Herzog Friedrich Wilhelm und die. mit uutergegauge-
nen Marinemaunschaften abgehalten. Dail Prinzen-
paar Heinrich, sowie die anwesenden Admirale und
zahlreiche Marineoffiziere wohnte» der Trauerfeier bei.
* Schwerin, 2. Ott. In Vertretung der Kaisers
wird Prinz Heinrich zu den BeisetzungSfeierlichkeiten
für den Herzog Friedrich Wilhelm hier eintreffen.
Ausland.
* Rom, 1. Olt.. Wie wahrhaft „frei" der
Papst in der That ist, und wie die jeweilige Regier-
ung er ganz in ihrer Hand hat — wenn sie eS für
nothwendig hält, nach Belieben den Verkehr mit dem
Oberhaupte der Kirche zu bemmen, zeigt soeben recht
deutlich die anläßlich deS 20. September durch den
Ünterpräselten Podesta erfolgte CovfiScirung einer
Telegramm-Protestes an den Papst. Dasselbe lautete
wörtlich: „Leone XIII. Roma. Heiligkeit l An diesem
traurigen Tage protestiren wir gegen Eure Gefangen-
schaft. Segnet uns! Filomeno Teuro mit Familie.
Barletta."
* Budapest, 1. Okt. Der Ministerpräsident Ba-
ron Banffy erklärte heute in einem Privatgespräch,
bei der Conferenz der Parteiführer werde er demnächst
vor den DelegationSberathungen die Provisoriums-
vorlagen, auf ein Jahr lautend, einbringen. Oester-
reich'- Verhältnisse besprechend, bemerkte Baron Banffy,
das Uedergewicht des SlaventhumS in Oesterreich sei
bedauerlich; im Interesse Ungarns sei die Präpon-
deriuz des deutsch-österreichischen Elements zu wün-
schen. — Etwa 7000 Zimmerleute haben heute den
Streik beschlossen, der am Montag begonnen wird.
Zur Krise in Griechenland.
* Athen, 1. Okt. Der König berief den Kammer-
präsidenten zu sich, um sich von ihm über die parla-
mentarische Lage unterrichten zu lassen. — Einige
Abendblätter rathen die Auflösung der Kammer an
und weisen dabei auf das Beispiel Frankreichs hin,
das in Gegenwart des Feindes Neuwahlen vornahm.
— Die politischen Freunde des Herrn DeligeorgeS,
die gestern in Erwägung dessen, daß die Regierung
für die Ratifikation des Vertrages der Kammer nicht
benöthige, sich der Abstimmung enthielten, HLbeu be-
schlossen, in keinem Falle für ein Kabinet DelyanniS
einzutreten. Dieser zeigt sich bereit, ein Koalitions-
Ministerium zu bilden. Ralli erklärte, der König habe
sich ihm gegenüber geäußert, er sei schwierig, DelyanniS
zu berufen, da er befürchte, dte öffentliche Meinung
könnte glauben, es habe vorher em Einverständniß
zwischen der Krone und DelyanniS bestanden. Die
Krisis scheint längere Zeit zu dauern. — Der König
ließ DelymniS durch einen Adjutanten den Wunsch
auSsprechen, er möge jede- Ministerium unterstützen,
das der König bilden würde. DelyanniS erwiderte,
trotz seine- Wunsches, die Zufriedenheit der Königs
zu erlangen, könne er ein derartiges Versprechen nicht
abgeben. Der König beauftragte ZaimiS, da- Kabinet
zu bilden. ZaimiS zögerte, indem er anführte, De-
lyanniS sei der Führer der Majorität. Der König
bestand auf seinem Wunsche und bat ZaimiS, ihm
morgen eine endgiltige Antwort zu geben.
* Athen, 1. Okt. ZaimiS hat endgültig die Auf-
gabe der KabinetSbildung übernommen. DelyanniS
erhebt starke» Widerspruch gegen die Zusammensetzung.
Wahrscheinlich wird SkuludiS das Portefeuille deS
Aeußern behalten. DelyanniS meldete dem König,
daß er nur ein unter seiner Präsidentschaft gebildetes
Ministerium unterstützen würde. Indessen sind die
Verluste, die seine Partei durch eine Spaltung er-
litten hat, so zahlreich, daß diese Drohung hinfällig
wird.
* Athen, 2. Okt. Gutem Vernehmen nach ist
daS neue Ministerium wie folgt gebildet: ZaimiS
Präsidium und Inneres, Muarocordato AeußereS,
General SmolenSki Krieg, Admiral Kanaris Marine,
Streit, Gouverneur der Nationalbank, Finanzen, Pa-
nagitopulo Justiz, DelyanniS läßt eine Erklärung ver-
öffentlichen, in der ZaimiS und die Majorität deS-
avouirt und erklärt wird, er würde daS in der Bild-
ung begriffene Ministerium anerkennen. Die Spaltung
in der Delyannistischen Partei ist eine vollständige.
Die Regierungskrisis in Spanien
* Madrid, 2. Okt. Die Konservativen find ge-
stürzt. Sagasta übernahm daS Regiment.
* Madrid, 2. Okt. Mathmaßlich wird sich dar
neue Kabinet wie folgt zusammensetzen: Präsidium
Sagasta, für dar Auswärtige Gamazo, für die Finan-
zen Amor Salvador Fomento Morel, für die Justiz
Moura oder Puigcerver Ultramar Montero RioS,
für die Marine Aunon oder Bermejo, für den Krieg
Correa, für das Innere Tapdepo» oder Leon y Castillo.
* Madrid, 2. Okt. Sagasta ist mit der Bildung
des Kabinet» beauftragt worden. Dem Vernehmen
nach werden die Minister, bereits morgen den Eid
leiste«.
Aus Nah und Fern.
Nachricht« fär di-i- Rubrik stad «u» jederzeit wtllk,««». —
tk»K« werd« stet» leiert ersetzt.»
* Hetdelder«, 4. Okt. lMutbmaßliche» Wetter für
Dienstag, den 5. Oktober.) Mehrfach bewölktes und zu
Niederschlägen geneigtes Wetter in Aussicht zir nehme».
* Heidelberg, 4. Okt. Stadttheater. Die
Aufführung der komischen Oper, „Da» Blöckchen de»
Eremiten" bot für die Besucher in so fern ein besonderes
Interesse, da die Vertreterin der Rolle „Rose Friqaet"
von Fräulein Amalie Reiffel, einem Kinde unserer Stakt
ganz vorzüglich dargeftellt wurde. Die junge Dime, eine
reizende Bühneoerschernung. mit prachtvollen Stimmmitteln
ausgezeichnet, besitzt für derartige Rollen das richtige Tem-
parameni ohne zu übertreiben, und wurde für diese
Prachtleistung vom zahlreich erschienenen Publikum mit
ganz besonderem Beifall durch einen Lorbeerkranz ausge-
zeichnet. Ohne Zweifel wird Fräulein Reiffel im Verlauf
der Jahre als Mitglied einer der ersten Opernbühnen an-
gehören. Wir wünschen der jungen strebsamen Künstlerin
den besten Ersolg. Die liebliche französische Oper; welche
Dank der sorgfältigen und gründlichen Einstndirung unsere»
verehrten Herrn Kapellmeister» C. Zschoppc, den besten
Verlauf nahm, wurde von demselben mit gewohnter
Meisterschaft geleitet- DaS Dirigentpult war mit einem
mächtige« Lorbeerkranz geschmückt.
* Heidelberg, 4. Okt. Bom schönsten Wetter begün-
stigt u. außerordentlich zahlreich besucht, konzertirte gestern
in der Heidelberger Schloßreftauratton die berühmte Ka-
pelle des Karlsruher Leibgrenadierregiments unter Leitung
des Königl. Musikdirektors Herrn A. Boettge- Von dem
aufs reichhaltigste aufgestellten Programm, welches die
prachtvollen Ouvertüren „Freischütz", „Tell", Lieder „ES
blinkt der Thau", „Jung Werner's Abschied", Wagner'»
„Götterdämmerung" rc. im ersten Theile enthielt, wurden
alle mit rauschendem Beifall ausgenommen. Der zweite
Theil brachte da» Intermezzo „Glockenchor" aus der Oper
„Bojazzo". „Die Post im Walde" für Männerchor und
Trompetensolo und die KirchtagSvilder aü» Kärnthen von
Kochat. Auch die internationalen Kriegsmärsche u. Lieder
aus dem 13. bis zum Anfang des IS. Jahrhunderts mit
Benutzung der Trompeten und Pauken nach älterem Ge-
brauch gefielen auch diese» Mal wieder ganz besonders.
Wenn die Witterung ferner noch so günstig bleibt, so !
könnte die renomirte Kapelle weitere Konzerte veranstalten,
ein guter Bsiuch und eia stets herzliches Willkommen i
dürste Herr Böttge stet» in Heidelberg sicher sein.
* Heidelberg, 2. Okt. 45 Einjahrig-Freiwillige haben !
sich zur Ableistung ihrer Dienstzeit beim hiesigen Bataillon
gemeldet.
* Heidelberg, 2. Okt. Bewerb egerichtSsitzu na ;
vom 17- Sept. Gegenwärtig Bürgermeister Dr. Walz als
Vorsitzender. Friseur I. Dörffel und Schriftsetzer I Fcies
als Beisitzer und Sekretär Dürr als Gerichtsschreiver.
1. Kutscher Joseph Riedinger klagte gegen Kutscher Fritz
Teppich dahier aus Zahlung von 4 Mark Lohn und die
Herausgabe verschiedener Gegenstände im Wcrthe von 7 M.
Die Parteien verständigten sich dahin, daß Ker Kläger auf
den Betrag von 4 M. und die Herausgabe einiger Gegen-
stände verzichtet. Der Beklagte verzichtete seinerseits auf
eine Entschädigung wegen Verletzung eines Pferde».
2. I. S- des Gärtnergehilfen Gg- Habermehl in Frank-
furt a- M. gegen Gärtner C. F- Salretn beantragte Klä-
ger eine Entschädigung von 3S M., weil er entgegen der
getroffenen Vereinbarung zur Arbeit nicht eingestellt wurde.
Die Porteien einigten sich dahin, daß Beklagter eine Ent-
schädigung von 22 M. an den Kläger bezahlt und Letzterer
auf seine Mehrforderung verzichtet.
Ohne Zuzug von Beisitzern wurden i« September noch
folgende Streitfälle erledigt:
3. I. S. des Aquifiteur Georg Fceierich in Mannheim
gegen die Firma Bereinsdruckerei dahier wegen Zahlung
von 14 M. 70 Pfg. Provision entfernten sich die Parteien
während der Verhandlung mit der Erklärung, daß sie sich
außergerichtlich vergleichen «erden.
4. Der Hausbursche Karl Krokenberger, welcher gegen
Kaufmann Friedrich Methlow dahier eine Lohnforderung
von 14 M. geltend gemacht batte, erhielt vom Beklagten
11 M. 50 Pfg., worauf der Kläger auf die Weiterführung
der Klage verzichtete.
5. Die Kellnerin Sophie Hehr klagte gegen Wirth
Heinrich Denner dahier auf Zahlung einer Entschädiqung
von 36 M. 18 Pfg. wegen küntzigungsloser Entlassung.
Die Parteien haben sich nach der ersten Verhandlung
außergerichlich geeinigt.
6. Flaschnerg-selle Balentin Schädel verlangte von
Flaschnermeister Jean Barth dahier 2 Mk. 50 Pfg. Lohn.
Beklagter zahlte dem Kläger sofort 1 Mk. gutthatSweise
aus, womit sich Letzterer begnügte.
7. I. S. des FuhrknechtS Adam Schuhmacher gegen
die Direktion der Schrödl'schen Brauerei dahier wegen
Zahlung der gesetzl. Entschädigung von 12 Mk. wegen
kündigungsloser Entlastung wurde der Beklagte auf Aus-
bleiben im Termin zur Zahlung der genannten Entschä
digung verurteilt.
* Heidelberg. 4. Okt. In der Nacht vom Samstag
auf Sonntag wurde ein entlaufener Zwangszögling hier
verhaftet und ins Amtsgefängniß verbracht. — Ein Schlosser-
geselle, der in einem Hofraum an der Hauptstraße beschäf-
tigt war, fiel drei Meter hock von einer Leiter und hat
sich wahrscheinlich durch den Fall innere Verletzungen zu-
gezogen- Der Mann mußte in das akademische Kranken-
haus verbracht werden. — Einige P-rsonen kamen
wegen Ruhestörung und Tbätlichkeiten zur Anzeige.
— Gestern Abend gegen 11 Uhr sprang ein Mann von
der neuen Brücke au» in den Neckar und schwamm auf
dem Rücke» dicht am Neuenheimer Ufer stromab «ärtS- Ob
hier em Selbstmordversuch vorltegt, oder ob der Mann ein
freiwilliges kühles Bad nehmen wollte, konnte nicht festge-
ftellt werden.
* Bo» Odenwald, 2. Okt. In Folge de» schönen
Wetters durchkreuzen seit einigen Tage« wieder zahl-
reiche Touristen unsere besonder» im Herbst so schöne
Gegend.
* Waldmichelbach, 2. Okt. Sestern Abend
brannte die vollgesülltr Scheuer des Landwirth» Ada«
Helfrich nieder. Mau vermuthet Brandstiftung.
Vermischte Nachrichten.
- Die Pflegeanfialt der «armhMisA
Brüder in Reichenbach (Oberpfalz) .ist belang
in der Nacht vom 23. auf den 24. September
brannt. Wären die Feuerwehren fünf Minuten IP"
am Pflatze erschienen, dann währen außer derEAz
front und dem größten Theile de» östlich?« A .
auch der westliche Flügel, die herrliche Älost?»
* Miitzlackdr, 2. Ott. Za vergangener W
. ereignete sich bei der Station ^Vaihingen an der ««»
eia Eisenbahnunglück, da» unter Umständen voa de»
schwersten Folgen hätte sei« können. Der u« die
kritische Zeit auf der dortigen Station Hätte««-
Äüterzug hatte auf rin Nebengleis zu fahren, um
Orient-Expreßzug die Strecke zur Ueberholung
zulegen. Während der Güterzug eben im RangE
begriff m war, kam von entgegengesetzter Seite eine
Leer-Maschine in vollem Dampf daher gebraust ««"
fuhr in den Güterzug hinein. Glücklicherweise wurde
nur eine Person vom Personal verletzt, wohingeg?«
der Materialschaden ein ganz bedeutender ist. D»
nachfolgende Orientexpreßzug konnte noch in letzter
Minute vor der Unglücksftelle zum Halten gebracht
und dadurch namenlose» Unheil verhindert werden-
* Pforzheim, 4. Okt. Nach der heutige» «asi-
lichen Zusammenstellung wurden in den letzten 7 Tage«
in der Stadt 19, in den Landorten 8 neue Typh«^
fälle konstatirt, 1 Kranker ist gestorben und 24 si««
genesen, sodaß der Krankenstand in der Stadt seid«
von 149 in der vorigen Woche auf 143 zurückgegangen M-
* vaden-«aden, 2. Ott. Der Reichskanzler
Fürst zu Hohenlohe ist heute Mittag nebst Gemahn«
nach Berlin abgereist. _
* Arsibnr-, 30. Sept. Der Germania wird von
zuverlässiger Seite mitgetheilt, der seit dem Abgang«
Professor Dr. Schulte'- nach BreSlau erledigte Ley?'
stuhl der Geschichte an der hiesigen Universität st
endlich nach laugen Verhandlungen defi iitiv an PE-
Dr. Pastor in Innsbruck, Johanne» Jaaffen'S bekann-
ten Schüler, Fortsetzer dessen Geschichte de» deutsche«
Volke» und Herausgeber oer Papstgeschichte seit drM
AuSgan, de» Mittelalters, verliehen worden.
V*richt»sa«l.
* Mannheim, 1. Okt. Strafkammer
1. Wegen Verletzung der Wehrpflicht wurden g»
gen Georg Theo kor Feil vor Reihen und eine Rew
von Genossen Geldstrafen von je 160 Mk. event o
Tage Gefängniß erkannt.
2. Wegen verschiedener Fälle deS Diebstahls, B?
trug» und der Unterschlagung hatte da» Schöffe«^
richt Heidelberg den 38 Jahre alten Bereiter Pgil'pp
Baumann von Bruchköbel zu 60 Tagen GrsängMv
verurtheilt. Baumann hatte seinem Arbeitgeber, dr»
UniverfitätSstallmeister Albert Gau in Heidelberg, ««
dem Brandschutte de» MarstallS ein gußeiserne
Pferdchen im Werth« von ca. 100 Mark, eia HA
kohlenbügeleisen und einen künstlerisch verzierten Pste
dehuf (von dem Pferde, auf dem Prinz Wilhelm
Baden in der Schlacht bei Nuit» verwandet wardO
entwendet, ca. 226 Mark Reitgelder von Stuben»
und andern Reitabonennten unterschlagen und
soll er unter der Vorgabe, er sei bei der Bahn aag.
stellt, den Kohlenhändler Pfisterer in Heidelberg z«
Lieferung voa 35 Zentnern Kohlen veranlaßt, sow
in seiner späteren Stellung bei Leihstallk-sitzer Kü«s.
27 Mark veruntreut haben. Mit Ausnahme de
Falles Küntzel, den er einräumte, will Baumann s
Unrecht verurtheilt sein, doch wurde seine Berus««»
nur hinsichtlich deS Falles Pfisterer für begruad
erklärt und die Strafe auf 55 Tage Gefängniß h?r«
gesetzt. Im Uebrigen wurde die Berufung verworst '
3. Wegen Körperverletzung war der 20 Jahr*
Zimmermann Friedrich Mesch von Wieblingen» k
bekannter Raufbold, der am 12. Juli gemeinsam w
einem gewissen Ptsecker den Taglöhner Treiber w
dem Messer bearbeitet hatte, schöffengerichtlich Z«
Monaten Gefängmß verurtheilt worden. Mesch» *
rufuag wurde als unbegründet verworfen.
4. Der 20 Jahre alte Maurer Gz. Friede. Ec«'
von Eppelheim wurde von der Anklage der Urkunm
fälschung freigesprochen. .
5. Der 25 Jahre alte, wegen Betrug» «tw "
kundenfälschung schon erheblich vorbestrafte Buchor
cker Gustav Adolf Beisel von Neckarau war weg
Betmg» zum Nachtheil der TraubenwirthS Boro
in Schönau angeklagt. Beisel kam am 16 Ium "
in Begleitung eines gewissen Reis au» Frankfurt a.^'
nach Schönau, um angeblich daS Fabrikgebäude
WeneS zum Zwecke der Einrichtung einer Bucyo,
ckerei zu pachten. Beide machten bei Bordne, wo
einkehrten, eine Zeche von 6 Mk. 20 und Beisel r
sich außerdem von dem Wirthe 5 Mark, um aag
lich einen Check auSzulöse, und verdufteten da '
ohne Bordne zu befriedigen. Da» Urtheil lau
auf 4 Monate Gefängniß, abzüglich 1 Monat
Untersuchungshaft.
nen Marinemaunschaften abgehalten. Dail Prinzen-
paar Heinrich, sowie die anwesenden Admirale und
zahlreiche Marineoffiziere wohnte» der Trauerfeier bei.
* Schwerin, 2. Ott. In Vertretung der Kaisers
wird Prinz Heinrich zu den BeisetzungSfeierlichkeiten
für den Herzog Friedrich Wilhelm hier eintreffen.
Ausland.
* Rom, 1. Olt.. Wie wahrhaft „frei" der
Papst in der That ist, und wie die jeweilige Regier-
ung er ganz in ihrer Hand hat — wenn sie eS für
nothwendig hält, nach Belieben den Verkehr mit dem
Oberhaupte der Kirche zu bemmen, zeigt soeben recht
deutlich die anläßlich deS 20. September durch den
Ünterpräselten Podesta erfolgte CovfiScirung einer
Telegramm-Protestes an den Papst. Dasselbe lautete
wörtlich: „Leone XIII. Roma. Heiligkeit l An diesem
traurigen Tage protestiren wir gegen Eure Gefangen-
schaft. Segnet uns! Filomeno Teuro mit Familie.
Barletta."
* Budapest, 1. Okt. Der Ministerpräsident Ba-
ron Banffy erklärte heute in einem Privatgespräch,
bei der Conferenz der Parteiführer werde er demnächst
vor den DelegationSberathungen die Provisoriums-
vorlagen, auf ein Jahr lautend, einbringen. Oester-
reich'- Verhältnisse besprechend, bemerkte Baron Banffy,
das Uedergewicht des SlaventhumS in Oesterreich sei
bedauerlich; im Interesse Ungarns sei die Präpon-
deriuz des deutsch-österreichischen Elements zu wün-
schen. — Etwa 7000 Zimmerleute haben heute den
Streik beschlossen, der am Montag begonnen wird.
Zur Krise in Griechenland.
* Athen, 1. Okt. Der König berief den Kammer-
präsidenten zu sich, um sich von ihm über die parla-
mentarische Lage unterrichten zu lassen. — Einige
Abendblätter rathen die Auflösung der Kammer an
und weisen dabei auf das Beispiel Frankreichs hin,
das in Gegenwart des Feindes Neuwahlen vornahm.
— Die politischen Freunde des Herrn DeligeorgeS,
die gestern in Erwägung dessen, daß die Regierung
für die Ratifikation des Vertrages der Kammer nicht
benöthige, sich der Abstimmung enthielten, HLbeu be-
schlossen, in keinem Falle für ein Kabinet DelyanniS
einzutreten. Dieser zeigt sich bereit, ein Koalitions-
Ministerium zu bilden. Ralli erklärte, der König habe
sich ihm gegenüber geäußert, er sei schwierig, DelyanniS
zu berufen, da er befürchte, dte öffentliche Meinung
könnte glauben, es habe vorher em Einverständniß
zwischen der Krone und DelyanniS bestanden. Die
Krisis scheint längere Zeit zu dauern. — Der König
ließ DelymniS durch einen Adjutanten den Wunsch
auSsprechen, er möge jede- Ministerium unterstützen,
das der König bilden würde. DelyanniS erwiderte,
trotz seine- Wunsches, die Zufriedenheit der Königs
zu erlangen, könne er ein derartiges Versprechen nicht
abgeben. Der König beauftragte ZaimiS, da- Kabinet
zu bilden. ZaimiS zögerte, indem er anführte, De-
lyanniS sei der Führer der Majorität. Der König
bestand auf seinem Wunsche und bat ZaimiS, ihm
morgen eine endgiltige Antwort zu geben.
* Athen, 1. Okt. ZaimiS hat endgültig die Auf-
gabe der KabinetSbildung übernommen. DelyanniS
erhebt starke» Widerspruch gegen die Zusammensetzung.
Wahrscheinlich wird SkuludiS das Portefeuille deS
Aeußern behalten. DelyanniS meldete dem König,
daß er nur ein unter seiner Präsidentschaft gebildetes
Ministerium unterstützen würde. Indessen sind die
Verluste, die seine Partei durch eine Spaltung er-
litten hat, so zahlreich, daß diese Drohung hinfällig
wird.
* Athen, 2. Okt. Gutem Vernehmen nach ist
daS neue Ministerium wie folgt gebildet: ZaimiS
Präsidium und Inneres, Muarocordato AeußereS,
General SmolenSki Krieg, Admiral Kanaris Marine,
Streit, Gouverneur der Nationalbank, Finanzen, Pa-
nagitopulo Justiz, DelyanniS läßt eine Erklärung ver-
öffentlichen, in der ZaimiS und die Majorität deS-
avouirt und erklärt wird, er würde daS in der Bild-
ung begriffene Ministerium anerkennen. Die Spaltung
in der Delyannistischen Partei ist eine vollständige.
Die Regierungskrisis in Spanien
* Madrid, 2. Okt. Die Konservativen find ge-
stürzt. Sagasta übernahm daS Regiment.
* Madrid, 2. Okt. Mathmaßlich wird sich dar
neue Kabinet wie folgt zusammensetzen: Präsidium
Sagasta, für dar Auswärtige Gamazo, für die Finan-
zen Amor Salvador Fomento Morel, für die Justiz
Moura oder Puigcerver Ultramar Montero RioS,
für die Marine Aunon oder Bermejo, für den Krieg
Correa, für das Innere Tapdepo» oder Leon y Castillo.
* Madrid, 2. Okt. Sagasta ist mit der Bildung
des Kabinet» beauftragt worden. Dem Vernehmen
nach werden die Minister, bereits morgen den Eid
leiste«.
Aus Nah und Fern.
Nachricht« fär di-i- Rubrik stad «u» jederzeit wtllk,««». —
tk»K« werd« stet» leiert ersetzt.»
* Hetdelder«, 4. Okt. lMutbmaßliche» Wetter für
Dienstag, den 5. Oktober.) Mehrfach bewölktes und zu
Niederschlägen geneigtes Wetter in Aussicht zir nehme».
* Heidelberg, 4. Okt. Stadttheater. Die
Aufführung der komischen Oper, „Da» Blöckchen de»
Eremiten" bot für die Besucher in so fern ein besonderes
Interesse, da die Vertreterin der Rolle „Rose Friqaet"
von Fräulein Amalie Reiffel, einem Kinde unserer Stakt
ganz vorzüglich dargeftellt wurde. Die junge Dime, eine
reizende Bühneoerschernung. mit prachtvollen Stimmmitteln
ausgezeichnet, besitzt für derartige Rollen das richtige Tem-
parameni ohne zu übertreiben, und wurde für diese
Prachtleistung vom zahlreich erschienenen Publikum mit
ganz besonderem Beifall durch einen Lorbeerkranz ausge-
zeichnet. Ohne Zweifel wird Fräulein Reiffel im Verlauf
der Jahre als Mitglied einer der ersten Opernbühnen an-
gehören. Wir wünschen der jungen strebsamen Künstlerin
den besten Ersolg. Die liebliche französische Oper; welche
Dank der sorgfältigen und gründlichen Einstndirung unsere»
verehrten Herrn Kapellmeister» C. Zschoppc, den besten
Verlauf nahm, wurde von demselben mit gewohnter
Meisterschaft geleitet- DaS Dirigentpult war mit einem
mächtige« Lorbeerkranz geschmückt.
* Heidelberg, 4. Okt. Bom schönsten Wetter begün-
stigt u. außerordentlich zahlreich besucht, konzertirte gestern
in der Heidelberger Schloßreftauratton die berühmte Ka-
pelle des Karlsruher Leibgrenadierregiments unter Leitung
des Königl. Musikdirektors Herrn A. Boettge- Von dem
aufs reichhaltigste aufgestellten Programm, welches die
prachtvollen Ouvertüren „Freischütz", „Tell", Lieder „ES
blinkt der Thau", „Jung Werner's Abschied", Wagner'»
„Götterdämmerung" rc. im ersten Theile enthielt, wurden
alle mit rauschendem Beifall ausgenommen. Der zweite
Theil brachte da» Intermezzo „Glockenchor" aus der Oper
„Bojazzo". „Die Post im Walde" für Männerchor und
Trompetensolo und die KirchtagSvilder aü» Kärnthen von
Kochat. Auch die internationalen Kriegsmärsche u. Lieder
aus dem 13. bis zum Anfang des IS. Jahrhunderts mit
Benutzung der Trompeten und Pauken nach älterem Ge-
brauch gefielen auch diese» Mal wieder ganz besonders.
Wenn die Witterung ferner noch so günstig bleibt, so !
könnte die renomirte Kapelle weitere Konzerte veranstalten,
ein guter Bsiuch und eia stets herzliches Willkommen i
dürste Herr Böttge stet» in Heidelberg sicher sein.
* Heidelberg, 2. Okt. 45 Einjahrig-Freiwillige haben !
sich zur Ableistung ihrer Dienstzeit beim hiesigen Bataillon
gemeldet.
* Heidelberg, 2. Okt. Bewerb egerichtSsitzu na ;
vom 17- Sept. Gegenwärtig Bürgermeister Dr. Walz als
Vorsitzender. Friseur I. Dörffel und Schriftsetzer I Fcies
als Beisitzer und Sekretär Dürr als Gerichtsschreiver.
1. Kutscher Joseph Riedinger klagte gegen Kutscher Fritz
Teppich dahier aus Zahlung von 4 Mark Lohn und die
Herausgabe verschiedener Gegenstände im Wcrthe von 7 M.
Die Parteien verständigten sich dahin, daß Ker Kläger auf
den Betrag von 4 M. und die Herausgabe einiger Gegen-
stände verzichtet. Der Beklagte verzichtete seinerseits auf
eine Entschädigung wegen Verletzung eines Pferde».
2. I. S- des Gärtnergehilfen Gg- Habermehl in Frank-
furt a- M. gegen Gärtner C. F- Salretn beantragte Klä-
ger eine Entschädigung von 3S M., weil er entgegen der
getroffenen Vereinbarung zur Arbeit nicht eingestellt wurde.
Die Porteien einigten sich dahin, daß Beklagter eine Ent-
schädigung von 22 M. an den Kläger bezahlt und Letzterer
auf seine Mehrforderung verzichtet.
Ohne Zuzug von Beisitzern wurden i« September noch
folgende Streitfälle erledigt:
3. I. S. des Aquifiteur Georg Fceierich in Mannheim
gegen die Firma Bereinsdruckerei dahier wegen Zahlung
von 14 M. 70 Pfg. Provision entfernten sich die Parteien
während der Verhandlung mit der Erklärung, daß sie sich
außergerichtlich vergleichen «erden.
4. Der Hausbursche Karl Krokenberger, welcher gegen
Kaufmann Friedrich Methlow dahier eine Lohnforderung
von 14 M. geltend gemacht batte, erhielt vom Beklagten
11 M. 50 Pfg., worauf der Kläger auf die Weiterführung
der Klage verzichtete.
5. Die Kellnerin Sophie Hehr klagte gegen Wirth
Heinrich Denner dahier auf Zahlung einer Entschädiqung
von 36 M. 18 Pfg. wegen küntzigungsloser Entlassung.
Die Parteien haben sich nach der ersten Verhandlung
außergerichlich geeinigt.
6. Flaschnerg-selle Balentin Schädel verlangte von
Flaschnermeister Jean Barth dahier 2 Mk. 50 Pfg. Lohn.
Beklagter zahlte dem Kläger sofort 1 Mk. gutthatSweise
aus, womit sich Letzterer begnügte.
7. I. S. des FuhrknechtS Adam Schuhmacher gegen
die Direktion der Schrödl'schen Brauerei dahier wegen
Zahlung der gesetzl. Entschädigung von 12 Mk. wegen
kündigungsloser Entlastung wurde der Beklagte auf Aus-
bleiben im Termin zur Zahlung der genannten Entschä
digung verurteilt.
* Heidelberg. 4. Okt. In der Nacht vom Samstag
auf Sonntag wurde ein entlaufener Zwangszögling hier
verhaftet und ins Amtsgefängniß verbracht. — Ein Schlosser-
geselle, der in einem Hofraum an der Hauptstraße beschäf-
tigt war, fiel drei Meter hock von einer Leiter und hat
sich wahrscheinlich durch den Fall innere Verletzungen zu-
gezogen- Der Mann mußte in das akademische Kranken-
haus verbracht werden. — Einige P-rsonen kamen
wegen Ruhestörung und Tbätlichkeiten zur Anzeige.
— Gestern Abend gegen 11 Uhr sprang ein Mann von
der neuen Brücke au» in den Neckar und schwamm auf
dem Rücke» dicht am Neuenheimer Ufer stromab «ärtS- Ob
hier em Selbstmordversuch vorltegt, oder ob der Mann ein
freiwilliges kühles Bad nehmen wollte, konnte nicht festge-
ftellt werden.
* Bo» Odenwald, 2. Okt. In Folge de» schönen
Wetters durchkreuzen seit einigen Tage« wieder zahl-
reiche Touristen unsere besonder» im Herbst so schöne
Gegend.
* Waldmichelbach, 2. Okt. Sestern Abend
brannte die vollgesülltr Scheuer des Landwirth» Ada«
Helfrich nieder. Mau vermuthet Brandstiftung.
Vermischte Nachrichten.
- Die Pflegeanfialt der «armhMisA
Brüder in Reichenbach (Oberpfalz) .ist belang
in der Nacht vom 23. auf den 24. September
brannt. Wären die Feuerwehren fünf Minuten IP"
am Pflatze erschienen, dann währen außer derEAz
front und dem größten Theile de» östlich?« A .
auch der westliche Flügel, die herrliche Älost?»
* Miitzlackdr, 2. Ott. Za vergangener W
. ereignete sich bei der Station ^Vaihingen an der ««»
eia Eisenbahnunglück, da» unter Umständen voa de»
schwersten Folgen hätte sei« können. Der u« die
kritische Zeit auf der dortigen Station Hätte««-
Äüterzug hatte auf rin Nebengleis zu fahren, um
Orient-Expreßzug die Strecke zur Ueberholung
zulegen. Während der Güterzug eben im RangE
begriff m war, kam von entgegengesetzter Seite eine
Leer-Maschine in vollem Dampf daher gebraust ««"
fuhr in den Güterzug hinein. Glücklicherweise wurde
nur eine Person vom Personal verletzt, wohingeg?«
der Materialschaden ein ganz bedeutender ist. D»
nachfolgende Orientexpreßzug konnte noch in letzter
Minute vor der Unglücksftelle zum Halten gebracht
und dadurch namenlose» Unheil verhindert werden-
* Pforzheim, 4. Okt. Nach der heutige» «asi-
lichen Zusammenstellung wurden in den letzten 7 Tage«
in der Stadt 19, in den Landorten 8 neue Typh«^
fälle konstatirt, 1 Kranker ist gestorben und 24 si««
genesen, sodaß der Krankenstand in der Stadt seid«
von 149 in der vorigen Woche auf 143 zurückgegangen M-
* vaden-«aden, 2. Ott. Der Reichskanzler
Fürst zu Hohenlohe ist heute Mittag nebst Gemahn«
nach Berlin abgereist. _
* Arsibnr-, 30. Sept. Der Germania wird von
zuverlässiger Seite mitgetheilt, der seit dem Abgang«
Professor Dr. Schulte'- nach BreSlau erledigte Ley?'
stuhl der Geschichte an der hiesigen Universität st
endlich nach laugen Verhandlungen defi iitiv an PE-
Dr. Pastor in Innsbruck, Johanne» Jaaffen'S bekann-
ten Schüler, Fortsetzer dessen Geschichte de» deutsche«
Volke» und Herausgeber oer Papstgeschichte seit drM
AuSgan, de» Mittelalters, verliehen worden.
V*richt»sa«l.
* Mannheim, 1. Okt. Strafkammer
1. Wegen Verletzung der Wehrpflicht wurden g»
gen Georg Theo kor Feil vor Reihen und eine Rew
von Genossen Geldstrafen von je 160 Mk. event o
Tage Gefängniß erkannt.
2. Wegen verschiedener Fälle deS Diebstahls, B?
trug» und der Unterschlagung hatte da» Schöffe«^
richt Heidelberg den 38 Jahre alten Bereiter Pgil'pp
Baumann von Bruchköbel zu 60 Tagen GrsängMv
verurtheilt. Baumann hatte seinem Arbeitgeber, dr»
UniverfitätSstallmeister Albert Gau in Heidelberg, ««
dem Brandschutte de» MarstallS ein gußeiserne
Pferdchen im Werth« von ca. 100 Mark, eia HA
kohlenbügeleisen und einen künstlerisch verzierten Pste
dehuf (von dem Pferde, auf dem Prinz Wilhelm
Baden in der Schlacht bei Nuit» verwandet wardO
entwendet, ca. 226 Mark Reitgelder von Stuben»
und andern Reitabonennten unterschlagen und
soll er unter der Vorgabe, er sei bei der Bahn aag.
stellt, den Kohlenhändler Pfisterer in Heidelberg z«
Lieferung voa 35 Zentnern Kohlen veranlaßt, sow
in seiner späteren Stellung bei Leihstallk-sitzer Kü«s.
27 Mark veruntreut haben. Mit Ausnahme de
Falles Küntzel, den er einräumte, will Baumann s
Unrecht verurtheilt sein, doch wurde seine Berus««»
nur hinsichtlich deS Falles Pfisterer für begruad
erklärt und die Strafe auf 55 Tage Gefängniß h?r«
gesetzt. Im Uebrigen wurde die Berufung verworst '
3. Wegen Körperverletzung war der 20 Jahr*
Zimmermann Friedrich Mesch von Wieblingen» k
bekannter Raufbold, der am 12. Juli gemeinsam w
einem gewissen Ptsecker den Taglöhner Treiber w
dem Messer bearbeitet hatte, schöffengerichtlich Z«
Monaten Gefängmß verurtheilt worden. Mesch» *
rufuag wurde als unbegründet verworfen.
4. Der 20 Jahre alte Maurer Gz. Friede. Ec«'
von Eppelheim wurde von der Anklage der Urkunm
fälschung freigesprochen. .
5. Der 25 Jahre alte, wegen Betrug» «tw "
kundenfälschung schon erheblich vorbestrafte Buchor
cker Gustav Adolf Beisel von Neckarau war weg
Betmg» zum Nachtheil der TraubenwirthS Boro
in Schönau angeklagt. Beisel kam am 16 Ium "
in Begleitung eines gewissen Reis au» Frankfurt a.^'
nach Schönau, um angeblich daS Fabrikgebäude
WeneS zum Zwecke der Einrichtung einer Bucyo,
ckerei zu pachten. Beide machten bei Bordne, wo
einkehrten, eine Zeche von 6 Mk. 20 und Beisel r
sich außerdem von dem Wirthe 5 Mark, um aag
lich einen Check auSzulöse, und verdufteten da '
ohne Bordne zu befriedigen. Da» Urtheil lau
auf 4 Monate Gefängniß, abzüglich 1 Monat
Untersuchungshaft.