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Verein Historisches Museum der Pfalz [Hrsg.]; Historischer Verein der Pfalz [Hrsg.]
Pfälzisches Museum: Monatsschrift d. Historischen Vereins der Pfalz und des Vereins Historisches Museum der Pfalz — 3.1886

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Nr.1 (15. Januar 1886)
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https://doi.org/10.11588/diglit.29788#0001
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für heimattiche Litteratur und Kunst, Keschich

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10 Pfg. — Der Abdruck ans dein Inhalt des „Museums"
ist, wenn nicht ausdrücklich untersagt, nur bei genauer
und Uolkskunde.


Neustadt a/L)art, fö. Januar.

1886.

Inhalt: Pfälzische Gedächtnißtage für den Monat Januar. — Zum Jahresbeginn, Gedicht von Fr. Beck. — Abonnements-Einladung. — Der Küster
von Altenburg, Erzählung von Friedrich Günther. —Schillers Gang nach dem Eisenhammer, von Johannes Hüll. — Das Schloß zu Bruchsal, von Karl
Deppisch. — Briefkasten. — Im Hochland, Gedicht von Max Vollmar. Inserate.

Mätpsche Hedächtmlstage für den Womit Januar.
1424. Geb. Kurfürst Ludwig IV. — 1743. Regierungsantritt des 18jährigen Kurfürsten Karl Theodor, sulzbacher Linie. — 1814. Uebergaug
der Verbündeten über den Rhein. — 1794. Plünderung des Speyerer Domes. — 1674. Niederlage der Neichsarmee bei Dürkheim unter Turcnnc. —
1100. Bischof Johann schenkt dem Domstifte in Speyer die Wolfsburg und Kestenburg. — 1398. Ruprecht II. der Harte, stirbt. — 1401. Kurfürst
Ruprecht III., deutscher König. — 1592. Pfalzgraf Johann Casimir stirbt. — 1734. Der Historiker Joh. Goswin Widder geboren. — 1460. Der
Vicedom von Neustadt verbrennt die Leininger Dörfer Haßloch, Böhl und Iggelheim. — 1256. Pfalzgraf Ludwig II. läßt seine schuldlose Gemahlin
Maria zu Donauwörth enthaupten. —

Neues Jahr! — Ja wär' es neu,
Blieb' es nicht beim Alten;
Doch es wird nur allzutreu
Am Verkehrten halten.
Rückwärts wend' ich d'rum den Blick
In der Vorwelt Weiten,
Und ich schaue geru zurück
In die alten Zeiten;
Nicht die Zeiten, die man jetzt
Nennt die alten, guten; —
Neue Strömung muß zuletzt
Alte überfluten; —
Aus der Menschheit offnem Buch
Winkt mir and're Blüte
Und mir bildet sich der Spruch
Also im Gemüte:
„Heil jeuen Alten,

Zum Jahresbeginn.

Die nie veralten,
Den Jugendwarmen,
Die nie erkalten,
Den Lebensreichen,
Die nie verarmen,
Den Hellen Sternen,
Die nie erbleichen,
Ans weiten Fernen!"
„Was sich als ächt
Und groß erweis't,
Dies bleib' uns rein!
Wir wollen kein
Verdumpft' Geschlecht!
Dem deutschen Geist
Sei zum Gewiuu
Hellensinn
Und Römerthat;

Ihr Werk und Wort,
Der Künste Saat,
Des Wissens Hort,
Der Freiheit Port,
Belebend leb' und wirk' es fort!" —
Und gepriesen sei die junge Zeit,
Wenn ihr die alte die Schwinge leiht'
Wenn sie erfüllt von heil'ger Glut
Erstrebt, was edel ist und gut;
Wenn sie, von Schutt und Druck befreit,
Vom Kern der Vorzeit aufgenährt,
Vom Licht des Christentums verklärt,
So jugeudfrisch und wunderbar,
Von innen kräftig, nach außen klar,
Ersteht an Größe und Herrlichkeit,
Wie die schönste Zeit der Alten war! —
Dies ist mein Wunsch zum neuen Jahr.
Lr. Keck.
 
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