Pfalzer Volksblait
KMerg, SM» w 12. SeMmdkilM.
Verantwortlicher Redakteur:
Joseph Huber in Heidelberg.
Druck, Verlag u. Expedition
Gebr. Huber in Heidelberg,
Iwtngrrstraße 7.
Manage. «bonuemeretSprei» mit den
vU?" Unterhaltungsblatt Der Sonntag
Heidelberg monatlich KV L mit Trügerb
die 1-svaltige Petitzeile oder deren Raum
«-L ittl ReklameLb hiesige Geschästs.und
ohn, durch ' ___— -
canco
Die römische Frage.
^rde Les R e i ch st o g S a bg e o r d n e t e n
^^Porsch auf dem Katholikentage zu
Landshut.
» hockensihnlicht Vnscuwlnry! Die erbokeren
^k'n, die urS clle ohne Urtufchied des Namens
. "d SionLis hier zulcmmevgeführt haben, lenken uu>
Tücke auf den htweiniamen Vcter der katholi-
«en Christ, rbeit, Unken sie mit tesvndner Wärme
den gegerwörtigen Papst, der am letzt,» Tage
jg, JahreS ans 60 Johre eines lpferreichen Priester-
dUws, der am 20. Februar des kommenden Jahres
Jahre ,ir,z an Bttiernssen, aber avch an
«v'st'gen rechen Ponnfikotek zurücksehen kann, 20
.^hie L,z PoniistkoteS, ober auch 20 Jahre ter Ge-
.Aüenschast, Tenn mit ter Erheturg cuf Lev päpst-
>Peu Stuhl wurde Leo XIII., das darf man kühnlich
nach menfchl chew Ermessen zu lebenslänglicher
^Oanxeuschoft gle chzeitig veimtheilt. Gefangen!
ar Etiugt marchem Ohl sehr halt; ober das
0 ms nicht obhalten, das frei ouszufprechen, Las
Ab im Gegenlbeil den Katholiken Deutschlands und
den der ganzen Welt immer von neuem
w" ^lilaß geben, Klage taiüber zu erbeten, daß ihr
L^.lt gefangen ist. Er liegt ja nicht auf Strob, im
n^d < albern st kein Kaiholik, das zu glauben,
da« 8>wisfenloS ist kein Katholik, einem andern
w, Klauben machen zu wollen. Er wohnt in einem
^°st, er wohnt in einem glänzenden Palaste, an
Grabe ter Nplfielfürsten, in dem letzten Be-
den die Occupaliov in Rom ihm gelassen Hot.
^llguiß^ch glünzentste Gesärgniß ist ein Ge-
Die einzige Tochter. AUA
-D°S gibt's? Ist Rika . . . ?"
"Mfsen Sie etwas von dieser Betrügerei, dieser . .?"
"Mr woraus zielen Sie denn?"
ßrii? »5* Ihnen bekannt, daß sie die Tochter von . . .
bitte Ki Auburg ist?" — „Beruhigen Sie sich dock, ich
«re. Sw find so aufgeregt Ist ihr Vater angekommen ?"
tu "un weiß ich auch, daß Sie Ihre Hard da-
in haben, mich zu hintergehen, daß Sie der Dritte
e,n,„!Ew Komplott waren. Tas hätte ich nicht von Ihnen
*eri m E"rr Pfarrer. Ein Matchen unter fremden Na-
sch-» >! Haus zu bringen und mich dadurch zu täu-
F empörend."
h>vrd"en fiichE.b "'ch vertheidigen, wenn Sie ruhiger ge-
wddte^ braucht es nicht. Ich durchschaue die ganze Ko-
Will auf eme Rührscene binauslausen soll; aber ich
Er»lck ^Prellte nicht sein- Wenn das Mädchen nicht so
Ebüre fitzx'n „würde ich sie sammt ihrem Vater vor die
fichte'/'"^ ?au Doornburg, es geschah mit den besten Bb-
l>vd wollte Ihnen heute Abend Alles miltheilen,
S-uir? ^eß ich Sie zu mir bitten. Es ist nicht meine
. sitzt schon entdeckt ist."
s» ein? hätten sich darauf nicht eivlassen sollen, auf
Wit »iw k^^wbklei! Doch iey bin nicht der Man», um so
b«s La,.?'An W lassen." Und ohne zu grüßen, verließ er
»s jc,Der Pfarrer blickte ihm kopfschüttelnd nach.
iu sk'n ^.^ade," seufzte er, „nun scheint Alles mißlungen
K»d kenne ihn; der Sturm wird sich legen,
"ch wo».» wir immer noch einmal versuchen, was
»ab fi»^^„I?lit. Dann nahm er Hur und Stock und be-
b°r Bann.» «egenüberliegenden Hause, wo gerade Fritz,
Hrrgend^u und Kälte zitternd, schellte. Er sah mitleid-
theilneha.,^- -Treten Sie ein, mein Herr!" sagte er
batte» tz^b- -Margo ist heute nicht schwächer, aber wir
L -Ich 5^°rskn Mittag erwartet."
w»ntr."^ batte berechnet, daß er «st morgen srüh dort sein
Nun sagt man: „Jo, das hängt ja bloS von
dem Willen des PopsteS ob. Warum geht der Papst
nicht über die Schwelle des Vatikans? Dannathmet
er sofort die Luft der Freiheit!" Gewiß, der Papst
könnte das thun. Aber wenn man meint, daß dadurch
alle Schwierigkeiten beseitigt werden, irrt man sich
sehr. Die Schwierigkeiten würden dadurch nur noch
gesteigert werden. Einmal hat ein Papst seit der
Occupotion RomS die Schwelle des Vatikans über-
schreiten, ein todter Papst, das war damals, als man
die Leiche des IX. Pius im Dunkel der Nacht auf
den großen Kirchhof Roms bringen wollte. Wenn
die Majestät des TodeS dcmals nicht einmal Schutz
gefunden hat, welchen Schutz würde wohl die lebende
Majestät deSPcpsteS finder, wenn sie in die Straßen
RomS herabstiege? Aber, m. H., daran liegt ja dem
Papste gar nichts; daß er, ohre gestört zu werden,
aus dem Monte Pircio spazieren fahren kann, doS
will der Papst nicht. Der Papst will und muß in
der Hauptstadt der katholischen Christenheit, — denn
daS bleibt Rom immer (Bravo!) — der Papst muß
in der Hauptstadt der katholischen Christenheit mit
freien Armen dastehen, so frei, daß auch nicht einmal der
Schatten einer Unfreiheit auf die erhabene Gestalt
des xoutiiex maxisws fällt. DaS ist die römische
Frage, deren Lösung wir fordern.
Gott hat dem Papste die Leitung der Kirche an-
vertraut, nur Gott ist er verantwortlich und keiner
andern Macht, insbesondere keiner weltlichen Macht,
mag die Macht so groß sein, wie sie nur will. Der
Papst kann nicht Urteithan sein, darum kann der
Papst nur Souverän sein. Souverän oder
Untertban, etwas Drittes giebt eS
nicht! Und, m. H., doS wollen w r auch in
die Welt hirausrustn: Wer regiert von GotteS
Gnaten, wenn nicht der Papst der Kirche Gottes?
Gott Hot ihm feine Geiechtsame als Oberhaupt der
Küche zugemisfen, und darum dürfen diese Gerecht,
sawe in keinem Theile beruhen auf dem jederzeit
abändeiliehen Willen eines staatlichen Gebildes. Gott
Hot ihm die Regierung der Küche übertragen, und
darum darf diese Regierung nicht ruhen auf den
tbönerneu Garantien irgend einer Nation. Gott hat
ihn zum Vater aller Nationen gemocht, und darum
darf daS Geschick deS PopsteS nicht verquickt werden
mit den Gesch cken irgend einer einzelnen Nation,
darum darf la» Geschick deS Papstes nicht zuge-
schnitten noch den Bedürfnissen oder Wünschen der
italienischen Nation. (Lebhafte Zustimmung.) Denn
m. H., der Pc pst ist ja nicht r ur das Oberhaupt der
„Die ganze Nacht schloß ich kein Auge, und mit dem
ersten Zuge reiste ich heute früh ab, aber wir mußten in
Utrechr ein paar Stunden warten. O, was habe ich in
diesen Stunden ausgestanden! Darf ich zu ihr kommen?"
„Za, bald, sitzt noch nicht. Sie wüsten fich erst ein
wenig wärmen und beruhigen. Wo begegneten Sie Ihrem
Herrn Bruder?"
„An der Station. Ich meinte, daß Alles in Ordnung
sei, und Laß er komme, wich abzuholen."
„Nein, so weit sind wir noch nicht. Sprechen Sie nicht
mit Margo darüber, alle Aufregung hat der Doktor streng
untersagt."
„Sie sind sehr gütig, Herr Pfarrer. Aber sagen Sie
wir die Wahrheit, darf ich noch hoffen?"
«Ja, gewiß! Ich glaube nicht einmal, daß fie jetzt in
Gefahr schwebt, aber die Krankheit ist oft tückisch. Margo
hat übrigens eine gesunde Natur."
„O ja, aber fie ist doch nicht an das ermüdende Leben
gewohnt, das sie iu den letzten Zähren durchwachen mußte.
Ich bin sitzt ruhiger; kann ich nun zu ihr gehe«?"
„Folgen Sie mir, bitte."
„Ich war gestern Abend im Postamt, nm mich zu er-
kundigen, ob kern Brief für mich lagere- Gerade kam die
letzte Post, und man überreichte mir den Ihrigen."
Dr - Begegnung zwischen Vater und Tochter war von
Seiten Margo's nicht ganz ohne Unruhe- „Und Onkel?"
war ihre erste Frage, „weiß er nun Alles?"
„Er wird es wohl Wiste», liebes Kind, aber denke jetzt
nicht daran."
„Und ist er nun böse?"
„Nein, gewiß nicht."
„Warum sehe ich ihn denn nicht hier? Ich möchte ihn
so gerne hier sehen, so mit Leiner Hand in der seinigen."
„Wir werden ihn rufen." Und zum Pfarrer fich wen-
dend, fragte Fritz flüsternd: „Sollte Adelbert nicht zu bewe-
gen sein, wenn au» nur zum Schein, sich hier einzufindrn c'-
.Wie geht es der Kranken?"
„Noch imwer das Nämliche, Herr!"
»Ist Fräulein Klipper oben?"
„Zn de« Krankenzimmer "
italienischen ? Katholiken, der Papst ist doS Ober»
Haupt ebenso der deutschen Katholiken, der Papst ist
daS Oberhaupt der Katholiken der ganzen Welt.
Nun kommt man freilich und sagt: Ja, daS mag
Alles sein, aber in der Entwicklung der Weltgeschichte,
die schon so manches Große verschlungen hat, ist die
weltliche Herrschaft der Papstes untergegangen, das
Rad der Weltgeschichte läßt fich nicht wehr zurück-
dkeben, ihr müßt euch bei den gegenwärtigenZuständen
der Dinge beruhigen. Meine Herren, wenn man daS
sagt, so erinnere ich an ein Wort, das PiuS IX.
einmal gesprochen hat. Als die italienische Revolution
den letzten Beraubungsprozeß des Kirchenstaates
begonnen hatte, schrieb Napoleon III., damals auf der
Höhe seiner Macht, an den Papst, er möge auf einen
Theil deS Kirchenstaates, auf die Romagna, verzichten,
dann werde er den Rest d-s Kirchenstaates sich er-
halten. Da hat der Papst in einem denkwürdigen
Schreiben v. 8. Jan. 1860 erwidert: „Nein das
kann ich nicht, ich kann nicht auf die Rechte verzichten,
die mir nicht gehören, die Rechte des hl. Stuhles
sind nicht die Rechte einer Dynastie, die Rechte der
PapsteS sind die Rechte aller Katholiken." (Lebhafter
Beifall.) Wir können die Worte deS Papstes ver-
vollständigen, ja, sie sind die Rechte aller Katholiken,
der Katholiken der ganzen Welt und aller Zeiten.
ES handelt sich um daS Eigenthum der katholischen
Kirche. (Beifall.) Mit den Nationen und mit den
Dynastien ist eS etwas ganz anderes. Eine Nation
verliert mit der Souveränität ihre Herrschaft; ihre
Freunde und ihre Glieder werden darüber klagen,
werden über den Rechtsbruch klagen, der ost mit
einem solchen Verschwinden verbunden ist, aber die
Nationen und Dynastien, sie kommen und gehen, das
ist die historische Entwicklung; aber die Kirche Gottes,
> die kommt und geht nicht, die Kirche Gottes ist von
Gott gewollt bis an'S Ende aller Tage und Gott
hat ihr die Verheißung gegeben bis ans Ende aller
Tage. Darum kann man nicht sagen: Auch die
Macht der Kirche kommt und geht wie die Macht der
größten Nationen und der mächtigsten Dynastien.
Nein, meine Herren, die Kirche bleibt bis an'S Ende
aller Tage, und weil die Kirche bis an'S
Ende aller Tage bleibt, wird die
römische Fr age i mmer und immer wie-
der nach erner Lösung schreien, und wird
nach der Lösung schreien, bis sie gefunden ist. Denn
die Lösung muß gefunden werden, weil die Kirche
eine ewige Bestimmung hat. (Beifall.) Darüber, meine
Herren, wögen die Mächte sich also auch nicht täuschen,
„Und ... ihr Vater?"
„Der schläft ein wenig. Er hat die ganze Nacht kein
Auge geschlossen."
„Fräulein Klipper soll berabkommen."
Die Magd eilte die Treppe hinan, und sofort erschien
die Krankenwärterin, die sogleich ausrief: „Gott sei Dank,
Herr Doornburg, daß Sie kommen! Rlka fragt immerfort
nach Ihnen ; sie kann nicht das leiseste Geräusch hören, so
bebt sie den Kopf aus in der Meinung, vatz Sie cs seien.
Kommen Sie ruhig nach oben, sie schläft jetzt nicht."
„Was sollte er machen? Umkehreri, das ging nicht;
was würde Fräulein Klipper denken! Er wollte der Kranken
nur sagen, was er dem Pfarrer aufgetragen hatte, und da-
mit war eS genug. Zum letzten Male würde er Rika dann
gesehen haben. Jn's Krankenzimmer tretend näherte er sich
dem Schmerzenslager; Fräulein Klipper zog sich bescheiden
zrrück. Als Margo ihren Onkel erblickte, streckte sie ihm
beide Hände entgegen und sagte: „O, ich danke Ihnen, daß
Sie gekommen find- Sie verzeihen mir, lieber Onkel?"
Er fühlte, wie seine Kehle gleichsam zugeschraubt war,
er wollte ihr etwas sagen, aber es ging nickt, und darum
fuhr er ihr nur leise mit der Hand über die Stirne.
„Werde bald wieder besser, Kind!" sagte er endlich,
„weiter will ich nichts von Dir."
„Und sind Sie mir nicht böse?" — „Nein, nein!"
„Und auch dem Papa nicht?"
„Sei unbesorgt. Dein Vater wird nicht mehr wegen
seines Brodes zu arbeiten brauchen."
„Und, ist Alles nun vergeben und vergessen? Ach, Onkel,
wenn tch sterbe, dsnN hat Papa Niemanden mehr, Keinen,
der sich um ihn kümmert, «ch, haben Sie dock Mitleid
mit meinem armen, lieben Väterchen. ES ist nicht des Gel-
des wegen, o, glauben Sie das nicht!"
„"iebes Kind, rege Dich nicht so auf!"
„Onkel!" und sie umklammerte seine Hand, „so ist ja
Alle- vergessen! Rufen Sie Papa hierher, umarmt einander!"
Doch Adelbert hatte di- letzten Worte nicht verstanden.
Sie war erschöpft auf das Kessen viedergesunken- Fräulein
Klipper sprang herbei und sah, wie die Kranke wotenblaß
ward, wir ihre Lippen fich zusammenzogen. (Forts, folgt).
Zur gkssllixru Brschlrmg! >8
Auf das „Pfiilzrr Volksblatt" kann
fortwährend hier in unserem ExpeditionS-
Lrlole, Zwirgee stieße Nr. 7, auswärts bei
<ll,n Prfiämiein und Prfitoten obornirt
werben. M
KMerg, SM» w 12. SeMmdkilM.
Verantwortlicher Redakteur:
Joseph Huber in Heidelberg.
Druck, Verlag u. Expedition
Gebr. Huber in Heidelberg,
Iwtngrrstraße 7.
Manage. «bonuemeretSprei» mit den
vU?" Unterhaltungsblatt Der Sonntag
Heidelberg monatlich KV L mit Trügerb
die 1-svaltige Petitzeile oder deren Raum
«-L ittl ReklameLb hiesige Geschästs.und
ohn, durch ' ___— -
canco
Die römische Frage.
^rde Les R e i ch st o g S a bg e o r d n e t e n
^^Porsch auf dem Katholikentage zu
Landshut.
» hockensihnlicht Vnscuwlnry! Die erbokeren
^k'n, die urS clle ohne Urtufchied des Namens
. "d SionLis hier zulcmmevgeführt haben, lenken uu>
Tücke auf den htweiniamen Vcter der katholi-
«en Christ, rbeit, Unken sie mit tesvndner Wärme
den gegerwörtigen Papst, der am letzt,» Tage
jg, JahreS ans 60 Johre eines lpferreichen Priester-
dUws, der am 20. Februar des kommenden Jahres
Jahre ,ir,z an Bttiernssen, aber avch an
«v'st'gen rechen Ponnfikotek zurücksehen kann, 20
.^hie L,z PoniistkoteS, ober auch 20 Jahre ter Ge-
.Aüenschast, Tenn mit ter Erheturg cuf Lev päpst-
>Peu Stuhl wurde Leo XIII., das darf man kühnlich
nach menfchl chew Ermessen zu lebenslänglicher
^Oanxeuschoft gle chzeitig veimtheilt. Gefangen!
ar Etiugt marchem Ohl sehr halt; ober das
0 ms nicht obhalten, das frei ouszufprechen, Las
Ab im Gegenlbeil den Katholiken Deutschlands und
den der ganzen Welt immer von neuem
w" ^lilaß geben, Klage taiüber zu erbeten, daß ihr
L^.lt gefangen ist. Er liegt ja nicht auf Strob, im
n^d < albern st kein Kaiholik, das zu glauben,
da« 8>wisfenloS ist kein Katholik, einem andern
w, Klauben machen zu wollen. Er wohnt in einem
^°st, er wohnt in einem glänzenden Palaste, an
Grabe ter Nplfielfürsten, in dem letzten Be-
den die Occupaliov in Rom ihm gelassen Hot.
^llguiß^ch glünzentste Gesärgniß ist ein Ge-
Die einzige Tochter. AUA
-D°S gibt's? Ist Rika . . . ?"
"Mfsen Sie etwas von dieser Betrügerei, dieser . .?"
"Mr woraus zielen Sie denn?"
ßrii? »5* Ihnen bekannt, daß sie die Tochter von . . .
bitte Ki Auburg ist?" — „Beruhigen Sie sich dock, ich
«re. Sw find so aufgeregt Ist ihr Vater angekommen ?"
tu "un weiß ich auch, daß Sie Ihre Hard da-
in haben, mich zu hintergehen, daß Sie der Dritte
e,n,„!Ew Komplott waren. Tas hätte ich nicht von Ihnen
*eri m E"rr Pfarrer. Ein Matchen unter fremden Na-
sch-» >! Haus zu bringen und mich dadurch zu täu-
F empörend."
h>vrd"en fiichE.b "'ch vertheidigen, wenn Sie ruhiger ge-
wddte^ braucht es nicht. Ich durchschaue die ganze Ko-
Will auf eme Rührscene binauslausen soll; aber ich
Er»lck ^Prellte nicht sein- Wenn das Mädchen nicht so
Ebüre fitzx'n „würde ich sie sammt ihrem Vater vor die
fichte'/'"^ ?au Doornburg, es geschah mit den besten Bb-
l>vd wollte Ihnen heute Abend Alles miltheilen,
S-uir? ^eß ich Sie zu mir bitten. Es ist nicht meine
. sitzt schon entdeckt ist."
s» ein? hätten sich darauf nicht eivlassen sollen, auf
Wit »iw k^^wbklei! Doch iey bin nicht der Man», um so
b«s La,.?'An W lassen." Und ohne zu grüßen, verließ er
»s jc,Der Pfarrer blickte ihm kopfschüttelnd nach.
iu sk'n ^.^ade," seufzte er, „nun scheint Alles mißlungen
K»d kenne ihn; der Sturm wird sich legen,
"ch wo».» wir immer noch einmal versuchen, was
»ab fi»^^„I?lit. Dann nahm er Hur und Stock und be-
b°r Bann.» «egenüberliegenden Hause, wo gerade Fritz,
Hrrgend^u und Kälte zitternd, schellte. Er sah mitleid-
theilneha.,^- -Treten Sie ein, mein Herr!" sagte er
batte» tz^b- -Margo ist heute nicht schwächer, aber wir
L -Ich 5^°rskn Mittag erwartet."
w»ntr."^ batte berechnet, daß er «st morgen srüh dort sein
Nun sagt man: „Jo, das hängt ja bloS von
dem Willen des PopsteS ob. Warum geht der Papst
nicht über die Schwelle des Vatikans? Dannathmet
er sofort die Luft der Freiheit!" Gewiß, der Papst
könnte das thun. Aber wenn man meint, daß dadurch
alle Schwierigkeiten beseitigt werden, irrt man sich
sehr. Die Schwierigkeiten würden dadurch nur noch
gesteigert werden. Einmal hat ein Papst seit der
Occupotion RomS die Schwelle des Vatikans über-
schreiten, ein todter Papst, das war damals, als man
die Leiche des IX. Pius im Dunkel der Nacht auf
den großen Kirchhof Roms bringen wollte. Wenn
die Majestät des TodeS dcmals nicht einmal Schutz
gefunden hat, welchen Schutz würde wohl die lebende
Majestät deSPcpsteS finder, wenn sie in die Straßen
RomS herabstiege? Aber, m. H., daran liegt ja dem
Papste gar nichts; daß er, ohre gestört zu werden,
aus dem Monte Pircio spazieren fahren kann, doS
will der Papst nicht. Der Papst will und muß in
der Hauptstadt der katholischen Christenheit, — denn
daS bleibt Rom immer (Bravo!) — der Papst muß
in der Hauptstadt der katholischen Christenheit mit
freien Armen dastehen, so frei, daß auch nicht einmal der
Schatten einer Unfreiheit auf die erhabene Gestalt
des xoutiiex maxisws fällt. DaS ist die römische
Frage, deren Lösung wir fordern.
Gott hat dem Papste die Leitung der Kirche an-
vertraut, nur Gott ist er verantwortlich und keiner
andern Macht, insbesondere keiner weltlichen Macht,
mag die Macht so groß sein, wie sie nur will. Der
Papst kann nicht Urteithan sein, darum kann der
Papst nur Souverän sein. Souverän oder
Untertban, etwas Drittes giebt eS
nicht! Und, m. H., doS wollen w r auch in
die Welt hirausrustn: Wer regiert von GotteS
Gnaten, wenn nicht der Papst der Kirche Gottes?
Gott Hot ihm feine Geiechtsame als Oberhaupt der
Küche zugemisfen, und darum dürfen diese Gerecht,
sawe in keinem Theile beruhen auf dem jederzeit
abändeiliehen Willen eines staatlichen Gebildes. Gott
Hot ihm die Regierung der Küche übertragen, und
darum darf diese Regierung nicht ruhen auf den
tbönerneu Garantien irgend einer Nation. Gott hat
ihn zum Vater aller Nationen gemocht, und darum
darf daS Geschick deS PopsteS nicht verquickt werden
mit den Gesch cken irgend einer einzelnen Nation,
darum darf la» Geschick deS Papstes nicht zuge-
schnitten noch den Bedürfnissen oder Wünschen der
italienischen Nation. (Lebhafte Zustimmung.) Denn
m. H., der Pc pst ist ja nicht r ur das Oberhaupt der
„Die ganze Nacht schloß ich kein Auge, und mit dem
ersten Zuge reiste ich heute früh ab, aber wir mußten in
Utrechr ein paar Stunden warten. O, was habe ich in
diesen Stunden ausgestanden! Darf ich zu ihr kommen?"
„Za, bald, sitzt noch nicht. Sie wüsten fich erst ein
wenig wärmen und beruhigen. Wo begegneten Sie Ihrem
Herrn Bruder?"
„An der Station. Ich meinte, daß Alles in Ordnung
sei, und Laß er komme, wich abzuholen."
„Nein, so weit sind wir noch nicht. Sprechen Sie nicht
mit Margo darüber, alle Aufregung hat der Doktor streng
untersagt."
„Sie sind sehr gütig, Herr Pfarrer. Aber sagen Sie
wir die Wahrheit, darf ich noch hoffen?"
«Ja, gewiß! Ich glaube nicht einmal, daß fie jetzt in
Gefahr schwebt, aber die Krankheit ist oft tückisch. Margo
hat übrigens eine gesunde Natur."
„O ja, aber fie ist doch nicht an das ermüdende Leben
gewohnt, das sie iu den letzten Zähren durchwachen mußte.
Ich bin sitzt ruhiger; kann ich nun zu ihr gehe«?"
„Folgen Sie mir, bitte."
„Ich war gestern Abend im Postamt, nm mich zu er-
kundigen, ob kern Brief für mich lagere- Gerade kam die
letzte Post, und man überreichte mir den Ihrigen."
Dr - Begegnung zwischen Vater und Tochter war von
Seiten Margo's nicht ganz ohne Unruhe- „Und Onkel?"
war ihre erste Frage, „weiß er nun Alles?"
„Er wird es wohl Wiste», liebes Kind, aber denke jetzt
nicht daran."
„Und ist er nun böse?"
„Nein, gewiß nicht."
„Warum sehe ich ihn denn nicht hier? Ich möchte ihn
so gerne hier sehen, so mit Leiner Hand in der seinigen."
„Wir werden ihn rufen." Und zum Pfarrer fich wen-
dend, fragte Fritz flüsternd: „Sollte Adelbert nicht zu bewe-
gen sein, wenn au» nur zum Schein, sich hier einzufindrn c'-
.Wie geht es der Kranken?"
„Noch imwer das Nämliche, Herr!"
»Ist Fräulein Klipper oben?"
„Zn de« Krankenzimmer "
italienischen ? Katholiken, der Papst ist doS Ober»
Haupt ebenso der deutschen Katholiken, der Papst ist
daS Oberhaupt der Katholiken der ganzen Welt.
Nun kommt man freilich und sagt: Ja, daS mag
Alles sein, aber in der Entwicklung der Weltgeschichte,
die schon so manches Große verschlungen hat, ist die
weltliche Herrschaft der Papstes untergegangen, das
Rad der Weltgeschichte läßt fich nicht wehr zurück-
dkeben, ihr müßt euch bei den gegenwärtigenZuständen
der Dinge beruhigen. Meine Herren, wenn man daS
sagt, so erinnere ich an ein Wort, das PiuS IX.
einmal gesprochen hat. Als die italienische Revolution
den letzten Beraubungsprozeß des Kirchenstaates
begonnen hatte, schrieb Napoleon III., damals auf der
Höhe seiner Macht, an den Papst, er möge auf einen
Theil deS Kirchenstaates, auf die Romagna, verzichten,
dann werde er den Rest d-s Kirchenstaates sich er-
halten. Da hat der Papst in einem denkwürdigen
Schreiben v. 8. Jan. 1860 erwidert: „Nein das
kann ich nicht, ich kann nicht auf die Rechte verzichten,
die mir nicht gehören, die Rechte des hl. Stuhles
sind nicht die Rechte einer Dynastie, die Rechte der
PapsteS sind die Rechte aller Katholiken." (Lebhafter
Beifall.) Wir können die Worte deS Papstes ver-
vollständigen, ja, sie sind die Rechte aller Katholiken,
der Katholiken der ganzen Welt und aller Zeiten.
ES handelt sich um daS Eigenthum der katholischen
Kirche. (Beifall.) Mit den Nationen und mit den
Dynastien ist eS etwas ganz anderes. Eine Nation
verliert mit der Souveränität ihre Herrschaft; ihre
Freunde und ihre Glieder werden darüber klagen,
werden über den Rechtsbruch klagen, der ost mit
einem solchen Verschwinden verbunden ist, aber die
Nationen und Dynastien, sie kommen und gehen, das
ist die historische Entwicklung; aber die Kirche Gottes,
> die kommt und geht nicht, die Kirche Gottes ist von
Gott gewollt bis an'S Ende aller Tage und Gott
hat ihr die Verheißung gegeben bis ans Ende aller
Tage. Darum kann man nicht sagen: Auch die
Macht der Kirche kommt und geht wie die Macht der
größten Nationen und der mächtigsten Dynastien.
Nein, meine Herren, die Kirche bleibt bis an'S Ende
aller Tage, und weil die Kirche bis an'S
Ende aller Tage bleibt, wird die
römische Fr age i mmer und immer wie-
der nach erner Lösung schreien, und wird
nach der Lösung schreien, bis sie gefunden ist. Denn
die Lösung muß gefunden werden, weil die Kirche
eine ewige Bestimmung hat. (Beifall.) Darüber, meine
Herren, wögen die Mächte sich also auch nicht täuschen,
„Und ... ihr Vater?"
„Der schläft ein wenig. Er hat die ganze Nacht kein
Auge geschlossen."
„Fräulein Klipper soll berabkommen."
Die Magd eilte die Treppe hinan, und sofort erschien
die Krankenwärterin, die sogleich ausrief: „Gott sei Dank,
Herr Doornburg, daß Sie kommen! Rlka fragt immerfort
nach Ihnen ; sie kann nicht das leiseste Geräusch hören, so
bebt sie den Kopf aus in der Meinung, vatz Sie cs seien.
Kommen Sie ruhig nach oben, sie schläft jetzt nicht."
„Was sollte er machen? Umkehreri, das ging nicht;
was würde Fräulein Klipper denken! Er wollte der Kranken
nur sagen, was er dem Pfarrer aufgetragen hatte, und da-
mit war eS genug. Zum letzten Male würde er Rika dann
gesehen haben. Jn's Krankenzimmer tretend näherte er sich
dem Schmerzenslager; Fräulein Klipper zog sich bescheiden
zrrück. Als Margo ihren Onkel erblickte, streckte sie ihm
beide Hände entgegen und sagte: „O, ich danke Ihnen, daß
Sie gekommen find- Sie verzeihen mir, lieber Onkel?"
Er fühlte, wie seine Kehle gleichsam zugeschraubt war,
er wollte ihr etwas sagen, aber es ging nickt, und darum
fuhr er ihr nur leise mit der Hand über die Stirne.
„Werde bald wieder besser, Kind!" sagte er endlich,
„weiter will ich nichts von Dir."
„Und sind Sie mir nicht böse?" — „Nein, nein!"
„Und auch dem Papa nicht?"
„Sei unbesorgt. Dein Vater wird nicht mehr wegen
seines Brodes zu arbeiten brauchen."
„Und, ist Alles nun vergeben und vergessen? Ach, Onkel,
wenn tch sterbe, dsnN hat Papa Niemanden mehr, Keinen,
der sich um ihn kümmert, «ch, haben Sie dock Mitleid
mit meinem armen, lieben Väterchen. ES ist nicht des Gel-
des wegen, o, glauben Sie das nicht!"
„"iebes Kind, rege Dich nicht so auf!"
„Onkel!" und sie umklammerte seine Hand, „so ist ja
Alle- vergessen! Rufen Sie Papa hierher, umarmt einander!"
Doch Adelbert hatte di- letzten Worte nicht verstanden.
Sie war erschöpft auf das Kessen viedergesunken- Fräulein
Klipper sprang herbei und sah, wie die Kranke wotenblaß
ward, wir ihre Lippen fich zusammenzogen. (Forts, folgt).
Zur gkssllixru Brschlrmg! >8
Auf das „Pfiilzrr Volksblatt" kann
fortwährend hier in unserem ExpeditionS-
Lrlole, Zwirgee stieße Nr. 7, auswärts bei
<ll,n Prfiämiein und Prfitoten obornirt
werben. M