von Apothekerprak-
tikanten mehr. Wie die Pressestelle beim Staats-
ministerium mitteilt, hat der Sonderkommissar
für das Gesundheitswesen in Baden, Dr. Pak-
heiser, folgende Verfügung erlassen: Unter vor-
läufiger Aussetzung des Z 5 der Verordnung vom
11. September 1896, betr. Geschäftsbetrieb in den
Apotheken, wird, um einer Ueberfüllung des
Apothekerberufes vorzubeugen und im Einklang
des Runderlasses des preußischen Ministers des
Innern vom 18. April 1933, bestimmt, daß mit
sofortiger Wirkung ausnahmslos jedem Gesuch
um Einstellung eines Apothekerpraktikanten die
Genehmigung zu versagen ist. Eine Neufassung
der Prüfungsordnung der Apotheker und der
Apothekenbetriebsordnung ist zu erwarten.
X KO Jahre Heidelberger Kriegerdenkmal.
Heute vor 60 Jahren fand in unserer Stadt ein
Festtag statt, der in diesem Jahre wieder von
der ganzen Bevölkerung verstanden und im Geiste
mitgefeiert werden kann, die Enthüllung des
Kriegerdenkmals für die gefallenen Helden aus
dem Jahre 1870-71. Es war eine würdige Feier,
die heute vor 60 Jahren bei der Enthüllung statt-
gefunden hat und an der sich die ganze Bevöl-
kerung unserer Stadt beteiligt hat, wie die vor-
handenen Bilder aus damaliger Zeit noch be-
weisen. Eigentlich waren es zwei Denkmäler, die
enthüllt wurden, da gleichzeitig das kleine fran-
zösische Denkmal noch von den Franzosen uns
übergeben wurde.
X Berkehrsunglück. Heute morgen versuchte
beim Stauwehr m Zieqelhaufen ein Personen-
auto einen führenden Lastwagen zu überholen.
Bei diesem Versuch wurde das Personenauto
aus der Fahrbahn geschleudert, fuhr am Berg-
abhang in die Höhe und fiel gegen das Lastauto
zurück. Die Insassen des Pevsonenniagens blie-
ben unverletzt. Das Auto ist schwer beschädigt
worden.
 
Annotationen