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ebenfalls Öfter mit wirklich langsilbigen Wörtern gestattet (vergl. 7, 3
12, 41. 223J.
jDa bei Nicolaus die zahl der Silben die länge macht, so versteht
es sich, ohne dass er es ausdrücklich zu sagen braucht, von selbst,
dass ihm jedes ursprünglich einsilbige oder auch aus zweien in eine
silbe zusammengezogene wort kurz ist, und es hat deshalb nichts auf-
fallendes, wenn er einsilbige Wörter mit kurzem und langem vocal ohne
anstand im reime bindet, belege hiezu bieten zwar die auszüge und das
glossar die fülle, ich will aber doch nicht unterlassen, darüber eine be-
sondere Zusammenstellung zu geben. Wenn ich dieser eigentümlichen
metrischen grundsätze ungeachtet in der bisher üblichen weise die langen
vocale in einsilbigen Wörtern durch den circumflex und die zweisilbigen
Wörter mit kurzem vocal unbezeichnet gelassen habe, so geschah dies des-
halb, iveil die einmal hergebrachte bezeichnung der dehnungen eine viel
leichtere einsicht in die mannigfaltigen abweichungen geivährt, dieJero-
schins lautlehre, reim und versbau von der mittelhochdeutschen unter-
scheiden, und eine nach seinen grundsätzen durchgeführte neue be-
zeichnung nach meiner ansicht nur Verwirrung, aber keinen ersichtlichen
nutzen gebracht hätte.
Nicolaus sagt ferner 1, 297. 298. biwilen ich zwü kurze üf eine
lange stürze, was heisst clast wenn er damit nicht reime meint wie
spün: bi in 28<J. mit in: sitin 49d: irstritin 83a. 113«. 148c: litin 105®:
stritin 130<k 169d. bandin (vinculis): er bekand in 99b. benand er: Alexan-
der 41d. hat er: vater 68b. meister: neist er 115b. tüt ir: mütir 150c.,
wo zwei einsilbige, also kurze Wörter durch inclination mit zweisilbigen,
also langen Wörtern gereimt iverden, so verstehe ich diese stelle nicht.
Noch viel weniger klar ist mir sinn und bedeutung in folgenden
versen. des tichteres zunge sol di rechte maze behalden an den rimen,
glich zu glichin limen an lenge, sinne, lute, daz ich alsus bedüte. vil
wort man gliche schribet, der luit unglich sich tribet. sulch rimen sol
man miden 1, 236—245. und min rim werdin gebuit an dem ende üf
glichin luit, nicht velschinde der rede sin 1, 299—301. im munde eines
nach mittelhochdeutschen gesetzen rein reimenden dichters würden diese
ivorte gar kein bedenken erwecken; bei Nicolaus aber, dessen selbstge-
schaffene regel der mittelhochdeutschen schnurstracks zuwider läuft und
die, weil ihr zweisilbige Wörter für lang, einsilbige Wörter für kurz
gelten, eigentlich zu vocalisch ungenauen reimen gar keine gelegenheit gibt,
sind sie mir rein unverständlich, namen (nomen)’. si nämen, ■wan (subst.)\
wan (vacuus), stat: stat (um nur rührende reime zu nennen) würden
bei jedem andern gleichgeschriebene Wörter sein, deren lüt unglich sich
ebenfalls Öfter mit wirklich langsilbigen Wörtern gestattet (vergl. 7, 3
12, 41. 223J.
jDa bei Nicolaus die zahl der Silben die länge macht, so versteht
es sich, ohne dass er es ausdrücklich zu sagen braucht, von selbst,
dass ihm jedes ursprünglich einsilbige oder auch aus zweien in eine
silbe zusammengezogene wort kurz ist, und es hat deshalb nichts auf-
fallendes, wenn er einsilbige Wörter mit kurzem und langem vocal ohne
anstand im reime bindet, belege hiezu bieten zwar die auszüge und das
glossar die fülle, ich will aber doch nicht unterlassen, darüber eine be-
sondere Zusammenstellung zu geben. Wenn ich dieser eigentümlichen
metrischen grundsätze ungeachtet in der bisher üblichen weise die langen
vocale in einsilbigen Wörtern durch den circumflex und die zweisilbigen
Wörter mit kurzem vocal unbezeichnet gelassen habe, so geschah dies des-
halb, iveil die einmal hergebrachte bezeichnung der dehnungen eine viel
leichtere einsicht in die mannigfaltigen abweichungen geivährt, dieJero-
schins lautlehre, reim und versbau von der mittelhochdeutschen unter-
scheiden, und eine nach seinen grundsätzen durchgeführte neue be-
zeichnung nach meiner ansicht nur Verwirrung, aber keinen ersichtlichen
nutzen gebracht hätte.
Nicolaus sagt ferner 1, 297. 298. biwilen ich zwü kurze üf eine
lange stürze, was heisst clast wenn er damit nicht reime meint wie
spün: bi in 28<J. mit in: sitin 49d: irstritin 83a. 113«. 148c: litin 105®:
stritin 130<k 169d. bandin (vinculis): er bekand in 99b. benand er: Alexan-
der 41d. hat er: vater 68b. meister: neist er 115b. tüt ir: mütir 150c.,
wo zwei einsilbige, also kurze Wörter durch inclination mit zweisilbigen,
also langen Wörtern gereimt iverden, so verstehe ich diese stelle nicht.
Noch viel weniger klar ist mir sinn und bedeutung in folgenden
versen. des tichteres zunge sol di rechte maze behalden an den rimen,
glich zu glichin limen an lenge, sinne, lute, daz ich alsus bedüte. vil
wort man gliche schribet, der luit unglich sich tribet. sulch rimen sol
man miden 1, 236—245. und min rim werdin gebuit an dem ende üf
glichin luit, nicht velschinde der rede sin 1, 299—301. im munde eines
nach mittelhochdeutschen gesetzen rein reimenden dichters würden diese
ivorte gar kein bedenken erwecken; bei Nicolaus aber, dessen selbstge-
schaffene regel der mittelhochdeutschen schnurstracks zuwider läuft und
die, weil ihr zweisilbige Wörter für lang, einsilbige Wörter für kurz
gelten, eigentlich zu vocalisch ungenauen reimen gar keine gelegenheit gibt,
sind sie mir rein unverständlich, namen (nomen)’. si nämen, ■wan (subst.)\
wan (vacuus), stat: stat (um nur rührende reime zu nennen) würden
bei jedem andern gleichgeschriebene Wörter sein, deren lüt unglich sich