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Nikolaus; Pfeiffer, Franz [Editor]
Die Deutschordenschronik des Nicolaus von Jeroschin: ein Beitrag zur Geschichte der mitteldeutschen Sprache und Literatur — Stuttgart: Franz Köhler, 1854

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https://doi.org/10.11588/diglit.57658#0302
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226

rieh sach, ein läge er besiten stiz 176 d. — ?vur stözen, zuvor-
thun. und als er in der werlde vffr (= vuore) allen sinen genözen
an erge was (vor?) gestözen, sus man in dem orden sach nü tugint-
lich sin lebin obin al den andrin swebin 154 c.
strac adj. rechts, er wart mit strakin eidin di mer in andirweidin
54 b. vergl. Biterolf 20a.
stram stm. ström, Strömung. Wizil ist eines wazzirs nam unde hat
vil sneUin stram 26 a. in einis vlizis stram (: allintsam) 54«. den
stram zutal (rudern) 54d. ir vil da vorgingen in der Wizlin strame
(: grame) 61c. dö satzte sich zu schiffe sam daz her über der Me-
meln stram üf der Littouwin site 164a. der snitter man da nicht
vornam, want si gevarn ubir den stram der Memiln warn kegn hüse
wert 176 c.
strant stm. descensus, littus, Strand 25 d. 35b. üf der Wizlin strande
24d. der strit üf einem velde geschach dort in Kurlande bi einis
wazzirs strande , daz man Durbin nande 73 a. di burc lac da in
Samelande üf des his (habis?) strande (circa littus maris recentis)
91«. Schalouwer lant, daz der Memelen den strant an beidin sitin
bevät 109d. üf des meris strande 143 b. gelegin bi des meris
strant 149 b.
streben sivv. sich abarbeiten, ringen, want der edle gotis helt di bi-
graft häte dö erwelt di wile er dennoch lebete und in der süche
strebete, di in bestandin häte hart 7b.
strecken swv. ausbreiten, strecken, alsus hät er (der orden) vil ebin
gestrackit sine rebin in gar wunnenclichir ker manchirwein unz an
daz mer 5 a. mit gestractim arme 42d. dä wart wer kegn wer ge-
strakt (: verdakt) 105d.
sträflich adj. tadelnswerth. er wart merken, daz der sin vil sträf-
lichir trat üf in wen üf di vrouwe vorgenant 64 c.
sträflichen adv. tadelnd, streflichin ansprechen 52 a.
streichen sivv. streicheln, ich wold min crullil streichin 128d.
streifen swv. vagari, streifen, dö si widdir streiftin und zü der burc
quämen, nicht me si dä vornämen 142a. 98c. vergl. gleifen.
strenge adj. fortis, stark. Memil ist ouch ein wazzir güt und vlüzit
in strengir vlüt 26 a.
strengen swv. wider strengen, widerstreben, sich sträuben, er wart dä
widir strengin: lät mich, sprach er, sterbin hi 49d.
strengekeit stf. austeritas, abstinentia. waz tugint, welche strenge-
keit und welchin twanc geistlichir zücht trüge dö der brüdre
frucht 36a.
sträwen swv. wol — strsejen, wie Nicolaus auch sewen schreibt für
s«ejen. das wort gehcert zu streuwen und hat dieselbe bedeutung:
emanare, dispergere, sich ausbreiten, doch si daz nicht irschracte,
man inshe (= enssehe) si sträwin vor sich sam di lewin 161c.
 
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