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Pfälzer Volksblatt: Organ für Wahrheit, Freiheit & Recht — 1.1897

DOI issue:
September 1897
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Nr. 203
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https://doi.org/10.11588/diglit.42846#0829

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Mlzer Volksblatt

Verantwortlicher Redakteur :
JosephHuber in Heidelberg.

tigen Fortschritte. Die kathol. Lehrer möchten sich
nicht scheuen, sich öffentlich katholisch zu nennen.
Eine Hauptstütze für die Thätigkeit des Lehrers in
der Schule sei das Gebet. Vater und Mutter des
Kindes vertreten den Lehrer. Redner gedenkt ehrend
seines früheren Lehrers und fordert die Eltern auf,
den Lehrer zu ehren im Leben und seiner auch nicht
nach dem Tode zu vergessen.
Redner schließt: Pflanzen Sie Auctorität GotteS
und die Pietät gegen denselben in die Herzen der
Kinder, dann machen Sie die Familie glücklich und
zufrieden, und bilden den Grundstock des Glückes für
die ganze Zukunft des Kindes. Gelingt Ihnen das,
so können Sie stolz sein, Mitglieder des kathol. Leh-
rervereins zu sein. (Beifall) Herr Domvicar Lud-
wigs als Vertreter des Hochwürdigsten Bischofs von
Regensburg, begründet die Forderung der konfessio-
nellen Schule und eines guten Verhältnisses zwischen
Geistlichen und Lehrern. In heutiger Zeit müsse Je-
der wissen, was er wolle, und dar sei bei den kathol.
Lehrervereinen der Fall, man müsse aber auch thun,
was man könne, und geschehen lassen, was nicht zu
hindern sei. Wie der Hochw. Erzbischof von München,
so habe auch der Hochw. Bischof von Regensbwrg
em hohes Interesse au den katholischen Lehrervereinen,
und wünsche ihnen dar beste Gedeihen. Der Vor-
sitzende dankt Allen mit hem Gelöbniß treuen Fest-
haltens an den bisher bethätigten Grundsätzen der
katholischen Lehrervereine. Herr Seminar-Oberlehrer
Schneider-Schw.-Gmünd bringt Grüße aus Württem-
berg. Hr. Lehrer Schmidt, Vertreter deS katholische«
Lehrervereins Württembergs, mit 1300 Mitgliedern,
schildert die heutigen friedlichen Schulverhältnisse in
Württemberg. Jndeß stehe vielleicht recht bald
ein Schulkawpf bevor. Die Gegner hätten eS auf
die Beseitigung der consissionellen Schule abgesehen.
Die katholischen Lehrer ständen diese» radikalen Be-
strebungen fern und wollten vor allem au der geist-
lichen Schulaufsicht nicht rütteln. Hr. Professor Dr.
Hasler-Passau beglückwünscht den kath. Lehrerverein
wegen seiner Bekämpfung der Siwultanschule. Be-
grüßungsschreiben und Telegramme sind eingegangen
vom kath. Lehrerverein der Pfalz (der mit dem Bayer.
Lehrerverein zusammen 800 Mitglieder zählt), Tirol,
Sachsen, Elfaß-Lothringra, Hildesheim, aus Wien,
Frankfurt a. M, Donauwörth u. a. Zum Schluß
hielt Herr Lehrer Häberlein eine kurze Gedenkrede
auf PelruS Cauisius und schloß sodann die sehr schön
verlaufene Versammlung.
* LandShnt, 1. Sept. Präsident Dr. Bachem
hält die Schlußrede. Er dankt zunächst der Bürger-
schaft und dem Bürgermeister der Stadt Landshut für
die gastliche Aufnahme, wo die ganze Polizei und die
Feuerwehr für den Katholikentag aufgeboten sei. (Hei-
terkeit.) Herzlicher Dank gebührt auch den Bischöfen,
dem hiesigen Klerus und allen Theilnehmer» an der
Generalversammlung. Die Versammlung hat uns
wiederum ein glänzendes Beispiel der Einheit gegeben.
In diesem Geiste wollen wir weiter wirken. (Bravo!)
Dank allen denjenigen, die unS durch ihre herrlichen
Reden bis zur letzten Stunde begeistert haben. Auch
den Damen, die so zahlreich und ausdauernd den
Verhandlungen beigewohnt haben, gebührt herzlicher
Dank. (Bravo!) Aus ihren Mienen glaubte ich den
Wunsch lesen zn sollen: wärest doch auch du ein
Mann, um im Dienste der katholischen Sache wirken
zu können. Nun, bringen Sie, meine verehrten Damen,
das Gehörte in Ihre Familien! (Bravo!) Aber auch
die Herren mögen die hier empfangene Begeisterung
in die weiten Kreise ihrer Volksgenossen tragen, auf
daß wir bald gezwungen sind, in jedem deutschen
Lande besondere Katholiken-Versammlungen zu ver-
anstalten. (Bravo!)
Betonen möchte ich auch die Bedeutung der Stu-
denten in unfern Versammlungen; sind sie doch dereinst
berufen, die Führer der Volkes zu werden, nicht nur
die Theologen, sondern auch die Studirenden der
andern Fakultäten. (Bravo!) Zu unserer großen Freude
haben wir auch eine Versammlung der katholischen
Lehrer Deutschlands hier gesehen. Wir Katholiken
Deutschlands stehen alle auf dem Standpunkte, daß

hat, den Katholiken Deutschlands große Ecmuihigung
und Stärkung im Kampfe für die höchsten Güter der
erlösten Menschheit bieten. Indem ich die Versamm-
lung mit meinen besten Wünschen begleite, erflehe ich
den Verhandlungen Gottes Huld und Hülfe und
ertheile allen Theilnehmern derselben von Herzen
mriuen bischöflichen Segen, f PH. Cardinal
Kremeutz, Erzbischof von Köln."
Versammlung katholischer Lehrer.
* La»dSh»t, 1. Sept. Seit Jahren ist es üb-
lich, daß die kathol. Lehrer aus Anlaß der General-
Versammlung der Katholiken Deutschlands eine Ber-
sammlung abhalten, zumal erfahrungsgemäß stets die
Lehrer einen nicht unerheblichen Theil der Theilnehmer
der Katholikentage bilden. Die Einladung zu der
diesjährigen Versammlung erfolgte von dem Vorstande
der kathol. Lehrervereine in Bayern und der Pfalz.
Die Versammlung gewann schon dadurch eine deson-
dere Bedeutung, daß der Präsident deS Katholiken-
tageS in öffentlicher Versammlung auf erstere hinwies
und betonte, daß er eL sich zur besonderen Ehre rech-
nen würde, an der Versammlung theilnehmen zu
können. Die Versammlung sand rn dem herrlichen
großen RathhauSsaale statt. Der Besuch war ein
außerordentlich starker, sodaß sich der große Saal als
viel zu klein erwies. Der Vorsitzende des katholischen
Lehrerverein Bayern, Herr Lehrer Häberlein München,
eröffnete die Versammlung mit dem katholischen Gruße.
Redner wirft einen Rückblick auf die Organisation der
deutschen Lehrerschaft, erkennt deren Berechtigung und
Nothwendigkeit an, bedauert nur, daß die Organisation
neben guten Ei folgen höchst bedenkliche Früchte zei-
tigte. Die Nott Wendigkeit der Gründung der kathol.
Lehrerve: eine stand außer Zweifel. Der Gründer ter
katholischen Lehrervereine und deren Leiter, Herrn
Rector Brück, wurde in Anerkennung seiner hervor-
ragenden Verdunste zum Ehrenvorsitzenden der Ver-
sammlung ernannt. Die kgl. Regierung war durch
Hin. Schulreferenten Leubel vertreten, der Hochw.
Erzbischof von München hatte den Hrn. Domcapitular
Stigloher, der Hochw. Bischof von Regensburg den
Herrn Domvikar Ludwigs entsandt. Der Präsident
der Katholikcnversemmlung, Herr Abg. Dr. Bachem,
Herr Bürgermeister Marschall und sonstige Ehren-
gäste waren in großer Zahl erschienen. Unter stür-
mischer Begrüßung nahm der Vorsitzende des kathol.
Lehrerverbandes, Herr Rector Brück-Bochum, daS
Wort.
Ausgehend von dem eisten mißglückten Versuch einer
Organisation der deutschen Lehrer im Jahre 1848, be-
U richt ete Redr er klar Ziele u. Auswüchse der späteren Or-
gcnisatirn im deutschen Lehrerverein. Der kath. Lehrer-
verland, dim die Gegner ein schnelles Erde prophezeiten,
zähle heute über 11,000 Mitglieder. In manchen Fra-
gen sei ein Zusammengehen der sich forst grundsätzlich
gegenüberstehenden Lehrervereine möglich, und zwar in
Erstrelung materieller Ziele. Ein getrenntes Mar-
schirm schwäche in solchen Fällen die Kundgebung der
Lehrer nicht. Unüberbrückbar aber sei die Kluft in
den Anschauungen über die Pädagogik als Wissenschaft.
Eine Verbindung zwischen christlicher und moderner
Prüdogogik gebe eS nicht. Ein kathol. Lehrer könne
keinem simultanen Lehrvereine vom Schlage deS deut-
schen Lehre: Vereins angehören. Heute könnten auch
die kathol. Lehrer e>ue straffere Organisation nicht
entbihrcn, ein Abwarten, ein Fernbleiben von jeder
Organisation sei ganz verfehlt. Redner schloß mit
einer Aufforderung, für die kathol. Lehrervereine un-
entwegt zu kämpfen, zum Segen für Schule und Leh-
re: ! (Lebh. Beifall.) Herr Lehrer Falk-Meinberg
entbietet den Gruß kathol. Lehrer Niederbayerns.
Die Schule solle die Kinder zu treuen Söhnen der
Kirche und loyalen Bürgerndes Vaterlandes erziehen.
Redner lenkte von diesem Gedanken auS die Aufmerk-
samkeit auf die höchsten Vertreter von Staat und
Kirche und brachte ein begeistertes Hoch auf den Papst,
Kaiser und Prinz Regenten Luitpolh auS. Herr Dom-
capilular Stiglrhr als Vertreter des hochwürdigsten
Erzbischofs von München legt dar, daß der kath. Lehrer-
verein das Kind im Geiste der Küche erziehen wolle.
Und gerade dadurch huldige er einem wahren aufrich-

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Gerkrsl-Vkrssmmluvg der Katholiken
Deutschlands.
stz^uz den Schreiben von Kirchen-
tz^strn, welche in großer Zahl an die General-
ßh^wlung gelangt sind, bringen wir einige zum
-Ao«,, 20. Ang. Hrchverehrter Herr! Empfangen
lyd° wtiuen wärmsten Dank für die freundliche Ein-
Hou wr w diesen Tagen innerhalb Ihrer
ljs.^'n tagenden General-Versammlung der Katho-
rin," V'utschlands. Es wäre für mich in Wahrheit
am- ^°ße Freude, derselben folgen zu können, nicht
ein,? sie auS meiner er gern Heiwath und a«S
Tt-s Üdim katholischen Boyer besonders theuern
kommt, sondern auch, weil ich mir von dieser
tzbrj Rüstung, auf Grund einer bald halbhundert-
jgx Iu Erfahrung, recht viel Gutes und Erfreuliches
Ay Sache deS katholische» Deutschland verspreche,
der d Theilnahme an einer so herrlichen Kundgebung
Mj?^ischkn Katholiken hindern mich indrß höhere
Her, ^daß ich wich begnügen muß mit dem
d^Ls'lllein urd mst miinin bisier WLn'chen für «inen
L "'cheu Verteuf gegenwärtig zu sein. Möge die
tzyyl^fwlung den Katholiken der guten u. treuen Statt
chen .. ä" neuer Ersrisckung u. Ermunterung gerei-
bdo?' alle deut'chen Katholiken ein neuer mächtiger
z^m treuen und beharrlichen Festhalten und
H-,unter ter alten ruhmreichen Fahne werde».
Kit A S'? ous'S neue ten heiligen Schwur leisten,
Arg,„"Weitung cller Zwietracht für und für einzu-
L/.!?'. "neS Sinnes urd Wollens, für Mehrheit,
tzzz^rt. und Recht, zu GotteS Ehre und Aller Heil.
Herl?* H Ihnen und allen Theilnehmern an der
l,r k^Iiing den Segen sende, zeichne ich mit größ-
Prchcchixug Ihr ergebenster A. Cardiral
4^'nhuber."
24. Aug. Dem sehr geehrte» Local-
zm »Ü ich wch für die sreuvll'che Einladung
sc^.^'knahme an der diesjährigen General Ver-
b,ust.?vL der Korholikeu Deutschlands meinen erge-
desln? auSzu'prechen. Es gereicht mir zur
Är. Freude, daß die Versau mlung in diesem
altehrwürdigen Stott Landshut ab-
ivüd, die turch des Wirken des sei. Petrus
hirtm?'.?'ss'N M Zeit auch Köln längere Johre
ist. A. r'ch zu erfreuen daS Glück hotte, ausgezeichnet
Erinnerung an den Seligen, dessen un-
Theii.^t bin Gott gesegnete Thätigkeir großen
Echw,» Unseres, deutschen Vaterlandes den h. Glauben
"in wird in heutiger Zeit, wo die Bewahr-
rlkicks«». ... kostbare» Schatzes, unsere hl. Kirche,
^'^S härsige und schwere Angriffe zu bestehen

heutige» Nummer liegt „Der Sonntag«-
Nr. 36 bei.
 
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