Mäher Volksblatt
in der
des Präsidenten. Ich werde diesen Ge-
dem demnächst zu bildenden Lokal Cvmitee
rüs Herz gezogen, und auch dann
' " ' "' darin er-
ir eine so
. Probenummer« werden auf Wunsch gerne Porto-
jedermann zugesandt.
Auf das
-Pfälzer Bottsblatt"
"" immer noch für die zwei Monate
. Jebvrrar unö Wävz
, "nnirt werden. Bestellungen nimmt jede Postanstalt
unsere Expedition in Heidelberg, Zwingerstraße 7,
Reform der Grnrral-Rerfammlungen
h der Katholiken Deutschlands
im vorigen Herbst bald nach der Dortmunder
h^AMmlung die Kölnische Volkszeitung eine Zuschrift
hoffentlich«, welche viel beachtenSwertheS enthält und
Schlesischen Volkszeitung auch eingehend bc-
wurde. Ob noch andere Zeitungen sich mit
kM ^age befaßt haben, weiß ich nicht. Zunächst
tz^iiit die betreffende Corrcspondenz die große
i^Mserigkeit, welche durch die an und für sich höchst
s^uliche, so überaus zahlreiche Betheiligung an die-
tzy.A"„!ammluugen erwächst, ohne jedoch bestimmte
hh^Mäge zur Abhilfe zu bringen. ES folgen dann
W..^nige positive Vorschläge, wie „die Arbeiten in
»«d ersprießlicher Weise ohne Zeitverschwendung
h>z,?hue all zu sehr zu ermüden, vertheilt und er-
acht werden könnten."
l«a>> ^chst Wünscht der Antragsteller eine Zusammen-
Ms-g der Ausschüsse, statt wie bisher acht AuS-
Mr lustig nur vier zu bilden. ES mag dies
in b zweckmäßig lein, stand aber auch bisher bereits
stiiu^ Befugniß des Lokal ComiteeS und, nach Con-
^ung des Bureaus der Versammlung, in der
Men b"j Präsidenten. Ich werde diesen Ge-
sjz^regung bringen. Die Gruppirung der Gegen-
k>»la^'bse reducirte Sektionen wird sich je nach
ih,'Druden, resp. vorliegenden Anträgen erst bestim-
s«.
i4l» - einverstanden bin ich mit dem zweiten Vor-
»>ebr' Berathungrn und Beschlußfassungen nicht
'ss Ausschüssen, sondern nur in den geschlossenen
«^^rßtzungen stattfinden zu lassen. Es hätte dieses
«wirrt ISglich mit Ausnahme der Sonn- n.
erläge. A-ormemevtSpreid mit dem wöchent-
en Unterhaltungsblatt „Der Sonntagsbote" für
delberg monatlich KV H mit Trägerlohn, durch
die Post bezogen viertelj. 1.60 sranco.
Die Flottenvermehrungs-Plsne des Kaisers
scheinen auf dem Diner beim Finanzminister noch in
weit schärferer Form entwickelt worden zu sein, als
die ersten Berichte erkennen ließen. Der Köln. Ztg.
wird darüber berichtet:
„Der Kaiser erörterte eine Reihe von Tafeln, auf
denen er in anschaulicher Weise die Eotwickelung der
deutschen Kriegsmarine und derjenigen Frankreichs u.
Rußlands in und seit dem Jahre 1893 zusammenge-
ftellt hatte. Eine dieser Tafeln, welche die Daten bis
auf die letzte Zeit enthalten und bestimmt sind, im
Reichstage ausgestellt zu werden, behandelt auch die
in raschester Entwickelung begriffene Kriegsmarine
Japans. Die auf jeder dieser Tafeln scharf zusammen-
gefaßten Schluß-Ergebnisse gehen dahin,daß Deutschland,
obwohl sein überseeischer Handel mächtig wächst u. nur
noch dem Englands nach steht, von seinen beiden
Nachbaren iu Bezug auf die Entwickelung der Flotte sehr
weit überflügelt worden ist, und daß auch das, was in
dem jetzigen Marine-Etat gefordert, wird, noch entfernt
nicht auSreicht, das Gleichgewicht herzustellen, viel-
mehr nur das Allernothwendigste zur Ergänzung unfe-
.. W
lich sein, und damit Du es vermagst, verzeihe ich Dir von
ganzem Herzen, was Du an mir gesündigt hast. Nur um
ein Letztes bitte ich, erspart mir den Schmerz, Euer Glück
zu sehen, wartet, bis über kurze Zeit der Tod meinem
Erdenleben ein Ende macht."
Dann bat sie William, sie allein zu lassen; er versprach,
am andern Morgen wicderzukommen; aber sie hörte nicht
mehr, sie war in das Sopha zurückgesunken und brach in
ein krampfhaftes Weinen aus. Noch einmal mußte sich
ihr Schmerz austoben. So fand Mrs. Howland ihre Toch-
ter ; mit schmerzlichster Thetlnahme, selbst Thronen in den
liebenden Mutteraugen, beugte sie sich über die Leidende
und fragte nach der Ursache.
„Frage mich nicht heute," bat sie, „morgen, wenn er
gegangen sein wird, sage ich Dir Alles, Alles!"
William schlug die Straße nach Deerwood ein, um
sich ins Hotel zu begeben. Wie ein Verbrecher schlich er
dahin, erschreckend vor seinem eigenen Schatten, den der
Mond gespenstig vor ihm hinwarf. Sein noch nicht ganz
erstorbenes Gewissen machte ihm die bittersten Borwürfe;
dos bleiche Antlitz des sterbenden Mädchens, besten Tod er
mindestens beschleunigt, dem er erst eben die schrecklichsten
Seelen quälen bereitet, welches ihm in selbstlosem Groß-
muth das größte Opfer gebracht hatte, verfolgte ihn-
und zum ersten Male in seinem leichtsinnigen Jugendleben
fühlte er etwas wie Verachtung vor sich selbst.
Schweren Herzens und in gedrücktester Stimmung
and er sich am an andern Morgen im Farmhause zum Ab-
chitd ein; er wurde sehr kühl empfangen. Noch einmal
itzte er sich neben Ellen nieder, deren Aussehen die Spu-
ren des gestrigen, schweren Kampfes verrieth. Das Auge
leuchtete nicht wehr; es schaute Hohl ins Weite. Noch ein
mal wollte er, sie tröstend, ihr von seiner Liebe sprechen,
ihr sagen, daß er sie nie vergessen, auch nach ihrem Tode
lieben werde. Aber sie wehrte mit ihrer feinen Hand ent-
schieden ab.
(Fortsetzung^ folgt).
und die Zeitfragen inHackenden Borträgen behandeln."
Der Gedanke ist recht schön, dürfte aber manche
Schwierigkeit in der Ausführung bieten. Jedenfalls ist
er eine Sache, deren Opportunität und Ausführbarkeit
nach lokalen Verhältnissen zu beurtheilen ist.
Bon anderer Seite kamen mir auch brieflich sehr
wohlgemeinte und wie mir scheint theilweise sehr
richtige Bemerkungen und Vorschläge zu. In so weit
ich mit denselben einverstanden bin und sie eine Aen-
drrung der Geschäftsordnung nicht involviren, kann
ich im Einverständniß mit dem Lokal Comitee die-
selben berücksichtigen. Besser ist eS aber, daß die-
jenigen Herren, welche die Versammlungen durch
längere Jahren mitgemacht haben und Verbesserungen
für wünschenswerth und thunlich finden, ihre Ansicht
in Form wohldurchdachter und klar sormulirter An-
träge bei dem Lokal-Comitee der nächsten Generalver-
sammlung einbriogen, über welche dann die Versamm-
lung selbst entscheiden uno beschließen wird.
Gerade aus diesem Grunde habe ich bis jetzt ge-
zögert, auf die Reform-Vorschläge öffentlich zu ant-
worten, damit nicht etwa die lange Zwischenzeit von mehr
als dreiviertel Jahr auf Einbringung solcher Anträge
wieder vergessen lasse.
Kleinheubach, 8. Februar 1897.
Karl Fürst zu Löwenstei v.
viel sehr zu beachtende Nachtheile und würde, statt
Zeit zu ersparen, Zeit vergeuden. ES ist klar, daß
bei gleichzeitiger Tagung der Ausschüsse mehr durch-
discutirt werden kann, als bei einer Nacheinanderfolge
von Berathungrn im Plenum. DaS, waS aber be-
reits in den Ausschüssen durchberathen und beschlossen
ist, wild jetzt in den geschlossenen Generalversamm-
lungen iu kürzester Zeit referirt uud meist per Accla-
mation oder selbst nur durch Constatirung, daß kein
Widerspruch sich erhebt, angenommen und gutgeheißen.
Eine Vereinfachung und Abkürzung ist ja bereits da-
durch eingetreten, daß nach der Geschäftsordnung, wie
sie in Köln beschlossen wurde, Anträge, welche, wenig-
stens dem Sinne nacb, bereits von einer früher» Ge-
neralversammlung angenommen worden waren, nicht
den Ausschüssen zugewiesen werden, sondern gleich in
der ersten geschlossenen Generalversammlung berathen
und beschlossen werden.
Der Antragsteller wünscht, daß die Anträge wo
möglich schon 14 Tage vor der Versammlung durch
die Presse veröffentlicht würden. DaS ist jedenfalls
unthunlrch, weil man froh sein kann, wenn, wie ge-
schäftSordnungsmäßig vorgeschneben, die Anträge acht
Tage vor Beginn der Versammlung einlaufen. Mir
scheint, eS genügt, wenn im ersten Tageblatt der
Versammlung sämmtliche Anträge, nach Sektionen
richtig vertheilt, gedruckt erscheinen. Ich theile auch
nicht die Ansicht des Antragstellers, daß die Cowpe
teuz des Lokal Comitees erweitert werden solle, um
„eine strengere Prüfung der Anträge eintreten zu
lassen und zurückzuweisen, was nicht als nöthig oder
als sehr nützlich erscheint." In den Ausschüssen ist
dieses ja stets geschehen und sind dieselben hierzu be-
rufen. Die Lokal-ComiteeS aber können dies um so
weniger thun, als die Antragsteller nicht zugegen sind
und ihre Anträge nicht vertreten können. Es ist dies
auch einer der Gründe, welche eS nicht räthlich er-
scheinen lassen, Anträge vor der Versammlung durch
die Presse zu veröffentliche».
Vollkommen einverstanden bin ich mit dem in der
Correspondenz geäußerten Wunsch, daß in den öffent-
lichen Versammlungen die Zahl der Reden etwas be
schränkt und die geschäft-ordnungsmäßige Redezeit thun-
lichst eingehakten werde.
Eine neue Einrichiung wurde beantragt: An
einem Abend sollte nach Schluß der öffentlichen Ver
sammlung spätestens aber um 8 Uhr, eine VolkSver
sammlung abgehalten werden, zu der die Mitglieder
der katholischen Vereine unentgeltlich Zutritt häiten.
Unsere volkSthümlichen Redner müßten da auftreten
Wie viel Liebe hatte Jesfie, wie viel Gutes ihr Vater
ihr und dem ganzen erwiesen. Sie mußte sterben, in wenig
Wochen vielleicht deckte der kühle Rasen die sterbliche Hülle.
Konnte sie ibnm Beliebten, dem sie Alles geopfert, eine
b, ssere Gefährtin wünschen, als Jcssie! Jesfie war edel
und gut, mit allen Tugenden eines christlichen Weibes
geziert.
Auch würde Jefsie eine viel passendere Gattin für
William sein, als sie selbst, die von der stolzen Familie
doch nur Verachtung und Haß ru erwarten hatte.
Ein letzter hero scher Entschluß selbstbewußter Entsag-
ung, des größten Opfers, was ein edel liebendes Herz
bringen kann, wollte in der Seele der heldenwüthigen Dul-
derin reifen. Aber roch einmal flackerte die Lust am Leben
aus. „Wie, wenn ich doch noch aus Genesung rechnen
dürfte, wenn der liebe Gott in der wärmeren Jahreszeit,
in milderem Klima mir die Gesundheit wiedergäbe?" sie
ächzte und stöhr te bei diesem Gtdanken.
Es war ein gewaltiger Kampf, der im Innern des
schwachen Mädchens tobte, ein furchtbares R>ng'N. das
alles Fühlen und Empfinden auswühlte. Ihrem Sitze ge-
genüber war auf einem Eckebettchen ein Kruzifix ausgestellt
und davor eine kleine Statue der schrmrzbasten Mutter.
Jitzt richtete sie ihre Augen dorthin, sie faltete die Hände
und ihre Lippen bewegtenlstch im Gebete. Der schmerzvolle
Ausdruck auf ihrem Gesichte Wick und ein ruhiger Frieve
leuchtete aus ihren Augen. Ein tiefer, langer Seufzer rang
sich aus ihrer Brust und diesem folgte ein leichter Husten-
anfall. Der Kampf war aus gekämpft, der Entschluß gefaßt,
aber das Herz war darüber gebrochen.
William, der Schuldbeladene, saß do, wie der Ange-
klagte auf der Cündenbank, bereit, sein Urtheil zu hören.
Es war eine Stille indem kleinen Raume, wierm Erabe;
auch in der Umgebung des kleinen Fmmhauses machte sich,
da der Abend längst hercingebrochen war, keinerlei Ge-
räusch bemerkbar. Endlich brach Ellen die unheimliche
Stille.
„Ich habe entschieden, William! Ich gebe Dich frei!
Es kostet mich ein großes, schweres Opfer; ich bringe es
aus Liebe zu Dir und Leiste. Magst Tu mit Jesfie
«W»» ««L «W i «M. LWSWSSSS
Rabattbewilligung.
Expedition: Zwingerstratz« 7.
zy Stolz und Lieöe.
- Dem Amerikanischen nacherzählt.
senug, das arme Mädchenherz betrogen und ge-
« *u haben, wollte der Elende es nun auch noch zu
DT^fämdung drängen, die ihn entlasten sollte. Wie
hg Uüstich drang jedes seiner Worte in ihre Seele. Für
kün Nwerz, welcher ihr Inneres zerriß, waren Thränen
kr^Mdruck. Bewegungslos starrte sie vor sich hin,
eik^Mft lagen die mageren, fast durchsichtigen Hände in
Itialu .aesallet. Eben noch hatte ihr ein neuer Hoffnungs-
tW,„?ebuchtet, sie haite aufgejubelt und wie eine Er-
te« nach dem Strohhalm gegriffen, obschon sie in
dvr»°UkN Wintertagen, ihr nahes Ende erkennend, sich
ial e^.Mes Gnade mit englischer Geduld in ihr Schick-
^Merz! HE' run dieser neue, dieser entsetzliche
I" so stöhnte sie nach einer langen unheim-
^"tragen-' prüfst mich schwer; gieb mir Kraft, es
Wiam wollte sie trösten.
i« wich nicht, laße mich nachdenken!" wehrte sic
Neulich festem Tone.
in unschuldiger, reiner, selbstloser Liebe hatte sie
^r<u ^Ekn gehangen; Gefühle nie gekannter Wonne
«lz «p unberührtes Herz gezogen, und c
^ben „ sichern Ted vor Augen sehend, sich
Re hoffnungslos zu lieben, war cs ist
le u^wißhett und ein großer Trost, daß William nur
Etc"Hein liebe, ihr angehöre. Und nun? Sie
lsier ?ken aufgebt», einer andern überlassen, aus
"bring, noch ebe ihr müdes Äuge im Tode
Mvaen wußie erkennen, daß sie hintergangen, getäuscht,
!'flejt n. - " war von dem, an bissen Treue und Lau-
,^?>e zu Zweifeln rtwagi! O, wie ihr Herz sich
Wie iip krümmte unter diesen Qualen. Und an wen
Akt onn. ?writkn, an dem sie auch sitzt noch hing mit
^Ue!ü?^"c,^mgkn Liebe? Jesfie Graham war eS, ihre
Rltz etsie >t einzige Freund-n, für die sie ihr Leben ge-
"ite, wenn es gefordert worden wäre-
L
Verantwortlicher Redakteur:
Joffeph Huber in Heidelberg.
Welderg, SmsU de« 13. Mm 1897.
Druck, Verlag u. Expedition
Gebr. Huber in Herdelberg,
Lwingersiraße 7.
1
!. Ichrg.
in der
des Präsidenten. Ich werde diesen Ge-
dem demnächst zu bildenden Lokal Cvmitee
rüs Herz gezogen, und auch dann
' " ' "' darin er-
ir eine so
. Probenummer« werden auf Wunsch gerne Porto-
jedermann zugesandt.
Auf das
-Pfälzer Bottsblatt"
"" immer noch für die zwei Monate
. Jebvrrar unö Wävz
, "nnirt werden. Bestellungen nimmt jede Postanstalt
unsere Expedition in Heidelberg, Zwingerstraße 7,
Reform der Grnrral-Rerfammlungen
h der Katholiken Deutschlands
im vorigen Herbst bald nach der Dortmunder
h^AMmlung die Kölnische Volkszeitung eine Zuschrift
hoffentlich«, welche viel beachtenSwertheS enthält und
Schlesischen Volkszeitung auch eingehend bc-
wurde. Ob noch andere Zeitungen sich mit
kM ^age befaßt haben, weiß ich nicht. Zunächst
tz^iiit die betreffende Corrcspondenz die große
i^Mserigkeit, welche durch die an und für sich höchst
s^uliche, so überaus zahlreiche Betheiligung an die-
tzy.A"„!ammluugen erwächst, ohne jedoch bestimmte
hh^Mäge zur Abhilfe zu bringen. ES folgen dann
W..^nige positive Vorschläge, wie „die Arbeiten in
»«d ersprießlicher Weise ohne Zeitverschwendung
h>z,?hue all zu sehr zu ermüden, vertheilt und er-
acht werden könnten."
l«a>> ^chst Wünscht der Antragsteller eine Zusammen-
Ms-g der Ausschüsse, statt wie bisher acht AuS-
Mr lustig nur vier zu bilden. ES mag dies
in b zweckmäßig lein, stand aber auch bisher bereits
stiiu^ Befugniß des Lokal ComiteeS und, nach Con-
^ung des Bureaus der Versammlung, in der
Men b"j Präsidenten. Ich werde diesen Ge-
sjz^regung bringen. Die Gruppirung der Gegen-
k>»la^'bse reducirte Sektionen wird sich je nach
ih,'Druden, resp. vorliegenden Anträgen erst bestim-
s«.
i4l» - einverstanden bin ich mit dem zweiten Vor-
»>ebr' Berathungrn und Beschlußfassungen nicht
'ss Ausschüssen, sondern nur in den geschlossenen
«^^rßtzungen stattfinden zu lassen. Es hätte dieses
«wirrt ISglich mit Ausnahme der Sonn- n.
erläge. A-ormemevtSpreid mit dem wöchent-
en Unterhaltungsblatt „Der Sonntagsbote" für
delberg monatlich KV H mit Trägerlohn, durch
die Post bezogen viertelj. 1.60 sranco.
Die Flottenvermehrungs-Plsne des Kaisers
scheinen auf dem Diner beim Finanzminister noch in
weit schärferer Form entwickelt worden zu sein, als
die ersten Berichte erkennen ließen. Der Köln. Ztg.
wird darüber berichtet:
„Der Kaiser erörterte eine Reihe von Tafeln, auf
denen er in anschaulicher Weise die Eotwickelung der
deutschen Kriegsmarine und derjenigen Frankreichs u.
Rußlands in und seit dem Jahre 1893 zusammenge-
ftellt hatte. Eine dieser Tafeln, welche die Daten bis
auf die letzte Zeit enthalten und bestimmt sind, im
Reichstage ausgestellt zu werden, behandelt auch die
in raschester Entwickelung begriffene Kriegsmarine
Japans. Die auf jeder dieser Tafeln scharf zusammen-
gefaßten Schluß-Ergebnisse gehen dahin,daß Deutschland,
obwohl sein überseeischer Handel mächtig wächst u. nur
noch dem Englands nach steht, von seinen beiden
Nachbaren iu Bezug auf die Entwickelung der Flotte sehr
weit überflügelt worden ist, und daß auch das, was in
dem jetzigen Marine-Etat gefordert, wird, noch entfernt
nicht auSreicht, das Gleichgewicht herzustellen, viel-
mehr nur das Allernothwendigste zur Ergänzung unfe-
.. W
lich sein, und damit Du es vermagst, verzeihe ich Dir von
ganzem Herzen, was Du an mir gesündigt hast. Nur um
ein Letztes bitte ich, erspart mir den Schmerz, Euer Glück
zu sehen, wartet, bis über kurze Zeit der Tod meinem
Erdenleben ein Ende macht."
Dann bat sie William, sie allein zu lassen; er versprach,
am andern Morgen wicderzukommen; aber sie hörte nicht
mehr, sie war in das Sopha zurückgesunken und brach in
ein krampfhaftes Weinen aus. Noch einmal mußte sich
ihr Schmerz austoben. So fand Mrs. Howland ihre Toch-
ter ; mit schmerzlichster Thetlnahme, selbst Thronen in den
liebenden Mutteraugen, beugte sie sich über die Leidende
und fragte nach der Ursache.
„Frage mich nicht heute," bat sie, „morgen, wenn er
gegangen sein wird, sage ich Dir Alles, Alles!"
William schlug die Straße nach Deerwood ein, um
sich ins Hotel zu begeben. Wie ein Verbrecher schlich er
dahin, erschreckend vor seinem eigenen Schatten, den der
Mond gespenstig vor ihm hinwarf. Sein noch nicht ganz
erstorbenes Gewissen machte ihm die bittersten Borwürfe;
dos bleiche Antlitz des sterbenden Mädchens, besten Tod er
mindestens beschleunigt, dem er erst eben die schrecklichsten
Seelen quälen bereitet, welches ihm in selbstlosem Groß-
muth das größte Opfer gebracht hatte, verfolgte ihn-
und zum ersten Male in seinem leichtsinnigen Jugendleben
fühlte er etwas wie Verachtung vor sich selbst.
Schweren Herzens und in gedrücktester Stimmung
and er sich am an andern Morgen im Farmhause zum Ab-
chitd ein; er wurde sehr kühl empfangen. Noch einmal
itzte er sich neben Ellen nieder, deren Aussehen die Spu-
ren des gestrigen, schweren Kampfes verrieth. Das Auge
leuchtete nicht wehr; es schaute Hohl ins Weite. Noch ein
mal wollte er, sie tröstend, ihr von seiner Liebe sprechen,
ihr sagen, daß er sie nie vergessen, auch nach ihrem Tode
lieben werde. Aber sie wehrte mit ihrer feinen Hand ent-
schieden ab.
(Fortsetzung^ folgt).
und die Zeitfragen inHackenden Borträgen behandeln."
Der Gedanke ist recht schön, dürfte aber manche
Schwierigkeit in der Ausführung bieten. Jedenfalls ist
er eine Sache, deren Opportunität und Ausführbarkeit
nach lokalen Verhältnissen zu beurtheilen ist.
Bon anderer Seite kamen mir auch brieflich sehr
wohlgemeinte und wie mir scheint theilweise sehr
richtige Bemerkungen und Vorschläge zu. In so weit
ich mit denselben einverstanden bin und sie eine Aen-
drrung der Geschäftsordnung nicht involviren, kann
ich im Einverständniß mit dem Lokal Comitee die-
selben berücksichtigen. Besser ist eS aber, daß die-
jenigen Herren, welche die Versammlungen durch
längere Jahren mitgemacht haben und Verbesserungen
für wünschenswerth und thunlich finden, ihre Ansicht
in Form wohldurchdachter und klar sormulirter An-
träge bei dem Lokal-Comitee der nächsten Generalver-
sammlung einbriogen, über welche dann die Versamm-
lung selbst entscheiden uno beschließen wird.
Gerade aus diesem Grunde habe ich bis jetzt ge-
zögert, auf die Reform-Vorschläge öffentlich zu ant-
worten, damit nicht etwa die lange Zwischenzeit von mehr
als dreiviertel Jahr auf Einbringung solcher Anträge
wieder vergessen lasse.
Kleinheubach, 8. Februar 1897.
Karl Fürst zu Löwenstei v.
viel sehr zu beachtende Nachtheile und würde, statt
Zeit zu ersparen, Zeit vergeuden. ES ist klar, daß
bei gleichzeitiger Tagung der Ausschüsse mehr durch-
discutirt werden kann, als bei einer Nacheinanderfolge
von Berathungrn im Plenum. DaS, waS aber be-
reits in den Ausschüssen durchberathen und beschlossen
ist, wild jetzt in den geschlossenen Generalversamm-
lungen iu kürzester Zeit referirt uud meist per Accla-
mation oder selbst nur durch Constatirung, daß kein
Widerspruch sich erhebt, angenommen und gutgeheißen.
Eine Vereinfachung und Abkürzung ist ja bereits da-
durch eingetreten, daß nach der Geschäftsordnung, wie
sie in Köln beschlossen wurde, Anträge, welche, wenig-
stens dem Sinne nacb, bereits von einer früher» Ge-
neralversammlung angenommen worden waren, nicht
den Ausschüssen zugewiesen werden, sondern gleich in
der ersten geschlossenen Generalversammlung berathen
und beschlossen werden.
Der Antragsteller wünscht, daß die Anträge wo
möglich schon 14 Tage vor der Versammlung durch
die Presse veröffentlicht würden. DaS ist jedenfalls
unthunlrch, weil man froh sein kann, wenn, wie ge-
schäftSordnungsmäßig vorgeschneben, die Anträge acht
Tage vor Beginn der Versammlung einlaufen. Mir
scheint, eS genügt, wenn im ersten Tageblatt der
Versammlung sämmtliche Anträge, nach Sektionen
richtig vertheilt, gedruckt erscheinen. Ich theile auch
nicht die Ansicht des Antragstellers, daß die Cowpe
teuz des Lokal Comitees erweitert werden solle, um
„eine strengere Prüfung der Anträge eintreten zu
lassen und zurückzuweisen, was nicht als nöthig oder
als sehr nützlich erscheint." In den Ausschüssen ist
dieses ja stets geschehen und sind dieselben hierzu be-
rufen. Die Lokal-ComiteeS aber können dies um so
weniger thun, als die Antragsteller nicht zugegen sind
und ihre Anträge nicht vertreten können. Es ist dies
auch einer der Gründe, welche eS nicht räthlich er-
scheinen lassen, Anträge vor der Versammlung durch
die Presse zu veröffentliche».
Vollkommen einverstanden bin ich mit dem in der
Correspondenz geäußerten Wunsch, daß in den öffent-
lichen Versammlungen die Zahl der Reden etwas be
schränkt und die geschäft-ordnungsmäßige Redezeit thun-
lichst eingehakten werde.
Eine neue Einrichiung wurde beantragt: An
einem Abend sollte nach Schluß der öffentlichen Ver
sammlung spätestens aber um 8 Uhr, eine VolkSver
sammlung abgehalten werden, zu der die Mitglieder
der katholischen Vereine unentgeltlich Zutritt häiten.
Unsere volkSthümlichen Redner müßten da auftreten
Wie viel Liebe hatte Jesfie, wie viel Gutes ihr Vater
ihr und dem ganzen erwiesen. Sie mußte sterben, in wenig
Wochen vielleicht deckte der kühle Rasen die sterbliche Hülle.
Konnte sie ibnm Beliebten, dem sie Alles geopfert, eine
b, ssere Gefährtin wünschen, als Jcssie! Jesfie war edel
und gut, mit allen Tugenden eines christlichen Weibes
geziert.
Auch würde Jefsie eine viel passendere Gattin für
William sein, als sie selbst, die von der stolzen Familie
doch nur Verachtung und Haß ru erwarten hatte.
Ein letzter hero scher Entschluß selbstbewußter Entsag-
ung, des größten Opfers, was ein edel liebendes Herz
bringen kann, wollte in der Seele der heldenwüthigen Dul-
derin reifen. Aber roch einmal flackerte die Lust am Leben
aus. „Wie, wenn ich doch noch aus Genesung rechnen
dürfte, wenn der liebe Gott in der wärmeren Jahreszeit,
in milderem Klima mir die Gesundheit wiedergäbe?" sie
ächzte und stöhr te bei diesem Gtdanken.
Es war ein gewaltiger Kampf, der im Innern des
schwachen Mädchens tobte, ein furchtbares R>ng'N. das
alles Fühlen und Empfinden auswühlte. Ihrem Sitze ge-
genüber war auf einem Eckebettchen ein Kruzifix ausgestellt
und davor eine kleine Statue der schrmrzbasten Mutter.
Jitzt richtete sie ihre Augen dorthin, sie faltete die Hände
und ihre Lippen bewegtenlstch im Gebete. Der schmerzvolle
Ausdruck auf ihrem Gesichte Wick und ein ruhiger Frieve
leuchtete aus ihren Augen. Ein tiefer, langer Seufzer rang
sich aus ihrer Brust und diesem folgte ein leichter Husten-
anfall. Der Kampf war aus gekämpft, der Entschluß gefaßt,
aber das Herz war darüber gebrochen.
William, der Schuldbeladene, saß do, wie der Ange-
klagte auf der Cündenbank, bereit, sein Urtheil zu hören.
Es war eine Stille indem kleinen Raume, wierm Erabe;
auch in der Umgebung des kleinen Fmmhauses machte sich,
da der Abend längst hercingebrochen war, keinerlei Ge-
räusch bemerkbar. Endlich brach Ellen die unheimliche
Stille.
„Ich habe entschieden, William! Ich gebe Dich frei!
Es kostet mich ein großes, schweres Opfer; ich bringe es
aus Liebe zu Dir und Leiste. Magst Tu mit Jesfie
«W»» ««L «W i «M. LWSWSSSS
Rabattbewilligung.
Expedition: Zwingerstratz« 7.
zy Stolz und Lieöe.
- Dem Amerikanischen nacherzählt.
senug, das arme Mädchenherz betrogen und ge-
« *u haben, wollte der Elende es nun auch noch zu
DT^fämdung drängen, die ihn entlasten sollte. Wie
hg Uüstich drang jedes seiner Worte in ihre Seele. Für
kün Nwerz, welcher ihr Inneres zerriß, waren Thränen
kr^Mdruck. Bewegungslos starrte sie vor sich hin,
eik^Mft lagen die mageren, fast durchsichtigen Hände in
Itialu .aesallet. Eben noch hatte ihr ein neuer Hoffnungs-
tW,„?ebuchtet, sie haite aufgejubelt und wie eine Er-
te« nach dem Strohhalm gegriffen, obschon sie in
dvr»°UkN Wintertagen, ihr nahes Ende erkennend, sich
ial e^.Mes Gnade mit englischer Geduld in ihr Schick-
^Merz! HE' run dieser neue, dieser entsetzliche
I" so stöhnte sie nach einer langen unheim-
^"tragen-' prüfst mich schwer; gieb mir Kraft, es
Wiam wollte sie trösten.
i« wich nicht, laße mich nachdenken!" wehrte sic
Neulich festem Tone.
in unschuldiger, reiner, selbstloser Liebe hatte sie
^r<u ^Ekn gehangen; Gefühle nie gekannter Wonne
«lz «p unberührtes Herz gezogen, und c
^ben „ sichern Ted vor Augen sehend, sich
Re hoffnungslos zu lieben, war cs ist
le u^wißhett und ein großer Trost, daß William nur
Etc"Hein liebe, ihr angehöre. Und nun? Sie
lsier ?ken aufgebt», einer andern überlassen, aus
"bring, noch ebe ihr müdes Äuge im Tode
Mvaen wußie erkennen, daß sie hintergangen, getäuscht,
!'flejt n. - " war von dem, an bissen Treue und Lau-
,^?>e zu Zweifeln rtwagi! O, wie ihr Herz sich
Wie iip krümmte unter diesen Qualen. Und an wen
Akt onn. ?writkn, an dem sie auch sitzt noch hing mit
^Ue!ü?^"c,^mgkn Liebe? Jesfie Graham war eS, ihre
Rltz etsie >t einzige Freund-n, für die sie ihr Leben ge-
"ite, wenn es gefordert worden wäre-
L
Verantwortlicher Redakteur:
Joffeph Huber in Heidelberg.
Welderg, SmsU de« 13. Mm 1897.
Druck, Verlag u. Expedition
Gebr. Huber in Herdelberg,
Lwingersiraße 7.
1
!. Ichrg.