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Pfälzer Volksblatt: Organ für Wahrheit, Freiheit & Recht — 1.1897

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Dezember 1897
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Nr. 293
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https://doi.org/10.11588/diglit.42846#1218

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Lik Lchrau-e -h«s E«tzr «rnntdie Leuischs
ReichZztg. dis Marinevorlage im Hinblick auf die be-
reits mehr oder weniger verhüllt austauchendsn Nach-
richten von de« Bestrebungen der in Betracht kom-
menden andern europäischen, seefahrenden Nationen,
ihre Floüen gleichfalls zu vergrößern. Sa dir Fran-
zosen, welche angesichts unserer neuen Panzeran-
grWflsttr von 19'Schiffen, vorsichtig eine Agitation
in die Wege leiten, deren erstes Zill die B-sestigung
von Havre sein soll. Falls dies technisch nicht angeht,
wollen sie versuchen, den Handel nach Brest, den dest-
befestigikn französischen Kriegshafen, überzuleiten. Da
aber eine derartige „Ueberlsitung" ebenso wenig wie
die Befestigung Havres sich machen lassen wird, so
bleibt den Franzosen schließlich nichts anderes übrig,
als was sie uns schon zehnmal nachgemacht haben,
sie suchen durch Verstärkung der eigenen Flotte den
Borsprung auszugleichen, welchen wir durch Aufwen-
dung einer Milliarde >m Jahre 1904 erreicht haben
werden. Das Schlagwort dazu ist leicht gefunden:
„Schutz der französischen Küste gegen rin deutsches
Landungskorps." Die Engländer werden sich
sagen: „Könnt ihr neue Schiffs bauen, können wir
auch neue Schiffe bauen" und wenn sich auch die
englischs Presse z. Zt. ganz ruhig verhält, so weiß
doch jeder Packtcäzer in London, daß der nächste Etat
große Neusorderungen bringen wird, um das alte
Stärkeverhältrriß uus gegenüber wieder herzustellen.
Ob in Rußland schön an der Schraube gedreht
wird, darüber verlautet «och nichts, aber gerade weil
wir sie nicht knarren hören, ist es um so wahrschein-
licher, daß sie gut geschmürt ist.
— Mehrere Redewendungen in der Erwi-
derung SeS Prinzen Heinrich haben selbst bei
konservativen Blättern Befremden erregt. Die „Kreuz-
zeitung" bemerkt die „Krone mit Dornen" trage nur
Christus und es gebe nur ein Evangllmm, das den
Christen gepredigt werde. Aehnlich sagt der Reichs-
bote, der gerne falsche Berichterstattung annehmen
möchte, dann aber, wie dis „Kreuzzeitung" die Worte
mit der Begeisterung des Prinzen entschuldigt. Die
englische Presse ergeht sich zum großen Theil in är-
gerlichen oder sarkastischen Worten über die Kaiserrede;
die meisten glauben, sie solle nur Propaganda machen
für die Marine-Vorlage.

Aus Nah und Fern.
Nachrichten für diese Rubrik find fuu» jederzeit willkommen. — Etwaige
Sofien werden stets sofort ersetzt.)
* Heidelberg, 22. Dez. (Muthmaßliches Wetter für
Donnerstag, 23. Dejember.) Nebliges, zeitweilig auch
aufgeheitertes Wetter in Aussicht zu nehmen.
* Heidelberg, 22. Dez. In den Stadtrathssitz-
ungen vom 13. und 20. d. M. wurden u. a. folgende
Gegenstände zur Kenntniß bezw- Erledigung gebracht:
1. Nach der Zusammenstellung der Kasse und den Auf-
zeichnungen der Verwaltung des Schlacht- und ViehhofeS
wurden im vorigen Monat 399 Stück Großvieh, 1908 Stück
Kleinvieh und 9 Stück Pferde im Schlachthause geschlachtet,
auf dem Viehhose aber 98 Stück Großvieh und 1463 Stück
Kleinvieh zum Verkauf gebracht.
2. Der von dem Großh. Hrn. Obersteuerkommissär aus-
gestellte Entwurf über die Vertheilung des Einkommensteuer-
anschlages des Cemrntwerkes auf die Gemeinden Heidelberg
und Leimen wurde genehmigt.
3. Der Voranschlag der Gewerbeschulkasss für 1898
wurde sestgestellt.
4. Die Stipendien ans der Züllig'schen Stiftung für
Heidelberger Bürgersöhne wurde nach den Anträgen der
besonderen Kommission vergeben.
5. Das Ergebniß der am 13. d. M- vorgenommenen
Christbaumversteigerung mit einem Erlös von 74850 M.
wurde genehmigt.
6. Nach dem Geschäftsberichte des Vorstandes des städt-
chemischen Laboratoriums wurden von demselben im vor.
Monat im Auftrage von Behörden 6 Proben von Bier,
2 von Düngemitteln, 6 von Essig, 8 von Käse, 8 von Kuh-
butter, 6 von Kuhmilch, 1 von Krebskonserven, 6 von Lam-
penschirmen, 6 von Pfeffer, 1 von Trinkwafser. 3 von
Tinte und 26 von Wurst untersucht, ohne daß sich dabei
eine Beanstandung ergeben hat. Die Untersuchung einer
Milchprobe aus der Milchkuranstalt des Johann Baur
lieferte ein günstige- Ergebniß.
7. Dem von der Stadtbaukommission vorgelegten Plane
über die allgemeine Feststellung der Bauflucht auf der Süd-
seite des NeckarstadenS wurde zugestimmt.
8. Herr Stadtrath Bohrmann wird zum Vorsitzenden
und die Herren Stadlrähe Krall und Rodrian zu Mitglie-
dern der Änlagenkommission, Herr Stadtrath Bohrmann
zu« stellvertretenden Vorsitzenden und die Herren Stadt-
Ehe Busch und Rodrian zu Mitgliedern der Wrldkom-
»iffion ernannt, Herr Stadtrath Lehmann zum Mitglied-
de» OrtSgesundhcttSratheS, Herr Stadtrath Dilg zum Mit-
Mede der Schulkommiffto», Herr Stadtrath Krall zum
Mitgliede der Beirathes der Oberrealschule, Herr Stadt-
rath Busch zum Mitglieds der Stadtvaukommisswn sowie
der Gas- u«d Wasserwerk-kommifsion ernannt.
9 Nach dem Abschluß der FeUerverficherungsbücher
Gebäude in hiesiger Gemeinde im Jahre 1897
um M2 Gebäude von Stein, 15 von Steinriegel und 4
von Holz, der Brandverstcherungsanschlag aller Gebäude
UM 3.44^3LO M. zugenommen.
Der Platz am unteren Ende der Schiffgasse, west-
lich des MarftallgebäudeS erhält den Namen „Krahnenplatz"
und lener am südlichen Aufgang zur alten Neckarbrücke die
Bezeichnung „Am Brückenthor.' Auf die Numerirung der
Häuser bleiben dies« Benennungen ohne Einfluß.
11. Der südliche Theil der Neugafse zwischen Plöck
und Leopoldftraße erhiüt die Bezeichnung „Nadlerstraße".
12. Da- Bauvochaben de» Herrn Staatsanwaltes Dr
Gustav Sebold an der Schl'ßftraße Ur. 19 wurde hinsicht-
lich brr gewählten Bauflucht nicht beanstandet.

13. In nächsten Jahrs soll der erhöhte Gehweg ans
der Südseite der Ziegelhäuser Landstraße bis zur Gemar-
kungsgrsnze fortgesetzt werden-
14. Nach Mittheilung des Großh. Bezirksamtes wurde
der von der Firma C. F, Böhringer und Söhn« in Wald-
hof gegen die Entscheidung des Bezirksrathes, womit dem
Bauvorhaben der genannten Firma in Schlierbach die
Genehmigung versagt wurde, eingelegte Rekurs von Großh.
Ministerium des Innern verworfen.
* Heidelberg, 22. Dez. Die Weihnachtszeit mit ihren
Freuden naht und in Erinnerung an die frohen Tage der
Kindheit und der Jugendzeit regt sich im Herzen eines
jsden der Wunsch, nicht unvergessm zu bleiben unv mit zu
denen zu gehören, welche unter dem Weihnachtsbaume eine
Gabe und sei es auch die kleinste, finden- Gottlob! es
gibt auch heutzutage noch Mitmenschen, welchen es Freuds
bereitet, zu solchen Zeiten auch andere zu erfreuen, die der
großen Schaar der Eltern- und Hsimathlofen nicht ver-
geffen, welchen sonst von nirgendsher eine Weihnachtsgabe
zukommt und derer hehrrb:rgt unser kathol. Gesellenvercin
recht viels. An alle diese edlen Menschenfreunde richten
wir die Bitte um eine kleine Gab-, da der Verein nicht im
Stande ist, aus eigenen Mitteln alle seine Mitglieder an
der Freude des Weihnschtsfestes theilnehmen zu kaffen,
wie wir das so gerne möchten. Jede, auch die kleinste
Gabe in G-ld oder sonstigen Gegenständen wird dankbar
bei Herrn Benefiziat Bund in der Nothkirchs, bei Herrn
Kirchendiener Heller und im kathol. Pfarrhause bei der
Jesuitenkirchs entgegengenommen. Die Gesellen werden den
edlen Gebern dankbar sein und auch Gott wird es ihnen
reichlich vergelten.
* Heidelberg, 22. Dez. (Heidelberger Stadttheater.)
Der Baritomst des hiesigen Stadttheaters Herr Theodor
Görger, welcher mit so schönem Erfolge im Mannheimer
Hofsheater, zwei Mal den MiMsc in „Fidelio" und den
Heerrufer in „Löhengrin" gesungen hat, bekam von der
Intendanz die höchst schmeichelhafte Aufforderung, die
Rolls des ungarischen Magnaten in der Legende der heil.
Elisabeth zu übernehmen.
* Heidelberg, 22. Dez. (Schöffengerichtssitz-
ung vom 20. Dez.) 1. Willibald Helde von Jschtingen
erhielt wegen Bettelns und Landstreicherei 5 Wochen Haft
und wurde der Landespolizei überwiesen. 2, Wilhelm
Fischer von Langenselboldt erhielt wegen Bettelns und
Landstreicherei 6WochenHast und wurde derLandespolizei
überwiesen. 3. Max Ledermarm, Kaufmann von Neckar-
steinach, wurde von der Anklage, wegen Usbertretung der
Gew -Ordnung freige pwchen. 4. Friedrich Streib, Kut-
scher hier, wurde von der Anklage wegen Uebertretung
ortspolizeilicher Vorschriften freigesprochen. 5, Friedrich
Lutz Makler von Rauenberg, erh-elt wegen Beleidigung 4
Wochen Gefängniß. 6. Taalöbner Georg Weigel Ehefrau
hier wegen Beleidigung des Valentin Josef Weigel hier
eine Geldstrafe von 10 M. 7. Nie Klage gegen Gastwirth
Albin Baumann hier wegen Beleidigung des Oberkellners
Trimborn hier wurde durch Vergleich erledigt, desgleichen
8. diejenige gegen Peter Heid, Landwirth in Meckesheim,
wegen Beleidigung des Landwirths Georg Kramer daselbst.
9. I. S. gegen Rathschreiber Karl Wirth in Wilhelms-
feld wegen Beleidigung des Bürgermeisters Bitsch in
Heiligkreuzsteinach wurde das Verfahren eingestellt. 10.
Die Klage gegen Franz Schneider, Schaffner, Ehefrau hier
wegen Beleidigung des Güterarbeiiers Peter Rottermann
hier wurde durch Vergleich erledigt, desgleichen 11. die-
jenige gegen Konrad Meister Ehefrau in Nußloch wegen
Beleidigung der Johann Heinrich <Lüll Ehefrau in Nuß-
loch.
* Kirchheim, 21. Dez. Gestern wurde ein Wein-
Händler dahier wegen Verdachts des betrügerischen
BankerottS verhaftet.
* Schwetzingen, 18. Dez. Der neunjährige
Sohn eines hiesigen Einwohners hatte gestern Abend
zwischen 5 und 6 Uhr im Auftrage seines Vaters bei
einer Familie hier Geld — etwa 40 Mark — abzu
holen und in Empfang genommen. Der Junge trug
das Geld m einem kleinen Säckchen frei in der Hand,
die Schnur desselben um das Handgelenk geschlungen.
Während der Knabe nun unterwegs an dem Schau-
fenster eines Ladens inmitten der Stadt stehen blieb,
trat ein Fremder, anscheinend ein Handwerksbursche,
an den nichts Böses Mahnenden Jungen heran, schnitt
die Schnur am Säckchen durch, riß letzteres dem Kna-
ben 'aus der Hand und sprang davon. Leider er-
reichte der Gauner unbehelligt das freie Feld, und
trotz aller Nachforschungen hat man bis jetzt keine
Spur von ihm gefunden.
Dielheim, 22. Dez. Eine freche Zigeuner-
bande hatte sich in voriger Woche im benachbarten
Eschelbach angesiedelt. Eine Zigeunerin ließ sich bei
Kaufmann Günther ein Zehnmarkstück wechseln, nahm
aber mit dem gewechselten Geld auch wieder das Zehn-
markstück mit. Als der betr. Kaufmann das bemerkte,
ging er der Zigeunerin sogleich nach, holte dieselbe
aus der Straße ein, um ihr das Geld zu verlangen,
wobei eS aber z« einer Rauferei kam. Einige Zigeuner,
welche sich in der Nähe versteckt hielten, kamen der
Diebin zu Hilfe und bearbeiteten den Kaufmann der-
art, daß er einige Wunden davontrug. Der im Orte
anwesenden Gendarmerie war es zu verdanken, daß
die Sache keinen schlimmem AuSgang nahm. Die
Zigeuner wurden in sichern Gewahrsam genommen.
Ein ähnlicher Fall kam bei demselben Kaufmann auch
im Jahre 1895 vor.
' Neidenstein, 21. Dez. Am 13. und 14. ds.
wurde hier der Tabak verwogen. Im ganzen kamen
auf die Waage 665 Centner, Käufer sind die Herren
GernSheimer - Heidelberg, Leany und Hirschhorn-
Mannheim. Käufer wie Verkäufer sind sehr zufrieden
und eS wünschen deshalb Letztere, daß genannte Fir-
men ihnen im nächsten Jahre auch wieder ihren Tabak
ablaufrn.
* Karlsruhe, 21. Dez. Auf «rund der im Spät-
jahr d. I. «-gehaltene« erste« juristische« Staats-

Prüfung sind folgende RechtLkaudldaieu zu Rechts-
Praktikanten ernannt worden:
Dr. Hermenegild Armbruster aus Ueberlingen.
Josef Brenk aus Bilfingen.
Paul Deimling aus Karlsruhe.
Rudolf Dürr aus Amöneburg.
Karl Eder aus Mannheim.
Eduard Erbrich aus Oberkirch.
Karl August Freudenberg aus Schönau.
Wilhelm Frey aus Nallingen.
Waldemar Gädeke aus Heidelberg.
Rudolf Gönner aus Neustadt.
Wilhelm Greiner aus MünzeSheim.
Ludwig Grobe aus Pforzheim.
Friedrich Hassencamp auS Karlsruhe.
Otto Hauler aus Hartheim.
Gustav Hecht aus Gauangelloch.
Karl Hellinger aus Beckstein.
Albert Hoffmann aus Mannheim.
Emil Hofmann aus Spechbach.
Eugen Huffschmid aus Weisweil.
Emil Jaeck aus Rixheim.
Robert Krauß aus Willstädt.
Moritz Genel aus Mannheim.
Paul Lubbergrr aus Karlsruhe.
Ernst Maurer aus Lahr.
Otto Merz aus Todtnau.
Hugo Müller aus Heidelberg.
Eugen Schule aus Waldwimmersbach.
Rupert Seeger auS Geisingen.
Leonhard Sonner aus Urloffen.
Rudolf Stumpf auS Waldshut.
Theodor O.nemann aus Käferthal.
Hugo Weißer aus St. Georgen.
Wilhelm Wittmann aus Waibstadtt
* Zährivgen, 20. Dez. Gestern wurde während
des VormittagsgottesdiensteS im Pfarrhause des Herrn
Geistl. Raths Wacker ein schwerer EinbruchSdiebstahl
verübt. Alle Zimmer sind durchwühlt und Werth«
fachen sowie Geld ca. 600 M. gestohlen worden.
Freiburg, 20. Dez. Zum Prorektor der hiesigen
Universität ist für daS Jahr 1898 99 dec Professor
der medizinischen Fakultät, Hofrath Dr. v. Kries,
gewählt worden.
* Sasbachwalden, 20. Dez. Letzte« Freitag
wurde von Unserer Gemeinde wieder der Fischbach, in
dem fast ausschließlich nur Forellen sich befinden, auf
12 Jahre verpachtet und zwar an einen Herrn ans
Berlin.
ZH * PirmaseuS, 20. Dez. Gegen den früheren
Stadtbaumeister Pfeiffer wurde das eingeleitete Ver-
fahren wegen Betrugs durch die Staatsanwaltschaft
Zweibrücken wieder eingestellt. Es hat sich ergeben,
daß bei Entnahme von Darlehen von den verschiede'
nen Gewerbetreibenden seitens des Pfeifer keine fal-
schen Vorspiegelungen gemacht wurden.

Vermischte Nachrichten.
— Mm, 21. Dez. Auf der Station Ertingen
bei Riedlingen, Strecke Ulm-Sigmaringen, ist der von
Ulm 8 Uhr 05 Min. abfahrende Perfonenzug
auf einen daselbst stehenden Bedarfsgüterzug aufge-
fahren. Personen wurden nicht verletzt, jedoch ent-
standen Verkehrsstörungen und erheblicher Material-
schaden.
— Aachen, 21. Dez. Bei Eschweiler stieß gestern
Abend ein Motorwagen der Kleinbahn am Eisenbahn-
übergang mit einem Eisenbahnzug zusammen, wodurch
der Motorwagen umgestürzt wurde. Der Wagenfüh-
rer wurde grtödtet. Zwei Familienangehörige de?
Postdirektors Zeigern sind schwer verletzt. Wer die
Schuld an diesem Unfall trägt, konnte bis jetzt noch
nicht ermittelt werden.
— Wie«, 19. Dez. DaS „N. W. Journal"
hat die glückliche Idee gehabt, ganz armen Kindern
eine WeihnachtLfrrude dadurch zu bereiten, daß ftk
zur Bescheerung in wohlhabenden Familien eingeladen
werden. Da« Blatt hat einerseits Anmeldungen z»
einer solchen Einladung und anderseits Anerbieten
vox armen Familien entgegengenommen. Bereits
habe« sich 140 Familien gemeldet, die ein armes
Kind gleichzeitig mit ihren eigenen Kindern beschenken,
und weit größer ist die Zahl der armen Familie»,
die wenigstens eine« Kinde auf diese Weise eine Freude
machen wollen. Da« Blatt hat bei dieser Gelegenheu
von armen Mter« Zuschriften erhalten, die eine»
Blick in die entsetzliche Roth werfen lassen; so z. "
sind viele Eltern schon glücklich bei dem Gedanke»,
daß ihr Kind am Weihnachtsabend wenigstens ei»
warmes Abendessen haben werde. Am besten kenne»
die Lehrer dar Elend der Kinder. Im 10. Beziu
hat sich eia HilfScomite gebildet, daS armen Kinder»
ebenfalls eine Weihnachtsfreude verschaffen will; daS«
selbe hat einen Aufruf erlassen, in dem ein Lehret
da« Elend der Kinder im Bezirk Favoriten schildert-
ES heißt darin: „von 14000 Schulkindern über-
haupt können 3953 »en den Elter« höchst uxzureiche»"
ernährt werbe«. 800 speist der Tentralverrin fürW-
 
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