Pfälzer Volksblatt
Bischof von Secz und Raoul, Bischof von
Mk?'. kk'htkn die Kirche unter dem Nomen der Mutter
L'ZZ'K
Verantwortlicher Redakteur:
Josfeph Huber in Heidelberg.
^hmen alle Pofianfialteu und unsere Agenturen
^stellungen auf das „Pfälzer VolkSblatt" für
'k Morale (August, September) an. Der
ist Mf 1.25 yE Briefträger frei ins
^ur gebracht.
Dem „Pfälzer VolkSblatt" wird jeden SamS-
^3 dos 8seitige Ur terhaltungSblatt
. Der SouvtagSbote
^'gkgeken, welcher besonders für die Familie
Mwrnt ist.
. lüer heutigen Nummer liegt „Der Sonntugs-
^Rr. 30 bei.
Druch Berlag u. Expedition
Bebr. Huber in Herdelberg,
Iwtngerftraße 7.
prüfen und über den Zustand, worin sie die Abtei ange
troffen haben, berichten sollten.
Diese Berichte fielen sehr günstig aus und die Depu-
tierten wussten die Liebe und das Wohlwollen und die
Barmherzigkeit der Mönche, die in der ganzen Gegend
weit und breit bewundert würde, nicht genug rühmend her-
vorzuhcben. Trotzdem entging die Abtei der Strenge des
Dekrets nicht und wurde anfangs 1791 unterdrückt.
Aber nichts konnte die Trappisten niederbeugen oder
ihre Liebe zur Einsamkeit und zu ihrer strengen Ordens-
regel abschwächen. Der damalige Abt, Dom Augustin dc-
LostrangeS, bestimmte vielmehr seine Mitbrüder, das Vater-
land zu verlassen und ein anderes sich zu suchen, um ihre
heiligen Uebungen frei fortsetzen und demjenigen dienen zu
können, der ja in all' seinen Erschütterungen seine Hand
über sie gehalten habe- Die Schweiz war es, die sie zum
zweiten Vaterlande auswählten. Sie wandten sich an die
Regierung von Freiburg, um die Erlaubnib nachzusuchen,
im dortigen Kantone sich niederlassen zu dürfen, was ihnen
bereitwillig gestattet wurde. Infolge dessen fiedelte Dom
Augustin mit 24 Ordensleuten am 24. April dort hinüber.
In einem einsamen Thale des Kantons Freiburg, eine
Stunde von Balsainte, zwischen Bergen, die bis an den
Himmel zu ragen schienen, in einem seit langer Zeit ver-
ödeten Karthäusel klafter, gründete diese fromme Schaar von
Auswanderern jene neue Abtei, welche zum Mutterhause
der vielen anderen Niederlassungen wurde bis zum Jahre
1815. Sehr bald verbreitete sich der Rus der Tugend und
Wohlthätigkeit dieser frommen Mönche in der ganzen Ge-
gend, die Zeitungen trugen die Erzählungen von ihren
guten Werken in weite Ferne, Fremde strömten zahlreich
zum Besuche herbei und bald wuchs die Zahl der Postu-
lanten (d. h. der um Aufnahme in den Orden Bittenden)
so sehr an, daß Dom Augustin im Jahre 1794 mehrere
Kolonien oder Filialen in verschiedenen Gegenden, wohin
man die Ordensleute wiederholt berufen hatte, gründen
konnte. England, Spanien, Belgien und Piemont verlangten
sehr darnach und die Abteien, welche in diesen Ländern von
den abgesandten Kolonien wieder gegründet wurden, blühten
und gediehen sämmtlich. (Fortsetzung folgt.)
kommen (denn von ihm stammt die Idee), die vierte
Lambeth Tonfererce mit einer LandungSgedächtnißfeier
zu verbinden, um die anglikanische Continuität zu
declanren." „Die ungeheuerliche Logik der augli-
karischen Bischöfe bei dieser Gedächtnißfeier," sogt die
„Chat. Times," „ist diese: Wir Anglikaner verwerfen
St. Augustins GlaubenSbekeuntiß. Bor allem ver«
werfen wir sein Grundprinzip von der Unterthänig-
keit gegen den Heiligen Stuhl oder den Stellvertreter
Christi. Deßhalb Huben wir Anglikaner die Conti-
nuiiät der Lehren und Traditionen, welche er nach
England brachte." (!) Dazu paßt vollkommen daS
Gestärdniß der „Church Times," des Organs der
prot. anglikanischen Hochkirche, welche bezüglich des
Planes einiger Bischöfe den Lambeth Confererce, den
Erzbischöfen von Canterbury und Aork ihre Autorität
zu stärken und zu erweitern und auf diese Weise eine
Art oberster Lehrautorität zu schaffen, schreibt: „Lei-
der sind noch keine Anzeichen vorhanden, für eine ge-
nügend allgemeine Annahme jener Prinzipien, auf
welche unser Heiland die hl. Hierarchie der Kirche
begründet hat, um gefahrlos die Entwicklung der
kirchlichen Organisation zu beschleunigen, fei es der
Diözesan-, sei es der Provinzial- oder der allgemeinen
Organisation." Also für eine genügend allgemeine
Annahme jener Prinz'pien, auf welche unser Heiland
die heilige Hierarchie der Kirche begründet Hst, ist der
Protest, anglikanische Episkopat noch immer nicht zu
haben! Man vergleiche damit die vollendete, die
herrliche Organisation der kathol. Kirche von Anfang
seit r unmehr nahezu 2000 Jahren! Die Catholic
„Truth Society — WahrheitSverein", deren ausge-
zeichneter Vorstand, Mr. James Britten, jüngst vom
Heiligen Vater Leo XIII. mit dem St. GregoriuSritter«
orden ausgezeichnet wurde, hat ausreichend dafür ge-
sorat, aus Anlaß des 1300jährigen St. Augustinus«
Jubiläums die historische Wahrheit allen anglikanischen
Kreisen im weitesten Umfange zugänglich zu machen.
Die beiden historischen Jubiläen einerseits und
anderseits die Lambeth Conferenze der anglikanischen
Bischöfe, welche von sich gestehen müssen, sie seien
„noch nicht nach den Prinzipien organistrt, auf welche
Christus die heilige Hierarchie der Kirche gründete,
und die allgemeine Annahme dieser Prinzipien sei noch
nicht zu erwarten" oll — das zeugt deutlich, daß die
prot. „Daily Chrouicle" Recht hat, wenn sie schreibt,
Cardiral Vaughan habe ein weit größeres Recht,
dtS St. Augustinus Landungsjubiläum zu feiern
als der Erzbischof von Canterbmy und die Lambeth
Confei enze.
Katholische Jubiläen Englands und
.Mmbrth-Conserknce der prot-sngl.
Bischöfe.
^. Großbritannien feierte unlängst daS 1300jährige
w eines seiner größten Männer und GlaubenS-
dei» .. Columba oder Columbkille, und rüstet sich,
i ir, daS 1300jähr. Jubiläum der Landung
BenediktioerbischofS Augustinus und seiner
Halten auf britischem Boden festlich zu begehen,
^umba o»belangt, so ist er unstreitig der
Mann der gälischen (keltischen) Raste, welchen
r-sichte überhaupt kennt. Seine Kathedrale
stm Havptklvster aus der schottischen Insel Jona
E" d,r AuSgang!punkt unzähliger Missionäre nach
Tal, Indern Europas. Urzählige Bibeln ließ St.
^diba, dessen Klöster in Irland uvd Schottland
i kminente Stätten der Kunst und der Wissenschaft
riü,„ ' schreiben und schrieb selbst v ele Bibeln mit
dss, Hand. Alle sind mit Meisterhand ausgeführt,
k noch in den Bibliotheken zu sehen. Die
der vi Columba eigenhändig geschriebene Bibel
sterS Durrow ist eines der kunst- und Pracht-
km Bibel Manuscripte der ganzen Welt. Die
Mächen Bischöfe Schottlands mit zahlreichen
*» begingen das Jubiläum innerhalb der
der ehrwürdigen Kathedrale St. ColumbaS
Schul- «ud Sichre.
tziAür den religiösen Orden, weite die mannigfaltigste
ter ' dnli rig erfahren loden, ist der von La Trapp einer
»lr simobl durch die Strenge seiner Regel
- seine Wechselfälle und innere Kraft.
die Mitte des fünfzehnten Jahrhunderts machte
kiidnk"- Eros ton Perche, einer der unerschrockensten Vor-
»wÄ. der Sache der Küche in den Kreuzzügen, mit sei-
und einigen Edeveuten eine Reise nach
schell.» ' furchtbarer Simm drohte das Sch ff zu zer-
Kir dem er sich befand. In dieser drohenden Ge-
W,pachte er des Gelübde, wenn Gott ihn und seine Fa-
M seioe Begleiter rette, «olle er het seiner Rückkehr
r,»,^avkreich zu Ehren der Mutter Gottes eine Kirche
ein- L^un lebendiger Glaube wurde belohnt und er de-
!i>ix W- gleich nach seiner Rückkehr in fe n Vaterland,
kt«ew "ad dazu noch ein Kloster erbauen zu losten in
La A.Me, beiz schon seit geraumer Zeit den Namen
H«w7°dPe führte. Seitdem führte das neue Kloster den
L« Trapp^re Dame de la Treppe, Unsere liebe Fra» von
der L^iehn Jahre nachher beschenkte Rotrau 3., der Sohn
»ij> ?Wrs, bei feiner Abreise nach Palästina, das Kloster
bdlkMnlichen Besitzungen. Robert, Erzbischof von Rouen,
Sr,, » - Bischof von Scez und Raoul, Bischof von
Me?'. Achten die Kirche unter dem Nomen der Mutter
Ä mehrere Päpste, u. a. Eugen ui. und Alexander
Mr Mn La Trappe unter ibren Schutz, fie bewilligten
"nter andern Privilegien die Befreiung vom
. L?»iid gaben ihr die R-gel von Citeaux.
«ie cppe wurde nun eine Filiale von Ltairvoux und
MirKute wurden Berrardiner. Mehrere Schrift-
i« dlkk.Zahlen von einem Besuche des heiligen Bernard
bichürg^ Nvsttr, allein diese Thatsache ist dennoch nicht
M Zeit hindurch herrschte dort der größte Eifer
Kiele ü» "8"kel wurde aus das Gewistenhastestr befolgt,
»lwr Personen, unter denen man die Herrn von
t Stöbert, Vater und Sohn und Karl von BaliüS
Wkidklg, MM dm 25. Illi! 1897.
auf der Insel Jona, welche sommt der Insel selbst
dem Protest. Herzog von Arg Yle gehören und von
ihm den katholischen Bischöfen bereitwilligst zur
Verfügung gestellt wurden. Unter Beurdiktinergesang
wurde wieder feierlicher katholischer Gottesdienst ge-
halten.
DaS andere Jubiläum, welches demnächst bevorfieht,
den 1300jäbrigen Gedächtvißtog der Landung deS
vom Papste Gregor dem Großen gesandten Benedik-
timrbtschofs Augustinus und seiner circa 40 Missions-
gefährten, werden den nächst die sämmtlichen kathol.
Bischöfe Englands, mit Cardinal Vaughan au der
Spitze, mit größter Festlichkeit an der historischen
Landungsstelle selbst, im Thane», begehen. In Ver-
bindung damit steht der englische Katholikentag zu
Ramsgate und eine gemeinsame Wallfahrt nach dem
Dome von Canterbmy und nach der alten St.
Martinskirche, wo König Ethelkert die Taufe empfing.
Die Bibel, welche Bischof Augustinus mitbrachte, wär
ein Geschenk des Papstes Gregor und ist heute noch
in England zu srhcn.
Vor einigen Tagen feierte« auch die gegenwärtig im
Lambeth Palast des Erzbischofs von Canterbury^zur
sogen. Lambeth Conference versammelten Protest, ang-
litauischen Bischöfe des Britischen Reiches das Land-
ungsjubitäum St. Augustinus an der Landungsstelle.
Erfreu! ch ist eS, wahrzunehmen, wie die unabhängige
prot. Presse, voran die „Daily Chronicle" der histo-
rischen Wahrheit die Ehre gibt und freimüthig gesteht,
Cardinal Vaughan habe ein weit größer, ssj,Recht, die
Landung S». Augustins zu feiern, als der prot. angli-
canische Erzbischof vr. Tewple von Canterbury und
die Lambeth Conference. Uns das ist auch unbestreit-
bar richtig. Denn St. Augustinus hatte seine Mission
vom Papste und stand, wie alle seine Nachfolger
auf dem Stuhle vox Canterbmy, in Gemein-
schaft mit dem Heiligen Stuhle, während Heinrich VIII.
die Gemeinschaft mit dem Heiligen Stuhle zerriß und
von der sogen. Reformation angefangen, die Protestant.
Erzbischöfe von Canterbury und die übrigen Protest,
ar Manischen Bischöfe seitdem von Rom loSgetrrnnt
bliebe«.
Der ganze Unterschied ist also der: Von St. Au-
gustinus bis zur Zeit der sog. Reformation waren
alle Erzbischöfe von Canterbmy katholisch, von da
an bis heute sind sie protestantisch, so sehr sie sich
auch in letzter Zeit nm den Namen „Katholisch"
bemühen. „Nur rin Marn wie der verstoibene pro-
testantische Erzbischof Tr. Benson," sagt die „Daily
Chron'cle," „konnte cuf den pikturesken Gedanken
nennt, beschenkte« La Trappe großherzig, um sich ein be-
sonderes Anrecht aus daS Gebet der Ordensleute zu er-
werben. Seit dem Ende des sünfzebnten Jahrhunderts bis
zu der vom Abbe de Rai ce bewirkten Reform stand es
unter sogenannte» Cvmmendatär-Abtcn, d. h. solchen, welche
die Einkünfte der Pfründe genossen, ohne dort wohnen
und dem Convenle persönlich vor stehen zu müssen. In die-
ser Zeit wurde das Kloster von den Englämern, welche
der Krieg in jene Gegend gesuhlt hatte, hort mitgenommen
und verwüstet. Endlich batte eine gewisse Erschlaffung, die
in mehrere Klöster eingeschlichen war, sich euch dieses
Conventes bemächtigt, so daß es sich in der Thal in einem
beklagenswerthen Zustande befand, als der Abbe de Rar ce,
der schon 28 Jahre dort Commendatär-Abt gewesen war,
den nmtbigen Entschluß faßte, das Kloster zur strengen
Regel von Eiteavx zmückzuführen.
Nach vielen Unannehmlichkeiten und Beschwerden ge-
lang ibm dies vollständig. La Trappe kehrte zu seinem
ersten Eifer zurück, beobachtete wieder seine strenge Regel
und wurde in den Augen Frankreichs jenes Kloster, daS
der himmlischen Gunst am würdigsten sei. Selbst Bofsuet,
der " ' " ------ -
der
Uebungen-
er 28^ Jahr? als Commendatär und 32 als regulier ter "Äbt
dem Kloster vorgestern:en hatte. Von Arbeiten, Fasten und
Leiden erschöpft, hatte er zu Gunsten seiner Nachfolgers
Zvsinius 1. verzichtet. Auf Letzteren folgten bis 1790, in
welchem Jahre das Kloster unterdrückt wurde, noch 8 aus-
gezeichnete Aebte.
Als dann in Frankreich der große Simm der Revo-
lution loSbrach und alle religiöse« Genossenschaften weichen
mußten, hatten die Trappisten noch eine kurze Zeit Hoff-
nung, dem Schicksale der andern Orden zu entgehen. DaS
allgemeine Vertraue», dessen sie sich damals erfreuten, »ar
so mächtig, daß die Nationalversammlung anfangs zögerte,
fie in die Verbann ungSlistr auszunehmen. Sie schickte viel-
mehr Agenten in das Kloster, welche dessen Lebensweise
»t tSglich mit Ausnahme der Sonn- u. Inserate die 1-spaltige Petitzeile oder deren''Raum
nterhattu^gMa? O kÜil- P^t^z^ für Jahres-Anzeig^
rg monatlich 5V L mit Trägerlohn, durch » l ' Rabattbewrlligung.
ost bezogen Viertels, 1.60 sranco_ Expedition: Zwingerftraße;?.
Kl66.
Freund des Abtes Rorce besuchte das Kloster oft"und
Herzog von Saint-Simeon machte oft dort geistliche
Im Jahre 1700 starb Rovce, 70 Jahre al», von denen
dem Kloster vorgestanlen hatte. Von Arbeiten, Fasten und
Leiben erschöpft, hatte er zu Gunsten seines Nachfolgers
Bischof von Secz und Raoul, Bischof von
Mk?'. kk'htkn die Kirche unter dem Nomen der Mutter
L'ZZ'K
Verantwortlicher Redakteur:
Josfeph Huber in Heidelberg.
^hmen alle Pofianfialteu und unsere Agenturen
^stellungen auf das „Pfälzer VolkSblatt" für
'k Morale (August, September) an. Der
ist Mf 1.25 yE Briefträger frei ins
^ur gebracht.
Dem „Pfälzer VolkSblatt" wird jeden SamS-
^3 dos 8seitige Ur terhaltungSblatt
. Der SouvtagSbote
^'gkgeken, welcher besonders für die Familie
Mwrnt ist.
. lüer heutigen Nummer liegt „Der Sonntugs-
^Rr. 30 bei.
Druch Berlag u. Expedition
Bebr. Huber in Herdelberg,
Iwtngerftraße 7.
prüfen und über den Zustand, worin sie die Abtei ange
troffen haben, berichten sollten.
Diese Berichte fielen sehr günstig aus und die Depu-
tierten wussten die Liebe und das Wohlwollen und die
Barmherzigkeit der Mönche, die in der ganzen Gegend
weit und breit bewundert würde, nicht genug rühmend her-
vorzuhcben. Trotzdem entging die Abtei der Strenge des
Dekrets nicht und wurde anfangs 1791 unterdrückt.
Aber nichts konnte die Trappisten niederbeugen oder
ihre Liebe zur Einsamkeit und zu ihrer strengen Ordens-
regel abschwächen. Der damalige Abt, Dom Augustin dc-
LostrangeS, bestimmte vielmehr seine Mitbrüder, das Vater-
land zu verlassen und ein anderes sich zu suchen, um ihre
heiligen Uebungen frei fortsetzen und demjenigen dienen zu
können, der ja in all' seinen Erschütterungen seine Hand
über sie gehalten habe- Die Schweiz war es, die sie zum
zweiten Vaterlande auswählten. Sie wandten sich an die
Regierung von Freiburg, um die Erlaubnib nachzusuchen,
im dortigen Kantone sich niederlassen zu dürfen, was ihnen
bereitwillig gestattet wurde. Infolge dessen fiedelte Dom
Augustin mit 24 Ordensleuten am 24. April dort hinüber.
In einem einsamen Thale des Kantons Freiburg, eine
Stunde von Balsainte, zwischen Bergen, die bis an den
Himmel zu ragen schienen, in einem seit langer Zeit ver-
ödeten Karthäusel klafter, gründete diese fromme Schaar von
Auswanderern jene neue Abtei, welche zum Mutterhause
der vielen anderen Niederlassungen wurde bis zum Jahre
1815. Sehr bald verbreitete sich der Rus der Tugend und
Wohlthätigkeit dieser frommen Mönche in der ganzen Ge-
gend, die Zeitungen trugen die Erzählungen von ihren
guten Werken in weite Ferne, Fremde strömten zahlreich
zum Besuche herbei und bald wuchs die Zahl der Postu-
lanten (d. h. der um Aufnahme in den Orden Bittenden)
so sehr an, daß Dom Augustin im Jahre 1794 mehrere
Kolonien oder Filialen in verschiedenen Gegenden, wohin
man die Ordensleute wiederholt berufen hatte, gründen
konnte. England, Spanien, Belgien und Piemont verlangten
sehr darnach und die Abteien, welche in diesen Ländern von
den abgesandten Kolonien wieder gegründet wurden, blühten
und gediehen sämmtlich. (Fortsetzung folgt.)
kommen (denn von ihm stammt die Idee), die vierte
Lambeth Tonfererce mit einer LandungSgedächtnißfeier
zu verbinden, um die anglikanische Continuität zu
declanren." „Die ungeheuerliche Logik der augli-
karischen Bischöfe bei dieser Gedächtnißfeier," sogt die
„Chat. Times," „ist diese: Wir Anglikaner verwerfen
St. Augustins GlaubenSbekeuntiß. Bor allem ver«
werfen wir sein Grundprinzip von der Unterthänig-
keit gegen den Heiligen Stuhl oder den Stellvertreter
Christi. Deßhalb Huben wir Anglikaner die Conti-
nuiiät der Lehren und Traditionen, welche er nach
England brachte." (!) Dazu paßt vollkommen daS
Gestärdniß der „Church Times," des Organs der
prot. anglikanischen Hochkirche, welche bezüglich des
Planes einiger Bischöfe den Lambeth Confererce, den
Erzbischöfen von Canterbury und Aork ihre Autorität
zu stärken und zu erweitern und auf diese Weise eine
Art oberster Lehrautorität zu schaffen, schreibt: „Lei-
der sind noch keine Anzeichen vorhanden, für eine ge-
nügend allgemeine Annahme jener Prinzipien, auf
welche unser Heiland die hl. Hierarchie der Kirche
begründet hat, um gefahrlos die Entwicklung der
kirchlichen Organisation zu beschleunigen, fei es der
Diözesan-, sei es der Provinzial- oder der allgemeinen
Organisation." Also für eine genügend allgemeine
Annahme jener Prinz'pien, auf welche unser Heiland
die heilige Hierarchie der Kirche begründet Hst, ist der
Protest, anglikanische Episkopat noch immer nicht zu
haben! Man vergleiche damit die vollendete, die
herrliche Organisation der kathol. Kirche von Anfang
seit r unmehr nahezu 2000 Jahren! Die Catholic
„Truth Society — WahrheitSverein", deren ausge-
zeichneter Vorstand, Mr. James Britten, jüngst vom
Heiligen Vater Leo XIII. mit dem St. GregoriuSritter«
orden ausgezeichnet wurde, hat ausreichend dafür ge-
sorat, aus Anlaß des 1300jährigen St. Augustinus«
Jubiläums die historische Wahrheit allen anglikanischen
Kreisen im weitesten Umfange zugänglich zu machen.
Die beiden historischen Jubiläen einerseits und
anderseits die Lambeth Conferenze der anglikanischen
Bischöfe, welche von sich gestehen müssen, sie seien
„noch nicht nach den Prinzipien organistrt, auf welche
Christus die heilige Hierarchie der Kirche gründete,
und die allgemeine Annahme dieser Prinzipien sei noch
nicht zu erwarten" oll — das zeugt deutlich, daß die
prot. „Daily Chrouicle" Recht hat, wenn sie schreibt,
Cardiral Vaughan habe ein weit größeres Recht,
dtS St. Augustinus Landungsjubiläum zu feiern
als der Erzbischof von Canterbmy und die Lambeth
Confei enze.
Katholische Jubiläen Englands und
.Mmbrth-Conserknce der prot-sngl.
Bischöfe.
^. Großbritannien feierte unlängst daS 1300jährige
w eines seiner größten Männer und GlaubenS-
dei» .. Columba oder Columbkille, und rüstet sich,
i ir, daS 1300jähr. Jubiläum der Landung
BenediktioerbischofS Augustinus und seiner
Halten auf britischem Boden festlich zu begehen,
^umba o»belangt, so ist er unstreitig der
Mann der gälischen (keltischen) Raste, welchen
r-sichte überhaupt kennt. Seine Kathedrale
stm Havptklvster aus der schottischen Insel Jona
E" d,r AuSgang!punkt unzähliger Missionäre nach
Tal, Indern Europas. Urzählige Bibeln ließ St.
^diba, dessen Klöster in Irland uvd Schottland
i kminente Stätten der Kunst und der Wissenschaft
riü,„ ' schreiben und schrieb selbst v ele Bibeln mit
dss, Hand. Alle sind mit Meisterhand ausgeführt,
k noch in den Bibliotheken zu sehen. Die
der vi Columba eigenhändig geschriebene Bibel
sterS Durrow ist eines der kunst- und Pracht-
km Bibel Manuscripte der ganzen Welt. Die
Mächen Bischöfe Schottlands mit zahlreichen
*» begingen das Jubiläum innerhalb der
der ehrwürdigen Kathedrale St. ColumbaS
Schul- «ud Sichre.
tziAür den religiösen Orden, weite die mannigfaltigste
ter ' dnli rig erfahren loden, ist der von La Trapp einer
»lr simobl durch die Strenge seiner Regel
- seine Wechselfälle und innere Kraft.
die Mitte des fünfzehnten Jahrhunderts machte
kiidnk"- Eros ton Perche, einer der unerschrockensten Vor-
»wÄ. der Sache der Küche in den Kreuzzügen, mit sei-
und einigen Edeveuten eine Reise nach
schell.» ' furchtbarer Simm drohte das Sch ff zu zer-
Kir dem er sich befand. In dieser drohenden Ge-
W,pachte er des Gelübde, wenn Gott ihn und seine Fa-
M seioe Begleiter rette, «olle er het seiner Rückkehr
r,»,^avkreich zu Ehren der Mutter Gottes eine Kirche
ein- L^un lebendiger Glaube wurde belohnt und er de-
!i>ix W- gleich nach seiner Rückkehr in fe n Vaterland,
kt«ew "ad dazu noch ein Kloster erbauen zu losten in
La A.Me, beiz schon seit geraumer Zeit den Namen
H«w7°dPe führte. Seitdem führte das neue Kloster den
L« Trapp^re Dame de la Treppe, Unsere liebe Fra» von
der L^iehn Jahre nachher beschenkte Rotrau 3., der Sohn
»ij> ?Wrs, bei feiner Abreise nach Palästina, das Kloster
bdlkMnlichen Besitzungen. Robert, Erzbischof von Rouen,
Sr,, » - Bischof von Scez und Raoul, Bischof von
Me?'. Achten die Kirche unter dem Nomen der Mutter
Ä mehrere Päpste, u. a. Eugen ui. und Alexander
Mr Mn La Trappe unter ibren Schutz, fie bewilligten
"nter andern Privilegien die Befreiung vom
. L?»iid gaben ihr die R-gel von Citeaux.
«ie cppe wurde nun eine Filiale von Ltairvoux und
MirKute wurden Berrardiner. Mehrere Schrift-
i« dlkk.Zahlen von einem Besuche des heiligen Bernard
bichürg^ Nvsttr, allein diese Thatsache ist dennoch nicht
M Zeit hindurch herrschte dort der größte Eifer
Kiele ü» "8"kel wurde aus das Gewistenhastestr befolgt,
»lwr Personen, unter denen man die Herrn von
t Stöbert, Vater und Sohn und Karl von BaliüS
Wkidklg, MM dm 25. Illi! 1897.
auf der Insel Jona, welche sommt der Insel selbst
dem Protest. Herzog von Arg Yle gehören und von
ihm den katholischen Bischöfen bereitwilligst zur
Verfügung gestellt wurden. Unter Beurdiktinergesang
wurde wieder feierlicher katholischer Gottesdienst ge-
halten.
DaS andere Jubiläum, welches demnächst bevorfieht,
den 1300jäbrigen Gedächtvißtog der Landung deS
vom Papste Gregor dem Großen gesandten Benedik-
timrbtschofs Augustinus und seiner circa 40 Missions-
gefährten, werden den nächst die sämmtlichen kathol.
Bischöfe Englands, mit Cardinal Vaughan au der
Spitze, mit größter Festlichkeit an der historischen
Landungsstelle selbst, im Thane», begehen. In Ver-
bindung damit steht der englische Katholikentag zu
Ramsgate und eine gemeinsame Wallfahrt nach dem
Dome von Canterbmy und nach der alten St.
Martinskirche, wo König Ethelkert die Taufe empfing.
Die Bibel, welche Bischof Augustinus mitbrachte, wär
ein Geschenk des Papstes Gregor und ist heute noch
in England zu srhcn.
Vor einigen Tagen feierte« auch die gegenwärtig im
Lambeth Palast des Erzbischofs von Canterbury^zur
sogen. Lambeth Conference versammelten Protest, ang-
litauischen Bischöfe des Britischen Reiches das Land-
ungsjubitäum St. Augustinus an der Landungsstelle.
Erfreu! ch ist eS, wahrzunehmen, wie die unabhängige
prot. Presse, voran die „Daily Chronicle" der histo-
rischen Wahrheit die Ehre gibt und freimüthig gesteht,
Cardinal Vaughan habe ein weit größer, ssj,Recht, die
Landung S». Augustins zu feiern, als der prot. angli-
canische Erzbischof vr. Tewple von Canterbury und
die Lambeth Conference. Uns das ist auch unbestreit-
bar richtig. Denn St. Augustinus hatte seine Mission
vom Papste und stand, wie alle seine Nachfolger
auf dem Stuhle vox Canterbmy, in Gemein-
schaft mit dem Heiligen Stuhle, während Heinrich VIII.
die Gemeinschaft mit dem Heiligen Stuhle zerriß und
von der sogen. Reformation angefangen, die Protestant.
Erzbischöfe von Canterbury und die übrigen Protest,
ar Manischen Bischöfe seitdem von Rom loSgetrrnnt
bliebe«.
Der ganze Unterschied ist also der: Von St. Au-
gustinus bis zur Zeit der sog. Reformation waren
alle Erzbischöfe von Canterbmy katholisch, von da
an bis heute sind sie protestantisch, so sehr sie sich
auch in letzter Zeit nm den Namen „Katholisch"
bemühen. „Nur rin Marn wie der verstoibene pro-
testantische Erzbischof Tr. Benson," sagt die „Daily
Chron'cle," „konnte cuf den pikturesken Gedanken
nennt, beschenkte« La Trappe großherzig, um sich ein be-
sonderes Anrecht aus daS Gebet der Ordensleute zu er-
werben. Seit dem Ende des sünfzebnten Jahrhunderts bis
zu der vom Abbe de Rai ce bewirkten Reform stand es
unter sogenannte» Cvmmendatär-Abtcn, d. h. solchen, welche
die Einkünfte der Pfründe genossen, ohne dort wohnen
und dem Convenle persönlich vor stehen zu müssen. In die-
ser Zeit wurde das Kloster von den Englämern, welche
der Krieg in jene Gegend gesuhlt hatte, hort mitgenommen
und verwüstet. Endlich batte eine gewisse Erschlaffung, die
in mehrere Klöster eingeschlichen war, sich euch dieses
Conventes bemächtigt, so daß es sich in der Thal in einem
beklagenswerthen Zustande befand, als der Abbe de Rar ce,
der schon 28 Jahre dort Commendatär-Abt gewesen war,
den nmtbigen Entschluß faßte, das Kloster zur strengen
Regel von Eiteavx zmückzuführen.
Nach vielen Unannehmlichkeiten und Beschwerden ge-
lang ibm dies vollständig. La Trappe kehrte zu seinem
ersten Eifer zurück, beobachtete wieder seine strenge Regel
und wurde in den Augen Frankreichs jenes Kloster, daS
der himmlischen Gunst am würdigsten sei. Selbst Bofsuet,
der " ' " ------ -
der
Uebungen-
er 28^ Jahr? als Commendatär und 32 als regulier ter "Äbt
dem Kloster vorgestern:en hatte. Von Arbeiten, Fasten und
Leiden erschöpft, hatte er zu Gunsten seiner Nachfolgers
Zvsinius 1. verzichtet. Auf Letzteren folgten bis 1790, in
welchem Jahre das Kloster unterdrückt wurde, noch 8 aus-
gezeichnete Aebte.
Als dann in Frankreich der große Simm der Revo-
lution loSbrach und alle religiöse« Genossenschaften weichen
mußten, hatten die Trappisten noch eine kurze Zeit Hoff-
nung, dem Schicksale der andern Orden zu entgehen. DaS
allgemeine Vertraue», dessen sie sich damals erfreuten, »ar
so mächtig, daß die Nationalversammlung anfangs zögerte,
fie in die Verbann ungSlistr auszunehmen. Sie schickte viel-
mehr Agenten in das Kloster, welche dessen Lebensweise
»t tSglich mit Ausnahme der Sonn- u. Inserate die 1-spaltige Petitzeile oder deren''Raum
nterhattu^gMa? O kÜil- P^t^z^ für Jahres-Anzeig^
rg monatlich 5V L mit Trägerlohn, durch » l ' Rabattbewrlligung.
ost bezogen Viertels, 1.60 sranco_ Expedition: Zwingerftraße;?.
Kl66.
Freund des Abtes Rorce besuchte das Kloster oft"und
Herzog von Saint-Simeon machte oft dort geistliche
Im Jahre 1700 starb Rovce, 70 Jahre al», von denen
dem Kloster vorgestanlen hatte. Von Arbeiten, Fasten und
Leiben erschöpft, hatte er zu Gunsten seines Nachfolgers