Nr. 192
„Hervrroerger «orrckvratt" — Mittwoch, den 23. August 1833
Seite 7
Aufschlutz, dre vom Verlag oder von der Nurnb
ger Lebensversicherungs-Bank zu beziehen sind.
der Untersuchung bis morgen in die Pvlueihaft
zurückgesandt. Die Negative seines photographi-
schen Apparates wurden von den Behörden
entwickelt.
Joseph von Laufs, dex Dichter des Nieder-
rheins gestorben.
Berlin, 23. Aug. Auf seinem Sommersitz in
Omnibus umgestürzt: Elf Verletzte
Wuppertal, 23. Aug. Ein mit elf Personen
besetzter Omnibus aus Krefeld stürzte in einer
8-Kurve auf dem Wege von hier nach Kohl-
furt um. Sämtliche Insassen wurden verletzt
und mußten ins Krankenhaus gebracht wer-
den. Neun verletzte konnten nach Anlegung
von Verbänden entlassen werden.
Die Biersteuer ein glanzendes Geschäft für
den amerikanischen Staat.
Newyork, 23. Aug. Die Einnahmen aus der
Biersteuer in den Vereinigten Staaten übertref-
fen alle Erwartungen. Sie haben im Juli
16,6 Millionen Dollar erreicht.
Die Bierbrauereien nehmen damit hinsichtlich
ihres Steueraufkommens bereits den dritten
Platz unter den verschiedenen Industrien der
Vereinigten Staaten ein.
Schlafkrankheit in USA.
Washington, 22. Aug. Dm Schlafkrankhsits.
epidemie in S t. Louis im Staate Missouri
dehnt sich weiter aus. Zuletzt wurden 15 Tote
bei insgesamt 135 Erkrankungen gezählt.
BMtrüMMöMr Knirsch hinMichtet
Frankfurt a. M., 22. Aug. Der 20 Jahre
alte Autoschlosser Willi Knirsch, der am
1. Dezember 1932 den Eeldbriefträger Johan-
nes Hofmann beraubt und ermordet hatte und
wegen dieser Tat am 14. Januar 1933 vom
Schwurgericht zum Tode verurteilt worden
war, ist heute früh um 6 Ahr im Hofe des
Strafgefängnisses in Frankfurt a. M.-Preun-
gesheim durch das Veil hingerichtet worden.
Dies war die erste Hinrichtung in Frank-
furt seit dem 23. März 1914, dem Tage, an
dem der Giftmörder Hopf enthauptet wurde.
Zwei weitere Hinrichtungen.
Weimar» 22. Aug. Im Hofe des Gerichts-
gebäudes sind heute früh die beiden Mörder
Hahn und Leffler hingerichtet worden.
Die beiden hatten im vorigen Jahr eine Frau
Weißenborn aus Jena unter der Vorspiege-
lung, eine Autofahrt zu machen, in die Nähe
eines toten Armes der Saale gelockt, dort er-
mordet und die Leiche in das Wasser versenkt
DrrKkMZträM von Einning
Neuburg a. d. D., 22. Aug. Am 2b. August
tritt der Maurermeister Josef Gardel von
Sinning, ein geborener Italiener, mrt einem
66 Pfund schweren Doppelkreuz aus Holz in
Erfüllung eines Gelübdes eine Fußwande-
rung über München — Innsbruck — Meran —
Venedig — Genua nach Rom an, die er in
100 Tagen zurücklegen will. Die Rückreise geht
zum größten Teil per Eisenbahn vor sich.
Gardel wird vom Papst und von Mus-
solini empfangen werden. Er ist 37 Jahre
alt, seit 1907 in Sinning verheiratet und Va-
ter von 9 lebenden Kindern. Am Tage seiner
Abreise wird in der Pfarrkirche von Rohrenfels
eine hl. Messe gelesen, wobei das Doppelkreuz
geweiht wird und der Pilger die hl. Kommunion
empfängt.
Das Kreuz trägt lateinisch und deutsch die
Inschrift: „Für mich und alle Sünden der Welt
trage ich dieses Kreuz in die Hauptstadt der
Welt."
Tagung brr internationalen Straf-
rechts- und GefangniskomnWon
vom 21. bis 26. August in Baden-Baden.
Berlin, 22. Aug. Vom 21. bis 26. August
^mdet in Baden-Baden eine Tagung der inter-
rationalen Strafrechts- und Gesängmskommjs-
Von einem Handwerksburschen erstochen.
Saarbrücken, 22. Aug. Eine schwere Bluttat
wurde gestern abend in Ormesheim verübt.
Der 50jährige Gemeindebeamte Franz Nie-
derländer geriet mit einem Handwerksbur-
schen, den er in den Gemeindeunterkunftsraum
führen wollte, in einen Wortwechsel. Der
Bursche griff sofort zum Messer und tötete den
Beamten durch einen Stich ins Herz.
Dem Mörder gelang es, m die benachbarten
Wälder zu flüchten. Bisher konnte er nicht
ergriffen werden.
Ein weiteres Todesopfer von Oberwiesen-
feld
München, 22. Aug. Das schwere Unglück im
Zeltlager der Hitlerjugend auf dem Oberwie-
senfeld hat ein weiteres Todesopfer gefordert.
Die 36 Jahre alte Kassiererin Nußhardt,
die bei dem Unwetter in ein Zelt geflohen
und beim Zusammenstürzen des Zeltes schwer
verletzt worden war, ist gestorben.
Die verletzten Hitler-Jungen befinden sich
auf dem Weg der Besserung.
„Damen werden gebeten, nicht zu rauchen!"
Erfurt, 23. Aug. Der hiesige Polizeipräsi-
dent gibt bekannt: „Um der Unsitte, daß Per-
sonen weiblichen Geschlechts in der Öffentlich-
keit rauchen, entgegenzutreten, werden alle
Inhaber von Gastätten, Cafes, Weinstuben
bringe ich Ihnen die beste Schwim-
merin der Welt!"
Ruth Mia gestorben
Efsen, 23. Aug. Die ISjährige Schwimmerin
Ruth Litzig, die nach fast 79stiindigem Aufent-
halt im Wasser des Baldeney-Sees vollkommen
entkräftet als Schwerkranke ins Krankenhaus ge-
bracht werden mußte, ist gestern nachmittag 4 Uhr
gestorben. Seit ihrer Einlieferung war die
„Rekordschwimmerin" ohne Bewußtsein; das Herz
konnte nur durch ständige Kampserspritzen in Tä-
tigkeit gehalten werden.
Beim Krankenhaus Huyssen-Stist sammelte sich
auf die Nachricht vom Tode des Mädchens hin eine
große Menschenmenge an, die ihrem Unmut Aus-
druck gab über den sträflichen Leichtsinn und vor
allem über die Torheit und Unsinnigkeit der ge -
schästst richtigen und sensationslü-
sternen Veranstalter dieser Menschenquä-
lerei, die man dazu noch „Rekordschwimmen"
nannte.
Man darf annehmcn, daß der Tod des Mädchens,
das ein Opfer des Rekordwahnsinns geworden ist,
ei: Nachspiel für die Veranstalter haben wird.
Lastkraftwagen mit Stahlhelmern
verunglückt: 13 Verletzte.
Stolberg, 23. Aug. Dez Abends gegen 7
Uhr wollten Stahlhelmleute mit Angehörigen
aus Vicht zu einem „Deutschen Abend" in
einem Nachbarort fahren. Die Fahrt hatte ge-
rade begonnen, als Plötzlich, vielleicht infolge
zu starker Belastung, ein Seitenbrett des
Lastkraftwagens herunterschlug und ein
großer Teil der Insassen auf die Straße stürzte.
13 Personen erlitten mehr oder minder
schwere Verletzungen. Vier davon, zwei Män-
ner und zwei Mädchen, mußten ins Stolberger
Krankenhaus gebracht werden.
Der Schifferstreik in Nordfrankreich.
Lille, 22. Aug. Der Streik der Flußschif-
fer in Nordfrankrich hat an Ausdehnung ge-
wonnen. Besonders betroffen sind die Bezirke
von Cambrai und Valenvienne: die
Schiffahrt in den großen Kanälen ruht völlig.
Die aus Belgien erwarteten Schiffe sind eben-
falls festgemacht worden.
Msknseim in Minden
Pionierschuppen niedergebrannt. — Eine Mil-
lion Schaden, — Kommunistische Brandstif-
tung?
Minden, 22. Aug. In einem Schuppen der
Pionierkaserne brach gestern abend Feuer aus,
das.mit rasender Geschwindigkeit um sich griff.
Im Nu stand der 200 Meter lauge Schuppen,
in dem der Fuhrpark und sonstiges Material
des Pionierbataillons untergebracht waren, in
Hellen Flammen.
' Trotz der sofortigen Löscharbeiten und Ber-
' gungsversuche der Feuerwehr, der Garnison so-
wie der gesamten SA. und SS. war es nur
> möglich, einige Wagen aus dem Flammenmeer
zu retten. Das ganze Gebäude war in etwa
zwei Stunden niedergebrannt.
Vermutlich ist das Feuer durch Brand»
st istung entstanden. Man nimmt an, daß es
sich um ein kommunistisches Attentat handelt
Der Sachschaden soll etwa eine Million RM
betragen.
Vom ..Weltrekord" ins Krankenhaus
Ein warnendes Beispiel, wohin Unvernunft führt.
Essen, 22. Aug. Die Kerner Schwimmerin Ruth
Litzig, die am Samstag abend nach fast 79stün-
digem Aufenthalt im Wasser — mit Schwimmen
hat das nichts mehr zu tun — völlig erschöpft aus
dem hiesigen Baldeneysee gezogen wurde, liegt hier
in bedenklichem Zustand im Huytzen-Stift. Die
Schwimmerin, die sich schon in den letzten Stunden
kaum noch bewegen konnte, vollkommenteil-
nahmslo simWassertrieb und nur durch
Zurufe, Musik und Lärm immer wieder zum Be-
wußtsein gebracht wurde, mußte, in Watte und
Tücher gepackt, sofort mit einem Krankenwagen
der Feuerwehr ins Krankenhaus geschafft werden.
Auskunft über den Zustand der „Rekordschwim-
merin" war von ärztlicher Seite nicht zu erhalten.
Soviel läßt sich jedoch sagen, daß Atemnotund
Herzbeklemmungen gefährlich st er
Art sowie andere Krankheitserscheinungen die
einstweilige Folge der unsinnigen „Rekordschwim-
merei" sind.
Wie harmlos man in der Gefolgschaft der
Schwimmerin den Zusammenbruch zunächst beur-
teilte, geht aus dem stolzen Ausspruch der Mut-
ter hervor, die noch bei der Einlieferung ihrer
Tochter ins Krankenhaus erklärte: „Hier
sion statt, die aus amtlichen Delegierten der
meisten Länder der Welt besteht. Die diesjäh-
rige Tagung der Kommission behandelt Fragen
aus dem Gebiete des Ausliöferungsrechts, des
Strafvollzugs u. der internationalen Kriminal-
statistik, insbesondere aber dient sie der wissen-
schaftlichen Vorbereitung des nächsten Kon-
gresses, zu dem die 'Reichsregierung für das
Jahr 1933 nach Berlin eingeladen hat.
Deutschland hat, als Tagungsland des näch-
sten Kongresses, zur Zeit den Vorsitz in der
Kommission inne. Vorsitzender ist der erste
deutsche Delegierte, Reichsgerichtspräftdent Dr.
Bumke, der auch m den letzten Jahren Ver-
handlungen geleitet hat.
Der Eowjet-EtratoWöreMllM
Leningrad, 23. Aug. Dieser Tage sand hier
auf dem Wolkow-Feld die erste Probefüllung , ,
des russischen StratosphärenBallons „OAH—1" Cochem an der Mosel ist, 78 Jahre alt/der
statt. Die Hülle des Ballons wiegt 928 Kilo- Dichter Joseph von Laufs gestorben.
Laufs, ehemals aktiver Offizier, ist durch
seine historischen Dramen und seine Heimat-
romane bekannt geworden.
Dampfer „Seydlitz" wird abgewrackt: Das
letzte deutsche Schiff aus der Falkland-
Schlacht.
Bremerhaven, 23. Aug, Hier wird gegen-
wärtig der dem Norddeutschen Lloyd gehörige
Ozean- und Kriegsdampfer „Seydlitz" ab-
gewrackt und verschrottet. Bor 30 Jahren wurde
das Schiff in den Masten- und Australiendienst
des Norddeutschen Lloyd eingestellt, im Welt-
krieg war es Troßschiff des Grafen v. Spee
und machte die Seeschlacht bei den Falklands-
Inseln mit, aus der es als einzig es Schiff
in einen neutralen südamerikanischen Hasen
entkam.
Nach dem Kriege eröffnete der Norddeutsche
Lloyd mit dem Dampfer „Seydlitz" seinen Süd-
amerikadienst. Auch auf der Nordroute ist das
Schiff später gelaufen.
Stbsturz eines Militärflugzeugs: Zwei Tote.
Brünn, 23. Aug. In der Nähe von
D e u t s ch - Br an i k stürzte ein tschechoslowa-
kisches Militärflugzeug ab. Das Flugzeug ver-
brannte nach der Explosion des Benzintanks.
Aus den Trümmern konnten nur noch die
verkohlten Leichen des Fliegers und des Beob-
achters geborgen werden.
Ein Höhenturm in Mailand
Mailand, 23. Aug. Die hiesige Stadt besitzt
nun einen neuen Höhenturm, den sogenannten
Littorio-Turm, der eine Höhe von
108,6 Meter aufweist und im großen Stadt-
park, in der Nähe der Kunsthalle, in kühner
Bauform aufragt.
Die Firma Giulio Varella erklärte gegen-
über dem Vertreter des „Seccolo Sera", die
erste Idee zum Bau diess Turmes habe der
schweizerische Industrielle Stigler gehabt,
der auch den Turmlift geschenkt hat. Projek-
tiert wurde der Turm von Giovanni Ponti
und gebaut von Ingenieur Cesare Ehiodi.
gramm. Der obere Teil der Hülle ist aus zwei-
schichtigem Stoff. In den nächsten Tagen wird
in der Gondel mit der Montage der Geräte be-
gonnen werden.
Der Bauentwurf des Ballons stammt vom
Sowjetingenieur Mass en ko und wurde von
einem besonderen Sachverständigenausschuß ge-
prüft, dem 40 bekannte Leningrader Gelehrte
und Ingenieure angehörten. Die Hülle des
Ballons und die Gondel sind in der hiesigen
Fabrik „Promtechnika" hergestellt worden. Diese
Fabrik soll auch künftighin Stratosphärenballons
bauen.
Btrlmrenötö Mvetter an -er
Küste von New Sersey
Zahlreiche Tote
Newyork, 22. August. Das bekannte Seebad
Atlantic City'und die gesamte Küste von
New Jersey und Long Island sind völlig über-
raschend von einem ungewöhnlich heftigen
Sturm und schweren Wolkenbrüchen
heimgesucht worden. Sieben Personen
sind ertrunken.
Besonders verhängnisvoll wüteten Sturm und
Seegang unter der Flotte der Sport- und Ver-
gnügungsfahrzeuge. Etwa 52 Leute mußten
aus Seenot gerettet werden. Außerdem liegen
zahlreiche Vermißt Meldung en vor.
— Der älteste Priester der Pfalz. Ein ge«
achteter Priester, Geistlicher Rat Deppisch,
feierte in Edenkoben sein 60jähriges
Priesterjubiläum. Der Jubilar steht
im 84. Lebensjahr und ist der älteste katho-
lische Geistliche der Diözese Speyer. Während
seiner langjährigen segensreichen Seelsorger-
tätigkeit war er lange Zeit in Lambrecht Diese
Stadt verdankt ihm neben seiner seelsorgeri-
schen Arbeit auch kommunalpolitisch vieles. Im
Jahre 1916 kam Geistlicher Rat Deppisch nach
Edenkoben. Weite Kreise kennen den Jubilar
auch durch seine schriftstellerische Tätigkeit,
— Vögel als Apfeldiebe. In Mörfelden,
in der Nähe des Waldes, fehlten einem Baum-
ftückbesitzer jeden Tag niedrere von seinen gut
ausgereiften SommerSpseln. Um dem Tater
auf die Spur zu kommen, sucht' ^n sich im
nahen Walde ein Versteck, muß! >: seiner
Ueberraschung feststellen, daß di. fel nicht
durch Menschenhände weniger wurden, sondern
daß zwei Eichelhäher die Täter waren. In
einer Stunde hatten sie nicht weniger als 25
Aepfcl fortgeschleppt.
— Auto überfährt zwei Männer. Bei Nor-
denstadt (Main-Taunuskreis) wurden zives
Männer aus Erbenheim, die sich auf dem Heim-
wege befanden, von einem Personenauto über-
fahren. Der eine, Fridolin Geist, wurde so
schwer verletzt, daß er alsbald starb. Der Zu-
stand des anderen ist hoffnungslos. Das
Auto ist, ohne sich um die Ueberfahrensn zu
kümmern, davongefahren.
— Von einem Pferd tödlich verletzt. In N i e-
derbrechen bei Limburg ging dem Land-
wirt Bernhard Schneider das Pferd mit dem
Wagen durch. Der Landwirt wurde vom Wagen
geschleudert und geriet unter das wildgewordene
Tier, das ihm Huftritte gegen die Brust und
den Kopf versetzte. Schwerverletzt wurde der
Mann ins Krankenhaus verbracht, wo er sei-
nen schweren inneren Verletzungen er leg-
g e n ist.
— Der obdachlose Reichssreiherr. In Diej
meldete sich dieser Tage ein Mann obdachlos,
dessen Ausweispapiere ihn einwandfrei als
Reichsfreiherrn Franz von Schieber,
Edler von Bern egg, legitimierten. Der
62 Jahre alte Mann war anfangs des Jahr-
hunderts Offizier in der Schutztrupps in
Deutsch-Südwestafrika. Er stammt aus der
Steiermark und hat sein ganzes Vermögen ver-
loren.
— Devisen- und Viehschmuggler nach Holland
geflüchtet. Die Familie Wester in Werther-i
bruch (Rb. Düsseldorf) befaßte sich in letzter *
Zeit mit Viehschmuggel und Devisenschiebungsn.
Das Geschäft wurde deshalb von der Polizei
geschlossen. Die Inhaberin der Kolonialwaren-
handlung und deren ältester Sohn konnten
nach Holland fliehen, während der jüngste Sohn,
der im Begriffe war, mit dem Motorrad davon-
zufahren, von der Polizei sestgenommen wer-
den konnte.
— Aufhebung des Briefgeheimnisses in der
Tschechoslowakei. Kürzlich ist in der Tschechoslo-
wakei das Briefgeheimnis aufgehoben worden.
Jeder Postbeamte und Gendarm hat nunmehr
das Recht, Briefe auf der Post zu öffnen und
auf ihren Inhalt hin zu untersuchen. Von die-
sem Recht soll insbesondere bei au s Deu t s ch-
land eingehenden Postsendungen Gebrauch ge-
macht werden.
usw. gebeten, in ihren Easträumen deutlich
lesbare Schilder mit der Aufschrift „Da-
men werden gebeten, nicht zu rauchen!" anzu-
bringen.
Alle Volksgenossen aber wollen dazu beitra-
gen, bei der Bekämpfung dieser Unsitte
mitzuwirken und Frauen, die auf der Straße
rauchend angetroffen werden, an ihre Pflügt
als deutsche Frau und Mutter erinnern."
Typhus im Kreise Erkelenz — Ein Todesfall
Aachen, 22. Aug. In Hueckelhoven so-
wie in kleineren Nachbarorten ist eine Typhus-
epidemie ausgebrochen. Bisher sind etwa 50 bis
60 Personen erkrankt.
Alle Veranstaltungen sind wegen der Krank-
heit aus die Dauer von vorläufig vier Wochen
untersagt worden. Desgleichen ist der Verkauf
von Genußmitteln auf der Straße verboten.
Ein etwa dreijähriges Kind ist bereits ge-
storben.
Deutscher Student macht sich durch
Photographieren englischer Festungswerke
strafbar.
Gibraltar, 22. Aug. Wie Reuter meldet, oerger r:eoensverpcyerungs-Ba
wuvdegestern ein deutscher Student namens mutz sich der Verletzte unverzih
Karl Theodor Wuppermänn von den Mi-
litärbehörden verhaftet. Es wir-d behauptet, daß
er auf dem „Oberen Felsen", einem verbotenen
Gebiet, bei der Anfertigung von Skizzen und
Photographien angetrvffen wurde.
Jeder Abonnent und dessen Ehegatte sind bei der
Nürnberger Lebensversicherungs-Bank in Nürn-
berg gegen die Folgen körperlicher Unfälle mit
RM. 500.— für den Fall des Todes versichert. Je-
der Unfall ist unverzüglich nach Eintritt der Nürn-
berger Lebensversicherungs-Bank anzuzeigen, auch
mutz sich der Verletzte unverzüglich, spätestens am
zweiten Tage nach dem Unfall, in ärztliche Be-
handlung begeben. Todesfälle müssen sofort, spä-
testens aber 48 Stunden nach dem Eintritt der
Bank schriftlich zur Anmeldung gebracht werden.
Ueber die Voraussetzungen der Versicherung
nn L'... m r- (Rechte und Pflichten der Abonnenten im Versiche-
Wuppsrmann kam heute vor das Polizeige- rungsfalle) geben die Versicherungsbedingungen
ncht und wurde in Erwartung der Ergebnisse Aufschlutz, die vom Verlag oder von der NÜrnber-
„Hervrroerger «orrckvratt" — Mittwoch, den 23. August 1833
Seite 7
Aufschlutz, dre vom Verlag oder von der Nurnb
ger Lebensversicherungs-Bank zu beziehen sind.
der Untersuchung bis morgen in die Pvlueihaft
zurückgesandt. Die Negative seines photographi-
schen Apparates wurden von den Behörden
entwickelt.
Joseph von Laufs, dex Dichter des Nieder-
rheins gestorben.
Berlin, 23. Aug. Auf seinem Sommersitz in
Omnibus umgestürzt: Elf Verletzte
Wuppertal, 23. Aug. Ein mit elf Personen
besetzter Omnibus aus Krefeld stürzte in einer
8-Kurve auf dem Wege von hier nach Kohl-
furt um. Sämtliche Insassen wurden verletzt
und mußten ins Krankenhaus gebracht wer-
den. Neun verletzte konnten nach Anlegung
von Verbänden entlassen werden.
Die Biersteuer ein glanzendes Geschäft für
den amerikanischen Staat.
Newyork, 23. Aug. Die Einnahmen aus der
Biersteuer in den Vereinigten Staaten übertref-
fen alle Erwartungen. Sie haben im Juli
16,6 Millionen Dollar erreicht.
Die Bierbrauereien nehmen damit hinsichtlich
ihres Steueraufkommens bereits den dritten
Platz unter den verschiedenen Industrien der
Vereinigten Staaten ein.
Schlafkrankheit in USA.
Washington, 22. Aug. Dm Schlafkrankhsits.
epidemie in S t. Louis im Staate Missouri
dehnt sich weiter aus. Zuletzt wurden 15 Tote
bei insgesamt 135 Erkrankungen gezählt.
BMtrüMMöMr Knirsch hinMichtet
Frankfurt a. M., 22. Aug. Der 20 Jahre
alte Autoschlosser Willi Knirsch, der am
1. Dezember 1932 den Eeldbriefträger Johan-
nes Hofmann beraubt und ermordet hatte und
wegen dieser Tat am 14. Januar 1933 vom
Schwurgericht zum Tode verurteilt worden
war, ist heute früh um 6 Ahr im Hofe des
Strafgefängnisses in Frankfurt a. M.-Preun-
gesheim durch das Veil hingerichtet worden.
Dies war die erste Hinrichtung in Frank-
furt seit dem 23. März 1914, dem Tage, an
dem der Giftmörder Hopf enthauptet wurde.
Zwei weitere Hinrichtungen.
Weimar» 22. Aug. Im Hofe des Gerichts-
gebäudes sind heute früh die beiden Mörder
Hahn und Leffler hingerichtet worden.
Die beiden hatten im vorigen Jahr eine Frau
Weißenborn aus Jena unter der Vorspiege-
lung, eine Autofahrt zu machen, in die Nähe
eines toten Armes der Saale gelockt, dort er-
mordet und die Leiche in das Wasser versenkt
DrrKkMZträM von Einning
Neuburg a. d. D., 22. Aug. Am 2b. August
tritt der Maurermeister Josef Gardel von
Sinning, ein geborener Italiener, mrt einem
66 Pfund schweren Doppelkreuz aus Holz in
Erfüllung eines Gelübdes eine Fußwande-
rung über München — Innsbruck — Meran —
Venedig — Genua nach Rom an, die er in
100 Tagen zurücklegen will. Die Rückreise geht
zum größten Teil per Eisenbahn vor sich.
Gardel wird vom Papst und von Mus-
solini empfangen werden. Er ist 37 Jahre
alt, seit 1907 in Sinning verheiratet und Va-
ter von 9 lebenden Kindern. Am Tage seiner
Abreise wird in der Pfarrkirche von Rohrenfels
eine hl. Messe gelesen, wobei das Doppelkreuz
geweiht wird und der Pilger die hl. Kommunion
empfängt.
Das Kreuz trägt lateinisch und deutsch die
Inschrift: „Für mich und alle Sünden der Welt
trage ich dieses Kreuz in die Hauptstadt der
Welt."
Tagung brr internationalen Straf-
rechts- und GefangniskomnWon
vom 21. bis 26. August in Baden-Baden.
Berlin, 22. Aug. Vom 21. bis 26. August
^mdet in Baden-Baden eine Tagung der inter-
rationalen Strafrechts- und Gesängmskommjs-
Von einem Handwerksburschen erstochen.
Saarbrücken, 22. Aug. Eine schwere Bluttat
wurde gestern abend in Ormesheim verübt.
Der 50jährige Gemeindebeamte Franz Nie-
derländer geriet mit einem Handwerksbur-
schen, den er in den Gemeindeunterkunftsraum
führen wollte, in einen Wortwechsel. Der
Bursche griff sofort zum Messer und tötete den
Beamten durch einen Stich ins Herz.
Dem Mörder gelang es, m die benachbarten
Wälder zu flüchten. Bisher konnte er nicht
ergriffen werden.
Ein weiteres Todesopfer von Oberwiesen-
feld
München, 22. Aug. Das schwere Unglück im
Zeltlager der Hitlerjugend auf dem Oberwie-
senfeld hat ein weiteres Todesopfer gefordert.
Die 36 Jahre alte Kassiererin Nußhardt,
die bei dem Unwetter in ein Zelt geflohen
und beim Zusammenstürzen des Zeltes schwer
verletzt worden war, ist gestorben.
Die verletzten Hitler-Jungen befinden sich
auf dem Weg der Besserung.
„Damen werden gebeten, nicht zu rauchen!"
Erfurt, 23. Aug. Der hiesige Polizeipräsi-
dent gibt bekannt: „Um der Unsitte, daß Per-
sonen weiblichen Geschlechts in der Öffentlich-
keit rauchen, entgegenzutreten, werden alle
Inhaber von Gastätten, Cafes, Weinstuben
bringe ich Ihnen die beste Schwim-
merin der Welt!"
Ruth Mia gestorben
Efsen, 23. Aug. Die ISjährige Schwimmerin
Ruth Litzig, die nach fast 79stiindigem Aufent-
halt im Wasser des Baldeney-Sees vollkommen
entkräftet als Schwerkranke ins Krankenhaus ge-
bracht werden mußte, ist gestern nachmittag 4 Uhr
gestorben. Seit ihrer Einlieferung war die
„Rekordschwimmerin" ohne Bewußtsein; das Herz
konnte nur durch ständige Kampserspritzen in Tä-
tigkeit gehalten werden.
Beim Krankenhaus Huyssen-Stist sammelte sich
auf die Nachricht vom Tode des Mädchens hin eine
große Menschenmenge an, die ihrem Unmut Aus-
druck gab über den sträflichen Leichtsinn und vor
allem über die Torheit und Unsinnigkeit der ge -
schästst richtigen und sensationslü-
sternen Veranstalter dieser Menschenquä-
lerei, die man dazu noch „Rekordschwimmen"
nannte.
Man darf annehmcn, daß der Tod des Mädchens,
das ein Opfer des Rekordwahnsinns geworden ist,
ei: Nachspiel für die Veranstalter haben wird.
Lastkraftwagen mit Stahlhelmern
verunglückt: 13 Verletzte.
Stolberg, 23. Aug. Dez Abends gegen 7
Uhr wollten Stahlhelmleute mit Angehörigen
aus Vicht zu einem „Deutschen Abend" in
einem Nachbarort fahren. Die Fahrt hatte ge-
rade begonnen, als Plötzlich, vielleicht infolge
zu starker Belastung, ein Seitenbrett des
Lastkraftwagens herunterschlug und ein
großer Teil der Insassen auf die Straße stürzte.
13 Personen erlitten mehr oder minder
schwere Verletzungen. Vier davon, zwei Män-
ner und zwei Mädchen, mußten ins Stolberger
Krankenhaus gebracht werden.
Der Schifferstreik in Nordfrankreich.
Lille, 22. Aug. Der Streik der Flußschif-
fer in Nordfrankrich hat an Ausdehnung ge-
wonnen. Besonders betroffen sind die Bezirke
von Cambrai und Valenvienne: die
Schiffahrt in den großen Kanälen ruht völlig.
Die aus Belgien erwarteten Schiffe sind eben-
falls festgemacht worden.
Msknseim in Minden
Pionierschuppen niedergebrannt. — Eine Mil-
lion Schaden, — Kommunistische Brandstif-
tung?
Minden, 22. Aug. In einem Schuppen der
Pionierkaserne brach gestern abend Feuer aus,
das.mit rasender Geschwindigkeit um sich griff.
Im Nu stand der 200 Meter lauge Schuppen,
in dem der Fuhrpark und sonstiges Material
des Pionierbataillons untergebracht waren, in
Hellen Flammen.
' Trotz der sofortigen Löscharbeiten und Ber-
' gungsversuche der Feuerwehr, der Garnison so-
wie der gesamten SA. und SS. war es nur
> möglich, einige Wagen aus dem Flammenmeer
zu retten. Das ganze Gebäude war in etwa
zwei Stunden niedergebrannt.
Vermutlich ist das Feuer durch Brand»
st istung entstanden. Man nimmt an, daß es
sich um ein kommunistisches Attentat handelt
Der Sachschaden soll etwa eine Million RM
betragen.
Vom ..Weltrekord" ins Krankenhaus
Ein warnendes Beispiel, wohin Unvernunft führt.
Essen, 22. Aug. Die Kerner Schwimmerin Ruth
Litzig, die am Samstag abend nach fast 79stün-
digem Aufenthalt im Wasser — mit Schwimmen
hat das nichts mehr zu tun — völlig erschöpft aus
dem hiesigen Baldeneysee gezogen wurde, liegt hier
in bedenklichem Zustand im Huytzen-Stift. Die
Schwimmerin, die sich schon in den letzten Stunden
kaum noch bewegen konnte, vollkommenteil-
nahmslo simWassertrieb und nur durch
Zurufe, Musik und Lärm immer wieder zum Be-
wußtsein gebracht wurde, mußte, in Watte und
Tücher gepackt, sofort mit einem Krankenwagen
der Feuerwehr ins Krankenhaus geschafft werden.
Auskunft über den Zustand der „Rekordschwim-
merin" war von ärztlicher Seite nicht zu erhalten.
Soviel läßt sich jedoch sagen, daß Atemnotund
Herzbeklemmungen gefährlich st er
Art sowie andere Krankheitserscheinungen die
einstweilige Folge der unsinnigen „Rekordschwim-
merei" sind.
Wie harmlos man in der Gefolgschaft der
Schwimmerin den Zusammenbruch zunächst beur-
teilte, geht aus dem stolzen Ausspruch der Mut-
ter hervor, die noch bei der Einlieferung ihrer
Tochter ins Krankenhaus erklärte: „Hier
sion statt, die aus amtlichen Delegierten der
meisten Länder der Welt besteht. Die diesjäh-
rige Tagung der Kommission behandelt Fragen
aus dem Gebiete des Ausliöferungsrechts, des
Strafvollzugs u. der internationalen Kriminal-
statistik, insbesondere aber dient sie der wissen-
schaftlichen Vorbereitung des nächsten Kon-
gresses, zu dem die 'Reichsregierung für das
Jahr 1933 nach Berlin eingeladen hat.
Deutschland hat, als Tagungsland des näch-
sten Kongresses, zur Zeit den Vorsitz in der
Kommission inne. Vorsitzender ist der erste
deutsche Delegierte, Reichsgerichtspräftdent Dr.
Bumke, der auch m den letzten Jahren Ver-
handlungen geleitet hat.
Der Eowjet-EtratoWöreMllM
Leningrad, 23. Aug. Dieser Tage sand hier
auf dem Wolkow-Feld die erste Probefüllung , ,
des russischen StratosphärenBallons „OAH—1" Cochem an der Mosel ist, 78 Jahre alt/der
statt. Die Hülle des Ballons wiegt 928 Kilo- Dichter Joseph von Laufs gestorben.
Laufs, ehemals aktiver Offizier, ist durch
seine historischen Dramen und seine Heimat-
romane bekannt geworden.
Dampfer „Seydlitz" wird abgewrackt: Das
letzte deutsche Schiff aus der Falkland-
Schlacht.
Bremerhaven, 23. Aug, Hier wird gegen-
wärtig der dem Norddeutschen Lloyd gehörige
Ozean- und Kriegsdampfer „Seydlitz" ab-
gewrackt und verschrottet. Bor 30 Jahren wurde
das Schiff in den Masten- und Australiendienst
des Norddeutschen Lloyd eingestellt, im Welt-
krieg war es Troßschiff des Grafen v. Spee
und machte die Seeschlacht bei den Falklands-
Inseln mit, aus der es als einzig es Schiff
in einen neutralen südamerikanischen Hasen
entkam.
Nach dem Kriege eröffnete der Norddeutsche
Lloyd mit dem Dampfer „Seydlitz" seinen Süd-
amerikadienst. Auch auf der Nordroute ist das
Schiff später gelaufen.
Stbsturz eines Militärflugzeugs: Zwei Tote.
Brünn, 23. Aug. In der Nähe von
D e u t s ch - Br an i k stürzte ein tschechoslowa-
kisches Militärflugzeug ab. Das Flugzeug ver-
brannte nach der Explosion des Benzintanks.
Aus den Trümmern konnten nur noch die
verkohlten Leichen des Fliegers und des Beob-
achters geborgen werden.
Ein Höhenturm in Mailand
Mailand, 23. Aug. Die hiesige Stadt besitzt
nun einen neuen Höhenturm, den sogenannten
Littorio-Turm, der eine Höhe von
108,6 Meter aufweist und im großen Stadt-
park, in der Nähe der Kunsthalle, in kühner
Bauform aufragt.
Die Firma Giulio Varella erklärte gegen-
über dem Vertreter des „Seccolo Sera", die
erste Idee zum Bau diess Turmes habe der
schweizerische Industrielle Stigler gehabt,
der auch den Turmlift geschenkt hat. Projek-
tiert wurde der Turm von Giovanni Ponti
und gebaut von Ingenieur Cesare Ehiodi.
gramm. Der obere Teil der Hülle ist aus zwei-
schichtigem Stoff. In den nächsten Tagen wird
in der Gondel mit der Montage der Geräte be-
gonnen werden.
Der Bauentwurf des Ballons stammt vom
Sowjetingenieur Mass en ko und wurde von
einem besonderen Sachverständigenausschuß ge-
prüft, dem 40 bekannte Leningrader Gelehrte
und Ingenieure angehörten. Die Hülle des
Ballons und die Gondel sind in der hiesigen
Fabrik „Promtechnika" hergestellt worden. Diese
Fabrik soll auch künftighin Stratosphärenballons
bauen.
Btrlmrenötö Mvetter an -er
Küste von New Sersey
Zahlreiche Tote
Newyork, 22. August. Das bekannte Seebad
Atlantic City'und die gesamte Küste von
New Jersey und Long Island sind völlig über-
raschend von einem ungewöhnlich heftigen
Sturm und schweren Wolkenbrüchen
heimgesucht worden. Sieben Personen
sind ertrunken.
Besonders verhängnisvoll wüteten Sturm und
Seegang unter der Flotte der Sport- und Ver-
gnügungsfahrzeuge. Etwa 52 Leute mußten
aus Seenot gerettet werden. Außerdem liegen
zahlreiche Vermißt Meldung en vor.
— Der älteste Priester der Pfalz. Ein ge«
achteter Priester, Geistlicher Rat Deppisch,
feierte in Edenkoben sein 60jähriges
Priesterjubiläum. Der Jubilar steht
im 84. Lebensjahr und ist der älteste katho-
lische Geistliche der Diözese Speyer. Während
seiner langjährigen segensreichen Seelsorger-
tätigkeit war er lange Zeit in Lambrecht Diese
Stadt verdankt ihm neben seiner seelsorgeri-
schen Arbeit auch kommunalpolitisch vieles. Im
Jahre 1916 kam Geistlicher Rat Deppisch nach
Edenkoben. Weite Kreise kennen den Jubilar
auch durch seine schriftstellerische Tätigkeit,
— Vögel als Apfeldiebe. In Mörfelden,
in der Nähe des Waldes, fehlten einem Baum-
ftückbesitzer jeden Tag niedrere von seinen gut
ausgereiften SommerSpseln. Um dem Tater
auf die Spur zu kommen, sucht' ^n sich im
nahen Walde ein Versteck, muß! >: seiner
Ueberraschung feststellen, daß di. fel nicht
durch Menschenhände weniger wurden, sondern
daß zwei Eichelhäher die Täter waren. In
einer Stunde hatten sie nicht weniger als 25
Aepfcl fortgeschleppt.
— Auto überfährt zwei Männer. Bei Nor-
denstadt (Main-Taunuskreis) wurden zives
Männer aus Erbenheim, die sich auf dem Heim-
wege befanden, von einem Personenauto über-
fahren. Der eine, Fridolin Geist, wurde so
schwer verletzt, daß er alsbald starb. Der Zu-
stand des anderen ist hoffnungslos. Das
Auto ist, ohne sich um die Ueberfahrensn zu
kümmern, davongefahren.
— Von einem Pferd tödlich verletzt. In N i e-
derbrechen bei Limburg ging dem Land-
wirt Bernhard Schneider das Pferd mit dem
Wagen durch. Der Landwirt wurde vom Wagen
geschleudert und geriet unter das wildgewordene
Tier, das ihm Huftritte gegen die Brust und
den Kopf versetzte. Schwerverletzt wurde der
Mann ins Krankenhaus verbracht, wo er sei-
nen schweren inneren Verletzungen er leg-
g e n ist.
— Der obdachlose Reichssreiherr. In Diej
meldete sich dieser Tage ein Mann obdachlos,
dessen Ausweispapiere ihn einwandfrei als
Reichsfreiherrn Franz von Schieber,
Edler von Bern egg, legitimierten. Der
62 Jahre alte Mann war anfangs des Jahr-
hunderts Offizier in der Schutztrupps in
Deutsch-Südwestafrika. Er stammt aus der
Steiermark und hat sein ganzes Vermögen ver-
loren.
— Devisen- und Viehschmuggler nach Holland
geflüchtet. Die Familie Wester in Werther-i
bruch (Rb. Düsseldorf) befaßte sich in letzter *
Zeit mit Viehschmuggel und Devisenschiebungsn.
Das Geschäft wurde deshalb von der Polizei
geschlossen. Die Inhaberin der Kolonialwaren-
handlung und deren ältester Sohn konnten
nach Holland fliehen, während der jüngste Sohn,
der im Begriffe war, mit dem Motorrad davon-
zufahren, von der Polizei sestgenommen wer-
den konnte.
— Aufhebung des Briefgeheimnisses in der
Tschechoslowakei. Kürzlich ist in der Tschechoslo-
wakei das Briefgeheimnis aufgehoben worden.
Jeder Postbeamte und Gendarm hat nunmehr
das Recht, Briefe auf der Post zu öffnen und
auf ihren Inhalt hin zu untersuchen. Von die-
sem Recht soll insbesondere bei au s Deu t s ch-
land eingehenden Postsendungen Gebrauch ge-
macht werden.
usw. gebeten, in ihren Easträumen deutlich
lesbare Schilder mit der Aufschrift „Da-
men werden gebeten, nicht zu rauchen!" anzu-
bringen.
Alle Volksgenossen aber wollen dazu beitra-
gen, bei der Bekämpfung dieser Unsitte
mitzuwirken und Frauen, die auf der Straße
rauchend angetroffen werden, an ihre Pflügt
als deutsche Frau und Mutter erinnern."
Typhus im Kreise Erkelenz — Ein Todesfall
Aachen, 22. Aug. In Hueckelhoven so-
wie in kleineren Nachbarorten ist eine Typhus-
epidemie ausgebrochen. Bisher sind etwa 50 bis
60 Personen erkrankt.
Alle Veranstaltungen sind wegen der Krank-
heit aus die Dauer von vorläufig vier Wochen
untersagt worden. Desgleichen ist der Verkauf
von Genußmitteln auf der Straße verboten.
Ein etwa dreijähriges Kind ist bereits ge-
storben.
Deutscher Student macht sich durch
Photographieren englischer Festungswerke
strafbar.
Gibraltar, 22. Aug. Wie Reuter meldet, oerger r:eoensverpcyerungs-Ba
wuvdegestern ein deutscher Student namens mutz sich der Verletzte unverzih
Karl Theodor Wuppermänn von den Mi-
litärbehörden verhaftet. Es wir-d behauptet, daß
er auf dem „Oberen Felsen", einem verbotenen
Gebiet, bei der Anfertigung von Skizzen und
Photographien angetrvffen wurde.
Jeder Abonnent und dessen Ehegatte sind bei der
Nürnberger Lebensversicherungs-Bank in Nürn-
berg gegen die Folgen körperlicher Unfälle mit
RM. 500.— für den Fall des Todes versichert. Je-
der Unfall ist unverzüglich nach Eintritt der Nürn-
berger Lebensversicherungs-Bank anzuzeigen, auch
mutz sich der Verletzte unverzüglich, spätestens am
zweiten Tage nach dem Unfall, in ärztliche Be-
handlung begeben. Todesfälle müssen sofort, spä-
testens aber 48 Stunden nach dem Eintritt der
Bank schriftlich zur Anmeldung gebracht werden.
Ueber die Voraussetzungen der Versicherung
nn L'... m r- (Rechte und Pflichten der Abonnenten im Versiche-
Wuppsrmann kam heute vor das Polizeige- rungsfalle) geben die Versicherungsbedingungen
ncht und wurde in Erwartung der Ergebnisse Aufschlutz, die vom Verlag oder von der NÜrnber-