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plinianischen Akmedaten nun bekanntlich keineswegs mit der Höhe des
Lebens oder gar dem vierzigsten Jahr übereinstimmen, kann Silanion
sehr wohl schon in den fünfziger Jahren tätig gewesen sein. Das Vor-
bild unserer Kopien darf man nun nicht etwa in der Weise zeitlich be-
stimmen, daß man sagt: „Platon ist im Jahre 347 mit 81 Jahren gestor-
ben, hier erscheint er etwa 60 Jahre alt, folglich ist das Werk zu Beginn
der sechziger Jahre des 4. Jahrhunderts entstanden“. Berühmte Männer
werden selten im letzten Greisenalter dargestellt und hier sind vollends
nur die wesentlichen Hauptformen individuell gestaltet; es ist noch
keine Rede von einem ins einzelne gehenden Realismus wie bei Aristo-
Taf. IV 1 teles. So wird man den Platonkopf gegen 350 anzusetzen haben als ein
frühes Werk des Silanion aus der Zeit, wo Demetrios und wohl auch
schon Lysistratos begannen, dem wirklichen Individualbildnis die Bahn
zu brechen.
An dessen allmählicher Durchbildung kann auch Silanion seinen An-
teil gehabt haben; es liegt gar kein Grund vor, ihn mit Winter zu einem
Akademiker zu machen61) — selbst abgesehen von der Angabe, er habe
in dem Bildnis des Bildhauers Apollodoi E
die iracundia selbst dargestellt. Ob dies n E" n
schwätz ist oder nicht, so genügt es doch E
Taf. IV 2 nion den etwas pathetischen Platon Holk E-^
wenn man diesen nicht als hellenistisc E-7
zugeben, daß die Charakteristik des vatik Ei-
Leistung ist; Zornwütigkeit wie bei jen -
leichter darzustellen. Vollends berechtig E
einmal einen Choleriker porträtiert hat, i = °
Platon, den „Melancholiker“, ebenfalls in E
stellt haben. Für den Zeitansatz des Sih ="
— O)
Apollodoros nichts. Die Annahme, es se -
tiker gewesen, drängt sich zwar trotz E"
auf, da beide als toll bezeichnet wurde; E-2
kann wie so viele andere postum gewes E-
Den vatikanischen Platon hat man mi =-b
bunden, die uns nur in dem Abguß einer 1 E.
tuettenreplik mit nicht zugehörigem Kopi =_E
rer älterer Mann im dicken Philosopheni E_
und Komposition, ohne Kontrapost. Denkt E w
liehen Hebung vorzüglich passenden vatil E
01) Jahrbuch V 1890, 151 ff. mit großem Erfolg. E
05) Lippold, Porträtstatuen 55.
— n
30 =■
= CM
Lebens oder gar dem vierzigsten Jahr übereinstimmen, kann Silanion
sehr wohl schon in den fünfziger Jahren tätig gewesen sein. Das Vor-
bild unserer Kopien darf man nun nicht etwa in der Weise zeitlich be-
stimmen, daß man sagt: „Platon ist im Jahre 347 mit 81 Jahren gestor-
ben, hier erscheint er etwa 60 Jahre alt, folglich ist das Werk zu Beginn
der sechziger Jahre des 4. Jahrhunderts entstanden“. Berühmte Männer
werden selten im letzten Greisenalter dargestellt und hier sind vollends
nur die wesentlichen Hauptformen individuell gestaltet; es ist noch
keine Rede von einem ins einzelne gehenden Realismus wie bei Aristo-
Taf. IV 1 teles. So wird man den Platonkopf gegen 350 anzusetzen haben als ein
frühes Werk des Silanion aus der Zeit, wo Demetrios und wohl auch
schon Lysistratos begannen, dem wirklichen Individualbildnis die Bahn
zu brechen.
An dessen allmählicher Durchbildung kann auch Silanion seinen An-
teil gehabt haben; es liegt gar kein Grund vor, ihn mit Winter zu einem
Akademiker zu machen61) — selbst abgesehen von der Angabe, er habe
in dem Bildnis des Bildhauers Apollodoi E
die iracundia selbst dargestellt. Ob dies n E" n
schwätz ist oder nicht, so genügt es doch E
Taf. IV 2 nion den etwas pathetischen Platon Holk E-^
wenn man diesen nicht als hellenistisc E-7
zugeben, daß die Charakteristik des vatik Ei-
Leistung ist; Zornwütigkeit wie bei jen -
leichter darzustellen. Vollends berechtig E
einmal einen Choleriker porträtiert hat, i = °
Platon, den „Melancholiker“, ebenfalls in E
stellt haben. Für den Zeitansatz des Sih ="
— O)
Apollodoros nichts. Die Annahme, es se -
tiker gewesen, drängt sich zwar trotz E"
auf, da beide als toll bezeichnet wurde; E-2
kann wie so viele andere postum gewes E-
Den vatikanischen Platon hat man mi =-b
bunden, die uns nur in dem Abguß einer 1 E.
tuettenreplik mit nicht zugehörigem Kopi =_E
rer älterer Mann im dicken Philosopheni E_
und Komposition, ohne Kontrapost. Denkt E w
liehen Hebung vorzüglich passenden vatil E
01) Jahrbuch V 1890, 151 ff. mit großem Erfolg. E
05) Lippold, Porträtstatuen 55.
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