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ernste Einsamkeit — doch auch die elementaren Ereignisse und die
Ausbrüche einer rasenden Natur sind von einer finstern, unheimlichen
Wildheit und Gewalt, die so recht zu dem Charakter der Umgebung
passen. Wind ist in dieser Welt Sturm, Regen ein donnerndes Herab-
stürzen von Wassermassen, das Anschweken der Bäche bedeutet Ver-
nichtung, Schneefall verdunkelt geradezu das Tageslicht und das
Schrecklichste — die Lawine fegt in ihrem plötzlichen Herabbrechen
und Wehen in Gedankenschnelligkeit alles hinweg, was Natur wirkte
und Menschenkunst geschaffen, alles schlagend, was ihr gerade erreich-
bar. — Schrecklich ist die Katastrophe zu nennen, die über das soge-
nannte kleine Walsertal, Pfarrei Mittelberg — ein Seitental von der
berühmten Sommerfrische Oberstdorf im' bayrischen Allgäu — am
81. Januar 1907 in Lawinengestalt hereinbrach. Zwei Häuser, in denen
16 Personen wohnten, wurden förmlich zusammengescheitet, 9 Ställe
zertrümmert. 10 Personen tot — 42 Stück Großvieh verendet —
Materialschaden 200 000 Kronen. — Unser Bild zeigt eine Stelle aus
dem 1000 Meter breiten und 1600 Meter langen Trümmerfelde, das
ein wahres Chaos von entwurzelten Tannen, Einrichtungsgegen-
ständen, Fenstern, Türen, Tierkadavern, Heu, Betten rc. darstellt.
Das alles ist in einer unglaublichen Flut von Schnee gebettet ....
Der 31. Januar zeigte stark bewölkten Himmel, und heftiges Schnee-
treiben fand statt. Um 2 Uhr nachmittags wirbelte eine mächtige
Staublawine von den Hängen des „Heuberges" nieder, den frifchge-
fallenen Schnee emporfegend. Im Nu waren die obenerwähnten
Objekte weggewischt. Schreckliche Einzelheiten sind in diesem düstern
Nachtstück, aus diesem verwüstenden Kampfe der Natur mit den
Menschen, die wehrlos das Schrecklichste litten, verzeichnet worden:
Eine alte Frau wurde mit ihren: Bette, indem sie im Todeskampf
lag, fortgeschleudert und fand im Schnee ihren Sarg. — Ein Mäd-
chen lag 20 Stunden zwischen Balken und Steinen eingezwängt —
als man sie fand, mußte man ihr die Kleider vom Leibe schneiden,
um sie herauszubekommen. — Ähnliche traurige Einzelheiten wären
noch viele zu verzeichnen . . . Das Leben des Gebirgsbewohners hat
den Charakter des Furchtbaren, des Großartigen und stimmt so ganz
zu seiner Umgebung. — C I-
Oberst Armin Müller, Generalinspektor der marokkanischen Poli-
zei, ist 1886 als Bürger von Biel geboren. Er absolvierte die Kurse
auf der landwirtschaft-
lichen Schule Rütti und
ging dann ans Poly-
technikum über. Nach-
dem er 1874 zum Ar-
tillerieleutnant ernannt
worden war, trat er
1876 in das Jnstruk-
tionskorps der Artil-
lerie ein. Zum Stabs-
offizier wurde Müller
im Jahre 1885 ernannt.
1904 kommandierte er
das Korps-Artillerie-
regiment 3, nachdem er
1899 zum Obersten der
Artillerie befördert
worden war. Beim
letzten Truppenzusam-
menzug war er Be-
gleiter des Vorstehers
des Militärdeparte-
ments. Tüchtig als
Militär, ein Mann von
praktischem Verstand,
liebenswürdig im Ver-
kehr und sprachkundig,
dürfte sich Oberst Mül-
ler namentlich auch ver-
möge seines ruhigen
Temperamentes für
den heiklen marokka-
nischen Posten eignen.
Der Palazzo Strszzi in Florenz, 1489 von Benedetto da Majano
entworfen, bezeichnet den Höhepunkt des Palastbaues der Frührenais-
sance. Seine drei Fassaden sind durch einfache Gurtgesimse gegliedert,
auf denen unmittelbar die durch eine Säule geteilten Bogenfenster
ruhen. Eine Steinbank umzieht den Palast.' Der Vurgcharakter
dieses Palastes, wie auch der übrigen florentinischen Paläste aus der
gleichen Zeit, erhielt das Gepräge künstlerischer Würde und Schön-
heit durch das kräftig abschließende und krönende Hauptgefims, durch
zierliche Füllung der Fenster, durch gemessene Gestaltung der großen
Werkstücke (der Bossag), aus denen die Paläste aufgeführt wurden.
Vollender wurde der Palast Strozzi von Simone Cronaca 1533.
Wie sich der Studiosus Bierschlund zu helfen weiß, um ungesehen
von seinen Gläubigern in die Kneipe gelangen zu können, indem er
auf dem Stadtplan deren Häuser bezeichnet und den kürzesten Weg
studiert, der nicht an diesen Häusern vorüberführt.
Naturgeschichte. Lehrerin: „Wir wollen nun von den ge-
flügelten Geschöpfen sprechen. Trudchen, nenne mir ein solches. Nun
— es kommt täglich an Euer Fenster — Deine ältere Schwester liebt
es sehr — das ist?"
Trudchen (freudig): „Das ist der Herr Flügeladjutant."
NätsSl. u—
Eruppenrätfsl.
andha, sinje, derst, elast, tsein.
Vorstehende Gruppen sind so zu ordnen, daß sie im Zusammen-
hang gelesen ein Sprichwort ergeben.
Auflösungen der Rätsel aus voriger Rümmer:
(Auflösungen der Rätsel folgen in nächster Nummer.)
Anagramm: Abel — Elba.
Bilderrätsel: Die Karte und die Kann' macht manchen
zum armen Mann.
ernste Einsamkeit — doch auch die elementaren Ereignisse und die
Ausbrüche einer rasenden Natur sind von einer finstern, unheimlichen
Wildheit und Gewalt, die so recht zu dem Charakter der Umgebung
passen. Wind ist in dieser Welt Sturm, Regen ein donnerndes Herab-
stürzen von Wassermassen, das Anschweken der Bäche bedeutet Ver-
nichtung, Schneefall verdunkelt geradezu das Tageslicht und das
Schrecklichste — die Lawine fegt in ihrem plötzlichen Herabbrechen
und Wehen in Gedankenschnelligkeit alles hinweg, was Natur wirkte
und Menschenkunst geschaffen, alles schlagend, was ihr gerade erreich-
bar. — Schrecklich ist die Katastrophe zu nennen, die über das soge-
nannte kleine Walsertal, Pfarrei Mittelberg — ein Seitental von der
berühmten Sommerfrische Oberstdorf im' bayrischen Allgäu — am
81. Januar 1907 in Lawinengestalt hereinbrach. Zwei Häuser, in denen
16 Personen wohnten, wurden förmlich zusammengescheitet, 9 Ställe
zertrümmert. 10 Personen tot — 42 Stück Großvieh verendet —
Materialschaden 200 000 Kronen. — Unser Bild zeigt eine Stelle aus
dem 1000 Meter breiten und 1600 Meter langen Trümmerfelde, das
ein wahres Chaos von entwurzelten Tannen, Einrichtungsgegen-
ständen, Fenstern, Türen, Tierkadavern, Heu, Betten rc. darstellt.
Das alles ist in einer unglaublichen Flut von Schnee gebettet ....
Der 31. Januar zeigte stark bewölkten Himmel, und heftiges Schnee-
treiben fand statt. Um 2 Uhr nachmittags wirbelte eine mächtige
Staublawine von den Hängen des „Heuberges" nieder, den frifchge-
fallenen Schnee emporfegend. Im Nu waren die obenerwähnten
Objekte weggewischt. Schreckliche Einzelheiten sind in diesem düstern
Nachtstück, aus diesem verwüstenden Kampfe der Natur mit den
Menschen, die wehrlos das Schrecklichste litten, verzeichnet worden:
Eine alte Frau wurde mit ihren: Bette, indem sie im Todeskampf
lag, fortgeschleudert und fand im Schnee ihren Sarg. — Ein Mäd-
chen lag 20 Stunden zwischen Balken und Steinen eingezwängt —
als man sie fand, mußte man ihr die Kleider vom Leibe schneiden,
um sie herauszubekommen. — Ähnliche traurige Einzelheiten wären
noch viele zu verzeichnen . . . Das Leben des Gebirgsbewohners hat
den Charakter des Furchtbaren, des Großartigen und stimmt so ganz
zu seiner Umgebung. — C I-
Oberst Armin Müller, Generalinspektor der marokkanischen Poli-
zei, ist 1886 als Bürger von Biel geboren. Er absolvierte die Kurse
auf der landwirtschaft-
lichen Schule Rütti und
ging dann ans Poly-
technikum über. Nach-
dem er 1874 zum Ar-
tillerieleutnant ernannt
worden war, trat er
1876 in das Jnstruk-
tionskorps der Artil-
lerie ein. Zum Stabs-
offizier wurde Müller
im Jahre 1885 ernannt.
1904 kommandierte er
das Korps-Artillerie-
regiment 3, nachdem er
1899 zum Obersten der
Artillerie befördert
worden war. Beim
letzten Truppenzusam-
menzug war er Be-
gleiter des Vorstehers
des Militärdeparte-
ments. Tüchtig als
Militär, ein Mann von
praktischem Verstand,
liebenswürdig im Ver-
kehr und sprachkundig,
dürfte sich Oberst Mül-
ler namentlich auch ver-
möge seines ruhigen
Temperamentes für
den heiklen marokka-
nischen Posten eignen.
Der Palazzo Strszzi in Florenz, 1489 von Benedetto da Majano
entworfen, bezeichnet den Höhepunkt des Palastbaues der Frührenais-
sance. Seine drei Fassaden sind durch einfache Gurtgesimse gegliedert,
auf denen unmittelbar die durch eine Säule geteilten Bogenfenster
ruhen. Eine Steinbank umzieht den Palast.' Der Vurgcharakter
dieses Palastes, wie auch der übrigen florentinischen Paläste aus der
gleichen Zeit, erhielt das Gepräge künstlerischer Würde und Schön-
heit durch das kräftig abschließende und krönende Hauptgefims, durch
zierliche Füllung der Fenster, durch gemessene Gestaltung der großen
Werkstücke (der Bossag), aus denen die Paläste aufgeführt wurden.
Vollender wurde der Palast Strozzi von Simone Cronaca 1533.
Wie sich der Studiosus Bierschlund zu helfen weiß, um ungesehen
von seinen Gläubigern in die Kneipe gelangen zu können, indem er
auf dem Stadtplan deren Häuser bezeichnet und den kürzesten Weg
studiert, der nicht an diesen Häusern vorüberführt.
Naturgeschichte. Lehrerin: „Wir wollen nun von den ge-
flügelten Geschöpfen sprechen. Trudchen, nenne mir ein solches. Nun
— es kommt täglich an Euer Fenster — Deine ältere Schwester liebt
es sehr — das ist?"
Trudchen (freudig): „Das ist der Herr Flügeladjutant."
NätsSl. u—
Eruppenrätfsl.
andha, sinje, derst, elast, tsein.
Vorstehende Gruppen sind so zu ordnen, daß sie im Zusammen-
hang gelesen ein Sprichwort ergeben.
Auflösungen der Rätsel aus voriger Rümmer:
(Auflösungen der Rätsel folgen in nächster Nummer.)
Anagramm: Abel — Elba.
Bilderrätsel: Die Karte und die Kann' macht manchen
zum armen Mann.