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dir Hände gearbeitet, währens auf allen anderen wirth-
schastlichen Gebieten die Staatrparole lautet: Schutz
dem Mittelstände. So lauge freilich Herr v. Stephan
am Ruder ist, wagen wir auch in dieser Beziehung
nicht viel zu hoffen.
Inserat« die 1-spaltige Petitzeile oder deren Raum
IvH, ReklameWH. Für hiesige Geschäfts- und
Privatanzeigen, sowie für Jahres-Anzeigen bedeutende
Rabattbewilligung.
Expedition: Awingerftraße 7. _
Deutscher Reichstag.
Berlin, 30. Januar.
Fortsetzung der zweiten Berathung des Etats der
Reichspost- und Telegraphen - Verwaltung. Titel
S taatssekretär.
^.Du wirft dock ba^
Auf das
„Pfalzer Bolksblatt"
immer noch für die zwei Monate
Jebrrrar unö MLvz
^vnnirt werden. Bestellungen nimmt jede Postaustalt
^ir unsere Expedition in Heidelberg, Zwingerstraße 7,
"hegen.
Pr»be»«m«ern werden auf Wunsch gerne porto-
Jedermann zu,e sandt.
>re Bruder uad Schwester sind, wird sie sich schon
lgen.'
Wes Stimme zitterte, und diese Wahrnehmung er-
Walter mit Entzücken. S"gte sie ihm nicht, daß er
chönen Mädchen, welche- da erröthend und mit nie-
chlagenen Augen vor ihm stand, vielleicht doch et-
ne br als ein Bruder sei?
Jesfie, Jesfie!" rief Mrs. Bartows Stimme vom
her.
also, Walter, ich rechne darauf, daß wir uns in
w Zeit in Newyork Wiedersehen. Alsdann werden wir
Weitere verabreden " Und als wollte sie sich selbst
einsprechen, fügte sie, ins HauS hineineilrnd, hinzu:
nur nicht so trübe drein geschaut, Walteri Der
Wit lebt noch. Und wenn Menschen auseinander
so sagen sie: auf Wiedersehen I"
luf Wiedersehen !' sprach Walter vor sich hin. »Aber
- Wiedersehen; cs wird der Natur gleichen, über
alsdann die kalten Nordwinde mit ihrem alles er-
den Hauche gefahren sei« werden."
> rinnen wurden die letzten Vorbereitungen zur Abreise
en. Tante Drbby war überaus besorgt, daß ihrem
>ge auf der Reise nichts fehle. Der Wagen fuhr vor,
_: die Gäste aufnchmen sollte: das weckte Walter aus
1 Brüten aus.
rs. Bartows war nach kurzem Gruß schon emge-
und auch Jessie beeilte sich nun, von den Freunden
's zu nehmen- Walter hielt ihre Hand einen Äugen-
ii und sein Auge zeigte tiefe Wehmuth. Jessie konnte,
dies sah, ihre Thränen kaum verbergen, aber sie
»selben erst freien Lauf, als sie Ellen umarmte- Die
jungen Mädchen liebten sich zärtlich und weinten
b; Jessie wegen Ellens und Walters — Ellen we-
ssie und wegen des Mannes, der in nicht ferner
ihr zurückzukehren versprühen halte.
las soll ich William vsn Dir sagen?" frug Jessie,
ie sich zum Wagen hiaauslehnte und in Ellens
Gesicht blickte.
n dem Ayorubaume raschelte ein falbes Blatt Her-
md fiel aus Ellens Haar. Sie warf es zu Boden
und antwortete traurig: »Sage ihm, die Blätter finge»
an zu welken."
»Das ist eine seltsame Botschaft, aber sie spricht die
WaZrheit," dachte Walter, und als der Omnibus fort
und er ins Haus zurückgekehrt war, fühlte er, daß für ihn
weit mehr als die Blätter der Bäume verwelkt waren —
daß die Blüthea der Hoffnung, die er in seinem Herzen so
lange genährt, nun unter der Kälte ersterbe» mußten,
welche Mode und Klassenunterschied in der Welt verbreiten.
7- Kapitel.
So sind die Menschen.
Bei MrS. Reeves, der Gewaltigen, war großes Fest
Schon seit Wochen-Hatte man in der Gesellschaft davon ge-
sprochen und mehr wie einer der Vorübergeh mden blieb
trotz der scharfen Februarkälte am Hause stehen, um wenig-
stens einen Blick in die verschwenderisch ausgeschmückte
Vorhalle oder auf die glänzend erleuchteten Fenster zu
werfen, hinter denen die Gäste in fürstlicher Weise bewir-
thet und unterhalten wurden. In später Stunde kamen
auch Mrs. Bartows und Jesfie an. Walter begleitete sie,
denn Mrs- Graham hatte ihn gebeten, ihr Beschützer zu
sein, und Walter hatte seit seiner Ankunft in der Stadt
noch jedem Wunsche entsprochen, den sein väterlicher Freund
geäußert.
Mr. Graham war anfangs sehr überrascht gewesen,
als Walter ihm mitgetheilt hatte, er ziehe vor, nicht in
seinem Hause zu wohnen; als aber Jesfie ihrem Freunde
Recht gegeben und auch die Gründe, welche ihn bestimmt,
dem Vater mitgetheilt, hatte dieser, welcher den edlen
Charakter Walters kannte, weiter keine Einwendungen ge-
macht. Freilich hatte er bei der Gelegenheit in Josies Auge
mehr gelesen, als sie gedacht — daß nämlich Walter seinem
einzigen Kinde nicht gleichgültig sei. Doch war er dadurch
weder überrascht noch auch unangenehm berührt worden.
Vielmehr hatte er Walter nicht nur vom ersten Augen-
blicke an mit einer liebevollen Z eundsckaft behandelt, die
denselben mit Staunen und Dankbarkeit erfüllt, sondern-
der junge Mann wär auch von ihm nicht als einfacher
Beamter des Hauses, sondern als Kompagnon des Ge
Deutsches Reich.
* Berlin, 31. Jan. Tin kath. Theologe Namens
Hubert Gerigk in hier hat die Preisaufgabe der juri-
stischen Fakultät der Universität Breslau gelöst. —
Der Reichstagsabgeordnete v. Bollmar, (Soz.) leidet
an einem heftigen Wundfieber. Herr v. Bollmar be-
findet sich in Berlin.
* Berlin, 30. Jan. Graf Murawjew traf um
drei viertel 7 Uhr hier ein. Der ruff. Botschafter u.
das BotschaftSprrsonal empfingen ihn aus dem Bahn -
Hofe.
* Berlin, 30. Ja». Die Vertreter von 151
Zuckerfabriken gründeten heute ein deutsches Jucker-
syndikat (Gesellschaft mit beschränkter Haftung). Zum
Vorsitzenden des AuffichtSratheS würde Here v. Arnim-
Guetenberg, zum Stellvertreter Herr Dr. Pceißler,
Direktor der Zuckerfabrik Linden, zum Geschäftsführer
Dr. Hager-Berlin gewählt.
* Berlin, 30. Jan. Heute wurde der Prozeß
Witte Stöcker zu Ende geführt. Stöcker wurde wegen
einfacher Beleidigung zu 500 Mi Geldstrafe verur-
theilt. Verleumderische Beleidigung wurde nicht an-
genommen. Witte ist freigesprochen worden.
* Kiel, 30, Jan. Heute Mittag um 12 Uhr ging
im Rittersaale des Schlosses die Taufe deS jüngste»
Sohnes des Prinzen Heinrich vor sich, der auch der
Kaiser beiwohnte. Der Prinz erhielt die Namen
Wilhelm, Viktor, Karl, August, Heinrich, Sigismund.
* Kiel, 30. Jan. Graf Murawjew trifft Montag
Vormittag mit dem Staatssekretär Frhrn. v. Marschall
hier ein.
* München, 30. Jan. Ministerialdirektor von
Oswald, der z. Z. in Berlin weilt, hat dieser Tage
dort einen Staatsvertrag mit Preußen über die Her-
stellung einer Eisenbahnverbindung von Marxgrün
nach Blankenstein abgeschlossen.
reichen General-Anzeiger und auf Kosten der größer»
politischen Blätter, welche häufiger erscheinen, weniger
Anzeigen haben und im Interesse ihres Lese-PublikumS
mehr aufwendcn müssen als diese. Wie es heißt,
soll ja demnächst endlich ein Reform Entwurf da-
Licht deS Parlaments erblicken; aber die Verleger
der in Betracht kommenden angesehenen deutschen
Blätter werden nach all den Erfahrungen, die sie bis-
her gemacht haben, gut thun, sich mit Geduld zu
wappnen, zieht sich doch selbst der allgewaltige Post-
meister v. Stephan jetzt schon kleinmüthig hinter Hrn.
Miquel zurück.
Nun Miquel sogar den Schwarzen-Adlerorden er-
halten hat und geadelt worden ist, werden die Rossert-
Minister und Chefs der ReichSämter den Kampf mit
ihm noch weniger gern aufnehmen oder ganz unterlassen.
Herr v. Miquel regiert und herrscht, well er den
Geldbeutel in der Hand hält. Von Herrn v. Stephan
unterscheidet sich Herr Miquel darin, daß er am lieb-
sten mit Fehlbeträgen rechnet, um neue Steuern
herauSquetschen zu können, während jener alljähr-
lich nicht Ueberschüffe genug an die RrichSkaffe
abliefrrn kann. Dafür erhält dann Herr v. Stephan
jedes Mal ein huldvolles Schreiben aus dem Kaiser-
lichen Cabinet, nur wäre zu wünschen, daß mit dem
anerkennenSwerthen Bestreben um Vermehrung der
Reichs Finanzen die Sorge um das Wohl der
Post-Unterbeamten Hand in Hand ginge. In
Bezug auf die Sonntagsruhe geschieht dank den be-
ständigen Ermahnungen deS Centrums und nament-
lich des verehrten Veteranen der Partei, deS Abge
ordneten Lingens, nun wohl etwas mehr, aber die
Klagen find noch keineswegs verstummt, dagegen
sind in Bezug aus die GehaltSfrage noch viele berech-
tigte Wünsche unbefriedigt, obwohl der Reichstag mit
Freuden seine Zustimusung gäbe, wenn eine entsprechende
Gesetzes Vorlage an ihn heranträte. ES ist bezeichnend,
daß die Unterbeawten derjenigen Betriebs.Verwaltungen,
Welche die meisten Gelder an die Reichs- bzw. Staats-
Kasse abführen, am schlechtesten bezahlt sind, der Post
und der Eisenbahn-Verwaltung. Was wir vom
Zeitungs Standtpunkt auch lebhaft beklagen, ist die be-
dauerliche Thatsache, daß sich die Reichspost-Verwaltung
noch immer nicht hat bereit finden lassen, die Ge-
bühren für Zeitungs Telegramme herabzusetzen, ent-
sprechend dem Vorgang in anderen Culturstaaten.
Wer bei uns billige Zeitungs-Telegramme beziehe»
will, muß ein sehr reicher Mann sein, d. h., er muß
sich eine besondere Leitung miethen — dem Groß-
^''alismuS in der Presse wird auf diese Weise in
Der Etat der Reichspost-Verwsttung
Ht jetzt im Reichstage zur Berathung, und dabei
Wen dann die alte» Klagen vorgebracht, für deren
Weisung dir Vertreter deS Reichepostamts die alten,
i»gst widerlegten Gründe anführen. So geht rS
Wr uw Jahr, gethost wird nicht»; in diesem Ber-
WuncSzwtige ist aller iu'S Stocken gerathen, und
Aer schöpferische Gedanke scheint erstorben. Die
Mgrastim- und Telephon-Gebühren werden nicht er-
Wgt, weil'angeblich dann ein bedeutender Fehlbe-
W entstehen würde, obwohl die Erfahrung lehrt,
Aß jede Verbilligung de» Verkehrs zu einer stärker»
Nutzung der getroffenen Einrichtungen führt und
^zufolge den Ausfall leicht wieder eiubringt und in
At Regel sogar die Einnahmen bedeutend steigert.
Geschichte deS Eisenbahnwesens liefert dafür den
men Beweis. Von einer Herabsetzung des Stadt-
W-Porto'S ist keine Rede, obwohl in Berlin die
«l'vatbesö, derungSanstalten mit ihren billiger» Porto
besten Geschäfte machen. Nicht einmal die AuSdehn
der Gewichtsgrenze auf 20 Gramm für einen ein-
ten Brief wird zugefianden eine Maßregel, die ge-
We den kleinen Leuten zu gute kommen würde. Der
Mier und Kaufmann, welcher eine ausgedehnte
^rrespondenz unterhält, weiß sich schon zu helfen, in
Mern Contor ist eine Briefwage, während sie in dem
Mse deS kleinen ManneS eine Seltenheit ist. Auch
".der Auswahl der Popiersorten sehen sich die Ge-
Wzleute schon vor, um die Gewichtsgrenze nicht
N überschreiten. Wie lange warten schon die deut-
M Verleger auf eine angemessene Reform deS Post
^ungStarifS, der in feiner jetzigen Gestalt nichts
Mer bedeutet als eine Bevorruauna den ins-i-n»-".
Mäher Volksblatt
^scheint täglich mit Ausnahme Wer Sonn- n.
Organ für Malickeit, Freiheit L KM
vttdelbera monatlich »0 H mit Trägerlohn, durch » l e
^dre Post bezogen Viertels. 1.60 franco.
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sagte sie halb fr
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Der Ton ihrer Sti
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Mädcheriantlitz scha
^rwältigt von seiner
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M mit Srgebuno tr
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L, verheimlichst? sra^
A sichst blad und ang
L Ioßen Schmer» ge!
Sek York kommen!
Walte, a- iworlkte n
^»Du hast ja meinen
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Er würde eine Ae
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Verantwortlicher Redakteur:
Joseph Huber in Heidelberg.
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dm 2. Kdmr 1897.
Druck, Verlag u. Expedition
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