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Wochenbeilage zum "Pfälzer Boten" — 1891

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Nr. 31 - Nr. 35 (2. August - 30. August)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44274#0127
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kalt 9 Uhr'EaMH.-- ^ohWM<U5^wkM5a«ch'etwas
tzh'-Mngrig und niedergeschlagen in seinem Hause an.
k»de^ Scene des MiedersehMs'kodet^twDMkEs'rühr-
kjj»n gewesen ist; , hab? : ich-L sticht ^incErfahmng bringen
Nur soviel steht fest, daß Frau H. noch immer
N Unschuld ihres Gatten zweifelte, als bereits die
fürStadt darüber im Klaren war. und«die Nachtwächter
Ur-l n Diensteifer bereits in den „verdienten" Ruhestand
«en waren. - . « »-
eM^rei Tage nach dem nächtlichen Fall und Ueberfall
Kelch '^rr H. ein Schreiben vom Gerichte in D., laut
Heilt Er wegen Nichterscheinens in contumaciam verur-
Gleichzeitig lief unter Kreuzband die erwähnte
Aniwu der Morgenzeckuug ein, in welcher die unheilvolle
Schicki < k>lau angestrichen war. Herr H. suchte diese
Mck» ^Erinnerungen mit dem Machtspruche zu unter-
PeH,»' "Wenn der Mensch Pech haben soll, daun hat er

Allerlei.
ei^^horterkniff. Ein americanischer General stieg in
^"doner Gasthofe ab. Sofort drängte sich eine
Hick? Reportern um ihn und belästigte ihn in einem
i>Er n Grade, daß er veröffentlichen ließ, den Ersten, der
weiter der Thüre nahe, werde er die Treppe hinab-
eines Das war nun aber gerade Wasser auf die Mühle
Mb Mernehmungslustigen Reportes. Er miethete sich 'm
Hotel ne^en bekannten Ringkämpfer, ging mit ihm in's
UH / stellte ihn vor die Thüre des kampflustigen Generals
Bulbs^^e nun seine Visitenkarte hin, auf der in großen
heraus »Reporter" stand. Der General stürzt wüthend
Wirft sich auf den vermeintlichen Interviewer, in
Eunsw u auf den Ringkämpfer, der ihn auch sofort in ein
abers ...bvxing" verwickelt. Der wirkliche Reporter
eifriM - der Ecke an die Wand gelehnt und macht
tizen über den Verlauf des Ringkampfes. Am andern
London'Erscheint ein langer Bericht in den Zeitungen, ganz
a wcht, nur Einer lacht nicht: der americanische General.
Kruppsche Werk. Statistische Daten über die
Kerken uebst den zugehörigen Berg- und Hütteu-
Fried/ gegründet im Jahre 1810. Zum Etablissement
i?rupp gehören:
2)
?)

we Gußstahlfabrik in Essen,
3 Kohlengruben bei Essen und Bochum,
. 547 Eisensteingruben in Deutschland,
Ä diverse Eisensteingruben bei Bilbao in Nordspanien.
H Hütten bei Duisburg, Neuwied und Sayn,
o) ein Schießplatz von 16,8 Km. Länge bei Meppen,
) einen Schießstand bei Essen,
) 4 Seedampfer,
»^ diverse Steinbrüche, Thon- und Sandgruben.
ch den Werken aä 1—5 find in Thätigkeit:
i U Hochöfen,
542 diverse Oefen,
^59 Dampfkessel,
82 Dampfhämmer von 100—50 000 Kg. Gewicht,
21 Walzenstraßen,
450 Dampfmaschinen von 2—1000 Pferdekräfte in
1 Summa 18500 Pferdekräfte,
2 diverse Werkzeugmaschinen.
trug s^E Gesammtproduktion der Gußstahlfabrik Essen be-
1881:
0 000 000 Kg. Stahl (Tiegelguß-, Martin-, Bessemer-

und Puddelstahl) und Eisen (Fluß- und Schmiedeeisen), be-
stehend in Achsen für Eisenbahnfahrzeuge, Dampfschiffe und
Maschinen aller Art; Radreifen, Räder und Radsätze für
Lokomotiven, Eisenbahnwagen und Grubenwagen; Schienen,
Laschen, Weichen, Herzstücke für Eisenbahnen, Pferdebahnen
und Grubenbahnen; Federstahl, Blatt- und Spiralfedern
für Lokomotiven und Wagen rc.; Maschinenteile aus Stahl
oder Eisen, nach jeder Zeichnung geschmiedet, vorgearbeitet
und fertig bearbeitet; Stahl- und Eisenbleche bis zu 2800
mm. Breite; Brücken; Walzen aus uaturhartem und ge-
härtetem Stahl; Münzstempel und Matrizen für alle Präge-
und Stanzzwecke; Werkzeugstahl, Steinbohrstahl, Stahl-
stangen, gewalzt und geschmiedet, in Tiegel-, Martin-,
Bessemer- und Puddelstahl; Winkelstahl; Stahlguß für alle
Zwecke; ein-, zwei- und dreifach gekröpfte Kurbelwellen in
Tiegel- und Martinstahl, Flußeisen und Schmiedeeisen,
jeden Gewichts und in jeder Größe; Pumpengestänge für
Gruben in Stahl und Eisen; Steven, Anker und alle
Schmiedestücke für Schiffe jeder Größe der Kriegs- und
Handelsmarinen; Kanonen aller Kaliber — bisher über
20000 Stück geliefert — Laffetten, Artilleriefahrzeuge, Ge-
schosse und Zünder.
Gegenwärtig werden verbraucht an:
Kohlen und Coke 3100 t. im Durchschnitt pro Arbeits-
tag, davon circa 1440 t. auf den Hüttenwerken
und den eigenen Dampfern,
Wasser zwischen 18834 u. 26898 Km. pro Arbeitstag.
Leuchtgas „ 13350 u. 42700 „ „ „
Auf sämmtlichen Hüttenwerken werden im Durchschnitt
täglich 1400 bis 15(X) t Eisenerz aus eigenen Gruben
verhüttet.
Kohlenförderung aus den eigenen Zechen im Durch-
schnitt pro Arbeitstag 3000 t.
Zur Vermittelung des Verkehrs dienen auf der Guß-
stahlfabrik in Essen:
43,43 Km. normalspurige Eisenbahn mit
14 Tender-Lokomotiven und
539 Wagen,
25,75 Km. schmalspurige Eisenbahn mit
14 Lokomotiven und
344 Wagen,
69 Pferde mit
191 Wagen,
65 Km. Telegraphenleitung mit
35 Telegraphenstationen und 55 Morse-Apparaten.
Das Etablissement besitzt für seinen Bedarf: 1 chemi-
sches Laboratorium, 1 photographisches und lithographisches
Atelier, 1 Buckdruckerei (3 Schnellpressen mit Dampfbetrieb
und 6 Handpressen) sowie 1 Buchbinderei.
Ständige Feuerwehr: 63 Mann, 32 Feuermeldestellen.
Zur Consum-Anstalt (Gesammtwaaren-Umschlag im
Jahre 1882: 3 781000 M.) gehören: 1 Hotel, 8 Bier-
hallen, 1 Selterswasserfabrik, 1 Dampfmühle, 1 Bäckerei,
1 Scklächterei, 1 Schneider- und 2 Schuhmacher-Werkstätten,
46 Verkaufsstellen (davon 35 in Essen und den umliegenden
Colonien, 11 bei den Hütten und Bergwerken) für Colonial-,
Manufaktur- und Kurzwaaren, Schuh- und Eisenwaren,
Brod, Fleisch, Kartoffeln, Kohlen u. s. w.
Nach der neuesten General-Aufnahme (Septbr. 1881)
betrug die Gesammtzahl der auf dem Werke beschäftigten
Personen . . . .. 19605
(davon 11211 auf der Gußstahlfabrik
und 8394 auf Hütten- u. Bergwerken rc.)
Zahl der Familien-Mitglieder (worunter 13083
schulpflichtige Kinder) . . . . 45776
65381
In Krupp'schen Gebäuden wohnten 18698 Personen.
 
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