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Döring, Annalena [Editor]; Hefele, Franz [Editor]; Pfisterer, Ulrich [Editor]
Platz da im Pantheon!: Künstler in gedruckten Porträtserien bis 1800 — Passau: Dietmar Klinger Verlag, 2018

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Essays
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Pfisterer, Ulrich: Beweise von Glückseligkeit. Künstlerbildnisse in Serien: Interesse, Status, Kanon
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https://doi.org/10.11588/diglit.70034#0018
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Beweise von Glückseligkeit


Abb. 6: Samuel Marolois: Opera mathematica - CEuvres mathematicques, Den Haag 1614, Titel-
blatt

entstand um die gleiche Zeit, 1542/43, noch ein anderer Zyklus mit antiken Künst-
lerbildnissen nördlich der Alpen: Hans Bocksberger d.Ä. malte in eine Lünette
des Italienischen Saals der Landsberger Residenz fiktive Ganzkörperbildnisse von
Apelles und Zeuxis, von Praxiteles und Phidias sowie von Archimedes und Vitruv.27
In Italien sollte dagegen erst Vasari 1548 mit antiken Künstleranekdoten in seinem
Haus in Arezzo nachziehen.28 Das möglicherweise früheste druckgrafische,Porträt'
Vitruvs erscheint dann neben den Bildnissen des Archimedes, Euklid und Vitellius
auf dem Titelblatt zu Samuel Marolois’ Opera mathematica - CEuvres mathema-
ticques von 1614, die Themen von den geometrischen Grundlagen von Perspektive
und Architektur bis zu Fortifikationen behandeln (Abb. 6].
Allerdings wurden in anderen Zusammenhängen in Italien Künstler schon ab
dem 14. Jahrhundert in größeren Personengruppen porträtiert: Mit sogenannten
Porträts in Assistenz, also als eine Art Zuschauer des Heilsgeschehens, ließen
sich Werke visuell signieren und zugleich die Devotion und Memoria der Künstler
bekunden - fraglich ist, ob es solche Bildnisse (wie sie vor allem Vasari retrospektiv
in großer Zahl bereits im Trecento identifiziert haben will] wirklich schon vor
dem späteren 14. Jahrhundert gab.29 Untereinander scheinen Künstler ab dem

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